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Wilhelm Laudahn 11 November 1875 in Frankfurt a d Oder 31 Oktober 1932 in Berlin Lankwitz war ein deutscher Maschinenbauingenieur Er hat seine Karriere als kaiserlicher Marinebaubeamter begonnen und war u a ab 1910 massgeblich an der Entwicklung von Grossdieselmotoren mit einer Leistung von 12 000 PS fur die Kaiserliche Marine beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 1 1 1875 in Frankfurt a d Oder geboren 1 2 1907 Reichsmarineamt in Berlin 1 3 Bau und die Erprobung von 12 000 PS Dieselmotoren 1 4 Wissenschaftliche Werke 2 1909 doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren mit einer Leistung von 12 000 PS 2 1 Entwicklung bei MAN 2 2 Entwicklung bei der Germaniawerft 3 Weiterentwicklungen 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseLebenslauf Bearbeiten1875 in Frankfurt a d Oder geboren Bearbeiten Am 11 November 1875 in Frankfurt a d Oder geboren absolvierte Laudahn nach dem Abschluss des Realgymnasiums ein Praktikum auf der Kaiserlichen Werft Kiel und nahm das Studium des Schiffsmaschinenbaus an der Technischen Hochschule Charlottenburg heute TU Berlin auf Er legte das Examen 1900 ab begann als Marinebaufuhrer bestand 1904 die Zweite Staatsprufung auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven und wurde zum Marinebaumeister befordert Aufgrund besonders erfolgreicher Prufungsergebnisse erhielt er eine Reisepramie die ihn im Rahmen einer Studienreise nach Osterreich Italien und Amerika fuhrte Anschliessend wurde er zum Reichsmarineamt RMA in Berlin kommandiert und war fur die Entwicklung des Dieselmotors zustandig 1907 Reichsmarineamt in Berlin Bearbeiten nbsp SMS Prinzregent LuitpoldMit Dieselmotoren sie wurden seinerzeit als Olmotoren bezeichnet wurde das U Boot zu einem zuverlassigen Marineschiff und die Zusammenarbeit des Reichsmarineamtes mit den deutschen Maschinenbauunternehmen ermoglichte in kurzer Zeit enorme Leistungssteigerungen Als MAN 1909 der Kaiserlichen Marine einen 1000 PS Dieselmotor anbot verlangte diese eine sechszylindrige 12 000 PS Maschine die als Mittelmotor in die Linienschiffe der Kaiserklasse eingebaut werden sollte Bau und die Erprobung von 12 000 PS Dieselmotoren Bearbeiten Laudahn erhielt von seinem Vorgesetzten Rudolf Veith dem Vorsitzenden des Maschinenbauresorts des RMA die Aufgabe den Bau und die Erprobung dieser Motoren seitens des Amtes zu begleiten Nach dem Krieg war Laudahn mit der Entwicklung von leichten Viertaktmotoren fur die Marschfahrt der kleinen Kreuzer der Konigsberg Klasse beschaftigt Es folgte der Motorantrieb des Artillerieschulschiffes Bremse auf dem doppeltwirkenden MAN Zweitaktmotoren mit acht Zylindern und des Panzerschiffes Deutschland auf dem acht Motoren dieses Typs mit neun Zylindern zur Anwendung kamen Je vier dieser Motoren wirkten uber ein Vulcan Flussigkeitsgetriebe auf eine Welle Der erheblich niedrigere spezifische Brennstoffverbrauch im Vergleich zum Dampfturbinenantrieb ermoglichte enorme Reichweiten 1 zudem waren die Motoren wartungsfreundlicher als die komplizierten Heissdampfturbinen Wissenschaftliche Werke Bearbeiten Ab 1908 war Laudahn Mitglied und von 1919 bis zu seinem Tod Vorsitzender im Ausschuss fur wissenschaftliche Werke des Akademischen Vereins Hutte An den ingenieurwissenschaftlichen Taschenbuchern Hutte hatte er grossen Anteil Er schrieb technisch wissenschaftliche Aufsatze und hielt bemerkenswerte Vortrage vor dem Verein Deutscher Ingenieure und der Schiffbautechnischen Gesellschaft Laudahn starb am 31 Oktober 1932 in Berlin 1909 doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren mit einer Leistung von 12 000 PS BearbeitenAn der geheimen Entwicklung der 12 000 PS Maschine die MAN und die Germaniawerft als Mittelmotoren fur die Marschfahrt der Linienschiffe der Kaiserklasse liefern sollten waren Rudolf Veith als Chef der Maschineneabteilung und Wilhelm Laudahn als Vertreter des Reichsmarineamtes massgeblich beteiligt Mit beiden Unternehmen wurde separate Vertrage geschlossen in denen mit den Konsortien Reichsmarineamt MAN und Reichsmarineamt Germaniawerft die jeweilige Entwicklung der Prototypen mit den Meilensteinen und Abnahmeleistungen festgelegt wurde Entwicklung bei MAN BearbeitenMAN begann 1910 mit einer Dreizylindermaschine der Kolbendurchmesser betrug 850 mm und der Hub 1050 mm die auf dem Prufstand bei max 165 min 6000 PS leisten sollte Danach sollte der Ausbau des Motors der fur die SMS Prinzregent Luitpold 2 bestimmt war auf sechs Zylinder erfolgen Zuruckweisen konnte die Marine die Maschine wenn sie weniger als 9 10 von 12 000 PS leistete nbsp Zylinderleistungen von MAN ZweitaktmotorenBei Prufstandlaufen der Dreizylindermaschine ergaben sich bei 3 000 PS aufgrund thermischer Uberlastungen Warmerisse im Zylinder Zylinderdeckel und Kolben die zu einer Umkonstruktion fuhrten Das Zusammentreffen von verschiedenen unglucklichen Umstanden fuhrte 1912 zu einer Explosion der Spulluft im Versuchsmotor die die Maschine und massgebliche Einrichtungen des Prufstandes zerstorten Dieses Ungluck forderte 10 Tote und 14 Schwerverletzte 3 Um die grossen thermischen Beanspruchungen zu beherrschen wurde Untersuchungen danach an einer Einzylindermaschine durchgefuhrt und in der Folge der Arbeitszylinder sechsmal umkonstruiert Parallel wurde eine neue Dreizylindermaschine gebaut und die Versuche damit fortgesetzt Es wurden die geforderten Minderleistungen erreicht unklar bleibt ob mit der Einzylindermaschine oder Dreizylindermaschine und im Februar 1914 wurde die Sechszylindermaschine 4 mit wenig Erfolg erprobt Diese Versuchsmaschine wurde aufgegeben und erst im Januar 1917 wurden die Versuche mit einer neuen Sechszylindermaschine fortgesetzt Ende Marz 1917 wurden 12 000 PS erreicht aber der Dauerbetrieb konnte nur eingeschrankt erprobt werden da die Infrastruktur des Prufstandes nicht ausreichte Es fehlte an ausreichendem Kuhlwasser das nur zeitweise bereitgestellt werden konnte wenn alle anderen Werkstatten des Nurnberger Werkes kein Wasser erhielten 5 Auch gab es Probleme mit dem Brennstoff mit Pech versetztes Steinkohlenteerol und dem Schmierol Nach der marineseitigen Abnahme wurde die Maschine zerlegt besichtigt und abgenommen jedoch war das Ziel der Einbau in das Linienschiff Mitte 1917 aufgrund der Kriegslage unrealistisch die Marine konnte weder fur langere Zeit auf ein modernes Grosslinienschiff verzichten noch waren die benotigten Facharbeiter dafur vorhanden nbsp SMS Kronprinz Wilhelm in Scapa FlowEntwicklung bei der Germaniawerft Bearbeiten Begonnen wurde bei der Germaniawerft 1910 11 mit dem Bau der Maschine die zunachst als Mittelmaschine fur das Linienschiff Kronprinz geplant war Aufgrund der Verzogerungen sollte der Motor auf dem Linienschiff Sachsen zum Einbau kommen dessen Bau jedoch neun Monate vor Fertigstellung gestoppt wurde 6 Den Anfang machte eine Einzylindermaschine um Zylinderkonstruktion Verbrennung und Steuerung zu untersuchen 7 Im Unterschied zu MAN erfolgte die Steuerung der Ventile hydraulisch 8 Ab 1912 wurden Versuche mit einer Dreizylindermaschine durchgefuhrt und nach vielen zum Teil durch Warmerisse verursachten Problemen und Konstruktionsanderungen stand ab 1914 die Sechszylindermaschine bereit 9 Damit wurden 10 600 PS erreicht aber die nachfolgende komplette Demontage und Begutachtung der Bauteile zeigte Warmerisse an den Zylinderunterseiten Die Ursachen wurden nach entsprechenden Gutachten mit grosser Wahrscheinlichkeit in der Vergutung der Zylinder gesehen 10 Weiterentwicklungen BearbeitenBeide Maschinen mussten nach dem Krieg verschrottet werden und viele Erfahrungen konnten Laudahn und die MAN mit der Entwicklung beim Antrieb des Artillerieschulschiffes Bremse und der Panzerschiffe der Deutschlandklasse anwenden Die Germaniawerft bzw der Motorenbau von Krupp hat den Bau von doppeltwirkenden Zweitaktmotoren aufgegeben Veroffentlichungen BearbeitenWilhelm Laudahn Die Nachkriegsentwicklung des Dieselmotors als Schiffsantriebs in der Deutschen Marine In Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft 33 1932 S 110 141 Wilhelm Laudahn In Schiffbautechnische Gesellschaft 100 Jahre Schiffbautechnische Gesellschaft Biografien zur Geschichte des Schiffbaus Springer Berlin 1999 ISBN 3 540 64150 5 S 263 Literatur BearbeitenLyle Cummins Diesel s Engine 2015 Verlag Carnot Press Wilsonville Oregon ISBN 0 917308 03 4 Heinz Haaker Langsamlaufende doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren in der deutschen Handelsflotte Sonderdruck Teil 2 In Deutsches Schiffahrtsarchiv 2015 Oceaneum Verlag e K Walter Pflaum Laudahn Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 699 Digitalisat Siehe auch BearbeitenDieselmotoren fur die Kaiserliche MarineEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Laudahn Die Nachkriegsentwicklung des Dieselmotors als Schiffsantriebs in der Deutschen Marin 1 Auflage Schiffbautechnischen Gesellschaft 1932 S 115 Eberhard Moller Werner Brack Dieselmotoren fur funf deutsche Marinen 1 Auflage Mittler Verlag 1998 ISBN 3 8132 0566 5 S 122 Heinz Haaker Langsamlaufende doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren in der deutschen Handelsflotte 1 Auflage Oceaneum Verlag e K 2015 ISBN 978 3 86927 036 4 S 292 Heinz Haaker Langsamlaufende doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren in der deutschen Handelsflotte 1 Auflage Oceaneum Verlag e K 2015 ISBN 978 3 86927 036 4 S 296 Heinz Haaker Langsamlaufende doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren in der deutschen Handelsflotte 1 Auflage Oceaneum Verlag e K 2015 ISBN 978 3 86927 036 4 S 297 Eberhard Moller Werner Brack Dieselmotoren fur funf deutsche Marinen 1 Auflage Mittler Verlag 1998 ISBN 3 8132 0566 5 S 125 Heinz Haaker Langsamlaufende doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren in der deutschen Handelsflotte 1 Auflage Oceaneum Verlag e K 2015 ISBN 978 3 86927 036 4 S 303 Lyle Cummins Diesel s Engine 1 Auflage Carnot Press Wilsonville Oregon 2015 ISBN 0 917308 03 4 S 668 Heinz Haaker Langsamlaufende doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren in der deutschen Handelsflotte 1 Auflage Oceaneum Verlag e K 2015 ISBN 978 3 86927 036 4 S 308 Heinz Haaker Langsamlaufende doppeltwirkende Zweitakt Dieselmotoren in der deutschen Handelsflotte 1 Auflage Oceaneum Verlag e K 2015 ISBN 978 3 86927 036 4 S 309 Normdaten Person GND 127707042 lobid OGND AKS VIAF 37948809 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laudahn WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher MaschinenbauingenieurGEBURTSDATUM 11 November 1875GEBURTSORT Frankfurt a d OderSTERBEDATUM 31 Oktober 1932STERBEORT Berlin Lankwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Laudahn Ingenieur amp oldid 214428062