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Die Wiesbadenbrucke ist eine Landzunge im Wilhelmshavener Grossen Hafen die 1909 als so genannte Kohlenzunge gebaut und bis zum Jahr 2000 uberwiegend militarisch genutzt wurde Nach einem Architekten und Investorenwettbewerb ist 2019 mit dem Bau von Wohngebauden begonnen worden Die Wiesbadenbrucke im Mai 2012 mit aufgelegten Schiffen an den Schwimmbrucken und der magnetischen Messstelle im Vordergrund Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte bis 1955 2 Geschichte von 1956 bis 2000 3 Entwicklung ab 2001 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte bis 1955 BearbeitenIm Rahmen der 1904 begonnenen Suderweiterung der Wilhelmshavener Hafen wurde der Deich zwischen der I Einfahrt und Mariensiel vorverlegt und es entstanden der Westhafen der Zwischenhafen und der Grosse Hafen so genannt weil er das Wenden der grossten Schiffe erlaubte Am Westende des Grossen Hafens wurde die Kohlenzunge gebaut eine kunstliche Halbinsel 380 Meter lang und 125 Meter breit 1 mit einer Bekohlungsanlage Lagern Gleisen und Magazinen fur die Schiffe der Kaiserlichen Marine Die Bauarbeiten waren im Oktober 1909 abgeschlossen 2 Das damalige Badehaus fur die Arbeiter ist heute noch erhalten und steht unter Denkmalschutz 3 Nachdem der Friedensvertrag von Versailles bestimmt hatte dass viele deutsche Kriegsschiffe zu verschrotten seien entstanden zwischen 1919 und 1923 in Wilhelmshaven unzahlige Abwrackbetriebe Auf der Kohlenzunge waren es die Jade Werft die Unionswerft die Schiffswerft Eiben der Betrieb Eveling und eine Wirtschaftsgenossenschaft ehemaliger Marineangehoriger 2 Nach der Abwrackzeit lag der Grosse Hafen wieder leer und wegen fehlender Umschlagsmoglichkeiten siedelten kaum neue Betriebe an Erst mit dem Aufbau der Reichsmarine und spateren Kriegsmarine gewannen die Hafenanlagen wieder an Bedeutung Im Rahmen eines weiteren Ausbaus wurden die Hafenanlagen 1935 zum Teil umbenannt Aus dem Grossen Hafen wurde der Hipper Hafen und die Kohlenzunge wurde zu Ehren des am 1 Juni 1916 in der Skagerrakschlacht gesunkenen Kleinen Kreuzers Wiesbaden zur Wiesbadenbrucke 4 Die Wiesbadenbrucke erhielt zunachst Liegeplatze fur Dienstsegelboote Spater wurden auch Stichbrucken und Liegeplatze fur Schnell und Raumboote geschaffen Bedingt durch den Kriegsausbruch wurden die Schnellboote aber nicht mehr stationiert 3 Der Name Wiesbadenbrucke blieb nach dem Krieg erhalten der Hipper Hafen und die anderen Hafenbecken erhielten wieder ihre ursprunglichen Namen An der wenig zerstorten Wiesbadenbrucke wurden die fahrtuchtigen Reste der deutschen Flotte zusammengezogen und bis in die 1950er Jahre hinein fur die Ubergabe an die Alliierten vorbereitet 1 Geschichte von 1956 bis 2000 Bearbeiten nbsp Stationare MES VermessungsanlageMit der deutschen Wiederbewaffnung und dem Aufbau der Bundesmarine wurde Wilhelmshaven 1956 wieder Marinehafen Am 6 Juni 1956 machten die ersten vier von den USA wieder freigegebenen Minenraumboote an der instandgesetzten Wiesbadenbrucke fest 1 Es folgten 1958 das 2 Landungsgeschwader und am 4 Juli 1958 die ersten Schnellboote des 2 Schnellbootgeschwaders Bis 1964 hatten hier auch die Schiffe des Flottendienstgeschwaders und bis zum Umzug in den neu gebauten Marinestutzpunkt Heppenser Groden die neuen Kustenminensuchboote des 4 und 6 Minensuchgeschwaders ihren Liegeplatz Der Bootshafen fur die Barkassen und Dienstsegelboote des Marinestutzpunktkommandos war von 1956 an auf der Wiesbadenbrucke beheimatet 5 Im Jahr 1962 wurde die Wiesbadenbrucke bedeutend ausgebaut 2 Neben Stabs und Sozialgebauden sanitaren Anlagen Magazinen und einem Kesselhaus entstand am Kopfende die Magnetische Messstelle zur Uberprufung und Regulierung von MES Anlagen Im Rahmen eines ersten Sparprogramms der Bundesmarine wurden altere Schiffe aus dem Flottenverband herausgezogen und mit ihnen eine Reserveflottille in Wilhelmshaven gebildet Die neue Flottille wurde am 1 Januar 1969 aufgestellt und hatte ihren Dienstsitz auf der Wiesbadenbrucke Fur die ausser Dienst gestellten Einheiten wurden im Februar 1969 Schwimmbrucken mit 600 Metern Liegeplatz von Cuxhaven zur Wiesbadenbrucke verlegt 2 Mit der Auflosung der Reserveflottille zum 31 Dezember 1976 ubernahm das Marinearsenal die Auflieger und verlegte sie bis Ende der 1990er Jahre in den Arsenalhafen Neben den aufgelegten Einheiten war die Wiesbadenbrucke auch immer wieder Liegeplatz fur auslandische Kriegsschiffbesuche Besonders stark frequentiert und zentraler Veranstaltungsort der Marine war sie beim jahrlichen Wochenende an der Jade zuletzt im Jahr 2000 Der Bootshafen wurde im gleichen Jahr ebenfalls aufgegeben und von der Segelkameradschaft Klaus Stortebeker ubernommen 6 Entwicklung ab 2001 BearbeitenDa die Magnetische Messstelle ca 16 000 m weiter betrieben werden soll wurde sie 2001 von der ubrigen Liegenschaft getrennt Auch das Sauerstoffwerk der Linde AG stand zunachst nicht zur Disposition Der Erbbaurechtsvertrag uber 4 833 m sollte erst 2040 auslaufen Folglich wurde nur die verbleibende Flache von etwa 30 000 m der Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben BImA zum Verkauf ubertragen Wegen eines Tiefbunkers 7 wahrscheinlicher Altlasten des Erbbaurechtsvertrages und der Magnetischen Messstelle sie ist Sondernutzungsflache des Bundes 8 konnte das Gelande zunachst nicht verkauft werden So blieben die vorhandenen Gebaude und die Schwimmbrucken bis Ende 2006 ungenutzt und verwilderten Teile der Wiesbadenbrucke wurden 2007 von der Interessengemeinschaft zur Erhaltung historischer Fahrzeuge e V IEHF ubernommen die die Wege Schwimmbrucken Grunanlagen und einige Gebaude wieder herrichtete Die IEHF nutzte das Gelande bis zum 23 Marz 2017 als Liegeplatz fur historische Schiffe sowie im Rahmen des Wochenendes an der Jade und des uberregionalen Oldtimer Nutzfahrzeug Treffens fur ihre Veranstaltungen 9 Der Wilhelmshavener Architekt Rudiger Tober stellte 2006 sein Wohn und Eventparkprojekt Insulanus vor Fur 90 Millionen Euro sollten Appartementhauser fur 750 Bewohner Geschafte gastronomische Betriebe Buroraume und eine Mehrzweckhalle entstehen Die Stadtverwaltung war diesem Projekt gegenuber wenig aufgeschlossen und bestand auf einen Architekten und Investorenwettbewerb 10 Die Stadt Wilhelmshaven hat seit 2010 Interesse bekundet das stadtebauliche Filetstuck selbst vom Bund zu kaufen und auch die Wilhelmshavener Wohnungsbaugesellschaft Spar amp Bau ware an Teilflachen interessiert 11 Nach langen Verhandlungen wurde der Kauf zum 1 Januar 2013 vollzogen Die Sondernutzungsflache des Bundes und die bestehenden Miet und Pachtverhaltnisse sind davon nicht betroffen 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiesbadenbrucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiesbadenbrucke Spar Bau Wohnungsbaugenossenschaft abgerufen am 5 September 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Gerhard Koop Erich Mulitze Die Marine in Wilhelmshaven Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1997 ISBN 3 7637 5977 8 a b c d Hermann Ahner Wilhelmshavener Chronik Brune Druck und Verlag Wilhelmshaven 1969 a b Die Geschichte der Wiesbadenbrucke Interessengemeinschaft zur Erhaltung historischer Fahrzeuge abgerufen am 23 Januar 2016 Ubersichtsplan fur die Schiffsliegeplatze Aufgestellt nach dem Stande vom Januar 1935 Wilhelmshavener Zeitung 20 Oktober 2001 S 8 Wilhelmshavener Zeitung 5 Juni 2010 S 8 Holger Raddatz Tiefbunker Wiesbadenbrucke in Wilhelmshaven Abgerufen am 2 Januar 2013 Wilhelmshavener Zeitung 28 Juli 2007 S 5 Uber die Wiesbadenbrucke und die Entwicklung der IEHF In Interessengemeinschaft zur Erhaltung historischer Fahrzeuge e V Abgerufen am 26 Oktober 2022 Wilhelmshavener Zeitung 25 September 2009 S 3 Wilhelmshavener Zeitung 10 Februar 2010 S 3 Kauf der Wiesbadenbrucke perfekt NordseeStadt Wilhelmshaven 2 Januar 2013 abgerufen am 2 Januar 2013 53 513055555556 8 1191666666667 Koordinaten 53 30 47 N 8 7 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiesbadenbrucke amp oldid 227384948