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Der Sahamalaza Wieselmaki Lepilemur sahamalazensis ist eine auf Madagaskar lebende Primatenart aus der Gruppe der Wieselmakis innerhalb der Lemuren Die Art wurde 2017 erstbeschrieben Sahamalaza WieselmakiSahamalaza Wieselmaki Lepilemur sahamalazensis SystematikOrdnung Primaten Primates Unterordnung Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Teilordnung Lemuren Lemuriformes Familie LepilemuridaeGattung Wieselmakis Lepilemur Art Sahamalaza WieselmakiWissenschaftlicher NameLepilemur sahamalazensisAndriaholinirina et al 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Population 4 Habitat und Okologie 5 Gefahrdung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenSahamalaza Wieselmakis zahlen mit einer Kopfrumpflange von 19 bis 20 Zentimeter einer Schwanzlange von 21 bis 26 Zentimeter und einem Gewicht von 0 6 bis 0 8 Kilogramm zu den kleineren Vertretern der Wieselmakis Die Fellfarbung ist variabel und moglicherweise vom Alter abhangig Die Schultern und Arme sind rotbraun ebenso der Vorderteil des Ruckens der aber Richtung Schwanz hin grauer wird Auch die Hinterbeine sind grau der Schwanz hingegen rotbraun oder tiefbraun Der Kopf ist wie bei allen Wieselmakis rundlich die Stirn ist rotbraun das Gesicht hingegen grau Die Augen sind als Anpassung an die nachtaktive Lebensweise vergrossert Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Sahamalaza Wieselmakis rot Sahamalaza Wieselmakis sind bislang ausschliesslich von der Sahamalaza Halbinsel im nordwestlichen Madagaskar bekannt Die Sahamalaza Halbinsel ist Teil einer Ubergangszone zwischen der Region Sambirano im Norden und der westlichen Region trockener Laubwalder im Suden Diese Tiere leben in Waldern sie sind sowohl in Primar als auch in Sekundarwaldern zu finden Population BearbeitenOlivieri et al 2005 verzeichneten im Wald von Ankarafa eine Dichte von 4 17 Individuen km 1 Diese hohe Dichte konnte auf den jungsten Verlust des Lebensraums zuruckzufuhren sein der alle Tiere dazu zwang sich auf die wenigen verbleibenden Waldfragmente zu konzentrieren Ruperti 2007 verzeichnete in Ankarafa eine mittlere Dichte von 280 Individuen km 2 Die jungsten Daten zur Lepilemur Dichte deuten auf eine Dichte von nur 7 bis 23 Individuen km in demselben Gebiet hin 3 Die Unterschiede zwischen Dichteschatzungen sind hochstwahrscheinlich auf unterschiedliche Methoden der Datenerfassung zuruckzufuhren Wahrend Ruperti die Lemurendichte in Ein Hektar Parzellen eine fur jedes Fragment bestimmte zahlte Seiler et al alle Individuen die wahrend einer 12 monatigen Feldarbeit gefunden wurden Ein weiterer Faktor der moglicherweise zu den Unterschieden beigetragen hat ist die standige Veranderung des Lebensraums Wahrend des Untersuchungszeitraums von 2009 bis 2011 wurden verschiedene Beobachtungen zu illegalem Holzeinschlag oft Hartholzer Brandrodung und Wilderei der Wieselmakis auf der Sahamalaza Halbinsel gemacht 4 5 Habitat und Okologie Bearbeiten nbsp Sahamalaza Wieselmakis sind nachtaktiv und halten sich vorrangig in Baumen auf Wie alle Wieselmakis halten sich diese Tiere tagsuber in Baumhohlen oder im Pflanzendickicht auf und gehen der Nacht allein auf Nahrungssuche 6 Unabhangig von den Unterschieden in der Gesamtstruktur und den Lebensraumparametern der Waldfragmente in Ankarafa war das Mikrohabitat in den Heimatgebieten der Wieselmakis sowie in der Umgebung der Schlafplatze in allen gemessenen Lebensraumparametern ahnlich Auch die Parameter fur die verschiedenen Schlafplatze ahnelten sich 7 8 Die Tiere wahlten die Standorte ihrer Territorien auf der Grundlage verschiedener Lebensraumvariablen aus wobei die Haufigkeit an geeigneten Schlafplatzen und Nahrung sowie die Baumdichte und die Baumkronendichte die wichtigsten Faktoren waren 8 Hohe Baume mit grossen Kronen einer hohen Dichte kleiner Baume und ein dichtes Blatterdach waren besonders wichtig fur die Wahl des Schlafplatzes 7 Der Sahamalaza Wieselmaki ist ein auf Pflanzenfresser der sich von den Blattern von mindestens 42 verschiedenen Baumarten ernahrt Bevorzugt werden Blatter der haufig vorkommenden Arten Clitoria lasciva Mangifera indica Garcinia pauciflora und Sorindeia madagascariensis Gelegentlich wird die Diat durch Fruchte von Ficus tiliaefolia Spinnen Insekten sowie Insektenlarven erganzt Wahrend der nachtlichen Aktivitatsperiode kommt es zu langeren Ruhezeiten 8 Die Territorien umfassten eine Flache von 1 4 h nachtliche Gebiete von 0 5 ha und uberlappten sich nicht zwischen erwachsenen Individuen 6 Die sehr wenigen soziopositiven Interaktionen zwischen Individuen fanden zwischen Muttern und Nachkommen statt Obwohl die geringe Anzahl der beobachteten Individuen es schwierig macht endgultig auf die soziale Organisation des Sahamalza Sportmaki zu schliessen deutet die geringe soziale Interaktion und Kohasivitat darauf hin dass Sahamalaza Wieselmakis solitar organisiert sind 6 Tagsuber halt der Sahamalaza Wieselmaki sich mit Ausnahme von Mutter Kind Paaren allein in Baumlochern oder in dichten Geast auf 7 Baumlocher die als Schlafplatze genutzt wurden wurden normalerweise in Bridelia pervilleana gefunden wahrend Schlafplatze in Geast meist in Sorindeia madagascariensis liegen Tiere die in Baumlochern ruhten sassen normalerweise eher am Eingang als im Inneren des Lochs moglicherweise um die Sonnenexposition zu erhohen Wahrend der taglichen Beobachtungen wurde 5 14 Aktivitat verzeichnet obwohl die Tiere niemals ihre Schlafplatze verliessen oder frassen Beim Vergleich des Anteils des aktiven Verhaltens zwischen Individuen die in Baumlochern ruhen und solchen die sich in Geast befanden wiesen Tiere in Baumlochern signifikant hohere Aktivitatsniveaus auf 7 Ruhende Tiere erkannten Raubtierstimmen als Indikatoren fur ein erhohtes Raubtierrisiko konnten Stimmen verschiedener Raubtiere zuordnen und verwendeten artspezifische Anti Raubtier Verhaltensweisen 9 Daruber hinaus konnten die untersuchten Tiere aus Warnrufen weiterer Tierarten Ruckschlusse auf das Vorhandensein von Raubtieren und Raubtiertyp ziehen und so die Moglichkeit der Fruherkennung von Raubtieren durch artubergreifende Kommunikation nutzen 10 Gefahrdung BearbeitenSahamalaza Wieselmakis bewohnen ein kleines Gebiet das teilweise unter Schutz gestellt wurde Trotz der Unterschutzstellung des Gebietes nehmen die Waldrodung fur die Landwirtschaft sowie der Holzschlag fur Holzkohle und Material weiter zu insbesondere seit dem Ausbruch der politischen Krise in Madagaskar im Jahr 2009 Auch die Zahl der gejagten Tiere ist zunehmend Seiler et al 2012 Die IUCN listet den Sahamalaza Wieselmaki als vom Aussterben bedroht critically endangered der Populationstrend ist abnehmend 11 Literatur BearbeitenNicole Andriaholinirina Jean Luc Fausser Christian Roos Dietmar Zinner Urs Thalmann Clement Rabarivola Iary Ravoarimanana Jorg U Ganzhorn Bernhard Meier Roland Hilgartner Lutz Walter Alphonse Zaramody Christoph Langer Thomas Hahn Elke Zimmermann Ute Radespiel Mathias Craul Jurgen Tomiuk Ian Tattersall Yves Rumpler Molecular phylogeny and taxonomic revision of the sportive lemurs Lepilemur Primates In BMC Evolutionary Biology 6 Nr 17 2006 Nicole Andriaholinirina Jean Luc Fausser Christian Roos Dietmar Zinner Urs Thalmann et al 2017 Corrective paper concerning three new species of the genus Lepilemur Geoffroy 1851 Mammalia Dumerilia 7 62 71 PDF Nick Garbutt Mammals of Madagascar A Complete Guide Yale University Press New Haven 2007 ISBN 978 0 300 12550 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sahamalaza Wieselmaki Lepilemur sahamalazensis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lepilemur sahamalazensis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 Eingestellt von Randriatahina G Mandl I Rabemananjara N Seiler M Hending D Schwitzer C amp Volampeno S 2018 Abgerufen am 6 Juni 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Olivieri G Craul M amp Radespiel U Inventaires des lemuriens dans 15 fragments de foret de la province de Mahajanga Hrsg Lemur News Band 10 2005 Ruperti F Population density and habitat preferences of the Sahamalaza sportive lemur Lepilemur sahamalazensis at the Ankarafa research site NW Madagascar Hrsg Oxford Brookes University 2007 Seiler M Holderied M and Schwitzer C Vegetation structure and habitat characteristics of differently degraded forest fragments inside the Sahamalaza Iles Radama National Park north western Madagascar Hrsg Lemur News Band 17 2013 S 57 63 Seiler M Randriatahina G H and Schwitzer C Ongoing threats to lemurs and their habitat inside the Sahamalaza Iles Radama National Park Hrsg Lemur News Nr 15 2010 S 7 10 Seiler M Randriatahina G H and Schwitzer C The rapid boost of forest destruction and poaching of lemurs inside the Sahamalaza Iles Radama National Park Hrsg Lemur News Band 16 2012 S 28 30 a b c Seiler M The impact of habitat degradation and fragmentation on ecology and behaviour of the Sahamalaza Sportive Lemur Lepilemur sahamalazensis in northwest Madagascar Hrsg University of Bristol 2012 a b c d Melanie Seiler Marc Holderied Christoph Schwitzer Effects of Habitat Degradation on Sleeping Site Choice and Use in Sahamalaza Sportive Lemurs Lepilemur sahamalazensis In International Journal of Primatology Band 34 Nr 2 1 April 2013 ISSN 1573 8604 S 260 280 doi 10 1007 s10764 013 9658 z a b c M Seiler M Holderied C Schwitzer Habitat selection and use in the Critically Endangered Sahamalaza sportive lemur Lepilemur sahamalazensis in altered habitat In Endangered Species Research Band 24 Nr 3 13 Juni 2014 ISSN 1863 5407 S 273 286 doi 10 3354 esr00596 Melanie Seiler Christoph Schwitzer Marc Holderied Anti predator behaviour of Sahamalaza sportive lemurs Lepilemur sahamalazensis at diurnal sleeping sites In Contributions to Zoology Band 82 Nr 3 2013 ISSN 1383 4517 S 131 S1 academia edu abgerufen am 23 November 2019 Melanie Seiler Christoph Schwitzer Marco Gamba Marc W Holderied Interspecific Semantic Alarm Call Recognition in the Solitary Sahamalaza Sportive Lemur Lepilemur sahamalazensis In PLoS ONE Band 8 Nr 6 25 Juni 2013 ISSN 1932 6203 S e67397 doi 10 1371 journal pone 0067397 The IUCN Red List of Threatened Species Abgerufen am 23 November 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sahamalaza Wieselmaki amp oldid 235149198