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Wilhelm Ebel 7 Juni 1908 in Garsuche bei Rodeland Landkreis Ohlau 22 Juni 1980 in Gottingen war ein deutscher Rechtshistoriker Das Grab von Wilhelm Ebel und seiner Ehefrau Elisabeth Ebel geborene Nix auf dem Stadtfriedhof Gottingen mit Elhaz Runen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenWilhelm Ebel dessen Vater Zimmergeselle war legte im Marz 1927 das Abitur in Rossel ab Danach studierte er bis 1931 Rechts und Geschichtswissenschaft sowie Philologie an der Universitat Konigsberg der Universitat Heidelberg sowie der Universitat Bonn Sein erstes juristisches Staatsexamen legte er im Januar 1931 ab Danach folgten das Rechtsreferendariat und wissenschaftliche Hilfstatigkeiten in Bonn Im Januar 1933 wurde er bei Adolf Zycha promoviert Im Oktober 1934 folgte das Zweite juristische Staatsexamen Im selben Jahr wurde er bei Zycha Assistent an der Universitat Bonn Im Juni 1935 erfolgte dort die Habilitation An den Universitaten Marburg 1936 und Konigsberg 1936 37 hatte er Lehrstuhlvertretungen fur Deutsches Recht inne und ubernahm an der Universitat Rostock nach einer Lehrstuhlvertretung 1937 38 im September 1938 eine planmassige ausserordentliche Professur fur Burgerliches Recht Deutsches Privatrecht Deutsche Rechtsgeschichte sowie Kirchenrecht Ab April 1939 zunachst als Lehrstuhlvertreter wurde er im Oktober 1939 als Nachfolger Herbert Meyers ordentlicher Professor fur Deutsche Rechtsgeschichte Burgerliches und Handelsrecht Landwirtschafts und Privatisierungsrecht an der Universitat Gottingen Schon bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat Ebel zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 3 144 638 1 und betatigte sich fur die Partei in Bonn als Blockleiter bzw spater als Ortsgruppenleiter Nach seiner Habilitation gehorte er dem NS Dozentenbund an Ebel war ausserdem ab 1935 fur den SD tatig und ein enger Vertrauter von Heinrich Himmler Wahrend seiner Rostocker Zeit war er u a als Gauhauptstellenleiter im Gaurechtsamt Mecklenburg und Vertrauensmann der NSDAP der juristischen Fakultat Ab Oktober 1938 arbeitete er fur das SS Ahnenerbe Er war auch Lektor im Amt Rosenberg Bald nach Beginn des Zweiten Weltkrieges meldete er sich zur Waffen SS und nahm nach einer Unterfuhrerausbildung in Lublinitz mit dem SS Totenkopfregiment I am Westfeldzug teil Im August 1940 nahm er wieder seine Lehrtatigkeit in Gottingen auf Der Allgemeinen SS SS Nr 412 188 trat er 1941 bei und erreichte dort im selben Jahr den Rang eines SS Untersturmfuhrers Nach erneutem kurzem Kriegseinsatz bei der Waffen SS gehorte er dem Stab beim SS Fuhrungshauptamt an Danach wurde er beim Rasse und Siedlungshauptamt RuSHA Ende 1941 Abteilungsleiter fur den Bereich indogermanisch deutsche Rechtsgeschichte und beschaftigte sich in diesem Zusammenhang mit Ehe Siedlungs und Erbhandwerkerrecht Ab November 1941 war Ebel Fachfuhrer der Waffen SS fur Rasse und Siedlungswesen und war ab Oktober 1942 als Abteilungsleiter im SS Ahnenerbe fur die Rechtsgeschichte der Deutschen im Osten tatig Nach seinem 1943 erfolgten Aufstieg zum SS Hauptsturmfuhrer kehrte er wieder auf seinen Lehrstuhl nach Gottingen zuruck Nach Kriegsende wurde Ebel im Mai 1945 durch die Alliierten von seinem Professorenamt amtsenthoben und befand sich danach bis August 1947 in Kriegsgefangenschaft Danach war er noch bis 1948 interniert und bestritt anschliessend seinen Lebensunterhalt mit Tatigkeiten bei der Gothaer Versicherung Wegen der mangelnden Beweislage und der Verteidigungstaktik Ebels seine Stellung und seine Ansichten wahrend des Dritten Reiches schlicht zu leugnen konnte er im Spruchkammerverfahren im Marz 1949 eine Einstufung als Mitlaufer erreichen Dennoch verhinderte der Dekan Hans Thieme Ebels Nachfolger auf dessen Lehrstuhl dass Ebel wieder ein universitares Lehramt in Gottingen erhielt Nachdem Ebel bereits im April 1952 auf Druck des niedersachsischen Kultusministeriums einen Lehrauftrag in Gottingen erhalten hatte wurde er im Marz 1954 als ordentlicher Professor wieder eingesetzt Im April 1965 wurde er gesundheitsbedingt emeritiert Ebel fuhrte jedoch bis 1978 das Universitatsarchiv in Gottingen Sein Forschungsschwerpunkt war die Verfassungs und Rechtsgeschichte Ebel wurde 1966 Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte und ab 1959 der Historischen Kommission fur Niedersachsen Ebel wurde 1961 korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission fur Westfalen Fur seine Forschungen wurde Ebel mit dem Ostfriesischen Indigenat 2 sowie mit der Goldenen Ehrenmedaille der Stadt Lubeck 1967 der Stadt Goslar 1973 und der Universitat Kiel 1973 geehrt 3 Die Burschenschaft Frisia Gottingen ernannte Ebel 1958 als bisher einzige Person honoris causa zu einem ihrer Alten Herren 4 Ihm wurde 1971 der Bruder Grimm Preis der Philipps Universitat Marburg verliehen Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Studie uber ein Goslarer Ratsurteilsbuch des 16 Jahrhunderts Gottinger rechtswissenschaftliche Studien Band 37 Beitrage zur Geschichte der Stadt Goslar Goslarer Fundus Band 20 Schwartz Gottingen 1961 Memorabilia Gottingensia Elf Studien zur Sozialgeschichte der Universitat Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen Zurich 1969 Lubisches Recht Schmidt Romhild Lubeck 1971 Der Gottinger Professor Johann Stephan Putter aus Iserlohn Gottinger Rechtswissenschaftliche Studien Band 95 Schwartz Gottingen 1975 ISBN 3 509 00817 0 Rechtsgeschichtliches aus Niederdeutschland Schwartz Gottingen 1978 ISBN 3 509 01030 2 Herausgeberschaften Die Rostocker Urfehden Untersuchungen zur Geschichte des Deutschen Strafrechts Veroffentlichungen aus dem Stadtarchiv der Seestadt Rostock Band 1 Hinstorff Rostock 1938 Lubecker Ratsurteile Bande 1 3 1421 1550 Band 4 Erganzungen und Nachtrage 1297 1550 Musterschmidt Gottingen 1955 1967 Die Privilegien und altesten Statuten der Georg August Universitat zu Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1961 Catalogus professorum Gottingensium 1734 1962 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1962 Das Stadtrecht von Goslar Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1968 Die Matrikel der Georg August Universitat zu Gottingen 1837 1900 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 9 3 Lax Hildesheim 1974 Literatur BearbeitenMichael Buddrus Sigrid Fritzlar Die Professoren der Universitat Rostock im Dritten Reich Ein biographisches Lexikon Saur Munchen 2007 ISBN 978 3 598 11775 6 S 119 121 Catalogus professorum academiae Marburgensies 2 Von 1911 1971 bearbeitet von Inge Auerbach Marburg 1979 S 90 91 Wilhelm Ebel In Jurgen Petersohn Hrsg Der Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte Die Mitglieder und ihr Werk Eine bio bibliographische Dokumentation Veroffentlichungen des Konstanzer Arbeitskreises fur Mittelalterliche Geschichte aus Anlass seines funfzigjahrigen Bestehens 1951 2001 Band 2 Thorbecke Stuttgart 2001 ISBN 3 7995 6906 5 S 103 108 online Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 123 Gotz Landwehr Wilhelm Ebel In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung Bd 98 1981 S 467 477 Gotz Landwehr Wilhelm Ebel 1908 1980 In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Bd 60 1980 S 214 217 Eva Schumann Hrsg Kontinuitaten und Zasuren Rechtswissenschaft und Justiz im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit Wallstein Verlag Gottingen 2008 ISBN 978 3 8353 0305 8 S 78 79 116 120 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Ebel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Wilhelm Ebel im Opac der Regesta Imperii Biographische Angaben auf den Seiten der Historischen Kommission fur Westfalen Wer war wer im deutschen Recht Eintrag zu Wilhelm Ebel im Catalogus Professorum RostochiensiumAnmerkungen Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7131273 Wilhelm Ebel Hrsg Curiosa iuris germanici Gottingen 1968 S 2 Michael Buddrus Sigrid Fritzlar Die Professoren der Universitat Rostock im Dritten Reich Ein biographisches Lexikon Munchen 2007 S 121 George Turner Hrsg Frisia Gottingensis 1856 2011 Heide 2011 S 205 Normdaten Person GND 134205626 lobid OGND AKS LCCN n81146825 NDL 00438560 VIAF 65218187 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ebel WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtshistorikerGEBURTSDATUM 7 Juni 1908GEBURTSORT Garsuche bei RodelandSTERBEDATUM 22 Juni 1980STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Ebel Rechtshistoriker amp oldid 233133601