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Wilhelm Gerloff 24 Juni 1880 in Krefeld 23 Juli 1954 in Oberursel war ein deutscher Nationalokonom Finanzwissenschaftler und Geldtheoretiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk und Forschungsgebiet 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerloff war der Sohn des Drechslermeisters Wilhelm Gerloff 1851 1939 und dessen Frau Magdalene geborene Huck 1854 1928 Er betatigte sich nach Besuch der Volksschule und der koniglichen Praparandenanstalt 1895 bis 1897 sowie des Volksschullehrerseminars 1897 bis 1900 zwischen 1900 und 1903 zunachst als Volksschullehrer bevor er 1903 die Handelshochschule in Leipzig besuchte und dort 1905 die Diplomprufung fur das Handelslehramt ablegte Er studierte ab 1903 in Leipzig und Tubingen Nationalokonomie 1906 wurde er in Tubingen mit einer Arbeit uber die Besteuerung von Aktiengesellschaften in der Schweiz 1 zum Dr sc pol promoviert Anschliessend unternahm er Studienreisen die ihn nach Belgien Frankreich und die Schweiz fuhrten Nach seiner Ruckkehr nach Tubingen wurde er dort 1908 fur die Facher Volkswirtschaftslehre Finanzwissenschaft und Statistik habilitiert 2 Von 1911 bis 1922 lehrte er als Extraordinarius an der Universitat Innsbruck seit 1912 als Ordinarius fur Nationalokonomie und Statistik 1922 folgte er dem Ruf als Ordinarius fur wirtschaftliche Staatswissenschaften an die Goethe Universitat Er rief in Frankfurt ein staatswissenschaftliches Seminar ins Leben und setzte sich dafur ein den Finanzwissenschaftler Fritz Neumark der 1925 noch Referent im Reichsfinanzministerium in Berlin war fur Frankfurt zu gewinnen 3 An der Universitat in Frankfurt war er mit Unterbrechungen bis 1952 tatig In den Jahren 1926 1927 und 1932 1933 war Gerloff Rektor der Universitat in Frankfurt 4 Als offener Gegner des Nationalsozialismus musste er sich aus dieser Position aufgrund eines ministeriellen Erlasses zur Gleichschaltung der Hochschulen mit dem Willen der Regierung vom 25 April 1933 vorzeitig zuruckziehen Bereits im Marz 1933 wurde er in Schutzhaft genommen Als Rektor wurde der Nationalsozialist Ernst Krieck gewahlt 5 Zu seinem 70 Geburtstag wurde ihm von der Universitat Innsbruck die Ehrendoktorwurde verliehen Werk und Forschungsgebiet BearbeitenGerloff war in erster Linie Finanzwissenschaftler Als solcher wurde er insbesondere als Mitbegrunder und Herausgeber des Handbuchs der Finanzwissenschaft bekannt Er beschaftigte sich neben der Besteuerung der Zoll und Handelspolitik und staatsrechtlichen Angelegenheiten auch mit wirtschaftspolitischen Fragen wie jener nach der Autarkie Er befasste sich in verschiedenen Schriften mit der Geldtheorie insbesondere der Geldentstehung sowie der Rolle des Geldes fur und in der Gesellschaft und verband auf diesem Gebiet okonomische Betrachtungen mit soziologischen ethnographischen und historischen Untersuchungen Gerloff war zwischen 1950 und 1954 stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Bundesministerium der Finanzen Schriften Auswahl BearbeitenDie Finanz und Zollpolitik des Deutschen Reiches nebst ihren Beziehungen zu Landes und Gemeindefinanzen von der Grundung des Norddeutschen Bundes bis zur Gegenwart G Fischer Jena 1913 archive org Die Entstehung der offentlichen Finanzwirtschaft Frankfurt am Main 1948 OCLC 847241 Gesellschaftliche Theorie des Geldes Innsbruck 1950 OCLC 809034458 Geld und Gesellschaft Versuch einer gesellschaftlichen Theorie des Geldes Frankfurt am Main 1952 OCLC 761280636 Steuerbelastung und Wiedergutmachung Ein Beitrag zur Reparationsfrage Vaduz 1993 ISBN 3 289 00616 6 Literatur BearbeitenFritz Neumark Wilhelm Gerloff In Zeitschrift fur die gesamte Staatswissenschaft Journal of Institutional and Theoretical Economics Band 110 Nr 4 1954 ISSN 0044 2550 S 740 744 JSTOR 40747687 Nachruf Fritz Terhalle Wilhelm Gerloff In FinanzArchiv Public Finance Analysis Band 16 Nr 1 1955 ISSN 0015 2218 S 16 21 JSTOR 40865761 Nachruf Lore Kullmer Gerloff Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 309 Digitalisat Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 59 Felix Brandl Von der Entstehung des Geldes zur Sicherung der Wahrung Die Theorien von Bernhard Laum und Wilhelm Gerloff zur Genese des Geldes Wiesbaden 2015 ISBN 3 658 07865 0 Weblinks BearbeitenGerloff Wilhelm im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Gerloff Die kantonale Besteuerung der Aktiengesellschaften in der Schweiz Francke Bern 1906 Wilhelm Gerloff Verbrauch und Verbrauchsbelastung kleiner und mittlerer Einkommen in Deutschland um die Wende des 19 Jahrhunderts Fischer Jena 1907 Fritz Neumarks Erinnerungen in Schefold Wirtschafts und Sozialwissenschaftler in Frankfurt am Main Erinnerungen an die Wirtschafts und Sozialwissenschaftliche Fakultat und an die Anfange des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe Universitat mit einem dokumentarischen Anhang und einer Lehrstuhlgeschichte Metropolis Verlag Marburg 1989 Wilhelm Gerloff Rektoratsreden im 19 und 20 Jahrhundert Online Bibliographie historische kommission muenchen editionen de Hammerstein Notker Die Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Von der Stiftungsuniversitat zur staatlichen Hochschule 1914 bis 1950 Band I Metzner Neuwied 1989 Normdaten Person GND 116588373 lobid OGND AKS LCCN n85069647 VIAF 77071495 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerloff WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher NationalokonomGEBURTSDATUM 24 Juni 1880GEBURTSORT KrefeldSTERBEDATUM 23 Juli 1954STERBEORT Oberursel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Gerloff amp oldid 234680394