www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Walcher 7 Juli 1910 in Kaufbeuren Allgau 9 November 2005 in Marburg an der Lahn war Universitatsprofessor der Physik und mit seinen Mitarbeitern an der Universitat Marburg Autor des bekannten Lehrbuches Praktikum der Physik das seit 1966 in vielen Auflagen erscheint Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenEr studierte an der TU Munchen und der Technischen Hochschule Charlottenburg und schloss 1933 als Diplom Ingenieur ab Bis 1937 war er wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Hochschule unter anderem bei Gustav Hertz Wilhelm Westphal und Hans Geiger wo er 1937 mit einer Arbeit uber einen Massenspektrographen zur Isotopentrennung der Rubidiumisotope bei Hans Kopfermann promoviert wurde Dr Ing 1 Von 1937 bis 1942 war er Assistent bei Kopfermann an der Universitat Kiel Dort konnte er sich 1942 habilitieren ohne Mitglied der NSDAP zu werden Die Habilitationsschrift war ursprunglich wegen politischer Unzuverlassigkeit abgelehnt worden durch die Einflussnahme von Kopfermann wurde sie dann aber doch noch angenommen Nach dem Weggang von Kopfermann nach Gottingen der dort Direktor des zweiten Physikalischen Institutes wurde vertrat er zunachst den vakanten Kieler Lehrstuhl 2 folgte dann aber Kopfermann nach Gottingen wo er von 1942 bis 1947 dessen Oberassistent und Dozent war Einen Ruf an die Universitat Leipzig schlug er 1946 aus 2 und folgte stattdessen einem Ruf auf eine ordentliche Professur fur Experimentalphysik als Nachfolger von Eduard Gruneisen an die Universitat Marburg Hier musste er sofort beim Wiederaufbau der Universitat nach der Diktatur des Nationalsozialismus helfen Er wurde 1949 als Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultat gewahlt und war dann von 1952 bis 1954 deren Rektor Er war zudem von 1947 bis zu den Universitatsreformen in den 70er Jahren langjahriger Direktor des Physikalischen Instituts 1978 wurde er emeritiert Wilhelm Walcher befasste sich auf der Basis seiner physikalisch technischen Kenntnisse der Elektronen und Ionenoptik und dem Bau von Massenspektrometern und Isotopenseparatoren mit Atom und Kernphysik Kernmomente Hyperfeinstruktur Diese Arbeiten konnten auch wahrend des Zweiten Weltkrieges im Rahmen des Uranvereins fortgesetzt werden In Marburg widmete er sich weiter den erwahnten Gebieten und zusatzlich den Kernreaktionen bei niedrigen Energien der Kernspektroskopie dem optischen Pumpen dem Mossbauereffekt und der Oberflachenphysik Um 1980 recycelte Walcher den fur die Arbeiten im Uranverein gebauten Elektromagneten fur den Bau des HELIOS Separators fur Kernspaltfragmente am TRIGA Forschungsreaktor Mainz 3 Besondere Energie wandte er fur die Ausbildung von Physik Anfangern und Lehrern in einer weitbekannten Experimentalphysik Vorlesung und dem Anfanger und Fortgeschrittenen Praktikum auf siehe zitiertes Buch uber Anfangerpraktikum Diese Vorlesung stand in der Tradition von Robert Wichard Pohl die sich bis Georg Christoph Lichtenberg zuruckverfolgen lasst Von 1959 bis 1961 pragte er als Vorsitzender den damaligen Verband Deutscher Physikalischer Gesellschaften wesentlich mit und war massgeblich daran beteiligt dass 1963 die Neugrundung der DPG gelang die alte Physikalische Gesellschaft war durch die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelost worden Walcher war an der Grundung von DESY und der GSI entscheidend beteiligt Von 1961 bis 1967 war er zudem Vizeprasident der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1975 erhielt er das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1962 bis 1991 war er Mitherausgeber der Annalen der Physik in Leipzig 1976 wurde er Ehrendoktor der Ruhr Universitat Bochum Er wurde 1989 Ehrenmitglied der DPG 4 Walcher war daruber hinaus auch gesellschaftlich sehr engagiert insbesondere gehorte er zu den Gottinger Achtzehn die sich 1957 gegen die geplante atomare Aufrustung der Bundeswehr wandten 5 Er ist der Vater des Physikers Thomas Walcher Zu seinen Doktoranden zahlen Peter Brix und Detlef Kamke Schriften BearbeitenPraktikum der Physik 9 Auflage Vieweg Teubner 9 Auflage 2006 ISBN 3 519 23038 0 zuerst 1966 mit Detlef Kamke Physik fur Mediziner Teubner 1994 mit Max Wutz Hermann Adam Handbuch der Vakuumtechnik 6 Auflage Vieweg 1997 mit Wolfgang Riezler Hrsg Kerntechnik Teubner 1958 mit J Koch R H V M Dawton und W L Smith Electromagnetic Isotope Separators and Applications of Electromagnetically Enriched isotopes North Holland Publishing Company Amsterdam 1958 Literatur BearbeitenNachruf von Bruno Eckhardt Dieter Fick Knut Urban Memento vom 21 Juni 2016 im Internet Archive im Physik Journal Band 5 2006 Nr 2 PDF Datei Detlef Kamke Prof Dr Ing Dr rer nat h c Wilhelm Walcher 70 Jahre Physikalische Blatter Juli 1980 Wilhelm Walcher Wilhelm Hanle Fur den Primat des Demonstrationsexperiments Abschiedsvorlesung von Professor Dr Wilhelm Walcher Marburg Physikalische Blatter Band 35 April 1979 Wolfgang Fischer Hans Wolter Ernst Bruche Wilhelm Walcher 60 Jahre Physikalische Blatter Band 26 Juli 1970 Online George Wahl Klaus Wiesemann Wilhelm Walcher zum 90 Geburtstag Physikalische Blatter Band 56 2000 Nr 9 pdfEinzelnachweise Bearbeiten Walcher Uber einen Massenspektrographen hoher Intensitat und die Trennung der Rubidiumisotope In Zeitschrift fur Physik Band 108 H 5 6 1938 S 376 a b Klaus Schlupmann Biographie von Kopfermann A K Mazumdar H Wagner G Kromer W Walcher M Brugger E Stender N Trautmann T Lund in Nucl Instr and Meth 174 1980 S 183 Peter Brix Ehrenmitglieder der DPG Laudationes auf Heinz Maier Leibnitz und Wilhelm Walcher Physikalische Blatter Band 45 Juli 1989 Online Text der Gottinger Erklarung 1957 bei uni goettingen deWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Walcher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Curriculum Vitae Memento vom 21 Mai 2006 im Internet Archive Biographie bei den Herausgebern der Annalen der Physik Memento vom 19 Dezember 2011 im Internet Archive Wilhelm Walcher Sechs Jahrzehnte rund um die Physik auf YouTube autobiografischer Vortrag Walcher Wilhelm Hessische Biografie Stand 10 Oktober 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 128865946 lobid OGND AKS LCCN nr90001504 VIAF 65070434 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walcher WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 7 Juli 1910GEBURTSORT Kaufbeuren AllgauSTERBEDATUM 9 November 2005STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Walcher amp oldid 234620349