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Die Witteborch 1 2 oder Witteborg Niederdeutsch fur Weisse Burg auch Witteburg oder kurz Witte genannt war im 13 Jahrhundert eine Befestigung des Bremer Erzbischofs am Weserufer zwischen Rekum und Lemwerder nordlich von Bremen WitteborgAlternativname n Witteborch Witte WitteburgOrt Rekum bzw LemwerderEntstehungszeit 1220Burgentyp UferburgErhaltungszustand zerstortStandische Stellung Landesherrliche erzbischofliche Zollburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Witteborg 2 Weiterbestehen der Bezeichnung Witteburg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte der Witteborg BearbeitenGemass der Chronik von Rinesberch und Schene liess Erzbischof Gebhard II 1220 eine Befestigung errichten um Zoll auf die Weser Schifffahrt zu erheben Der Fluss wurde hierfur zwischen Rekum am rechten Weserufer und Berne am linken Weserufer mit Pfahlen abgesperrt und nur ein schmales Gatt freigelassen das mit einer Kette abgesperrt werden konnte Die genaue Gestalt der Anlage ist nicht uberliefert Vermutlich handelte es sich um eine eher kleine Befestigung die jedoch zumindest uber einen grossen Turm verfugte und uber Mauern aus hellem Stein daher die Bezeichnung als Witteborg Die Bremer Burger fassten den Bau der Zollsperre als feindlichen Akt auf der der Schifffahrt auf der Unterweser und damit dem fur die Stadt wichtigen Handel schaden wurde Sie rusteten daraufhin eine grosse Kogge aus die bei abfliessendem Hochwasser und gunstigem Wind die Absperrung unterhalb der Witteborg sprengte und die Pfahle aus dem Fluss zog In der Folge vermittelte der lippische Ritter Diedrich von Sachte zwischen Burgern und Erzbischof so dass eine Eskalation des Konfliktes verhindert werden konnte In einem Abkommen uberliess Gebhard II der Stadt die Witteborg die sich im Gegenzug verpflichtete den Bau einer neuen erzbischoflichen Burg bei Langwedel sudlich von Bremen zu finanzieren Des Weiteren bestatigte der Erzbischof in einem Schreiben dass von dieser neuen Befestigung den Burgern Bremens kein Schaden entstehen sollte Sein Nachfolger Erzbischof Hildebold liess ungeachtet dessen 1260 bei Versfleth eine neue Burg errichten die nach Kampfen mit den Bremern jedoch bereits 1262 wieder zerstort wurde 3 Im Sommer 1222 wurde die Zoll Befestigung abgebrochen und die Steine nach Bremen verbracht Mit ihnen wurde unter anderem die Langenstrasse gepflastert Etwa 300 Jahre spater 1564 wurden die letzten Uberreste der Witteborg die Fundamente der Mauern und des Turmes abgetragen und fur weitere Bautatigkeiten in der Stadt verwendet Weiterbestehen der Bezeichnung Witteburg BearbeitenDer Standort der Witteborg wurde meist als sudlich von Rekum am rechten Weserufer genannt Die 1852 in Farge gegrundete Steingutfabrik Witteburg wurde deshalb nach der ehemaligen Befestigung benannt Die Strasse an der diese Fabrik lag tragt heute den Namen Witteborg Mittlerweile wird auch ein Standort der Festung am linken Weserufer nahe Lemwerder angenommen 4 was aber nicht den historischen Quellen entspricht In Wilhelm Dilichs illustrierter Darstellung Bremens von 1603 ff steht in der Tabula octava Tafel VIII Nienkercke amp Blomenthal nordwestlich von Farche Farge der Name Wittenborch Darunter ist sowohl eine Burgruine am zu hoch dargestellten Weserufer eingezeichnet als auch einen Ringwall ostlich des hier noch heute in die Weser mundenden Baches 5 Hinrich Mahlstede berichtet in seiner Chronik der Jahre 1647 bis 1699 den harten Winter 1694 95 man habe noch Anfang Marz mit Pferd und Wagen uber das Eis der Weser von der Witteborch bis nach Elsfleth fahren konnen 2 Die Wittenburg ist als abgegangene Burg bzw Burgruine in einer Karte von ca 1860 sudlich von Rekum am rechten Weserufer eingezeichnet Literatur BearbeitenJohann Krueger Bilder aus der Geschichte Bremens nebst einer kurzen geographischen Beschreibung des bremischen Staates Schunemann Verlag Bremen 1855 Volltext in der Google Buchsuche Herbert Schwarzwalder Geschichte der Freien Hansestadt Bremen Edition Temmen Bremen 1995 ISBN 3 86108 283 7 Hans Georg Truper Die mittelalterlichen Burgen Versfleht und Witteburg Entstehung Niedergang und Lokalisierung In Bremisches Jahrbuch Band 94 2015 S 25 45Weblinks BearbeitenZur Geschichte der Witteborg witteborg online de abgerufen am 10 Oktober 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Grundlicher Bericht von der LandesFurstlichen ErtzBischofflichen Hoch und Gerechtigkeit uber die Stadt Bremen 1652 Faksimile Hermann Conring Text zur Begrundung der schwedischen Anfechtung der stadtbremischen Reichsunmittelbarkeit Google Buchsuche 11 Marz 2015 a b Bremisches Jahrbuch Band 87 2008 S 237 ff Bremen in der Kleinen Eiszeit S 243 Siehe Gunter Glaeske Hildebold In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 119 Digitalisat Hans G Truper Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe Die Ministerialitat des Erzstifts Bremen Stade 2000 ISBN 3 931879 05 4 S 348 Urbis Bremae Et Praefecturaru m Quas Habet Typ us Et Chronicon Digitalisatseite78 Tabula octava Praefectura Nienkercke amp Blomẽthal Amt Neuenkirchen und Blumenthal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Witteborg amp oldid 214756494