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Der Weissflugelgimpel Rhodospiza obsoleta ist eine Finkenart aus der Unterfamilie der Stieglitzartigen Er kommt vom Nahen Osten bis in den Nordwesten von China vor Die monotypische Art deren taxonomische Einordnung lange umstritten war wurde in der Vergangenheit in die Gattungen Fringilla Bucanetes Carduelis sowie Rhodopechys gestellt Zurzeit 2018 stellt sie die einzige Art der Gattung Rhodospiza dar Sie wird von der IUCN als nicht gefahrdet least concern eingestuft 1 WeissflugelgimpelWeissflugelgimpel Rhodospiza obsoleta SystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Finken Fringillidae Unterfamilie Stieglitzartige Carduelinae Tribus CardueliniGattung RhodospizaArt WeissflugelgimpelWissenschaftlicher Name der GattungRhodospizaSharpe 1888Wissenschaftlicher Name der ArtRhodospiza obsoleta Lichtenstein 1823 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Systematik 3 Verbreitungsgebiet und Lebensweise 4 Belege 4 1 Einzelnachweise 4 2 Literatur 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Weissflugelgimpel rechts Mannchen im Prachtkleid links Weibchen im Schlichtkleid oder JungvogelDer Weissflugelgimpel erreicht mit einer Korperlange von 14 5 bis 15 cm etwa die Grosse eines Grunlings und ahnelt diesem auch im Habitus Es handelt sich um einen schlanken uberwiegend sandfarbenen Finken mit charakteristischer schwarz weisser Zeichnung auf Flugeln und Schwanz die am Flugel zudem durch auffallige hellrosa Partien erganzt wird Der kraftige Schnabel ist kegelformig und spitz Beine und Fusse sind dunkel fleischfarben Es ist ein leichter Sexualdimorphismus vorhanden Beim Mannchen fallen im Prachtkleid der schwarze Schnabel und die schwarze Zugelpartie vor dem Auge auf Kopf Rucken und Schultern inklusive der mittleren Armdecken sowie Brust und Flanken sind fahl bis graulich sandfarben An der Stirn und im Gesicht spielt die Farbung in ein warmeres Ocker Am unteren Rucken geht die Farbung in das warme Hell bis Rotbraun der Oberschwanzdecken uber Bauch und Unterschwanzdecken sind weisslich Die grossen Armdecken sind dunkelbraun bis schwarz mit breit rosa gesaumten Aussenfahnen die Handdecken dunkel mit rosa Aussenfahnen an der Basis Die Alula ist schwarz und nur fein rosa gesaumt Die Hand und die ausseren Armschwingen sind schwarz mit weissem Saum die inneren Armschwingen zeigen an der Basis einen rosa Saum Beim sitzenden Vogel bilden das Schwarz der Alula und der Schwingen sowie die weissen und rosa Partien ein charakteristisches Flugelmuster Im Flug fallt das Rosa in der Flugelmitte im Vergleich zu den blassen Saumen der Handschwingen auf Der leicht gegabelte Stoss ist schwarz mit aussen breit weiss gesaumten Steuerfedern Das innere Paar ist am Ende ebenfalls breit weiss gesaumt die ubrigen tragen eine weisse Spitze An den ausseren Steuerfedern ist der weisse Saum sehr fein Beim Weibchen sind die beim Mannchen dunklen Partien des Grossgefieders sandfarben bis graubraun so dass es insgesamt sehr viel kontrastarmer wirkt Der schwarze Zugel des Mannchens fehlt oder ist nur sehr schwach ausgepragt Im abgetragenen Gefieder nahern sich die Mannchen den Weibchen an Bei beiden Geschlechtern ist der Schnabel ausserhalb der Brutzeit hornfarben mit dunkler Spitze Die Jungvogel ahneln den Weibchen die Zeichnung der Flugel ist jedoch noch weniger ausgepragt Der Schnabel ist noch unausgefarbter als bei den Altvogeln im Winter Systematik BearbeitenDer Weissflugelgimpel gehort wie der Wustengimpel der Mongolengimpel und der Rotflugelgimpel zu den vier sogenannten Steingimpel Arten Die Systematik dieser Arten ist umstritten Sibley amp Monroe 1990 schlugen eine Vereinigung in der Gattung Rhodopechys vor andere Autoren sehen dagegen nach wie vor eine Unterteilung in die Gattungen Bucanetes Wusten und Mongolengimpel Rhodopechys Rotflugelgimpel und Rhodospiza Weissflugelgimpel vor Untersuchungen aus dem Jahr 2006 haben gezeigt dass der Weissflugelgimpel mit den Zeisigen eng verwandt ist Darauf weisen nicht nur die DNA und die Lautausserungen des Weissflugelgimpels hin sondern auch der schwarze Zugel des Mannchens Der gemeinsame Vorfahr der Zeisige und des Weissflugelgimpels lebte nach heutiger Einschatzung vor etwa sechs Millionen Jahren und war moglicherweise eine Art semiarider Habitate Es wird vermutet dass ausgehend von diesem Vorfahren sich eine eher auf Waldhabitate spezialisierte Linie Zeisige und eine stark an das Leben in ariden Habitaten Weissflugelgimpel entwickelte Neuere Untersuchungen aus dem Jahr 2012 2 haben die Verwandtschaftsverhaltnisse genauer aufgeschlusselt und zeigen dass die nachsten Verwandten die Goldflugelgimpel sind Der vorgenannten Untersuchung und der International Ornithological Union 3 folgend wird hier die Art in die Gattung Rhodospiza eingeordnet Verbreitungsgebiet und Lebensweise BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Weissflugelgimpels ist sehr gross und umfasst nach Einschatzung der IUCN 4 3 Millionen Quadratkilometer Es erstreckt sich von Israel Syrien dem Sudosten der Turkei Irak Iran Afghanistan und dem Nordwesten von Pakistan bis in den Nordwesten Chinas Der Weissflugelgimpel ist eine Art arider Lebensraume und kommt in bergigem und offenem Gelande vor dass locker mit Baumen und Buschen bestanden ist Er ist haufig auch an Strassen und Feldrandern zu beobachten nbsp Rhodospiza obsoletaDas Gelege besteht aus vier bis sieben blaulichen Eiern die eine rotbraune bis schwarze Kritzelung aufweisen Die Brutdauer betragt zwolf bis dreizehn Tage Die Jungvogel sind nach 14 bis 16 Tagen flugge und mit 30 bis 35 Tagen selbstandig Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten BirdLife Factsheet Aufgerufen am 14 Juli 2009 D Zuccon R Prŷs Jones P Rasmussen und P Ericson The phylogenetic relationships and generis limits of finches Fringillidae In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 62 Nr 2 Februar 2012 S 581 596 doi 10 1016 j ympev 2011 10 002 nrm se PDF IOC World Bird ListLiteratur Bearbeiten P Clement A Harris J Davis Finches and Sparrows Helm Identification Guides London 1993 1999 ISBN 0 7136 5203 9 Jorge Zamora Ernesto Lowy Valentin Ruiz del Valle Juan Moscoso Juan Ignacio Serrano Vela Juan Rivero de Aguilar amp Antonio Arnaiz Villena 2006 Rhodopechys obsoleta desert finch a pale ancestor of greenfinches Carduelis spp according to molecular phylogeny Journal of Ornithology 147 3 S 448 456 doi 10 1007 s10336 005 0036 2 HTML abstract Erratum Journal of Ornithology 147 3 S 511 512 doi 10 1007 s10336 006 0072 6 Horst Bielfeld Zeisige Girlitze Gimpel und Kernbeisser Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 3 8001 3675 9 Weblinks BearbeitenRhodospiza obsoleta in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 3 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 28 Februar 2018 Weissflugelgimpel Rhodospiza obsoleta bei Avibase Weissflugelgimpel Rhodospiza obsoleta auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Weissflugelgimpel Rhodospiza obsoleta Desert Finch Rhodospiza obsoleta in der Encyclopedia of Life englisch Fotos zu Rhodospiza obsoleta in der Bilddatenbank des Oriental Bird Club abgerufen am 17 Marz 2010 Weissfugelgimpel in Israel Federn des Weissflugelgimpels Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissflugelgimpel amp oldid 239326499