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Wilhelm Baumgartner 15 November 1820 in Rorschach 17 Marz 1867 in Zurich war ein Schweizer Chordirigent Pianist und Komponist von Klavierstucken Kunstliedern und Chorwerken Wilhelm Baumgartner um 1850 Baumgartner Denkmal im Platzspitz Park in Zurich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Diskographie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Baumgartner war Sohn des Rorschacher Gemeindepolitikers und Gastwirts zum Grunen Baum Johannes Baumgartner Er erhielt 1833 1836 seine erste musikalische Ausbildung beim katholischen Pfarrvikar Josef Waldmann in Messkirch und Uberlingen besuchte 1836 1838 das Gymnasium in St Gallen und begann 1839 ein Literatur und Philosophiestudium an der Universitat Zurich 1 Er widmete sich jedoch ausschliesslich der Musik war von 1839 bis 1841 Klavierschuler von Alexander Muller und beteiligte sich als Sanger Korrepetitor und bald auch stellvertretender Chorleiter am umfangreichen Wirken seines Lehrers im Musikleben Zurichs Nach zwei Jahren als privater Klavierlehrer in St Gallen wandte er sich 1844 nach Berlin wo ihn Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Taubert verwies bei dem er Komposition studierte Auf seiner Ruckreise 1845 lernte er in Dresden Richard Wagner kennen 2 In Zurich wirkte Baumgartner bis zu seinem fruhen Tod als Pianist Komponist Musikpadagoge Berater der Klavierbaufirma Huni amp Hubert vor allem aber als Chordirigent Er leitete bis 1847 den Gesellengesangverein Eintracht 1849 1866 den Studentengesangverein Zurich Zurcher Singstudenten 1851 1862 als Nachfolger von Franz Abt den von Hans Georg Nageli gegrundeten Stadtsangerverein 1852 1862 den Zurcher Kantonalen Sangerverein 1862 1866 den Baumgartnerschen Mannerchor der sich 1867 mit dem Stadtsangerverein zum Mannerchor Zurich vereinigte 1859 wurde Baumgartner zum Musikdirektor der Universitat Zurich ernannt 1861 heiratete er Elise Hauck Tochter des Zurcher Backers und Stadtrats Johann Melchior Hauck 3 Baumgartner gehorte mit dem Politiker Johann Jakob Sulzer und dem Journalisten Bernhard Spyri Ehemann Johanna Spyris zu den engsten Vertrauten Richard Wagners wahrend dessen Zurcher Exil 1849 1859 4 und trug zusammen mit Alexander Muller und Theodor Kirchner zum Erfolg von Wagners Bestrebungen bei das Niveau musikalischer Auffuhrungen in Zurich zu heben In Konzerten der Zurcher Allgemeinen Musikgesellschaft aus der 1868 das Tonhalle Orchester Zurich hervorging trat er mehrfach als Klavierpartner der Pianistin und Sangerin Fanny Hunerwadel in Erscheinung der er auch einige seiner Lieder widmete 5 Seit 1846 war Baumgartner eng mit Gottfried Keller befreundet 6 Keller richtete wahrend seines Deutschlandaufenthaltes an Baumgartner einige der fur sein Leben und Werk aufschlussreichsten Briefe so aus Heidelberg uber seine Begegnung mit Ludwig Feuerbach und aus Berlin uber seine Bemuhungen um das Drama 7 Baumgartner seinerseits regte den Freund brieflich zum Studium der Wagnerschen kunsttheoretischen Schriften an Von einer neuen Bekanntschaft wusste ich Dir sehr viel zu schreiben Richard Wagner der mit dem ganzen Feuer seines Geistes und seiner Energie auf mich zundend einwirkt ahnlich wie Feuerbach auf Dich naturlich uberwiegend in musikalischer Beziehung Er ist durch und durch genialer Natur und in seiner Kunstanschauung durch und durch Revolutionar Ich mochte Dich einstweilen auf seine hier geschriebene Arbeit die er in Leipzig bei Wigand herausgab aufmerksam machen namlich sein Kunst und Revolution besonders auf sein Kunstwerk der Zukunft worunter er das Drama in Verbindung und Mitwirkung aller Kunste verstanden wissen will 8 nbsp Baumgartners popularstes LiedMein Heimatland um 1870 Das Freundespaar war haufig zu Gast bei Wagner und den Wagner Gonnern Mathilde Wesendonck und Eliza Wille Boom wie seine Freunde ihn nannten vertonte Kellersche Gedichte so das vielgesungene O mein Heimatland O mein Vaterland Baumgartner verstarb in seinem 47 Lebensjahr am 11 Marz 1867 Keller widmete ihm als Nachruf die Verse Unser Spielmann war er treu und klug Meister Wilhelm mit der rechten Weise Und sein Sinn wie froher Fahnenflug Und sein Herz ertonte laut und leise Lenz und sommerlang sein Spiel zur Hand Ging er treulich mit dem Vaterland 1891 wurde auf dem Zurcher Platzspitz das Baumgartner Denkmal von Jakob August Heer errichtet Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Sihlfeld nbsp Grab Wilhelm Baumgartners Friedhof Sihlfeld ZurichDiskographie BearbeitenRichard Wagner und seine Zurcher Komponistenfreunde Kompositionen von Wilhelm Baumgartner Johann Carl Eschmann Fanny Hunerwadel Theodor Kirchner Heinrich Schulz Beuthen und Richard Wagner Zsuzsa Alfoldi Sopran Christoph Keller Klavier MGB Audio CD 6153 1998 Morike Vertonungen aus der Schweiz Kompositionen von Wilhelm Baumgartner Willy Burkhard Hermann Haller Oskar Ulmer Edward Staempfli Felix Weingartner u a Tino Brutsch Tenor Yvonne Troxler Klavier MGB Audio CD 6211 2004 Lieder der Heimat Kompositionen von Wilhelm Baumgartner Franz Schubert Othmar Schoeck Richard Flury Emil Frey Franz Liszt Friedrich Niggli u a Regula Muhlemann Sopran Tatiana Korsunskaya Klavier Daniel Ottensamer Klarinette Konstantin Timokhine Naturhorn Sony Music CD 2019 Literatur BearbeitenNicole Kurmann Wilhelm Baumgartner In Historisches Lexikon der Schweiz Rudolf Elvers Baumgartner Wilhelm Franz Joseph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 667 Digitalisat Johann Conrad Widmer Wilhelm Baumgartner Ein Lebensbild Zurich 1868 Max Fehr Richard Wagners Schweizer Zeit 2 Bde Aarau Leipzig 1934 und 1953 Walter Keller Hrsg Richard Wagner Briefe an Wilhelm Baumgartner 1850 1861 Wagnergesellschaft Zurich im Kommissionsverlag Buchhandlung Michelsen Zurich 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Baumgartner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Wilhelm Baumgartner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie mit Werkverzeichnis von Wilhelm Baumgartner auf der Website der Zentralbibliothek Zurich Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Wilhelm Baumgartner Komponist an der Universitat Zurich Wintersemester 1864 bis Sommersemester 1867 Noten und Audiodateien von Wilhelm Baumgartner Komponist im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Emil Ermatinger Gottfried Kellers Leben Achte neu bearbeitete Auflage Artemis Verlag Zurich 1950 S 158 Homepage Wilhelm Baumgartner der Zentralbibliothek Zurich siehe unter Weblinks Historisches Lexikon der Schweiz siehe unter Weblinks Martin Gregor Dellin Sein Leben sein Werk sein Jahrhundert R Piper Verlag Munchen Zurich 1980 S 284 286 352 Werkverzeichnis auf der Homepage Wilhelm Baumgartner der Zentralbibliothek Zurich siehe unter Weblinks Adolf Frey Erinnerungen an Gottfried Keller 1891 3 Auflage H Haessel Verlag Leipzig 1919 S 67 Gottfried Keller Gesammelte Briefe Hrsg von Carl Helbling Verlag Benteli Bern 1950 1 Band S 273 308 Baumgartner an Keller 22 Marz 1851 in Gottfried Keller Gesammelte Briefe Hrsg von Carl Helbling Verlag Benteli Bern 1950 1 Band S 285 f Normdaten Person GND 131910337 lobid OGND AKS LCCN nr93022906 VIAF 67612477 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baumgartner WilhelmKURZBESCHREIBUNG Schweizer Pianist und KomponistGEBURTSDATUM 15 November 1820GEBURTSORT RorschachSTERBEDATUM 17 Marz 1867STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Baumgartner Komponist amp oldid 232141869