www.wikidata.de-de.nina.az
Megaladapis auf deutsch gelegentlich als Koalalemuren bezeichnet ist eine Gattung von Primaten Madagaskars die um 1500 ausgestorben sind Sie sind die wohl bekanntesten Vertreter der Riesenlemuren ihre nachsten lebenden Verwandten sind die Wieselmakis MegaladapisMegaladapis grandidieri im Fonds GrandidierSystematikohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Teilordnung Lemuren Lemuriformes Familie MegaladapidaeGattung MegaladapisWissenschaftlicher Name der FamilieMegaladapidaeForsyth Major 1894Wissenschaftlicher Name der GattungMegaladapisForsyth Major 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und vermutete Lebensweise 2 Das Aussterben 3 Systematik 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung und vermutete Lebensweise Bearbeiten nbsp Abguss eines Schadels von Megaladapis madagascariensis im Museum fur Naturkunde Berlin nbsp Mogliches Aussehen von Megaladapis edwardsiMit einem Gewicht von 40 bis 80 Kilogramm und einer Korperlange von bis zu 1 50 Metern war Megaladapis nach Archaeoindris die grosste madagassische Primatengattung Ihr Schadel wies einige ungewohnliche Merkmale auf die Schnauze war stark verlangert und das Gesicht nach oben gekippt Knochenformationen uber der Nasenoffnung deuten an dass die Schnauze sehr beweglich war Im Oberkiefer besassen sie keine Schneidezahne vermutlich hatten sie stattdessen eine Hornplatte wie manche Wiederkauer Die Backenzahne besassen komplexe Hocker und waren ungewohnlich gross Die Fusse und auch die Hande waren stark verlangert und ermoglichten einen kraftigen Griff um die Aste Hingegen waren die Arme und Beine relativ kurz aber sehr kraftig und leicht gebogen wobei die Vorderbeine langer als die Hinterbeine waren Trotz ihres Gewichtes waren diese Riesenlemuren hervorragend an das Leben auf Baumen angepasst Aufgrund des Korperbaus vermutet man dass Megaladapis in Fortbewegung und Lebensweise dem Koala ahnelte Mit allen vier Beinen umklammerten sie Baumstamme oder grosse Aste und bewegten sich langsam kletternd oder durch kurze Hopser fort Am Boden konnten sie sich wahrscheinlich jedoch nur langsam und schwerfallig bewegen Megaladapis hat sich wahrscheinlich von Blattern ernahrt welche sie mit den Handen zum Mund fuhrten Das Aussterben Bearbeiten nbsp Skelett von Megaladapis edwardsiDie gefundenen Knochen waren 2850 bis 600 Jahre alt Uber die Grunde des Aussterbens dieser Riesenlemuren ist viel spekuliert worden Es steht wohl mit der Besiedelung Madagaskars in Verbindung die malaiischen Einwanderer rodeten den grossten Teil der Walder und jagten die riesenhaften Tiere die bislang ohne naturliche Feinde lebten Auch klimatische Veranderungen werden ins Spiel gebracht in dieser Zeit kam es zu einer Trockenperiode und so zum Ruckgang der Walder was die Populationen dezimierte sodass sie dem neuen Druck der Einwanderer nicht mehr standhalten konnten Generell sind grosse auf Inseln lebende Tiere gegenuber menschlicher Bejagung besonders gefahrdet da sie sich einerseits oft nur sehr langsam fortpflanzen und zum anderen durch fehlende Furcht vor dem Menschen und der grossen Menge an Fleisch begehrte Jagdobjekte darstellen Auch uber eine todliche Seuche die die Menschen oder die von ihnen mitgebrachten Tiere auf die Insel einschleppten ist spekuliert worden Etwa um das Jahr 1500 durfte Megaladapis ausgestorben sein es gibt allerdings einen Bericht uber eine riesenhafte Primatenart aus dem 17 Jahrhundert die aber auf jeden Vertreter der Riesenlemuren zutreffen konnte Systematik BearbeitenEs gab drei Arten Megaladapis edwardsi war die grosste Art und ist aus dem sudlichen Madagaskar bekannt Moglicherweise verbrachte die Art mehr Zeit am Boden als die anderen Vertreter seiner Gattung Megaladapis grandidieri ist aus dem mittleren und nordlichen Teil der Insel belegt Von Megaladapis madagascariensis wurde subfossile Reste in Sudwest und Nordmadagaskar gefunden Megaladapis wird in einer eigenen Familie Megaladapidae eingeordnet ihre nachsten Verwandten sind die kleinen heute noch lebenden Wieselmakis Lepilemur die einige Merkmale wie das Fehlen der oberen Schneidezahne teilen und manchmal in die gleiche Familie eingeordnet werden Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2002 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 William L Jungers Osteological Form and Function the Appendicular Skeleton of Megaladapis a Subfossil Prosimian from Madagascar Primates Lemuroidea Thesis Ph D University of Michigan Ann Arbor 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Megaladapis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Megaladapis amp oldid 226352336