www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Ulrich 16 Mai 1890 in Pfungstadt 14 November 1971 in Willebadessen war ein deutscher Architekt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Idee des Sechseckbaus 3 Bauten und Entwurfe Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Ulrich wurde als Sohn eines Brauereibesitzers in Pfungstadt geboren In seiner Heimatstadt absolvierte er die Schulzeit und erlangte 1908 in Darmstadt die Hochschulreife Nach dem Militardienst 1908 1909 in Bayern studierte er von 1909 bis 1914 Architektur an der Technischen Hochschule Darmstadt der Technischen Hochschule Munchen und der Technischen Hochschule Dresden Wahrend seines Studiums konvertierte er zum Katholizismus Auf eine im Ersten Weltkrieg erlittene schwere Beinverletzung folgte ein langer Lazarettaufenthalt Nach Kriegsende arbeitete Ulrich im Bauamt der Stadt Muhldorf am Inn spater bei dem niederlandischen Architekten Kees Bremer der ihm offenbar erste Begegnungen mit hexagonalen Entwurfen vermittelte Nach seiner Heirat mit Henriette Engel 1921 ubersiedelte er nach Halle Saale um in diesem Jahr in das Architekturburo seines Onkels Gustav Wolff einzutreten Wolff der 1930 starb zog sich 1929 aus gesundheitlichen Grunden aus der Partnerschaft zuruck so dass Ulrich ab diesem Zeitpunkt das Buro bis zur Schliessung 1939 ubernahm Das Buro befand sich am Universitatsring 8 der fruheren Alten Promenade Wahrend der Zeit im Architekturburo wurde Ulrich Mitglied des BDA Bund Deutscher Architekten im Demokratischen Club sowie im Rotary Club Halle Wahrend des Zweiten Weltkriegs musste das Architekturburo geschlossen werden Vor und wahrend der Kriegsjahre wurde Ulrich u a mit der Gestaltung von Bruckenbauten fur die Reichsautobahn und mit einer Wohnsiedlung fur Offiziere und Unteroffiziere beauftragt Zudem wurde Ulrich bis 1945 an die Akademie fur Wohnungswesen beim Gauheimstattenamt in Berlin verpflichtet Nach dem Krieg war er bis 1951 an kleineren Bauvorhaben und der Beseitigung von Kriegsschaden in Halle beteiligt Ulrich war neben seiner Tatigkeit als Architekt ausgesprochen vielseitig interessiert So widmete er sich dem Studium der Natur vor allem dem der Kristalle und fuhrte mit seinem Sohn ein kleines Chemielabor An der Universitat belegte er Kurse in Arabisch und beschaftigte sich mit Sanskrit und Persisch Aufgrund seiner literarischen Interessen organisierte von 1929 bis 1949 Leseabende in seinem Haus 1951 kehrte er nach 30 Jahren Bautatigkeit in Halle in seine Heimatstadt Pfungstadt zuruck wo noch eine Reihe von Wettbewerbsentwurfen entstanden 1966 siedelte er erneut um und verbrachte die letzten Lebensjahre bis zu seinem Tod bei zwei seiner Tochter im westfalischen Willebadessen Die Idee des Sechseckbaus BearbeitenIn vielen seiner Entwurfen und einigen seiner Bauten beschaftigte sich Ulrich aufgrund seiner mathematisch rationalen Denkungsart mit der Idee und Praxis der hexagonalen Bauweise das heisst mit dem auf den Winkel von 120 bezogenen Grundrissgestaltung Sein Leben lang warb er mit beeindruckender Konsequenz fur das hexagonale Entwurfssystem das er als organische Urform ansah die auch baupraktische Vorzuge besass Ulrich war einer der ersten der die Bedeutung des Sechsecks fur den Grundriss erkannte und seine Konsequenz bis in die Gestalt des Daches hinein durchdachte Viele Wettbewerbsentwurfe zeigen die hexagonale Grundrissgestalt so fur den Volkerbundpalast in Genf 1 die romisch katholische Kathedrale in Belgrad und fur einige kleinere Kirchen in Mitteldeutschland Jedoch wurden nur wenige seiner Ideen verwirklicht oft musste er sich dem Auftraggeber beugen 2 Realisierte Objekte in Halle waren neben dem eigenen Haus seinem architektonischen Manifest 3 dreigeschossige Wohnbauten mit Wabengrundriss in der heutigen Albert Ebert Strasse sowie als sein uberzeugendster Bau in Sechseckform die katholische Dreieinigkeitskirche Bauten und Entwurfe Auswahl Bearbeiten nbsp Ulrichs Haus Zu den sieben Waben in Halle1924 Haus Determann in Hannover mit Gustav Wolff 4 1924 Eigenes Wohnhaus in Halle Ratswerder 7 Haus Zu den sieben Waben 1 5 1925 1926 Verwaltungsgebaude in Halle Willy Lohmann Strasse 6a mit Gustav Wolff 1926 Villa Huth in Halle Hoher Weg 13 gemeinsam mit Gustav Wolff 1 1926 1927 Reihenhauser in Halle Auenstrasse heute Albert Ebert Strasse 1 1928 Wettbewerbsentwurf fur die Kriegergedachtniskirche in Leipzig ausgezeichnet mit einer Belobigung der Jury nicht ausgefuhrt 1 6 1928 Erweiterungsbau des Kaufhauses der A Huth amp Co AG in Halle Markt 1991 abgerissen 1 1929 1930 Kirche zur Heiligsten Dreieinigkeit in Halle Lauchstadter Strasse 14 1 1929 Geschaftshaus Joske in Weissenfels 1 1934 1935 Katholische St Benedikt Kirche in Ilsenburg 1938 Christkonigskirche in Bad Kosen 7 1939 1942 Wohnungen fur Offiziere und Unteroffiziere der Heeres und Luftwaffennachrichtenschule in Halle Heiderand 1939 1942 Kleinwohnungen in Halle Robert Koch StrasseLiteratur BearbeitenWilhelm Ulrich Bauten von Architekt BDA Dipl Ing Wilhelm Ulrich in Halle A D S In Deutsche Bauzeitung Heft 63 64 Berlin 1930 Digitalisat Deutsche Bauzeitung 106 Jahrgang 1972 Heft 2 S 188 kurzer Nachruf Karin Franz Villa Ulrich In Dieter Dolgner Hrsg Historische Villen der Stadt Halle Saale Freunde der Bau und Kunstdenkmale Sachsen Anhalt e V Halle Saale 1998 ISBN 3 931919 04 8 S 119 126 Holger Brulls Thomas Dietzsch Architekturfuhrer Halle an der Saale Dietrich Reimer Verlag Berlin 2000 ISBN 3 496 01202 1 S XXIII 104 141 166 179 Hans Georg Finken Seht Gottes Zelt Festschrift zu 75 Jahren Franziskanerkirche zur Heiligsten Dreieinigkeit 1930 2005 Halle Saale 2005 Sabine Klug Das Ende des rechten Winkels Wilhelm Ulrich und die hexagonalen Baukonzepte in der Architektur des 20 Jahrhunderts Studien zur Kunstgeschichte Band 175 Olms Verlag Hildesheim 2008 ISBN 978 3 487 13696 7 Ruth Heftrig Rezension Das Ende des rechten Winkels Wilhelm Ulrich und die hexagonalen Baukonzepte in der Architektur des 20 Jahrhunderts von Sabine Klug In Arbeitskreis Innenstadt e V Hrsg Hallesche Blatter September 2009 Nr 37 S 15 18 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Ulrich Architekt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilhelm Ulrich in der Deutschen Biographie Eintrag uber Ulrich Wilhelm 1890 1971 in Jahresberichte fur deutsche Geschichte Moderne Halle Wilhelm Ulrich mit Portratfoto Abgerufen am 22 Mai 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Deutsche Bauzeitung Heft 63 64 1930 Karin Franz S 123 vgl Literatur Hubertus Adam Klar wie Kristall und rhythmisch wie Musik Wilhelm Ulrich als Propagandist hexagonalen Entwerfens In Bauwelt 89 Jg 1998 Heft 25 S 1444 1447 Walter Muller Wulckow Deutsche Baukunst der Gegenwart Wohnbauten und Siedlungen Konigstein i T Langewiesche 1929 S 20 Walter Muller Wulckow Deutsche Baukunst der Gegenwart Wohnbauten und Siedlungen Konigstein i T Langewiesche 1929 S 32 Stadt Leipzig Die Sakralbauten Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1995 Band 2 S 949 Die Bau und Kunstdenkmaler von Sachsen Christkonigs Kirche Bad KosenNormdaten Person GND 117290327 lobid OGND AKS LCCN no2009019136 VIAF 78936317 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ulrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 16 Mai 1890GEBURTSORT PfungstadtSTERBEDATUM 14 November 1971STERBEORT Willebadessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Ulrich Architekt amp oldid 232056738