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Das Gesetz zur Wehrbeschwerdeordnung WBO regelt neben dem Gesetz uber den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages eine der beiden Rechtsschutzmoglichkeiten die fur Soldaten geschaffen wurden Im Rahmen der Inneren Fuhrung als Fuhrungskonzeption der Bundeswehr wurde die WBO im Hinblick auf den Soldaten als Staatsburger in Uniform verfasst 1 BasisdatenTitel WehrbeschwerdeordnungAbkurzung WBOArt BundesgesetzGeltungsbereich Bundesrepublik DeutschlandRechtsmaterie WehrrechtFundstellennachweis 52 1Ursprungliche Fassung vom 23 Dezember 1956 BGBl I S 1066 Inkrafttreten am 30 Dezember 1956Neubekanntmachung vom 22 Januar 2009 BGBl I S 81 Letzte Anderung durch Art 24 G vom 25 Juni 2021 BGBl I S 2154 2194 Inkrafttreten derletzten Anderung 1 August 2021 Art 25 G vom 25 Juni 2021 GESTA C191Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt des Gesetzes 2 Geschichtliches 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseInhalt des Gesetzes BearbeitenNach dem WBO Gesetz 2 kann jeder Soldat der glaubt durch Vorgesetzte oder Dienststellen der Bundeswehr unrichtig behandelt oder durch pflichtwidriges Verhalten von Kameraden verletzt worden zu sein nach Ablauf einer Nacht 6 WBO Beschwerde einlegen Sie ist schriftlich oder mundlich beim nachsten Disziplinarvorgesetzten des Beschwerdefuhrers oder bei der fur die Entscheidung zustandigen Stelle einzulegen Wird uber seine Beschwerde nicht innerhalb eines Monats oder abschlagig entschieden kann er in der Regel eine weitere Beschwerde einreichen 16 WBO Gemeinschaftliche Beschwerden sind unzulassig 1 4 WBO Die Wehrbeschwerdeordnung gilt ist fur die truppendienstliche und die Verwaltungsbeschwerde Fur eine Disziplinarbeschwerde gilt die Wehrdisziplinarordnung WDO Auch die Vorschriften uber das gerichtliche Verfahren nach erfolglosen Beschwerden sind in der Wehrbeschwerdeordnung enthalten Ist die weitere Beschwerde nicht eroffnet z B gegen Ministerentscheidungen oder erfolglos geblieben kann ein Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt werden Fur gerichtliche Antrage gegen Beschwerden oder weitere Beschwerden uber die der Bundesverteidigungsminister oder die Inspekteure der Teilstreitkrafte Heer Luftwaffe Marine entschieden haben ist in erster und letzter Instanz das Bundesverwaltungsgericht Wehrdienstsenate zustandig 21 22 WBO Fur die ubrigen Antrage ist in erster Instanz eines der beiden Truppendienstgerichte zustandig 17 WBO Geschichtliches BearbeitenDie nachweisbar ersten Ansatze eines militarischen Beschwerderechts in Deutschland finden sich Mitte des 15 Jahrhunderts in landesrechtlichen Artikelbriefen und Kriegsartikeln Sie gaben dem Soldaten die Befugnis vor allem bei Nichtzahlung oder verzogerter Auszahlung des Soldes sowie bei unrichtiger Abfindung mit Verpflegung und Bekleidung Beschwerde beim Vorgesetzten zu erheben Bei dem nur wenig entwickelten Ehr und Rechtsbewusstsein der Soldaten in fruheren Jahrhunderten erlangten Beschwerden wegen unwurdiger Behandlung anfangs kaum Bedeutung Bis zum 18 Jahrhundert hinein stand z B dem Offizier zur Wiederherstellung seiner gekrankten Ehre kein anderes Mittel zur Verfugung als den Vorgesetzten zum Zweikampf zu fordern Die Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht und der Einfluss liberalen Gedankenguts der franzosischen Revolution begunstigte Anfang des 19 Jahrhunderts die Entwicklung des Beschwerderechts zu einem echten Rechtsschutzmittel des wehrdienstleistenden Burgers Am 28 Dezember 1824 erliess der bayerische Konig Maximilian I eine fur die damalige Zeit vorbildliche Dienstvorschrift die als sogenannter Konigsbefehl einen Meilenstein in der Geschichte des militarischen Beschwerderechts bildet Er gewahrte den Soldaten aller Dienstgrade das Recht auf die sogleich erfolgenden Zeichen der Trommel nach und nach in der vorgeschriebenen Ordnung hervorzutreten und seine Beschwerde in moglichster Kurze mit geziemendem Anstande und mit Bescheidenheit vorzutragen Gleichzeitig aber warnte er vor unziemlichem unbegrundetem oder gar die Gesetze der Subordination verletzendem Vortrage der nach Umstanden scharfstens zu beahnden war Mit den Vorschriften uber den Dienstweg und die Behandlung von Beschwerden der Militarpersonen des Heeres und der Marine und der Zivilbeamten der Militar und Marineverwaltung vom 3 Marz 1873 loste Preussen nicht nur die bis dahin in einzelnen Erlassen und Kriegsartikeln verstreuten beschwerderechtlichen Einzelregelungen ab sondern schuf damit zugleich die Grundlage eines Beschwerderechts das beispielhaft fur alle spateren Beschwerdeordnungen geworden ist Offiziere konnten sich uber Vorgesetzte Unteroffiziere und Mannschaften sowohl uber Vorgesetzte als auch uber Kameraden beschweren wobei Beschwerdegrund jede als Unrecht empfundene Handlung und Unterlassung sein konnte Gemeinschaftliche Beschwerden waren verboten Eine Beschwerde durfte niemals vor Beendigung des Dienstes erhoben werden und musste innerhalb einer Frist von drei Tagen eingelegt sein Die Entscheidung die schriftlich unter Bekanntgabe der wesentlichen Grunde mitzuteilen war traf der nachste Disziplinarvorgesetzte Art und Weise der disziplinaren Erledigung auf eine fur begrundet erachtete Beschwerde wurde dem Beschwerdefuhrer dagegen nicht eroffnet Es musste ihm nur zu erkennen gegeben werden dass etwas veranlasst worden war Der Beschwerdefuhrer aber auch der Disziplinarvorgesetzte hatte das Recht weitere Beschwerde ohne Umgehung einer Instanz bis zur allerhochsten Stelle hinauf einzulegen In den Jahren 1894 95 wurden getrennte Regelungen fur das Heer und die Marine erlassen Jede Teilstreitkraft hatte wiederum eine besondere Beschwerdeordnung fur Offiziere und Beamte sowie eine weitere fur Unteroffiziere und Mannschaften Diese Beschwerdeordnungen galten bis nach dem Ersten Weltkrieg Am 15 November 1921 wurde eine Beschwerdeordnung fur die Angehorigen der Reichswehr erlassen die einheitlich fur alle Dienstgrade und Wehrmachtsteile galt Sie sah erstmals die vorherige Vermittlung auch fur Unteroffiziere und Mannschaften vor Die Beschwerdeordnung fur die Angehorigen der Wehrmacht vom 8 April 1936 inhaltlich nahezu gleich der Beschwerdeordnung von 1921 wurde zusammen mit den anderen deutschen Wehrgesetzen und Verordnungen durch das Kontrollratsgesetz Nr 34 vom 20 August 1946 aufgehoben Weblinks BearbeitenText der Wehrbeschwerdeordnung Text der Wehrdisziplinarordnung ZDv 14 3 Wehrdisziplinarordnung und Wehrbeschwerdeordnung PDF 2 1 MB Literatur BearbeitenDau Frahm Wehrbeschwerdeordnung 6 Auflage F Vahlen Munchen 2013 ISBN 3 8006 4510 6 Schnell Ebert Disziplinarrecht Strafrecht Beschwerderecht der Bundeswehr 20 Auflage Walhalla Fachverlag Regensburg Berlin 2005 ISBN 3 8029 6294 X Frank Weniger Soldatengesetz Kommentar Walhalla Fachverlag ISBN 978 3 8029 6469 5 Dirk W Oetting Das Beschwerderecht des Soldaten 1 Auflage Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 8029 6296 6 Barth Bergstrasser Von den Grundrechten des Soldaten Isar Verlag Munchen 1957 Hans Gunter Schwenck Rechtsordnung und Bundeswehr Walhalla u Praetoria Verlag Regensburg 1979 ISBN 3 8029 6424 1 Einzelnachweise Bearbeiten ZDv 10 1 Innere Fuhrung Text WBO GesetzBitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrbeschwerdeordnung amp oldid 235014478