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Willi Martini 6 Januar 1925 in Adenau 30 April 2001 war ein deutscher Kraftfahrzeugmeister Konstrukteur Rennfahrer und Kaufmann Bekannt wurde er insbesondere als Tuner und durch seine Erfolge mit Rennsportwagen auf der Basis des BMW 700 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Krieg und Nachkriegszeit 1 2 Die 1960er Jahre mit BMW 1 3 Vom Nurburgring nach Adenau und Nurburg 1 4 Privates 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilli Martini kam als erstes Kind des Postbeamten Michael Martini und seiner Frau Margarete zur Welt Bereits wahrend seiner Schulzeit in Adenau begeisterte er sich fur die Fliegerei machte als 14 Jahriger den Segelflugschein und wollte Flugzeugbauer werden 1 Krieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Nach der Schulzeit fand Martini einen Ausbildungsplatz bei den Heinkel Flugzeugwerken in Oranienburg bevor er als 18 Jahriger zur Luftwaffe eingezogen wurde und gegen Kriegsende fur kurze Zeit in Gefangenschaft geriet Danach arbeitete er als Installateur in Stuttgart 1 1951 kam Martini nach Adenau zuruck und wurde von Ernst Loof eingestellt der am Nurburgring in den ehemaligen Werkstatten der Auto Union direkt hinter der damaligen Haupttribune Veritas Sport und Rennwagen baute und wartete Als Veritas 1953 zum zweiten Mal in Konkurs ging ubernahm BMW die Einrichtungen beschaftigte aber Loof und die ubrigen Mitarbeiter weiter 1954 entschloss sich BMW den Betrieb am Nurburgring einzustellen woraufhin Martini zu den Hoffmann Werken in Lintorf im Bergischen Land wechselte und vorubergehend an der Entwicklung eines Motocoupes ahnlich der BMW Isetta mitarbeitete In den folgenden drei Jahren arbeitete er bei BMW in Munchen und machte die Meisterprufung 2 Nach seiner Ruckkehr in Adenau machte er sich 1958 in den bisherigen Raumen von BMW am Nurburgring als Autohandler mit Werkstatt und Abschleppbetrieb selbststandig In seinem Betrieb unterstutzte Martini 1959 das Formel Junior Projekt des Rennfahrers Wolfgang Graf Berghe von Trips der mit einem preisgunstigen Wagen jungen Leuten den Einstieg in den Motorsport erleichtern wollte 3 Die 1960er Jahre mit BMW Bearbeiten nbsp Heinz Schreiber im Martini BMW Nr 77 macht John Surtees Ferrari in der Nurburgring Sudkehre Platz zum Uberholen nbsp Martini BMW im Streckenabschnitt ArembergWilli Martini war rennsportbegeistert Ein lohnenswertes Tuningobjekt sah er in dem von 1959 bis 1965 gebauten BMW 700 Fur den Renneinsatz steigerte er die Motorleistung von 40 auf bis zu 52 PS uberarbeitete das Fahrwerk und ersetzte die serienmassigen Scheiben durch Plexiglas um das kleine Coupe leichter zu machen als es ohnehin war Die so vorbereiteten Wagen setzte er mit grossem Erfolg ein zum Teil von ihm selbst gefahren aber auch mit Hubert Hahne und anderen zu ihrer Zeit bekannten Tourenwagenfahrern Unter anderem gewann ein von Martini gemeldeter BMW 700 S die Tourenwagenklasse bis 700 cm beim 500 km Rennen 1961 auf dem Nurburgring und belegte Platz 16 in der Gesamtwertung 73 Fahrzeuge waren zu dem Rennen angetreten Fur 5 850 DM bot Martini den rennfertigen BMW 700 SC zum Kauf an und fand viele Abnehmer Der Preis lage heute inflationsbereinigt bei 14 800 Euro 1 Zu den Kunden gehorten unter anderem Wolfgang von Trips der fur die Scuderia Colonia sechs dieser Wagen kaufte wie auch der funfmalige Formel 1 Weltmeister Juan Manuel Fangio der Martini ebenfalls sechs seiner BMW 700 fur argentinische Fahrer abnahm 4 Beim 1000 km Rennen 1963 auf dem Nurburgring starteten drei Martini BMW Prototypen mit Kunststoffkarosserie die Willi Martini in Zusammenarbeit mit Clemens Ahrend einem Spezialisten fur Kunststoffgestaltung in Bachem und Otto Betzner entwickelt und aufgebaut hatte und die in einer kleinen Serie produziert werden sollten Ein weiterer Prototyp mit stilistisch uberarbeiteter Karosserie wurde Ende des Jahres fertig und fand in einem Test der Zeitschrift auto motor und sport grosse Anerkennung Einige Exemplare folgten zur Serienproduktion kam es aber nicht 1 5 Zwei der ersten Prototypen waren zum 1000 km Rennen von der Renngemeinschaft Martini mit den Fahrern Heinrich Hulbusch Georg Bialas sowie Heinz Schreiber Hubert Hahne gemeldet Den dritten Wagen setzte Walter Schneider unter eigener Meldung zusammen mit Anton Fischhaber ein Dieser Wagen hatte einen Konigswellenmotor mit einer Leistung von etwa 80 PS wie in den BMW 700 RS zwei Werkswagen die Martini 1964 von BMW kaufte 6 Der Martini BMW von Hulbusch Bialas erzielte Platz 25 in dem Rennen zu dem 67 meist hubraumstarkere Wagen gestartet waren Er fuhr 36 Runden bzw 821 2 km auf der Nordschleife in 7 33 Stunden was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 108 8 km h entspricht 7 Nachdem BMW die Produktion der 700er Baureihe eingestellt hatte wandte sich Martini auch anderen Fabrikaten zu entwickelte aber vor allem die grosseren BMW Modelle weiter 1967 versuchte Willi Martini in die in diesem Jahr neue Formel 2 einzusteigen Auf einem Chassis mit Teilen von Brabham mit eigener Kunststoffkarosserie und uberarbeitetem BMW Vierzylindermotor aus der Grossserie entstand ein Wagen der von Willi Martini selbst gefahren beim Eifelrennen im April 1967 auf der Nurburgring Sudschleife debutieren sollte Der Wagen erwies sich aber als zu schwach sodass das Projekt eingestellt wurde 1 Der Versuch entsprechend der Formel V auf der Grundlage des BMW 700 eine Formel M zu schaffen war schon 1966 unter anderem daran gescheitert dass Martini entgegen den Regeln fur Markenformeln eine hintere Radaufhangung mit Dreiecksquerlenkern wie im BMW 700 RS einbaute Vorgeschrieben war aber die Hinterachse des Serienfahrzeugs 1 Vom Nurburgring nach Adenau und Nurburg Bearbeiten Als die Raume am Nurburgring nicht mehr ausreichten errichtete Martini 1966 einen zusatzlichen Betrieb in Adenau jetzt mit Verkaufsraum in dem die neuen grosseren BMW Modelle 1500 die Neue Klasse angemessen prasentiert wurden Ende 1982 musste er die Hallen am Nurburgring aufgeben weil in Verbindung mit dem Bau der Grand Prix Strecke an ihrer Stelle ein Hotel entstehen sollte Martini zog daraufhin nach Nurburg wo er eine neue Fertigungsstatte und einen Ausstellungsraum bauen liess 1991 setzte sich Martini zur Ruhe woraufhin BMW den Betrieb in Nurburg kaufte der Betrieb in Adenau wurde aufgegeben 1 Privates Bearbeiten Willi Martini war seit 1952 verheiratet Das Ehepaar hatte sechs Kinder vier Sohne und zwei Tochter Der alteste Sohn Michael Martini war im elterlichen Betrieb beschaftigt und arbeitete auch nach der Ubernahme durch BMW als Meister und Testfahrer weiter Willi Martini widmete sich im Ruhestand vorwiegend seinem Garten Im Sommer 2000 starb seine Frau und einige Monate spater erlitt er einen Schlaganfall dem im April 2001 ein Herzinfarkt folgte an dem er starb 1 Literatur BearbeitenWolfgang Thierack Rennsportlegende Willi Martini Schneider Text Editions Ltd 2004 ISBN 0 9541746 5 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Willi Martini Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite mit Bildern und Beschreibung des 700 RS englisch abgerufen am 3 Dezember 2015Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Wolfgang Thierack Rennsportlegende Willi Martini Schneider Text Editions Ltd 2004 ISBN 0 9541746 5 8 Wolfgang Thierack in Zwischengas Abgerufen am 25 November 2015 Matthias Rocke Veritas und Martini BMW Abgerufen am 26 November 2015 Willi K Michels Luki Scheuer Nurburgring Jagdrevier der schnellen Manner Mittelrhein Verlag Koblenz Manfred Jantke Martini BMW In auto motor und sport Heft 3 1964 S 28 31 Octane Magazin Boxer mit zwei Topfen Abgerufen am 3 Dezember 2015 Michael Behrndt Jorg Thomas Fodisch Matthias Behrndt ADAC 1000 km Rennen Heel Verlag Konigswinter 2008 ISBN 978 3 89880 903 0 Normdaten Person GND 129922528 lobid OGND AKS VIAF 8478699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martini WilliKURZBESCHREIBUNG deutscher Kraftfahrzeugmeister Konstrukteur Rennfahrer und KaufmannGEBURTSDATUM 6 Januar 1925GEBURTSORT AdenauSTERBEDATUM 30 April 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Martini amp oldid 238527537