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Wildwasserrennsport auch Wildwasser Abfahrt Kanu Abfahrt ist eine Wettkampfdisziplin des Kanusports Dabei geht es darum eine Wildwasserstrecke in kurzester Zeit mit dem Boot zu befahren Fur ein Wildwasserrennen muss das befahrene Gewasser mindestens den Schwierigkeitsgrad III haben Ein Boot fur den Wildwasserrennsport wird meist einfach als Abfahrtsboot bezeichnet Wildwasser Kayaker K1H Wildwasserrennsport ist zu unterscheiden von der olympischen Kanu Disziplin Kanuslalom die umgangssprachlich auch Kanu Wildwasser genannt wird Beim Wildwasserrennsport ist die hochste zu erreichende Auszeichnung der Weltmeisterschaftstitel Daneben gibt es sogenannte Extrem Wildwasserrennen bei denen Strecken bis Wildwasser V und VI befahren werden Diese werden nicht in Rennbooten sondern in gewohnlichen Wildwasserbooten ausgetragen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Disziplinen 3 Bootsklassen 4 Altersklassen 5 Wettkampfe 5 1 International 5 1 1 Weltmeisterschaften 5 1 2 Europameisterschaften 5 2 Deutschland 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste belegte Wildwasserregatta fand am 16 17 Juli 1921 auf der Isar statt Es folgten 1922 die erste Enns Regatta 1923 die grosse Salzach Regatta und 1925 die erste Wildwasserregatta auf der Traun Erst 1933 entwickelte sich aus den Wildwasserabfahrten und dem 1932 auf einem See in der Schweiz eingefuhrten Kanu Slalom der erste Wildwasser Slalom am 8 Oktober 1933 auf der Aare am Rupperswiler Wehr WW III IV Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es ebenfalls die Schweizer auf deren Initiative der Kanu Slalom wieder mit einem ordentlichen Wettkampfsystem eingefuhrt wurde Die Wildwasserabfahrt wurde erst auf Initiative des Englanders John Dudderidge beim ICF Kongress 1954 wieder zur Kenntnis genommen Beim ICF Kongress 1955 in Ljubljana wurden die ersten eigenstandigen internationalen Wettkampfbestimmungen fur Wildwasserabfahrt angenommen Der gestellte Antrag auf die Durchfuhrung von Weltmeisterschaften wurde jedoch vorerst zuruckgestellt Das steigende Interesse der nationalen Verbande fuhrte schliesslich 1958 beim ICF Kongress in Prag zu dem Beschluss alle zwei Jahre Wildwasser Weltmeisterschaften in der gleichen Region der Slalom Wettkampfe einzufuhren Die Schweiz sah sich jedoch nicht in Lage so kurzfristig diese zusatzliche Veranstaltung zu den Slalom Weltmeisterschaften 1959 in Genf auszutragen so dass die Franzosen die ersten Wildwasser Weltmeisterschaften 1959 in Treignac auf der Vezere durchfuhrten 1963 wurden Mannschaftswettbewerbe eingefuhrt und neben den Faltbootklassen das erste Mal auch Titel im RI aus Kunststoff gefertigten Kajaks vergeben 1965 entfielen die Faltbootklassen aus dem Programm 1 Bis 1995 fanden die Wildwasser Weltmeisterschaften bestehend aus Slalom und Abfahrtswettkampfen in einen Land statt 1996 wechselten die Weltmeisterschaften in der Wildwasserabfahrt auf einen Zweijahresrhythmus in den geraden Jahren wahrend Slalom 1992 ins olympische Programm aufgenommen vorerst noch im Zweijahresrhythmus in den ungeraden Jahren verblieb Bei den Weltmeisterschaften 2002 wurden zum ersten Mal Titel im Wildwasser Sprint vergeben 2008 kamen die Mannschaftswettbewerbe im Sprint dazu 2011 wurden zum ersten Mal Weltmeisterschaften nur fur den Sprint auf dem Augsburger Eiskanal ausgetragen Disziplinen Bearbeiten nbsp Wildwassersprint 2003 in AugsburgIm Wildwasserrennsport unterscheidet man Sprint und Mittelstrecken Wettkampfe Da Abfahrtsrennen zu Beginn als Langstreckenrennen ausgetragen wurden wird die langere Mittelstrecke als Classic bezeichnet Die Streckenlange liegt bei der klassischen Wildwasserabfahrt bei 4 8 km Dies entspricht je nach Stromungsgeschwindigkeit Fahrzeiten von 12 bis 20 Minuten Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es neben der klassischen Renndistanz genannt Classic den so genannten Wildwassersprint Der Sprint wird auf einer 200 600 m langen Wildwasserstrecke in zwei Laufen gefahren die beste Laufzeit zahlt Auf grossen Wettkampfen wird der Sieger dann in einem Finale der besten 10 15 Sportler je nach Kategorie in einem einzigen Lauf ermittelt Pro Lauf benotigen die Sportler 45 90 Sekunden abhangig von oben genannten Faktoren Uber beide Strecken werden Einzel und Mannschaftswettkampfe ausgetragen Eine Mannschaft besteht aus drei Booten der gleichen Bootsklasse die gleichzeitig die Strecke befahren Die Fahrzeit wird gemessen vom Start des ersten bis zur Zielankunft des letzten Bootes Alle drei gestarteten Boote mussen innerhalb von zehn Sekunden die Ziellinie durchfahren haben Bootsklassen Bearbeiten nbsp Zweier Canadier in AktionWildwasserrennsport wird in Einer Kajaks K1 KI und Einer C1 CI und Zweier Canadiern C2 CII betrieben Wie in allen Kanuwettkampfen war es Frauen lange verwehrt im Canadier zu starten Offizielle Begrundung war dass Frauen durch Canadierfahren korperliche Schaden davontragen wurden Einzige Ausnahme dieses Verbots war bis 1981 der Mixed Canadier Seit 2010 sind die Canadierklassen fur Frauen freigegeben Daraus ergibt sich Herren Einer Kajak K1H Damen Einer Kajak K1D Herren Einer Canadier C1H Damen Einer Canadier C1D Herren Zweier Canadier C2H Damen Zweier Canadier C2D Mixed Zweier Canadier C2M seit 1982 nur noch auf nationaler Ebene Laut Wettkampfbestimmung WB mussen die Boote bestimmten Kriterien entsprechen Bootstyp max Lange cm mind Breite cm mind Gewicht kg Auftriebskorper vorne hinten l K1 450 60 10 30 50C1 430 70 11 40 50C2 500 80 17 60 60Die Boote durfen keine Steuereinrichtung besitzen und nur eine Kiellinie ein Heck und einen Bug haben Zur Saison 2013 ist das mind Gewicht um je 1 kg reduziert worden Altersklassen BearbeitenIm Wildwasserrennsport gibt es Wettkampfen in folgenden Altersklassen Schuler C 7 9 Jahre Schuler B 10 12 Jahre Schuler A 13 14 Jahre Jugend 15 16 Jahre Junioren 17 18 Jahre Leistungsklasse ab 19 Jahre U23 bis 23 Jahre Senioren A 32 39 Jahre Senioren B 40 49 Jahre Senioren C 50 59 Jahre Senioren D ab 60 JahreEin Sportler gehort ab dem Beginn eines Jahres zu einer Altersklasse in dem der Sportler das angegebene Alter erreicht und nicht erst ab seinem Geburtstag International gibt es seit 2015 noch eine U23 Altersklasse Wettkampfe BearbeitenInternational Bearbeiten Weltmeisterschaften Bearbeiten nbsp Briefmarke der Deutschen Bundespost von 1985 zur WM in Garmisch PartenkirchenSeit 1959 werden im Wildwasserrennsport Weltmeisterschaften im 2 Jahres Rhythmus ausgetragen 1963 wurden Mannschaftswettbewerbe eingefuhrt Seit 1996 finden die Weltmeisterschaften in Jahren mit gerader Jahreszahl statt Bei den Weltmeisterschaften 2002 wurden zum ersten Mal Titel im Sprint vergeben 2008 kamen die Mannschaftswettbewerbe im Sprint dazu 2011 wurden zum ersten Mal Weltmeisterschaften nur fur den Sprint auf dem Augsburger Eiskanal ausgetragen Austragungsorte der Wildwasser Weltmeisterschaften Jahr Fluss Ort Land1959 Vezere Treignac Frankreich nbsp Frankreich1961 Rote Weisseritz Hainsberg Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Deutsche Demokratische Republik1963 Lieser Spittal an der Drau Osterreich nbsp Osterreich1965 Lieser Spittal Osterreich nbsp Osterreich1967 Elbe Spindleruv Mlyn Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei1969 Isere Bourg Saint Maurice Frankreich nbsp Frankreich1971 Passer Meran Italien nbsp Italien1973 Muota Muotathal Schweiz nbsp Schweiz1975 Vardar Skopje Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien1977 Lieser Spittal Osterreich nbsp Osterreich1979 Metabetchouan Desbiens Kanada nbsp Kanada1981 Tryweryn Bala Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich1983 Passer Meran Italien nbsp Italien1985 Loisach Garmisch Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland1987 Isere Bourg St Maurice Frankreich nbsp Frankreich1989 Savage River Bloomington Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten1991 Soca Bovec Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien1993 Noce Mezzana Italien nbsp Italien1995 Tryweryn Bala Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich1996 Sanna Landeck Tirol Osterreich nbsp Osterreich1998 Loisach Garmisch Deutschland nbsp Deutschland2000 Vezere Treignac Frankreich nbsp Frankreich2002 Sesia Valsesia Italien nbsp Italien2004 Loisach Garmisch Partenkirchen Deutschland nbsp Deutschland2006 Tepla Karlovy Vary Tschechien nbsp Tschechien2008 Dora Baltea Ivrea Italien nbsp Italien2010 Noguera Pallaresa Sort Spanien nbsp Spanien2012 Isere La Plagne Frankreich nbsp Frankreich2014 Adda Sondrio Italien nbsp Italien2016 Vrbas Banja Luka Bosnien und Herzegowina nbsp Bosnien und Herzegowina2018 Muota Muotathal Schweiz nbsp Schweiz2020 Nantahala River Bryson City Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten2022 Vezere Treignac Frankreich nbsp FrankreichAb 2015 werden in allen Bootsklassen K1 C1 C2 fur Frauen und Manner jeweils in Sprint und Classic in Einzel und Mannschaftswettbewerben Titel vergeben Seit 2011 werden in jedem ungeraden Jahr zusatzlich Weltmeisterschaften im Sprint ausgetragen Damit werden die Sprinttitel nun jedes Jahr vergeben Austragungsorte der Wildwasser Sprint Weltmeisterschaften Jahr Fluss Ort Land2011 Lech Eiskanal Augsburg Deutschland nbsp Deutschland2013 Soca Solkan Slowenien nbsp Slowenien2015 Wildwasserarena Donauinsel Wien Osterreich nbsp Osterreich2017 Stade d eaux vive Pau Pyrenees Pau Frankreich nbsp Frankreich2019 Olympic Parc Segre La Seu d Urgell Spanien nbsp Spanien2021 Wassersportzentrum Donau Bratislava Slowakei nbsp SlowakeiWildwasserrennsport Weltmeisterschaften Treignac 1959 Hainsberg 1961 Spittal a d Drau 1963 Spittal a d Drau 1965 Spindleruv Mlyn 1967 Bourg Saint Maurice 1969 Meran 1971 Muotathal 1973 Skopje 1975 Spittal 1977 Desbiens 1979 Bala 1981 Meran 1983 Garmisch 1985 Bourg St Maurice 1987 Bloomington 1989 Bovec 1991 Mezzana 1993 Bala 1995 Landeck 1996 Garmisch 1998 Treignac 2000 Valsesia 2002 Garmisch Partenkirchen 2004 Karlovy Vary 2006 Ivrea 2008 Sort 2010 Augsburg 2011 La Plagne 2012 Solkan 2013 Sondrio 2014 Wien 2015 Banja Luka 2016 Pau 2017 Muotathal 2018 La Seu d Urgell 2019 Bryson City 2020 Bratislava 2021 Treignac 2022 Augsburg 2023 Europameisterschaften Bearbeiten Seit 1997 finden alle 2 Jahre Europameisterschaften statt Der Sprint wurde bei Europameisterschaften schon 2001 also ein Jahr bevor er bei den Weltmeisterschaften stattfand eingefuhrt genauso der Mannschaftssprint der 2007 bei Europameisterschaften eingefuhrt wurde Austragungsorte der Wildwasser Europameisterschaften Jahr Fluss Ort Land1997 Isere La Plagne Frankreich nbsp Frankreich1999 Soca Kobarid Slowenien nbsp Slowenien2001 Sesia Valsesia Italien nbsp Italien2003 Tepla Karlovy Vary Tschechien nbsp Tschechien2005 Chalaux Chalaux Frankreich nbsp Frankreich2007 Una Bihac Bosnien und Herzegowina nbsp Bosnien und Herzegowina2009 Adda Sondrio Italien nbsp Italien2011 Ibar Kraljevo Serbien nbsp Serbien2013 Soca Trnovo Slowenien nbsp Slowenien2015 Vrbas Fluss Banja Luka Bosnien und Herzegowina nbsp Bosnien und Herzegowina2017 Vardar Skopje Nordmazedonien nbsp Nordmazedonien2019 Soca Kobarid amp Bovec Slowenien nbsp Slowenien2021 Esla Sabero Leon Spanien nbsp Spanien2023 Treska Skopje Nordmazedonien nbsp NordmazedonienWildwasserrennsport Europameisterschaften LaPlagne 1997 Kobarid 1999 Valsesia 2001 Karlovy Vary 2003 Chalaux 2005 Bihac 2007 Sondrio 2009 Kraljevo 2011 Trnovo 2013 Banja Luka 2015 Skopje 2017 Bovec 2019 Sabero 2021 Alternierend finden Welt und Europameisterschaften der Juniorenklasse statt seit 2015 gemeinsam mit der U23 Altersklasse Daruber hinaus gibt es seit 1989 eine jahrliche Weltcupserie Seit der Saison 2012 wurde die Anzahl der Weltcupwettkampfe von je 3 auf jeweils 2 Sprint und 2 Classic Wettkampfe reduziert Zuvor gab es einen Europacup von 1974 bis 1988 welcher im Zwei Jahres Rhythmus ausgetragen wurde Seit dem Jahr 2015 wird wieder ein Europacup gefahren den Anfang machte ein Sprint in Augsburg Deutschland Bearbeiten In Deutschland finden jahrlich Deutsche Meisterschaften in allen Disziplinen Boots und Altersklassen statt Als Qualifikationskriterium fur internationale Wettbewerbe dienen Qualifikationsrennen und die Wildwasserrennsportrangliste Bei 4 Wettkampfen im Jahr konnen die Sportler Punkte sammeln Der Sieger erhalt 300 Punkte die Punkte der geschlagenen Sportler errechnen sich aus den Fahrzeiten Somit spiegelt die Rangliste die Leistung uber den Zeitraum der letzten Ranglistenrennen wider Zwischen 2000 und 2012 gab es im Wildwasserrennsport einen Deutschlandcup Seit 2010 wird ein ahnliches Konzept zur Nachwuchsforderung unter dem Namen Schulercup angewendet Weblinks BearbeitenVideo Archiv aktuelle amp historische Aufnahmen Kanu Wildwasserrennsport in Deutschland Sprint WM 2011 in Augsburg WM 2012 Bourg St Maurice La Plagne Sprint WM 2015 in Wien EM 2015 Banja LukaEinzelnachweise Bearbeiten Vesper H E 1974 50 Jahre Internationale Canu Foderation Bohler Verlag Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wildwasserrennsport amp oldid 235861795