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Klassifikation nach ICD 10L56 Sonstige akute Hautveranderungen durch UltraviolettstrahlenL56 0 Phototoxische Reaktion auf ArzneimittelL56 1 Photoallergische Reaktion auf ArzneimittelL56 2 Phototoxische Kontaktdermatitis Berloque DermatitisL56 3 Urticaria solarisL56 4 Polymorphe LichtdermatoseL56 8 Sonstige naher bezeichnete akute Hautveranderungen durch UltraviolettstrahlenL56 9 Akute Hautveranderung durch Ultraviolettstrahlen nicht naher bezeichnetICD 10 online WHO Version 2019 Die Wiesengraserdermatitis oder Photodermatitis genauer Phytophotodermatitis ist eine Entzundung der Haut die durch bestimmte Pflanzenextrakte Furanocumarine und anschliessende Bestrahlung mit UV A verursacht wird Im Gegensatz zum Sonnenbrand verlauft die Erkrankung verlangert und verursacht eine starke Pigmentierung nach dem Abheilen Inhaltsverzeichnis 1 Haufigkeit 2 Krankheitsmechanismus 3 Auslosende Stoffe 4 Klinik 5 Diagnose und Differentialdiagnose 6 Therapie 7 Prognose 8 Literatur und Quellen 9 EinzelnachweiseHaufigkeit BearbeitenDie Erkrankung tritt vor allem in der Zeit von Fruhsommer bis Herbst auf Betroffen sind Menschen die sich beruflich oder in ihrer Freizeit mit Pflanzen beschaftigen und anschliessend der Sonne ausgesetzt sind Personen aller Hauttypen konnen unabhangig von der Starke vorausgegangener Braunung betroffen sein Krankheitsmechanismus BearbeitenDie Wiesengraserdermatitis ist eine phototoxische Hautreaktion Die Haut kommt von aussen oder selten uber die Blutbahn mit einem Photosensibilisator in Kontakt der die Lichtenergie absorbiert und auf benachbarte Molekule ubertragt Die Wellenlangen des auslosenden Lichtes liegen im UV A Bereich oder im sichtbaren Bereich Auslosende Stoffe Bearbeiten nbsp Riesen Barenklau oder HerkulesstaudeDie meisten auslosenden Stoffe stammen aus der Gruppe der Psoralene Furocumarine und sind in Blattern Stangeln und Fruchtstanden von heimischen oder exotischen Pflanzen enthalten Hierzu zahlen Pastinak Pastinaca Herkulesstaude Heracleum mantegazzianum Wiesen Barenklau Heracleum sphondylium Meisterwurz Peucedanum ostruthium Engelwurz Angelica Aschwurz Dictamnus albus Feigenbaum Ficus carica Weinraute Ruta graveolens 1 Bergamotte Citrus bergamia Knorpelmohre z B Grosse Knorpelmohre Sellerie Apium graveolens Einige dieser Pflanzen werden auch in Getranken Krauterlikor Gewurzen oder Parfums verarbeitet und konnen auch auf diesem Wege eine phototoxische Reaktion auslosen Photosensibilisatoren sind auch im Steinkohlenteer enthalten bestimmte Medikamente konnen eine Photodermatitis auslosen 3 5 und 8 Methoxypsoralen Phenothiazine insbesondere Chlorpromazin Tetracycline insbesondere Dimethylchlortetracycline bestimmte Nichtsteroidale Antirheumatika Alendronat ein Bisphosphonat Klinik Bearbeiten nbsp Blaschenbildung nach Beruhrung mit der Weinraute Ruta graveolens Ein bis zwei Tage nach Pflanzenkontakt und Sonnenexposition finden sich in streifigen blattformigen oder netzartigen Mustern angeordnete Hautveranderungen entsprechend den Kontaktstellen mit den Pflanzen oder deren Schnittflachen Zusatzlich bedingt die notwendige Exposition gegen Sonnenlicht die Ausbreitung am Korper typischerweise an Armen und Beinen Es treten Rotungen und Blasen auf die ihren Hohepunkt nach etwa drei Tagen erreichen Die Patienten geben Juckreiz und brennenden Schmerz an Unter starker Hyperpigmentierung heilen die Hauterscheinungen nach zwei bis vier Wochen ab Bei nur schwacher Sonnenexposition kann die starke entzundliche Reaktion fehlen und nach ein bis zwei Wochen direkt die Hyperpigmentierung auftreten Photodermatitis pigmentaria oder Berloque Dermatitis Diagnose und Differentialdiagnose BearbeitenDie streifige Anordnung und die Form der Hauterscheinungen mit Rotung und Blasenbildung ermoglicht die Diagnose und erlaubt die Differentialdiagnose zum Sonnenbrand Im Gegensatz zur Porphyria cutanea tarda sind die Porphyrinwerte normal Therapie BearbeitenDie Behandlung erfolgt lokal mit Cremes und Lotionen die Glukokortikoide enthalten In schweren Fallen kann auch mit einer systemischen Glukokortikoidgabe eine Linderung erzielt werden Prostaglandinsynthesehemmer sind unwirksam Prognose BearbeitenDie Erkrankung heilt nach zwei bis vier Wochen ab und hinterlasst eine starke Hyperpigmentierung die viele Monate verbleiben kann Die Behandlung hat von den akuten Beschwerden abgesehen keinen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf Literatur und Quellen BearbeitenErnst G Jung Hrsg Dermatologie 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Hippokrates Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 7773 1021 2 Einzelnachweise Bearbeiten N S Heskel R B Amon F J Storrs C R White Phytophotodermatitis due to rue In Contact Dermatitis Band 9 Nr 4 1983 S 278 280 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiesengraserdermatitis amp oldid 193983915