www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Karl Ferdinand Schubert 8 Februar 1917 in Magdeburg 12 Januar 2006 in Solingen war ein deutscher SS Oberscharfuhrer und Blockfuhrer im KZ Sachsenhausen Leben BearbeitenSchubert absolvierte nach dem Ende seiner Schullaufbahn bei seinem Vater einem Schlossermeister eine Lehre zum Dezimalwaagenschlosser Ab 1931 gehorte er der Hitlerjugend HJ an und wurde im November 1933 Mitglied der Sturmabteilung SA Nach der Ableistung seines Militardienstes 1934 1935 schied er Ende 1935 aus der Wehrmacht im Rang eines Gefreiten der Reserve aus Er schloss sich danach den SS Totenkopfverbanden an 1 Er war 1936 zunachst beim KZ Lichtenburg eingesetzt bis er 1937 die SS Unterfuhrerschule Dachau absolvierte Schubert wurde im Mai 1937 Mitglied der NSDAP In das KZ Sachsenhausen wurde Schubert im Mai 1938 versetzt wo er zunachst der dortigen Politischen Abteilung und danach der Postzensurstelle angehorte Ab August 1939 war Schubert Blockfuhrer in Sachsenhausen wo er aufgrund seiner Schiessfreudigkeit Pistolen Schubert genannt wurde 2 46 Menschen ermordete Schubert personlich darunter am 3 April 1942 Wilhelm Schuster Beim Morgenappell beschimpfte er Schuster als Priester und schlug mit den Fausten auf diesen ein Als Schuster am Boden lag trat Schubert mehrfach ins Gesicht Schusters Wilhelm Schuster verstarb noch auf dem Platz 3 Ab Juli 1942 war Schubert bei der 7 SS Freiwilligen Gebirgs Division Prinz Eugen in Jugoslawien eingesetzt 1 Nach Kriegsende befand sich Schubert in US amerikanischer Kriegsgefangenschaft aus der er entweichen konnte Im August 1946 kam er in Leipzig an und wurde dort nachdem er von einem ehemaligen Sachsenhausenhaftling erkannt wurde am 2 Dezember 1946 verhaftet 1 4 Beim Sachsenhausen Prozess wurde er vor einem Sowjetischen Militargericht mit 15 weiteren Beschuldigten wegen der im KZ Sachsenhausen begangenen Verbrechen angeklagt Schubert wurde am 31 Oktober 1947 schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft mit der Pflicht zur Zwangsarbeit verurteilt Die Verurteilten wurden im Arbeitslager Workuta des Gulags inhaftiert Am 14 Januar 1956 kam Schubert aus der sowjetischen Haft frei und wurde als so genannter Nichtamnestierter in die Bundesrepublik Deutschland entlassen 5 Danach wurde Schubert erneut in Haft genommen und gemeinsam mit Gustav Sorge vor dem Landgericht Bonn aufgrund von KZ Verbrechen angeklagt u a wegen Beteiligung an der Massentotung von etwa 10 000 sowjetischen Kriegsgefangenen in der Genickschussanlage des Konzentrationslagers Sachsenhausen sowie vollendeter und versuchter Totung zahlreicher KZ Haftlinge Schubert personlich wurden 46 Morde zur Last gelegt 3 Das LG Bonn verurteilte Sorge und Schubert am 6 Februar 1959 zu jeweils einer lebenslangen Haftstrafe und zusatzlich funfzehn Jahren Haft 6 Am 31 Januar 1986 wurde Schubert aus der Haft entlassen 7 Er lebte danach in Solingen und starb 2006 8 Literatur Bearbeiten nbsp Prozessdokumentation 1962 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Klaus Drobisch Gunther Wieland System der NS Konzentrationslager 1933 1939 Akademie Verlag Berlin 1993 ISBN 3 05 000823 7 Kerstin Freudiger Die juristische Aufarbeitung von NS Verbrechen Mohr Siebeck Tubingen 2002 ISBN 3 16 147687 5 Andrea Riedle Die Angehorigen des Kommandanturstabs im KZ Sachsenhausen Sozialstruktur Dienstwege und biografische Studien Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten Band 31 Metropol Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 86331 007 3 LG Bonn 6 Februar 1959 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XV bearbeitet von Irene Sagel Grande H H Fuchs C F Ruter University Press Amsterdam 1976 Nr 473 S 399 659 Verfahrensgegenstand Vollendete und versuchte Totung von Haftlingen des KL Esterwegen Mitwirkung an der Massentotung von insgesamt etwa 10 000 russischen Kriegsgefangenen in der Genickschussbaracke des KL Sachsenhausen Vollendete und versuchte Totung einer Vielzahl von Haftlingen des KL Sachsenhausen jur uva nlEinzelnachweise Bearbeiten a b c Kerstin Freudiger Die juristische Aufarbeitung von NS Verbrechen Tubingen 2002 S 122 Klaus Drobisch Gunther Wieland System der NS Konzentrationslager 1933 1939 Akademie Verlag Berlin 1993 S 258 a b Eugeniusz Nowak Wissenschaftler in turbulenten Zeiten Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2010 S 96 98 Andreas Hilger Ute Schmidt Mike Schmeitzner Hrsg Sowjetische Militartribunale Die Verurteilung deutscher Zivilisten 1945 1955 Band 2 Schriften des Hannah Arendt Institut fur Totalitarismusforschung Koln 2003 S 187 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 562 Verfahren gegen Wilhelm Schubert und Gustav Sorge Memento des Originals vom 22 Oktober 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www1 jur uva nl auf jur uva nl Stephanie Bohra Tatort Sachsenhausen Strafverfolgung von KZ Verbrechen in der Bundesrepublik Deutschland Metropol Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3863314606 S 548 Andreas Fritsche Tatertypen Biografien von Angehorigen des Kommandanturstabs im KZ Sachsenhausen In Neues Deutschland 27 Dezember 2011Normdaten Person GND 1018680373 lobid OGND AKS VIAF 227413315 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schubert WilhelmALTERNATIVNAMEN Schubert Wilhelm Karl Ferdinand vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Oberscharfuhrer und Blockfuhrer im KZ SachsenhausenGEBURTSDATUM 8 Februar 1917GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 12 Januar 2006STERBEORT Solingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Schubert SS Mitglied amp oldid 234441732