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Wilhelm Ephraim Seev Wolf Lewy 28 November 1876 in Breslau Niederschlesien 14 Februar 1949 in Kalifornien USA war ein deutscher Rabbiner und Zionist der als Student Mitbegrunder und geistiger Vater des ersten judischen Turn und Sportvereins Deutschlands war Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 WeblinksFamilie BearbeitenEr war der jungste von funf Sohnen des judisch orthodoxen Kaufmanns David Lewy 1913 und dessen Frau Hulda aus Breslau In erster Ehe heiratete Wilhelm Lewy um 1906 Betty Samuel 1918 in Neustettin wo auch die Tochter Mirjam 1907 und Hanna 1909 geboren wurden Im Marz 1913 kam in Berlin die dritte Tochter Dorothea auf die Welt und 1915 die jungste Tochter Ruth Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau die an der Spanischen Grippe starb wurde ihm nahegelegt bald wieder zu heiraten Ein Bekannter stellte ihm Frieda Winter vor die er bald heiratete Er war der Onkel von Ernest Lenart Leben BearbeitenIm Jahr 1878 zogen seine Eltern mit ihm nach Kempen in der Provinz Posen wo er auch spater eingeschult wurde und seinen ersten Religionsunterricht erhielt 1887 zog die Familie wahrscheinlich aus wirtschaftlichen Grunden nach Berlin Hier besuchte Lewy fur ein Jahr die Volksschule ehe er auf das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin Mitte und spater auf das in der Weinmeisterstrasse 15 Berlin Mitte gelegene Sophiengymnasium wechselte Er folgte 1897 dem Ruf Theodor Herzls der den ersten Zionistenkongress in Basel einberief Er nahm auch im Jahr darauf am zweiten Kongress teil als ihn in der Rede von Max Nordau der bei dieser Gelegenheit gepragte Begriff Muskeljudentum beeindruckte Nachdem er ab 1897 mit Max Bodenheimer uber die Grundung eines judischen Turn und Sportvereins korrespondiert hatte und 1898 die Matura am Sophiengymnasium erreichte grundete er am 22 Oktober 1898 mit einigen Mitschulern und spateren Kommilitonen den ersten judischen Turn und Sportverein Deutschlands Bar Kochba benannt nach Bar Kochba dem gleichnamigen judischen Rebellen Der Verein wurde zum Vorlaufer des spateren Makkabi Weltverbands Lewy setzte sein Interesse an judischer Theologie in seinem Studium um das er 1898 an der Jeschiwa von Krakau begann und 1899 am orthodoxen Rabbinerseminar zu Berlin von Esriel Hildesheimer dem ersten Rabbiner der orthodoxen Austrittsgemeinde Adass Jisroel und an der Friedrich Wilhelm Universitat in Berlin fortsetzte Im Rahmen seines dreijahrigen Studiums der Okonomie besuchte er ein Semester lang die Universitat Erlangen an der er das Studium 1901 mit der Dissertationsschrift Tendenzen in der internationalen Strikebewegung beendet Im gleichen Jahr erhielt er auch sein Rabbinerdiplom durch das Hildesheimersche Rabbinerseminar Als 1902 Misrachi als orthodoxe Bewegung in der zionistischen Bewegung gegrundet wurde schloss er sich ihr an war jedoch nicht auffallig aktiv 1905 erfolgte die erste Anstellung als Rabbiner in Neustettin Ende des Jahres 1909 kehrte die junge Familie Lewy nach Berlin zuruck wo er in verschiedenen Synagogen tatig war allen voran die Synagoge in der Kaiserstrasse Berlin Mitte Gegen Ende des Ersten Weltkriegs wurde Lewy als Feldhilfsrabbiner einberufen und gemeinsam mit Hermann Struck als Vermittler zwischen deutschem Staat und judischer Bevolkerung vor allem nahe Wilna eingesetzt 1925 erhielt Lewy eine Festanstellung als Religionslehrer in der judischen Gemeinde Berlin und gleichzeitig die Leitung der Privatsynagoge und Schule Talmud Tora Knesset Jisroel in der Linienstrasse 19 die zur orthodoxen Gemeinde Adass Jisroel gehorte Bald nach der Machtergreifung der NSDAP Ende Januar 1933 verliess Lewys Tochter Mirjam Deutschland und emigrierte nach Palastina Die zweitalteste Tochter Hanna war als Kindermadchen bereits zuvor mit einer deutschen Familie in die USA gezogen 1934 verliess Lewy die Schule und seine Stellung als Lehrer und Leiter der Knesset Jisroel und wanderte mit seiner Tochter Ruth nach Palastina aus wenig spater folgte auch Dorothea die dann weiter in die USA zog Seine zweite Frau Frieda blieb in Berlin Laut burokratischen Angaben des nationalsozialistischen Deutschland wanderte Lewy erst 1936 aus was darauf hindeutet dass er nach 1933 nochmals in Deutschland war eventuell um seine Frau nachzuholen In Palastina begann Lewy 1936 als Lehrer und Prediger in der Einwanderergemeinde Ichud in Tel Aviv wo er bis zu seinem Tod gemeinsam mit seiner Tochter Ruth wohnte Der begeisterte Zionist Lewy erlebte die Grundung des Staates Israel mit Wahrend eines Besuchs seiner Tochter Hanna und Dorothea in Kalifornien starb Lewy an einem Herzinfarkt sein Leichnam wurde nach Tel Aviv uberfuhrt und dort begraben Literatur BearbeitenAdass Jisroel Die judische Gemeinde in Berlin 1829 1942 vernichtet und vergessen Museumspadagogischer Dienst Berlin 1986 Mordechai Eliav Esriel Hildesheimer Das Rabbiner Seminar zu Berlin 1873 1938 Hintergrund seiner Grundung und seine Studenten im Laufe der Jahre Leo Baeck Institute Jerusalem 1996 Deutsche Fassung Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum Berlin ediert 2006 S 179 180 Eric Friedler Makkabi Chai Makkabi lebt Die judische Sportsbewegung in Deutschland 1898 1998 Verlag Christian Brandstatter Wien Munchen 1998 Museumspadagogischer Dienst Berlin Hrsg Synagogen in Berlin Sonderheft zur Ausstellung Synagogen in Berlin im Berlin Museum Lindenstr 14 Berlin MD Berlin 1983 Julius H Schoeps Berlin Geschichte einer Stadt Be bra Verlag GmbH Berlin Brandenburg 2001 Kurt Schilde Mit dem Davidstern auf der Brust Spuren der Judischen Sportjugend in Berlin zwischen 1898 und 1938 Sportjugend Berlin Hrsg Berlin 1988 Wiedergutmachungsakte zu Wilhelm Ephraim Seev Lewy Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Lewy im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 126619247 lobid OGND AKS VIAF 23138011 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lewy WilhelmALTERNATIVNAMEN Lewy Wilhelm Ephraim Wolf vollstandiger Name Lewy Wilhelm Ephraim SeevKURZBESCHREIBUNG deutscher Rabbiner und ZionistGEBURTSDATUM 28 November 1876GEBURTSORT Breslau NiederschlesienSTERBEDATUM 14 Februar 1949STERBEORT Kalifornien USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Lewy amp oldid 219419732