www.wikidata.de-de.nina.az
Wenzel Babinsky auch Josef Schmid Anton Muller tschechisch Vaclav Babinsky 20 August 1796 in Pokratitz bei Leitmeritz 1 als Wenzl Babinsky 1 August 1879 in Repy bei Prag war ein bohmischer Rauber Sein Leben und seine Taten wurden in vielen popularen tschechischen und deutschbohmischen Romanen und Liedern des spaten 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts beschrieben Zeitgenossische Fotografie Vaclav Babinskys nach der Entlassung aus dem Gefangnis 1861 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachgewiesene Verbrechen 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren der Tagelohner Wenzl Babisky und Katharina geb Hermann Ob er eine Schulbildung besass ist ungeklart 1816 trat er den Militardienst an wurde aber wegen einer vorgetauschten psychischen Krankheit und Bedrohung anderer Soldaten in das psychiatrische Militarkrankenhaus in Prag eingewiesen Nach der Entlassung 1824 zog er als Landstreicher und Dieb durch das nordliche Bohmen 1825 und 1829 wurde er verhaftet die Anklage wegen Diebstahls wurde jedoch fallen gelassen 1830 organisierte er eine kleine Bande von Wegelagerern zu deren Mitgliedern auch seine Geliebte Apolena Hoffmann zahlte Am 19 Januar 1832 kam es aufgrund einer Panne zu einer erneuten Festnahme Bei einer Kontrolle im Dorf Huhnerwasser fiel dem dortigen Dorfschulzen der gefalschte Pass des Rauberhauptmanns auf noch dazu fielen seiner Geliebten zwei geladene Pistolen aus dem Rock Apolena Hoffmann gelang die Flucht wahrend Babinsky inhaftiert wurde Vier Monate spater konnte er aus dem Gefangnis in Prag entkommen Nach der Flucht liess er sich in der Gegend von Oberkamnitz nieder Hier beging er sein grosstes nachgewiesenes Verbrechen als er im Wald bei Hasel bei einem Raububerfall am 4 Juli 1833 den Webereifaktor Johann Gottfried Blumberg aus Hirschfelde ermordete Vor der eingeleiteten Fahndung fluchtete er nach Lodz in Kongresspolen 1835 besuchte Babinsky unvorsichtigerweise unter dem Pseudonym Anton Muller seine Heimatstadt Leitmeritz Er wurde gefangen genommen und zusammen mit seiner Geliebten und vier weiteren Bandenmitgliedern vor dem Kriminalgericht in Prag wegen zwolf Verbrechen darunter drei Raubmorden angeklagt Da er als Organisator der Uberfalle meist im Hintergrund blieb von den Zeugen daher nicht immer identifiziert wurde und zudem seine Taten stets abstritt konnten ihm allerdings nur sechs nachgewiesen werden Am 1 Dezember 1840 wurde er zu 20 Jahren schwerer Zuchthausstrafe verurteilt Apolena Hoffmann bekam 12 Jahre ebenfalls schweres Zuchthaus starb jedoch 15 Tage nach der Urteilsverkundung an Blutsturz Sie wurde 41 Jahre alt Babinsky wurde am 10 Juni 1841 als Haftling Nummer 1042 in die Festung Spielberg bei Brunn deren Kasematten fur die gefahrlichsten Verbrecher der Habsburgermonarchie bestimmt waren eingeliefert Er war als ruhiger Gefangener bekannt der stets einen Rosenkranz bei sich trug und betete Dadurch gewann er das Vertrauen des Kaplans und spater auch der Gefangnisleitung Er durfte Kranke betreuen und erhielt dadurch zahlreiche Vergunstigungen 1855 wurde das Gefangnis in Spielberg aufgelost und der Haftling nach Kartouze bei Jicin verlegt Hier gewann er das Vertrauen der barmherzigen Schwestern des Borromaerordens die sich der Betreuung der Inhaftierten widmeten Nach seiner Entlassung 1861 stellten sie den 65 jahrigen als Gartner im Frauengefangnis in Repy ein wo er bis zu seinem Tod 1879 blieb Nachgewiesene Verbrechen Bearbeiten nbsp Das Grab Babinskys in Repy bei PragAm 24 Marz 1830 uberfiel Babinsky mit vier Kumpanen das Haus des Mullers Anton Heine Die Rauber fesselten ihn und seine Haushalterin und stahlen 500 preussische Taler Heine starb danach an einem Herzschlag In der Nacht auf den 1 Mai 1830 stieg er mit einer siebenkopfigen Bande in das Haus des Jan Paul in Lysa nad Labem ein Pauls Frau wurde niedergeschlagen Paul selbst sollte ans Bett gefesselt werden Durch einen Luftzug ging jedoch den Raubern das Licht aus Paul konnte fluchten und im Dorf Hilfe holen die jedoch zu spat kam Die geringe Ausbeute des Uberfalls bestand in Bekleidung im Wert von 15 Goldstucken In der Nacht des 15 Januar 1831 brach die Bande in das Haus des Fahrmanns Jan Krejza in Brozany ein um dessen Ersparnisse zum Kauf einer Gastwirtschaft zu rauben Sie stahlen 2 500 Goldstucke und Loscoupons im Wert von 380 Goldstucken Bei der Inhaftierung am 19 Januar 1832 in Huhnerwasser benutzte Babinsky einen gefalschten Pass auf den Namen Josef Schmid ausgestellt durch einen korrupten Kanzleischreiber der Stadt Vrchnov Ausserdem erfolgte eine Verurteilung wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt da er bei der Festnahme den Dorfschulzen in den Daumen biss und zwei Gehilfen verletzte In der Nacht zum 4 Juli 1833 hat Babinsky im Wald bei Oberkamnitz den Faktor Johann Gottfried Blumberg mit acht Messerstichen todlich verletzt ihm 200 Taler und einige Ellen Stoff sowie Kaffee gestohlen Rezeption BearbeitenObwohl seine Taten vergleichsweise wenig aufsehenerregend waren wurde der Rauberhauptmann in der tschechischen Spatromantik zu einer Beruhmtheit und entgegen den Ergebnissen der Gerichtsermittlungen zu einem Beschutzer der Armen gegen die Obrigkeit stilisiert der nie einen Mord begangen habe Der Nachruhm begann bereits zu seinen Lebzeiten Bereits 1860 61 schrieb der Prager Jahrmarktsanger Frantisek Hais ein populares Bankellied mit dem Titel Babinsky zije Babinsky lebt und 1862 ein Jahr nach seiner Entlassung aus dem Gefangnis erschien der Heftroman Babinsky vudce loupezniku v ceskych zemich Babinsky Fuhrer der Rauber in den bohmischen Landern In der Folgezeit entstanden zahlreiche weitere Lieder romantische Erzahlungen und Sensationsromane 1915 verwendete Gustav Meyrink die Figur als Babinski in seinem Roman Der Golem 1926 wurde Babinsky zur Hauptfigur in einem gleichnamigen Stummfilm von V Ch Vladimir Chinkulov Vladimirov 2 1927 ist Babinsky eine der Hauptfiguren in der Oper Schwanda der Dudelsackpfeifer Svanda dudak von Jaromir Weinberger Text von Milos Kares Egon Erwin Kisch nahm Babinsky 1931 in seine kriminalistische Sammlung Kasebier und Fridericus Rex Aus dem Prager Pitaval auf An der Pusty zamek genannten Felsklippe zwischen Ceska Kamenice und Liska erinnert ein Denkmal an die Mordtat von 1833 an dem Webereifaktor Blumberg Der nach 1946 umgeworfene Gedenkstein wurde 1998 wiederhergestellt Literatur BearbeitenBabinsky vudce loupezniku v ceskych zemich Hefte 110 Seiten Hradec Kralove 1862 Dagmar Stetinova Babinsky straslivy lesu pan Legenda a skutecnost Fontana 2005 ISBN 80 7336 224 4 Jaromir Jermar Povesti a vypraveni o Vaclavu Babinskemu na Mladoboleslavsku In Stredocesky vlastivedny sbornik Stredoceske muzeum v Roztokach u Prahy 1996 Adam Votruba Vaclav Babinsky zivot loupeznika a loupeznicka legenda Libri 2009Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vaclav Babinsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur und andere Medien von und uber Wenzel Babinsky im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Lebensbeschreibung tschechisch Blumbergdenkmal am Pusty zamek bitte nach unten scrollen Denkmaler am Wegesrand Stummfilm von 1926Einzelnachweise Bearbeiten Kirchenbucher Leitmeritz Signatur 98 20 Taufen 1795 1800 S 153 Vladimir Chinkulov Vladimirov in der Tschechisch Slowakischen Filmdatenbank CSFD cz tschechisch Normdaten Person GND 137485298 lobid OGND AKS LCCN no2010131400 VIAF 81669804 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Babinsky WenzelALTERNATIVNAMEN Muller Josef Schmid Anton Babinsky VaclavKURZBESCHREIBUNG bohmischer RauberGEBURTSDATUM 20 August 1796GEBURTSORT Pokratitz bei LeitmeritzSTERBEDATUM 1 August 1879STERBEORT Repy bei Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wenzel Babinsky amp oldid 226337179