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Willi Emil Protsch 9 Februar 1899 in Berlin 1 31 Oktober 1971 in Heidelberg 2 war ein deutscher Politiker NSDAP und paramilitarischer Aktivist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend und Erster Weltkrieg 1 2 Weimarer Republik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 4 Nachkriegszeit 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJugend und Erster Weltkrieg Bearbeiten In seiner Jugend besuchte Protsch die Gemeindeschule Anschliessend wurde er in einer Werkzeugmacherei und in der Elektrobranche zum Elektromonteur ausgebildet Ab 1917 nahm Protsch eineinhalb Jahre als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil in dem er mit dem Infanterieregiment 59 in Frankreich eingesetzt wurde An der Front wurde er dreimal schwer verwundet und mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet Infolge seiner letzten Verwundung musste er mit zerschossenem Arm und Bein bis 1920 in einem Lazarett verbleiben Wahrend dieser Zeit engagierte er sich im Verband Nationalgesinnter Soldaten Weimarer Republik Bearbeiten Nach dem Krieg liess Protsch sich in Berlin nieder wo er 1921 Botenmeister zuerst in einem Zeitungs dann in einem Versicherungsbetrieb wurde eine Anstellung die er bis 1932 1933 behielt Politisch begann Protsch sich 1919 in der Volkischen Bewegung zu betatigen Im Fruhjahr 1926 trat er mit seiner ganzen Familie Vater Mutter zwei Schwestern und seiner Braut in die NSDAP ein Da die Familie in der Bartelstrasse gegenuber dem KPD Hauptquartier im Karl Liebknecht Haus lebte fuhrte dies zu haufigen Auseinandersetzungen mit den Kommunisten Ebenfalls 1926 wurde Protsch als einfacher SA Mann Mitglied der Sturmabteilung SA dem Kampfverband der NSDAP in dem er sich als erfolgreicher Hobbyboxer als Strassenkampfer einen Namen machte Der rechte Haken von Willy Protsch war als Nahkampfwaffe gefurchteter als eine Pistolenkugel Um 1927 wurde Protsch als Mitglied des SA Sturms 2 einer der ersten SA Fuhrer Berlins Anfang 1931 wurde sein Sturm mit zwei weiteren Sturmen zum Sturmbann II 4 unter seinem Kommando zusammengefasst und bald danach in Sturmbann 4 umbenannt Wahrend seiner Zeit bei der SA knupfte Protsch enge Freundschaft zu dem Hohenzollernprinzen August Wilhelm der damals eine bedeutende Stellung in der SA innehatte Wegen eines Verstosses gegen das Gesetz zum Schutze der Republik wurde Protsch aufgrund seiner politischen Aktivitaten mindestens einmal gerichtlich bestraft Anfang der 1930er Jahre wurde Protsch ausserdem Bezirksverordneter des Bezirkes Weissensee Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Am Tag des Machtantritts der Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 nahm Protsch an dem beruhmten Fackelzug durch die Wilhelmstrasse teil mit dem die SA die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler feierte Im Marz 1933 wurde Protsch als Abgeordneter in den Preussischen Landtag gewahlt dem er bis zur Auflosung dieser Korperschaft im Herbst 1933 angehorte Im August 1933 wurde der von Protsch gefuhrte Sturmbann 4 zur Standarte 4 erhoben und Protsch als Fuhrer der Standarte zum Standartenfuhrer befordert Diese Stellung behielt er mindestens bis zu den Ereignissen des Rohm Putsches vom 30 Juni 1934 bei Infolge der Ereignisse des Rohm Putsches begann Protsch sich von der NSDAP und der SA zu distanzieren Um 1936 trat er in die Luftwaffe ein In dieser wurde er zunachst als Offizier bei der Luftlandedivision in Diepholz bei Hannover eingesetzt bevor er nach Berlin zuruckkehrte um im Reichsluftfahrtministerium zu arbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs nahm Protsch an der Besetzung Kretas 1941 und als Angehoriger des Stabes von Erwin Rommel am Afrika Feldzug und spater an der Verteidigung des Atlantikwalls teil Nachkriegszeit Bearbeiten Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Protsch von den Alliierten gefangen genommen und in einem amerikanischen Internierungslager in Darmstadt festgehalten 1950 liess Protsch sich mit seiner Familie in Heidelberg nieder wo er beim dortigen Finanzamt als Obersteuersekretar arbeitete Protsch starb nachdem er 1971 von einer Strassenbahn angefahren wurde als er sich wahrend seiner Erholung im Krankenhaus eine Lungenentzundung zuzog Familie BearbeitenAus Protschs Ehe mit Margarete Lau 3 gingen funf Kinder hervor darunter der alteste Sohn Dieter Protsch dessen Patenonkel Joseph Goebbels wurde und der spater eine erfolgreiche Laufbahn in der US Armee einschlug sowie der Anthropologe Reiner Protsch 4 Literatur BearbeitenDieter H B Protsch Be All You Can Be From Hitler Youth in World War II to a US Army Green Beret An Immigrant s Memoirs Trafford Victoria B C 2004 ISBN 1 4120 3674 7 Ernst Kienast Hrsg Handbuch fur den Preussischen Landtag Ausgabe fur die 5 Wahlperiode Berlin 1933 S 371 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister Standesamt Berlin 9 Nr 243 1899 Sterberegister Standesamt Heidelberg Nr 2743 1971 Heiratsregister Standesamt Berlin 9 Nr 328 1927 Mogelei im Knochenkeller In Der Spiegel Ausgabe 42 2004 11 Oktober 2004 PersonendatenNAME Protsch WilliALTERNATIVNAMEN Protsch Willi Emil Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdLGEBURTSDATUM 9 Februar 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 31 Oktober 1971STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Protsch amp oldid 221854907