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Christiane Friederike Wilhelmine Herzlieb 22 Mai 1789 in Zullichau Sulechow 10 Juli 1865 in Gorlitz auch Minna oder Minchen genannt war in Zullichau in der ehemaligen Neumark Brandenburg als Waise die Ziehtochter des Verlegers Carl Friedrich Ernst Frommann Christiane Friederike Wilhelmine Herzlieb Gemalde von Louise SeidlerSie wurde im Winter 1807 08 heftig von dem deutlich alteren Johann Wolfgang von Goethe umworben der ihr unter anderem die Sonette Epoche und Charade widmete Teile der Goetheforschung betrachten sie aufgrund von charakterlichen Ubereinstimmungen als Vorbild fur die Ottilie in Goethes Wahlverwandtschaften Ausserdem soll sie ihm als Inspiration fur sein Festspiel Pandora gedient haben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelmine Herzliebs Vater war Superintendent im heutigen polnischen Zullichau Sie wurde bereits im Kindesalter Vollwaise und zog mit der Familie des Verlegers Carl Friedrich Ernst Frommann die sie in Zullichau als Pflegetochter aufgenommen hatte nach Jena um 2 Als Kind wuchs sie zusammen mit den Frommannschen Kindern Friedrich Johannes und Alwina auf denen sie ihr ganzes Leben hindurch eng verbunden blieb 1 Im Hause ihrer Pflegeeltern lernte sie auch Johann Wolfgang von Goethe kennen mit dem sie nach eigener Auskunft etwa von 1800 1823 oder 1824 bekannt war 3 Im Jahr 1807 richtete der damals bereits 58 jahrige Dichter mehrere Sonette an sie 5 10 16 und 17 Sonett denen sie jedoch keine Beachtung schenkte Obwohl er erst seit 1806 mit der Mutter seiner Kinder Christiane Vulpius verheiratet war bemuhte sich der vierzig Jahre altere Dichter um die damals 18 Jahrige Sie wurde auch von Friedrich Wilhelm Riemer unter dem Pseudonym Silvio Romano Zacharias Werner und Johann Diederich Gries literarisch umworben die beide aus dem Umfeld Goethes kamen 1 2 3 Nachdem Minchen nicht auf seine Sonette reagiert hatte schenkte Goethe ihr einen wertvollen mit drei Steinen geschmuckten Goldring in welche die Symbole fur Glaube Liebe und Hoffnung eingeschnitten sind Doch die junge Frau war nicht interessiert und verschenkte den Ring spater an ihre beste Freundin Auguste Wittig Das wertvolle Schmuckstuck aus Rotgold mit dem Goethe um die junge Frau warb blieb erhalten und ist heute im Besitz des Schweizerischen Nationalmuseums 4 Von 1808 bis 1812 kehrte sie wahrscheinlich aus familiaren Grunden in ihre Geburtsstadt Zullichau zuruck 1 3 In Liebesdingen hatte die junge Frau kein Gluck Wilhelmines Beziehung mit Heinrich Christian Friedrich von Schweinitz war aufgrund der damals noch herrschenden Klassenschranken zum Scheitern verurteilt Den Berliner Padagogen J G Pfund verliess sie selbst 1 2 Die 1821 geschlossene Ehe mit dem Juristen Professor Karl Wilhelm Walch 1776 1853 in Jena verlief unglucklich und blieb kinderlos Die Ehe war durch Phasen der raumlichen Trennung und erneute Versuche zusammenzuleben gepragt Infolge der seelischen Belastungen bildete Wilhelmine Herzlieb eine Depression aus Von ihren psychischen Storungen beeintrachtigt lebte sie lange bei ihrem Bruder in Prittag Nach dem Tod von Walch war sie auch wieder haufig bei der Frommannschen Familie in Jena Die letzten Jahre ihres Lebens wurde sie in einer Heilanstalt fur Geisteskranke in Gorlitz betreut Nach ihrem Tod wurde sie auf dem Stadtischen Friedhof von Gorlitz beigesetzt 1 5 In ihrem Nachlass fand sich das 5 Sonett von Goethe 3 Literatur BearbeitenHerman Grimm Goethe Minna Herzlieb und Bettina Brentano In Preussische Jahrbucher 30 1872 S 591 603 August Hesse Minchen Herzlieb Habel Berlin 1878 Karl Theodor Gaedertz Goethes Minchen 2 Aufl Muller Bremen 1889 Gunther H Wahnes Hrsg Freundliches Begegnen Goethe Minchen Herzlieb und das Frommannsche Haus Frommanns Stuttgart 1927 Adalbert Elschenbroich Herzlieb Wilhelmine Minchen Mine verehelichte Walch In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 737 f Digitalisat Ilse Marie Barton Auf den Spuren von Goethes Minchen Das unerfullte Leben der Wilhelmine Herzlieb Walch BIS Oldenburg 1995 ISBN 3 8142 0515 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelmine Herzlieb im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Herzlieb als Inhalt der Werke Goethes Memento vom 2 Juli 2012 im Internet Archive Minna Herzlieb Memento vom 18 Oktober 2013 im Webarchiv archive today im Biographischen Lexikon der Oberlausitz Herzlieb Minna In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Minchen Herzlieb und der SonettenkriegEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Herzlieb Wilhelmine Minchen Mine verehelichte Walch Deutsche Biographie aufgerufen am 9 August 2022 a b c Wilhelmine Herzlieb Epoche Napoleon aufgerufen am 9 August 2022 a b c d Minna Herzlieb eigentl Wilhelmine Literaturreport aufgerufen am 9 August 2022 Goethes Herzleid mit der jungen Herzlieb Schweizerisches Nationalmuseum aufgerufen am 9 August 2022 knerger de Das Grab von Wilhelmine HerzliebNormdaten Person GND 119277387 lobid OGND AKS LCCN n97040667 VIAF 302112554 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herzlieb WilhelmineALTERNATIVNAMEN Goethes MinchenKURZBESCHREIBUNG deutsche VerlegerinGEBURTSDATUM 22 Mai 1789GEBURTSORT ZullichauSTERBEDATUM 10 Juli 1865STERBEORT Gorlitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelmine Herzlieb amp oldid 239140988