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Dieser Artikel befasst sich mit dem Bankier Wilhelm von Finck Zum Generalleutnant siehe Wilhelm Finck von Finckenstein Wilhelm Peter Finck ab 1905 von Finck 6 Februar 1848 in Vilbel Hessen 8 April 1924 in Munchen war ein deutscher Bankier und Mitbegrunder u a der Allianz Versicherungsgesellschaft und der Munchener Ruckversicherungs Gesellschaft Er trug massgeblich zum Ausbau des Eisenbahnnetzes und der Wasserkraftwerke im Deutschen Kaiserreich bei Wilhelm Finck um 1883 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 3 Nobilitierung 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenFamilie BearbeitenDas Finck sche Geschlecht stammt aus Gotzenhain ca 10 Kilometer sudlich von Frankfurt am Main Sein Grossvater Burckhard Finck war ursprunglich in der Gegend von Ziegenhain zu Hause 1790 grundete Burckhard Finck in Vilbel mit dem dort ansassigen Peter Schafer die Firma Finck amp Schafer einen Gross und Einzelhandel fur Spirituosen Ol Seife und Kolonialwaren ebenfalls wurde Apfelwein Essig und Branntwein hergestellt Wilhelm Fincks Grossmutter stammt aus Frankfurt am Main eine geborene Ludwig und Nichte von Fincks Geschaftspartner Schafer Sie hatten zwei Sohne Heinrich der altere Bruder wurde Pfarrer Wilhelm I 1810 der jungere Bruder heiratete 1847 Margarete eine geborene Muller aus Frankfurt Nieder Erlenbach Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor Wilhelm Finck II 1848 August 1850 und Marie 1853 Wilhelm Finck II heiratete 1886 Marie geb Faustle 1865 eine Tochter von Johann Nepomuk von Faustle Das Ehepaar hatte vier Kinder Margarete 1891 verehelichte von Stengel Wilhelm III 1893 1916 Elisabeth 1896 verheiratete Winterstein und August von Finck senior 1898 1980 Leben und Wirken Bearbeiten nbsp Wilhelm von Finck Gemalde von Leopold Schmutzler Finck verliess fruh das Elternhaus und besuchte in Frankfurt am Main das Hasselsche Institut eine Privatschule die er als Bester absolvierte Im Alter von 14 Jahren begann Wilhelm Finck 1862 eine dreijahrige Banklehre im Frankfurter Bankhaus Philipp Nicolaus Schmidt Ph N Schmidt absolvierte und im Anschluss vier Commis Jahre 1869 wechselte er nach London zu Nestle Andreae amp Co einem Importunternehmen u a der Farbwarenbranche Dort lernte er zusatzlich zum Bankgeschaft das Warengeschaft und die grosseren Zusammenhange Ein Jahr spater ab 1 Juli 1870 wechselte er zunachst als Prokurist auf Empfehlung von Carl Schmidt Polex zu dem neugegrundeten Bankhaus Merck Christian amp Co einer Munchener Kommanditniederlassung der Darmstadter Bank fur Handel und Industrie in Darmstadt 1871 wurde Wilhelm Finck Teilhaber der Privatbank und nachdem Adolf Christian Merck Christian amp Co verliess erhohte Finck seine Anteile und machte seine Geschwister August 1850 und Marie 1853 dort zu Teilhabern ohne Vertretungsbefugnisse Der Name des Bankhauses lautete ab 1879 Merck Finck amp Co Wilhelm Finck war mit seinem vaterlichen Freund dem seinerseits reichsten Bayern Theodor von Cramer Klett an der Grundung mehrerer Unternehmen beteiligt beispielsweise der Munchener Ruckversicherungs Gesellschaft der Allianz Versicherungs AG und der Munchener Trambahn AG sowie zusammen mit dem Bauunternehmer Jakob Heilmann an der Aktiengesellschaft Burgerliches Brauhaus Munchen und der Isarwerke GmbH die 2001 in E ON Bayern aufgingen In der Hochphase der Industrialisierung des Deutschen Kaiserreichs war Finck mit Theodor von Cramer Klett und spater fur Theodor von Cramer Klett junior dessen Vormundschaft Finck ab 1884 ubernahm massgeblich am Ausbau des Eisenbahnnetzes beteiligt Finck war fuhrend beteiligt bei der Saalbahn AG einem Teil der Eisenbahnlinie Munchen Berlin dem Streckenabschnitt Saalfeld Saale bis Grossheringen Ebenfalls engagierte er sich bei der Nutzbarmachung der Wasserkrafte der Isar zur Erzeugung von Elektrizitat und deren Fernubertragung Darunter fallen beispielsweise die Stromlieferanten Wasserkraftwerk Hollriegelskreuth Wasserkraftwerk Pullach und das Wasserkraftwerk Muhltal 1 Nobilitierung BearbeitenAm 21 Mai 1905 wurde Finck mit Immatrikulation bei der Ritterklasse am 10 Juni als Chef des Bankhauses Merck Finck amp Co und koniglich bayerischer Kommerzienrat durch den Verdienstorden der Bayerischen Krone in den bayerischen personlichen Ritterstand erhoben Am 1 Marz 1911 mit Immatrikulation am 21 April bei der Adelsklasse wurde er als Grunder und Besitzer des Wilhelm v Finck schen Fideikommiss und lebenslanger Reichsrat der Krone Bayerns von Luitpold von Bayern in den bayerischen erblichen Adelsstand erhoben Hierzu schreibt 1953 Bernhard Hoffmann Autor von Wilhelm von Finck Lebensbild eines deutschen Bankiers Seite 155 156 Jahrzehntelang besorgte Wilhelm Finck die Gelandeaufkaufe fur den bayerischen Staat wenn dieser noch nicht in Erscheinung treten konnte und wollte um spekulative Interessen auszuschalten Die Erweiterung des Guterbahnhofs an der Landsberger Strasse in Munchen die Erwerbungen fur den Ausbau des Ostbahnhofs zum Guterumschlag jene fur die Anlage des neuen Garmisch Partenkirchener Bahnhof fur Institute von Universitaten und Technischer Hochschule in Munchen Truppenubungsplatze das sind einige der grossen Objekte fur die er ohne jede Vergutung in zeitraubender muhseliger Arbeit treuhanderisch Grund und Boden beschaffte Seinem Geschick und seiner Zahigkeit gelang es die gewunschten Ziele oft erst in Jahren zu erreichen Dem Staat der Allgemeinheit hat er so viel Geld erspart 2 Der Finanzwissenschaftler Geldtheoretiker und Soziologe Wilhelm Gerloff schrieb uber Wilhelm von Finck Nicht die Talente nicht das Geschick zu diesem oder jenem machen eigentlich den Mann der Tat die Personlichkeit ist s von der alles abhangt Der Charakter ruht auf Personlichkeit nicht die Talente Der Mensch wirkt alles was er vermag durch seine Personlichkeit 3 Literatur BearbeitenBernhard Hoffmann Wilhelm von Finck 1848 1924 Lebensbild eines deutschen Bankiers Verlag Beck Munchen 1953 Bernhard Hoffmann Finck Wilhelm Peter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 150 f Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band III Band 61 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1975 ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels Band XXV 2004 62 Vereinigung des Adels in Bayern Verlag Degener ISBN 3 7686 5191 6 Marita Krauss Die Finks Eine Dynastie der Hochfinanz zwischen Wirtschaft und Politik in Marita Krauss Hrsg Die bayerischen Kommerzienrate Eine deutsche Wirtschaftselite von 1880 bis 1928 Volk Verlag Munchen 2016 S 258 264 ISBN 978 3 86222 216 2 Weblinks BearbeitenWilhelm von Finck in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der BavariathekQuellen Bearbeiten Isar Amperwerke AG Bayerisches Wirtschaftsarchiv Munchen Abgerufen am 28 Februar 2010 Bernhard Hoffmann Autor von Wilhelm von Finck Lebensbild eines deutschen Bankiers 1953 Seite 155 156 Bernhard Hoffmann Autor von Wilhelm von Finck Lebensbild eines deutschen Bankiers 1953 Normdaten Person GND 118687220 lobid OGND AKS VIAF 10640093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Finck Wilhelm vonALTERNATIVNAMEN Finck Wilhelm Peter Finck Wilhelm Peter von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher BankierGEBURTSDATUM 6 Februar 1848GEBURTSORT Vilbel HessenSTERBEDATUM 8 April 1924STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Finck amp oldid 238012504