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Johann Theodor Wilhelm Brugmann 27 Dezember 1788 in Dortmund 16 Januar 1854 ebenda war ein deutscher Verwaltungsjurist und Unternehmer der lange als Burgermeister der Stadt Dortmund wirkte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Personliches 2 Wirken 2 1 Fruhe politische Arbeit 2 2 Burgermeister 2 3 Brugmann amp Sohn und weitere Aktivitaten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabmal der Familie Wilhelm Brugmann auf dem Ostenfriedhof in DortmundHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Wilhelm Brugmann wurde am 27 Dezember 1788 in Dortmund als Sohn des spateren Maire Johann Arnold Caspar Brugmann und dessen Frau Wilhelmine Brugmann geb Nies geboren Das Paar hatte eine weitere Tochter die aber schon im Alter von zehn Jahren starb Wilhelm Brugmann wurde evangelisch getauft Die Familie des Vaters stammte ursprunglich aus dem Sauerland der Stammvater der Dortmunder Linie liess sich 1588 in der Stadt nieder Uber vier Generationen waren Mitglieder der Familie Brugmann in Dortmund als Gerichtsschreiber Freigrafen Geistliche Ratsherren und Burgermeister tatig Wilhelm Brugmann studierte nach dem Besuch des Stadtgymnasiums Dortmund Rechtswissenschaft an der Universitat Halle Sein Studium unterbrach er zweimal zur Teilnahme an den Befreiungskriegen in denen er bis zum Hauptmann der ersten westfalischen Landwehr Infanterie aufstieg Personliches Bearbeiten Nach Beendigung des Studiums ging Brugmann zuruck nach Dortmund und ubernahm von seinen Eltern den ausgedehnten Grundbesitz inner und ausserhalb der Stadt Sein eigentliches Augenmerk richtete sich aber schon bald auf die kommunalpolitische Tatigkeit Er heiratete am 13 Mai 1821 Henriette Emilie Loebecke 1798 1822 ebenfalls aus einem alten Dortmunder Ratsgeschlecht stammend die jedoch schon ein Jahr nach der Heirat an Kindbettfieber starb Brugmann heiratete am 3 Juni 1824 in zweiter Ehe die franzosischstammige Katholikin Maria Josephine Lemaire 1800 1852 Tochter des Ludwig Joseph Lemaire Das Paar hatte zusammen neun Kinder darunter Eduard Ludwig genannt Louis Wilhelm Brugmann starb am 16 Januar 1854 in Dortmund Sein Grab befindet sich auf dem Ostenfriedhof Dortmund 1 Wirken BearbeitenFruhe politische Arbeit Bearbeiten Nach der Ruckkehr nach Dortmund trat Wilhelm Brugmann aktiv in das politische Leben der Stadt ein Im Jahr 1818 wurde er zum Gemeinderat gewahlt ein Jahr spater im Alter von 31 Jahren wurde er Beigeordneter im Magistrat und 1829 Kreistagsdeputierter Burgermeister Bearbeiten Am 22 Marz 1832 wurde er als Nachfolger Franz Mallinckrodts zum Burgermeister der Stadt Dortmund gewahlt Er ubte dieses Amt zunachst ehrenamtlich aus und bekam lediglich Buro Unkosten von 100 Talern pro Jahr erstattet Nach Einfuhrung der revidierten preussischen Stadteordnung vom 17 Marz 1831 die in Dortmund 1834 erfolgte erhielt er ab 1835 ein jahrliches Gehalt von 600 Talern Die revidierte preussische Stadteordnung erlaubte ausserdem wieder die Wahl der Burgerschaftsvertreter durch die Burger eine Veranderung die in der Presse kaum aufgenommen wurde und zunachst zu keiner grossen politischen Beteiligung fuhrte Erst 1840 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den etablierten alteingesessenen Dortmunder Familien und den Zugezogenen die sich nicht ausreichend reprasentiert fuhlten bei denen Brugmann auf der Seite der alteingesessenen Familien stand sein Gegenspieler war der aus Hamm stammende Carl Fechner Brugmann sah Dortmund als Verwaltungsstadt wie zu franzosischen Zeiten und glaubte zunachst nicht daran dass Fabriken in einer Ackerstadt aufbluhen konnten Trotzdem leitete er Veranderung in der Stadt ein So liess er beispielsweise die Strassen nach Munster und in das Ruhrtal ausbauen und die Stadttore abbrechen Wahrend Brugmanns Regierungszeit nahm die Industrialisierung in und um Dortmund rapide zu Die ersten Tiefbau Zechen Zeche Crone in Hacheney und Zeche Freie Vogel amp Unverhofft in Schuren wurden abgeteuft in Hombruch wurde eine Eisengiesserei eroffnet in Horde die Hermannshutte In Dortmund selbst wurde 1841 die Stadtsparkasse gegrundet es entstanden eine Eisengiesserei und eine Dampfmuhle Heinrich Wenker und Wilhelm Overbeck fuhrten die untergarige Brauart ein und die Einwohnerzahl stieg auf fast 10 000 Menschen an In dieser Zeit setzte sich Wilhelm Brugmann fur den Anschluss Dortmunds an die Koln Mindener Eisenbahn ein deren Trasse zunachst uber Lunen gefuhrt werden sollte Brugmann amp Sohn und weitere Aktivitaten Bearbeiten Bei der Burgermeisterwahl vom 10 Dezember 1846 kandidierte Brugmann nicht mehr moglicherweise um eine Niederlage zu vermeiden Trotzdem setzte er sich noch stark fur ein reines Klassenwahlrecht ein Am 1 Juli 1847 ubergab er das Burgermeisteramt an Karl Zahn dem ersten Dortmunder Burgermeister der nicht aus einer alteingesessenen Ratsfamilie stammte Er trug sich zunachst mit dem Gedanken aus Dortmund fortzuziehen grundete dann jedoch am 1 Dezember 1848 gemeinsam mit seinem Sohn Louis die Holzhandlung W Brugmann amp Sohn Sie befand sich zunachst auf dem Familiengrundstuck in der Innenstadt wurde dann aber 1852 auf ein Gelande zwischen Bornstrasse und Eisenbahn ausserhalb der ehemaligen Stadtmauern verlegt Neben der Holzhandlung verfugte das Unternehmen uber eine Dampfsage und Fournier Schneidemuhle Der eigentliche Aufstieg dieses Unternehmens zu einer der grossten Holzhandlungen Deutschlands geht jedoch auf Louis Brugmann zuruck 1 Von 1833 bis 1837 war er fur den Stand der Stadte und den Wahlbezirk Mark fur die Stadt Dortmund Abgeordneter im Provinziallandtag der Provinz Westfalen Wilhelm Brugmann war zudem von 1832 bis 1834 Vorsitzender der Gesellschaft Casino Literatur BearbeitenDie Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826 1978 In Josef Haming Alfred Bruns Hrsg Westfalische Quellen und Archivverzeichnisse Band 2 Landschaftsverband Westfalen Lippe Verwaltungsarchiv Munster 1978 S 216 Karin Schambach Stadtburgertum und industrieller Umbruch Dortmund 1780 1870 In Stadt und Burgertum Band 5 Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 3 486 56086 7 S 221 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Brugmann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Barbara Gerstein Brugmann Johann Theodor Wilhelm In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 2 Klartext Essen 1998 ISBN 3 88474 677 4 S 38 ff Oberburgermeister von Dortmund Maire Johann Arnold Caspar Brugmann 1808 1812 Franz Mallinckrodt 1812 Burgermeister Franz Mallinckrodt 1832 Wilhelm Brugmann 1832 1847 Karl Zahn 1847 1859 Oberburgermeister Karl Zahn 1859 1871 Hermann Becker 1871 1875 Wilhelm von Becker 1875 1876 Richard Prufer 1876 1878 Ernst Heinrich Lindemann 1878 1886 Wilhelm Schmieding 1886 1910 Ernst Eichhoff 1910 1933 Ludwig Malzbender 1933 Bruno Schuler 1933 Willi Banike 1934 1945 Hermann Ostrop 1945 1946 Wilhelm Hansmann 1946 Herbert Scholtissek 1946 Fritz Henssler 1946 1953 Dietrich Keuning 1954 1969 Heinrich Sondermann 1969 1973 Gunter Samtlebe 1973 1999 Gerhard Langemeyer 1999 2009 Ullrich Sierau 2009 2020 Thomas Westphal seit 2020 Normdaten Person GND 116747056 lobid OGND AKS VIAF 59843597 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brugmann WilhelmALTERNATIVNAMEN Brugmann Johann Theodor Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist und Unternehmer Burgermeister der Stadt DortmundGEBURTSDATUM 27 Dezember 1788GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 16 Januar 1854STERBEORT Dortmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Brugmann Politiker 1788 amp oldid 229203643