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Die Wieselmakis Lepilemur sind eine Gattung der Primaten die in einer eigenen Familie Lepilemuridae gefuhrt werden Die Familie besteht nach jungsten Erkenntnissen aus rund 25 Arten WieselmakisRotschwanz Wieselmaki Lepilemur ruficaudatus Systematikohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Teilordnung Lemuren Lemuriformes Familie LepilemuridaeGattung WieselmakisWissenschaftlicher Name der FamilieLepilemuridaeJ E Gray 1870Wissenschaftlicher Name der GattungLepilemurI Geoffroy Saint Hilaire 1851Rotschulter Wieselmaki Lepilemur aeeclis Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Bedrohung 7 Systematik 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung BearbeitenWieselmakis sind mittelgrosse Feuchtnasenaffen Sie erreichen eine Korperlange von 30 bis 35 Zentimetern der Schwanz ist 26 bis 31 Zentimeter lang Ihr Gewicht variiert zwischen 0 5 und 0 9 Kilogramm Ihr Fell ist an der Oberseite graubraun oder rotlich gefarbt die Unterseite ist weisslich gelb Der rundliche Kopf sitzt auf einem kurzen Hals die Augen sind als Anpassung an die nachtaktive Lebensweise vergrossert auch die Ohren sind gross Das Gebiss der Tiere ist durch die fehlenden Schneidezahne im Oberkiefer charakterisiert die Zahnformel lautet I0 2 C1 1 P3 3 M3 3 insgesamt haben sie also 32 Zahne Die unteren Schneide und Eckzahne bilden wie bei den meisten Feuchtnasenaffen einen Zahnkamm Die Hinterbeine sind aufgrund der springenden Fortbewegung verlangert die Fusse jedoch nicht Wie bei allen Feuchtnasenaffen tragen alle Finger und Zehen Nagel mit Ausnahme der Putzkralle auf der zweiten Zehe Verbreitung und Lebensraum BearbeitenWieselmakis leben ausschliesslich auf der Insel Madagaskar Hier bewohnen sie verschiedene Waldtypen sowohl die Trockenwalder des westlichen als auch die Regenwalder des ostlichen Landesteils Lebensweise BearbeitenWieselmakis sind strikt nachtaktiv und halten sich meist auf den Baumen auf Tagsuber ziehen sie sich in Baumhohlen manchmal auch ins Blatterdickicht zuruck In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche wobei sie sich vorwiegend an vertikalen Asten und Stammen aufhalten und sich senkrecht kletternd und springend fortbewegen Angaben zum Sozialverhalten sind widerspruchlich neben einzeln lebenden Tieren gibt es auch Berichte uber Familiengruppen moglicherweise gibt es hier artspezifische Unterschiede Sie bewohnen relativ kleine Territorien von rund 0 2 bis 0 5 Hektar Das Revier wird vehement gegen gleichgeschlechtliche Eindringlinge verteidigt die Territorien von Mannchen und Weibchen konnen sich hingegen uberlappen Da die Reviere klein sind konnen die Tiere sie von einem hohergelegenen Ast gut uberwachen sie verbringen Teile der Nacht damit ihre Reviergrenzen und andere Tiere zu beobachten Ernahrung BearbeitenWieselmakis sind hauptsachlich Pflanzenfresser ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Blattern Da sie die Zellulose nicht verdauen konnen sind sie auf Bakterien im Verdauungstrakt angewiesen Diese leben im stark vergrosserten Blinddarm Ahnlich den Hasenartigen verzehren sie ihren Kot erneut Caecotrophie um die Bestandteile der Nahrung bestmoglich auszuschopfen Fur blatterfressende Saugetiere weisen sie eine geringe Korpergrosse auf Um den geringen Nahrwert ihrer Nahrung zu kompensieren halten sie lange Ruhephasen ein Ihre Stoffwechselrate ist verglichen mit der anderer Primaten niedrig Fortpflanzung BearbeitenZwischen September und Dezember kommt nach rund 120 bis 150 tagiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt das oft in einem Nest in einer Baumhohle grossgezogen wird Mit rund vier Monaten sind die Jungen entwohnt bleiben aber bis zu einem Alter von einem Jahr bei der Mutter Mit rund eineinhalb Jahren sind sie geschlechtsreif Wieselmakis in menschlicher Obhut konnen 12 Jahre alt werden Bedrohung BearbeitenWie alle madagassischen Feuchtnasenaffen sind auch die Wieselmakis in erster Linie durch die Abholzung der Walder bedroht dazu kommt in geringerem Ausmass die Bejagung Fur viele der neubeschriebenen Arten fehlen aber genaue Daten da sie aber meist nur kleine Gebiete bewohnen durften auch sie bedroht sein Systematik BearbeitenDie Wieselmakis Lepilemur sind die einzigen Vertreter der Familie Lepilemuridae Manchmal werden sie mit den ausgestorbenen Riesenlemuren der Gattung Megaladapis in eine gemeinsame Familie Megaladapidae eingeordnet Allerdings sind sie genetischen Untersuchungen zufolge nicht nahe mit Megaladapis verwandt 1 Die Anzahl der bekannten Arten hat sich in den letzten Jahren explosionsartig erhoht Bis zum Jahr 2005 waren nur acht Arten 2 bekannt eine molekulare Untersuchung im Jahr 2006 3 brachte drei neue Arten hervor Eine grundliche molekulare und morphologische Studie im selben Jahr 4 ergab gar elf neue Arten Eine Forschergruppe der Tierarztlichen Hochschule Hannover beschrieb 2007 eine neue Art 5 2008 wurde von Forschern aus dem Zoo Omaha eine weitere Art beschrieben 6 eine weitere Art folgte 2009 7 Insgesamt sind also heute 25 Wieselmaki Arten bekannt 1 8 nbsp Verbreitung der verschiedenen Wieselmakis auf MadagaskarRotschulter Wieselmaki Lepilemur aeeclis 3 Ahmanson Wieselmaki Lepilemur ahmansoni 4 Ankarana Wieselmaki Lepilemur ankaranensis 2 Betsileo Wieselmaki Lepilemur betsileo 4 Graurucken Wieselmaki Lepilemur dorsalis 2 Edwards Wieselmaki Lepilemur edwardsi 2 Fleurete Wieselmaki Lepilemur fleuretae 4 Grewcock Wieselmaki Lepilemur grewcocki 4 bei dem 2007 beschriebenen Manasamody Wieselmaki L manasamody 5 durfte es sich um die gleiche Art handeln 1 Holland Wieselmaki Lepilemur hollandorum 7 Hubbard Wieselmaki Lepilemur hubbardorum 4 James Wieselmaki Lepilemur jamesi 4 Weissfuss Wieselmaki Lepilemur leucopus 2 Kleinzahn Wieselmaki Lepilemur microdon 2 Daraina Wieselmaki Lepilemur milanoii 4 Gewohnlicher Wieselmaki Lepilemur mustelinus 2 Otto Wieselmaki Lepilemur otto 5 Petter Wieselmaki Lepilemur petteri 4 Randrianasolo Wieselmaki Lepilemur randrianasoli 3 Rotschwanz Wieselmaki Lepilemur ruficaudatus 2 Sahamalaza Wieselmaki Lepilemur sahamalazensis 3 Scott Wieselmaki Lepilemur scottorum 6 Seal Wieselmaki Lepilemur seali 4 Nordlicher Wieselmaki Lepilemur septentrionalis 2 Hawk Wieselmaki Lepilemur tymerlachsoni 4 Wright Wieselmaki Lepilemur wrighti 4 Diese Vielzahl neuer Arten ist jedoch nicht unumstritten Insbesondere im nordwestlichen Madagaskar konnte die Artenanzahl bei grundlichen Untersuchungen wieder sinken 1 Literatur BearbeitenNick Garbutt Mammals of Madagascar A Complete Guide Yale University Press New Haven CT 2007 ISBN 978 0 300 12550 4 Thomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2002 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d R Mittermeier J Ganzhorn W Konstant K Glander I Tattersall C Groves A Rylands A Hapke J Ratsimbazafy M Mayor E Louis jr Y Rumpler C Schwitzer und R Rasoloarison Lemur Diversity in Madagascar In International Journal of Primatology 29 2008 S 1607 1656 a b c d e f g h i nach Wilson amp Reeder 2005 a b c d N Andriaholinirina J Fausser C Roos Y Rumpler Y et al Molecular phylogeny and taxonomic revision of the sportive lemurs Lepilemur Primates In BMC Evolutionary Biology 6 17 2006 PDF Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www biomedcentral com a b c d e f g h i j k l Edward E Louis jr et al Molecular and morphological analyses of the sportive lemurs Family Megaladapidae GenusLepilemur reveals 11 previously unrecognized species In Texas Tech University Special Publications 49 2006 S 1 49 PDF a b c Mathias Craul Elke Zimmermann Solofo Rasoloharijaona Blanchard Randrianambinina Ute Radespiel Unexpected species diversity of Malagasy primates Lepilemurspp in the same biogeographical zone a morphological and molecular approach with the description of two new species BMC Evolutionary Biology 2007 7 83 doi 10 1186 1471 2148 7 83 a b Runhua Lei et al Nocturnal Lemur Diversity at Masoala National Park Special Publications Museum of Texas Tech University Number 53 2008 PDF a b B Ramaromilanto R Lei S E Engberg S E Johnson B D Sitzmann and E E Louis Jr Description of a new sportive lemur Holland s or Mananara Nord sportive lemur from Mananara Nord Biosphere Reserve Madagascar In Museum of Texas Tech University N 286 2009 S 1 22 Christian Roos Roberto Portela Miguez Richard Sabin Edward E Louis Michael Hofreiter u Dietmar Zinner Mitogenomes of historical type specimens unravel the taxonomy of sportive lemurs Lepilemur spp in Northwest Madagascar Zoological Research 42 4 S 428 432 doi 10 24272 j issn 2095 8137 2021 157Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wieselmakis Lepilemur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wieselmakis amp oldid 235166790