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Ludwig Malzbender 5 November 1900 in Langenberg jetzt Velbert 26 November 1966 in Witten war ein deutscher Politiker der NSDAP Im Jahr 1933 war er kurzfristig Landrat des Landkreises Lippstadt und Oberburgermeister der Stadt Dortmund Leben und Wirken BearbeitenLudwig Malzbender wurde am 5 November 1900 in Langenberg als zweites von elf Kindern einer katholischen Rektorenfamilie geboren Er besuchte das Realgymnasium und meldete sich im Sommer 1917 als Freiwilliger zum Kriegshilfsdienst Er wurde als Dolmetscher in der Etappenkommandantur Bazeilles eingesetzt Er absolvierte 1918 sein Abitur und wurde nach der deutschen Kapitulation im Dezember desselben Jahres aus dem Militardienst entlassen Er nahm umgehend ein Jurastudium in Freiburg auf wechselte spater nach Heidelberg Munchen und Bonn Im Juli 1922 legte er die erste juristische Staatsprufung ab im Dezember 1925 die zweite Wahrend seines dreijahrigen Referendariats war Malzbender am Amtsgericht Bad Ems bei der Staatsanwaltschaft und beim Landgericht Limburg bei einem Rechtsanwalt am Amtsgericht Wiesbaden und am Oberlandesgericht Frankfurt am Main tatig Nach seiner Referendariatszeit arbeitete er zunachst in der Inneren Verwaltung der Provinz Oberschlesien spater beim Amtsgericht Rennerod dann bei der Staatsanwaltschaft und beim Amtsgericht Altona und schliesslich bei den Landgerichten Tilsit Insterburg und Konigsberg Am 1 Februar 1930 wurde er als Gerichtsrat an das Amts und Landgerichts Dortmund berufen wo er auch den Vorsitz des Arbeitsgerichts ubernahm Malzbender knupfte bald nach seiner Ankunft in Dortmund geheime Kontakte zum Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen der in Dortmund unter der Fuhrung des Rechtsanwalts Wilhelm Stockheck stand 1930 heiratete er Im August 1932 war er Beisitzer im Schwanenwall Prozess bei dem acht Polizisten die gegen NSDAP Mitglieder vorgegangen waren zu Haftstrafen verurteilt wurden Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 strebte er eine berufliche Veranderung an und wurde auf Empfehlung Stockhecks zum kommissarischen Landrat im Landkreis Lippstadt berufen Er liess sich am 4 Mai von seinem Richteramt entbinden und trat tags darauf sein Landratsamt in Lippstadt an Nachdem der langjahrige Dortmunder Burgermeister Ernst Eichhoff sich unter Druck in den vorzeitigen Ruhestand hatte versetzen lassen ernannte Hermann Goring als preussischer Innenminister Malzbender am 20 Juli zum kommissarischen Oberburgermeister Dortmunds Die gleichgeschaltete Stadtverordnetenversammlung holte elf Tage spater den Wahlakt nach und am 7 August wurde er offiziell in das Amt eingefuhrt nachdem er einen Tag zuvor seinen Landratsposten aufgegeben hatte Im November 1933 tauchten erste Geruchte auf Malzbender sei SPD Mitglied gewesen Er hatte keine fruhere Parteimitgliedschaft im Fragebogen zum Berufsbeamtengesetz angegeben und stritt gegenuber dem Kreisleiter auch weiterhin eine SPD Mitgliedschaft ab Einen Tag spater gestand er sie jedoch gegenuber dem Burgermeister Bruno Schuler ein Parallel dazu wurde auch eine Mitgliedskarte des Zentrums offentlich Daraufhin wurde Malzbender aufgefordert zu seinen falschen Auskunften Stellung zu nehmen Er liess jedoch die gestellte Frist verstreichen und fluchtete am 28 November nach Freiberg in Mahren Tschechoslowakei spater nach Eindhoven Niederlande Nach der Flucht enthob der Regierungsprasident Malzbender am 29 November 1933 seines Burgermeisteramts womit er offiziell in den Justizdienst zuruckkehrte Daraufhin regte der Oberlandesgerichtsprasident von Hamm bei der Generalstaatsanwaltschaft ein Dienststrafverfahren an Am 28 Januar 1934 entschied der Dienststrafsenat auf Dienstentlassung Malzbender legte dagegen am 26 Marz Berufung ein und wurde am 20 April beim Grenzubertritt verhaftet Er wurde zunachst in das Gefangnis Dusseldorf gebracht und kam danach in Gestapo Haft Wahrend der Haftzeit bestatigte das Kammergericht das Entlassungsurteil Nach der Haftentlassung war Malzbender als Wirtschaftsberater tatig 1951 und 1966 machte er Anspruche nach dem Gesetz zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts fur Angehorige des offentlichen Diensts geltend Am 24 November 1966 beantragte er die Wiederaufnahme des Dienststrafverfahrens von 1934 Zwei Tage spater verungluckte Ludwig Malzbender im Alter von 66 Jahren todlich Das Verfahren wurde von seiner Witwe fortgesetzt und die Dienstentlassung am 23 August 1968 vom Oberlandesgericht Hamm aufgehoben 1 Literatur BearbeitenDieter Knippschild Malzbender Ludwig In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 2 Klartext Essen 1998 ISBN 3 88474 677 4 S 79 ff Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Knippschild Malzbender Ludwig In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 2 Klartext Essen 1998 ISBN 3 88474 677 4 S 79 ff Oberburgermeister von Dortmund Maire Johann Arnold Caspar Brugmann 1808 1812 Franz Mallinckrodt 1812 Burgermeister Franz Mallinckrodt 1832 Wilhelm Brugmann 1832 1847 Karl Zahn 1847 1859 Oberburgermeister Karl Zahn 1859 1871 Hermann Becker 1871 1875 Wilhelm von Becker 1875 1876 Richard Prufer 1876 1878 Ernst Heinrich Lindemann 1878 1886 Wilhelm Schmieding 1886 1910 Ernst Eichhoff 1910 1933 Ludwig Malzbender 1933 Bruno Schuler 1933 Willi Banike 1934 1945 Hermann Ostrop 1945 1946 Wilhelm Hansmann 1946 Herbert Scholtissek 1946 Fritz Henssler 1946 1953 Dietrich Keuning 1954 1969 Heinrich Sondermann 1969 1973 Gunter Samtlebe 1973 1999 Gerhard Langemeyer 1999 2009 Ullrich Sierau 2009 2020 Thomas Westphal seit 2020 Normdaten Person GND 1064950884 lobid OGND AKS VIAF 313418143 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Malzbender LudwigKURZBESCHREIBUNG Dortmunder OberburgermeisterGEBURTSDATUM 5 November 1900GEBURTSORT Langenberg Rheinland STERBEDATUM 26 November 1966STERBEORT Witten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Malzbender amp oldid 222038887