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Wiktor Franzewitsch Gaidukewitsch russisch Viktor Francevich Gajdukevich alternative Transliteration Viktor Francevic Gajdukevic 30 Oktoberjul 12 November 1904greg in Sankt Petersburg 9 Oktober 1966 in Kertsch war ein sowjetischer Klassischer Archaologe der sich besonders um die Erforschung des Bosporanischen Reiches verdient gemacht hat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Studium in Leningrad ging er 1928 an das archaologische Museum der Stadt Kertsch auf der Krim und nahm an Ausgrabungen in Phanagoreia Kytaia und Chersones teil Bereits zwei Jahre spater erhielt er eine Stelle als Aspirant am Leningrader Institut fur Geschichte und Linguistik Nach dem Abschluss der Aspirantur 1932 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Akademie fur die Geschichte der Materiellen Kultur GAIMK dem fuhrenden archaologischen Institut der Sowjetunion wo er bis zu seinem Tod tatig war Im Juni 1938 wurde er ohne Verteidigung einer Dissertation zum Kandidaten der Geschichtswissenschaften promoviert 1 Darauf lehrte er auch an der Universitat Leningrad Im Jahr 1950 verteidigte er seine Doktor Dissertation uber das Bosporanische Reich 2 mit Erfolg fur die Promotion zum Doktor der Geschichtswissenschaften Forschungen BearbeitenDie wissenschaftliche Tatigkeit Gaidukewitschs konzentrierte sich auf die Archaologie der Krim Ab 1934 organisierte er uber viele Jahre hinweg die von ihm initiierte Bosporus Expedition Sie hatte zur Aufgabe die kleineren antiken griechischen Koloniestadte rund um die Strasse von Kertsch den sogenannten Kimmerischen Bosporus zu erforschen aus denen im 5 Jahrhundert v Chr das Bosporanische Reich hervorgegangen war Zu den bedeutendsten Forschungsergebnissen Gaidukewitschs zahlt dabei die Ausgrabung und Dokumentation der Festung Iluraton Daneben grub er die Siedlungen Tiritaka und Mirmeky aus und erforschte 1942 1943 bei archaologischen Untersuchungen anlasslich der Errichtung des Farkhad Staudamms antike usbekische Kulturen 3 Neben der konkreten Erforschung der Bodendenkmaler und sonstigen archaologischen Hinterlassenschaften versuchte er aber auch deren historischen Hintergrund zu erhellen Sein Interesse galt besonders den vielfaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen und der gegenseitigen Akkulturation zwischen den griechischen Kolonisten einerseits und der Urbevolkerung der nordlichen Schwarzmeerkuste andererseits So untersuchte er in mehreren Einzelstudien das antike Handwerk in der bosporanischen Region vor allem die Keramikproduktion die Weberei und den Weinbau Sein Hauptwerk ist die 1949 erstmals in russischer Sprache erschienene Geschichte des Bosporanischen Reiches 1971 wurde es erweitert und vollstandig aktualisiert posthum durch Gottfried Janke in einer deutschen Fassung herausgegeben Das 600 Seiten umfassende Buch gilt gerade in der westeuropaischen Forschung bis heute als Standardwerk und beinhaltet gleichermassen eine detaillierte Darstellung des archaologischen und literarischen Befundes zum Thema wie auch eine Analyse der wichtigsten Forschungsfragen wenngleich es heute nicht mehr den aktuellen Forschungsstand widerspiegelt 4 Eine Schulerin Gaidukewitschs war Ljudmila Galanina 5 Werke Auswahl Bearbeiten1934 Antichnye keramicheskie obzhigatelnye pechi Po raskopkam v Kerchi i Fanagorii v 1929 1931 gg Antike Keramikofen Die Ausgrabungen in Kertsch und Phanagoria 1929 1931 1949 Bosporskoe carstvo Das Bosporanische Reich Deutsche Ubersetzung 1971 Das Bosporanische Reich Akademie Verlag Berlin mit Verlag Hermann Bohlaus Nachf Wien Koln Graz 1952 K voprosu o tkackom remesle v bosporskih poseleniyah Zum Webereihandwerk in den bosporanischen Siedlungen 1958 Vinodelie na Bospore Die Weinbereitung im Bosporanischen Reich 1959 Nekropoli nekotoryh bosporskih gorodov Die Nekropolen einiger bosporanischer Stadte In Materialy i issledovaniya po arheologii SSSR Materialien und Untersuchungen zur Archaologie der UdSSR Band 69 1959 S 155 238 1959 Mirmekij Myrmekion 1962 Eshe o vosstanii Savmaka Nochmals zum Aufstand des Saumakos In Vestnik drevnej istorii Zeitschrift fur alte Geschichte 1962 Nummer 1 1963 Raskopki Mirmekiya 1956 1961 Die Ausgrabungen in Myrmekion Literatur BearbeitenGaydukevich Viktor Frantsevich In Andrew I Lebed Heinrich E Schulz Stephen S Taylor Hrsg Who s who in the USSR 1965 66 2 Auflage Scarecrow Press New York London 1966 S 252 Gottfried Janke Vorwort In Viktor F Gajdukevic Das Bosporanische Reich Akademie Verlag Berlin mit Verlag Hermann Bohlaus Nachf Wien Koln Graz 1971 S 9 f Jochen Fornasier Burkhard Bottger Das Bosporanische Reich Zur Forschungsgeschichte eines antiken Staates am Pontos Euxeinos In Dieselben Hrsg Das Bosporanische Reich Der Nordosten des Schwarzen Meeres in der Antike Zaberns Bildbande zur Archaologie Philipp von Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2895 8 S 7 20 hier S 18 f Weblinks BearbeitenBiografie im Multimedia Informationssystem Alte Tempel und Heiligtumer im Gebiet des ostlichen Krim und der Taman Halbinsel russisch mit Fotografie Katalog der Russischen Nationalbibliothek Gajdukevich Viktor FrancevichEinzelnachweise Bearbeiten BF Nasledie tysyacheletij Gajdukevich Viktor Francevich abgerufen am 28 Januar 2023 V F Gajdukevich Bosporskoe carstvo Avtoref dis na soisk uchen step d ra ist n Leningrad 1949 Gaydukevich Viktor Frantsevich In Andrew I Lebed Heinrich E Schulz Stephen S Taylor Hrsg Who s who in the USSR 1965 66 2 Auflage Scarecrow Press New York London 1966 S 252 Jochen Fornasier Burkhard Bottger Das Bosporanische Reich Zur Forschungsgeschichte eines antiken Staates am Pontos Euxeinos In Dieselben Hrsg Das Bosporanische Reich Der Nordosten des Schwarzen Meeres in der Antike Zaberns Bildbande zur Archaologie Philipp von Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2895 8 S 7 20 hier S 19 Alexejew A J Pamyati L K Galaninoj In SGE Vyp 69 2011 S 229 231 Normdaten Person GND 107375397 lobid OGND AKS LCCN n84000117 VIAF 52209083 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gaidukewitsch Wiktor FranzewitschALTERNATIVNAMEN Gajdukevic Viktor Francevic Gajdukevich Viktor Francevich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 12 November 1904GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 9 Oktober 1966STERBEORT Kertsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiktor Franzewitsch Gaidukewitsch amp oldid 232801396