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Das Wasserkraftwerk Spichra ist eine denkmalgeschutzte 1 Wasserkraftanlage an der Werra im Gebiet des Ortsteils Spichra der Gemeinde Krauthausen im Wartburgkreis in Thuringen Wasserkraftwerk SpichraWasserkraftwerk Spichra Wasserkraftwerk SpichraLageWasserkraftwerk Spichra Thuringen Thuringen DeutschlandKoordinaten 51 1 25 N 10 14 12 O 51 023562 10 236709 Koordinaten 51 1 25 N 10 14 12 OLand DeutschlandOrt KrauthausenDatenPrimarenergie WasserLeistung 1395 kWBetreiber Thuringer Energie AGBetriebsaufnahme 24 Oktober 1925 und Februar 1998Stilllegung 13 Januar 1984f2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Ausstattung 3 Werrabrucke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Nutzung der Werra zur Gewinnung elektrischer Energie begann Anfang des 20 Jahrhunderts nachdem sie bereits seit Jahrhunderten dem Antrieb von Muhlen gedient hatte Zwischen 1909 und 1913 entstanden Wasserkraftwerke flussabwarts von Spichra in Mihla und Falken Der Erste Weltkrieg unterbrach die weitere Erschliessung erst 1920 wurden flussaufwarts weitere Kraftwerke in Horschel an der Horsel unmittelbar vor deren Mundung in die Werra und bei Wommen in Betrieb genommen Der Landtag des Landes Thuringen beschloss am 4 August 1923 die Wasserkraftnutzung an Werra und Saale weiter auszubauen An der Werra waren neue Kraftwerke unter anderem bei Frankenroda und Spichra vorgesehen Auf der Grundlage des Landtagsbeschlusses wurde am 6 September 1923 die Werrakraftwerke Aktiengesellschaft mit Sitz in Weimar gegrundet an der neben dem Land Thuringen 51 die Stadt Eisenach 39 sowie der Landkreis Eisenach 10 beteiligt waren Der Eisenacher Oberburgermeister Fritz Janson wurde stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens den Vorsitz erhielt der Ministerialbeamte Karl Rauch Noch 1923 begannen die Planung und die Vorarbeiten fur das Wasserkraftwerk Spichra das Projekt bei Frankenroda wurde hingegen nicht verwirklicht Im Marz 1924 begannen die Erd und Betonarbeiten die sich im Sommer wegen schlechter Witterung verzogerten und im November 1924 wegen Hochwassers unterbrochen werden mussten Die Maschinenhalle wurde im April 1925 fertiggestellt die Flossschleuse im Marz 1925 eingebaut Die Turbinen wurden im Mai 1925 geliefert und bis Juli 1925 installiert Im September 1925 war das Wasserkraftwerk fertiggestellt im Oktober erfolgte die Abnahme Zur Anbindung des Kraftwerkes wurde zwischen Spichra und Eisenach eine 30 kV Freileitung errichtet Der Probebetrieb des Kraftwerkes begann am 20 September 1925 Am 24 Oktober 1925 erfolgte die feierliche Inbetriebnahme kurz darauf musste der Betrieb wegen eines erneuten Hochwassers kurzzeitig unterbrochen werden Bis Ende 1925 wurden 1 010 820 Kilowattstunden in Spichra erzeugt Das Werk versorgte uber die zeitgleich gebaute Freileitung zunachst Eisenach erganzend wurde ab 1926 auch der landliche Raum um Spichra vom Kraftwerk versorgt Ins benachbarte Pferdsdorf legte man 1926 eine 5 kV Leitung 1932 folgte eine Verbindung nach Horschel 1933 nach Creuzburg das bis dahin von der Uberlandzentrale Muhlhausen versorgt worden war Auch Spichra selbst wurde erst ab 1933 von der eigenen Wasserkraftanlage versorgt 1932 wurde die Werrakraftwerke AG in die Thuringer Landes Elektrizitats Versorgungs Aktiengesellschaft Thuringenwerk AG eingegliedert nbsp Wasserkraftwerk SpichraIn der Endphase des Zweiten Weltkrieges sprengten Angehorige der Wehrmacht die Werrabrucke uber der rechten Wehrwalze des Kraftwerkes um den Vormarsch der US Army aufzuhalten Die dadurch entstandenen Schaden wurden 1946 beseitigt insgesamt uberstand das Kraftwerk den Krieg weitgehend unbeschadet Zunachst von amerikanischen Truppen vom Nationalsozialismus befreit lag Spichra ab Juli 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone Die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD stellte das Thuringenwerk im Oktober 1945 unter Sequestration SMAD Befehle 124 und 126 und enteignete es durch Befehl vom 1 Juli 1948 zur Umwandlung in Volkseigentum Die Wasserkraftwerke Falken Mihla und Spichra wurden der Betriebsdirektion Wasserkraftwerke der Vereinigung Volkseigener Betriebe Energiebezirk Sud mit Sitz in Weimar zugeordnet Der Energiebezirk Sud wurde bereits 1953 wieder aufgelost und der VEB Energieversorgung Erfurt gegrundet dessen Meisterbereich Wasserkraftwerke die Anlagen an der Werra betreute Mit dem Ausbau der Energiegewinnung aus Braunkohle in der DDR sank der Bedarf an Energie aus Wasserkraftwerken Die in die Jahre gekommenen Wasserkraftwerke Horschel und Mihla wurden 1964 bzw 1970 geschlossen Anfang der 1980er Jahre ging auch das verschlissene Wasserkraftwerk Falken vom Netz Nach dem Korrosionsbruch einer Wehrwalze am 13 Januar 1984 wurde auch das Kraftwerk Spichra stillgelegt Von Bedeutung blieb lediglich das neben dem Kraftwerk vorhandene Umspannwerk Die TEAG Thuringer Energie AG rekonstruierte das Kraftwerk im Jahr 1997 fur 5 9 Millionen D Mark Die Wehrwalzen wurden erneuert neue Turbinen und Generatoren installiert die Fischtreppe neu gebaut und eine Umtrage fur Wasserwanderer geschaffen Im Februar 1998 ging die Anlage wieder ans Netz und wird heute von der Thuringer Energie AG betrieben 2009 wurde eine Fischschleuse installiert um den Anforderungen der EU Wasserrahmenrichtlinie gerecht zu werden Im Jahr 2011 wurde die zum Kraftwerk gehorende Fussgangerbrucke uber die Werra denkmalgerecht erneuert 1 Technische Ausstattung BearbeitenBei der Eroffnung 1925 verfugte das Kraftwerk uber drei Francis Turbinen mit 278 kW 331 kW und 560 kW einen Drehstrom Synchrongenerator mit 1 25 MW Nennleistung und einer Generatorspannung von 5 25 kV zwei Maschinentransformatoren welche zwischen 5 kV und 30 kV mit einer Nennleistung von 1 MW bzw 0 94 MW umspannen und ein kleinerer Transformator fur das lokale Niederspannungsnetz mit 30 kW Die Werra wurde uber eine Wehranlage mit zwei Wehrwalzen angestaut fur die Durchgangigkeit sorgte eine Flossschleuse mit Fischpass Ein Einlaufrechen sicherte die drei Turbineneinlaufe Die jahrliche erzeugte Energiemenge in Spichra lag bei etwa 5 5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr Im Vorfeld der Wiederinbetriebnahme des Kraftwerkes wurde 1996 eine neue 20 kV Schaltanlage im Kraftwerk Spichra eingebaut um das Werk auf die im Mittelspannungsbereich inzwischen ubliche Nennspannung von 20 kV umzustellen Nach dem Umbau im Jahr 1997 verfugt das Kraftwerk uber drei Generatoren mit einer Leistung von 670 kW 330 kW und 395 kW Aus Grunden des Denkmalschutzes blieb einer der historischen Generatoren erhalten Werrabrucke BearbeitenUber die Wehrwalzen der Anlage fuhrt eine Stahlgitterbrucke die den Ortsverbindungsweg zwischen Spichra und dem benachbarten Pferdsdorf tragt Sie ersetzte ab Inbetriebnahme des Kraftwerkes einen etwas weiter nordlich gelegenen Vorgangerbau und war lange Zeit die einzige Strassen und Wegeverbindung uber die Werra zwischen der Werrabrucke Creuzburg und der Werrabrucke bei Wartha In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde die Werrabrucke von Angehorigen der Wehrmacht uber der rechten Wehrwalze gesprengt um den Vormarsch der US Army aufzuhalten Die Schaden wurden 1946 beseitigt Nach der Schaffung des Grenzuberganges Wartha Herleshausen fuhrte bis zur Inbetriebnahme der etwa einen Kilometer sudlich gelegenen Strassenbrucke der spateren Bundesstrasse 7a heute Landesstrasse 1017 in den 1960er Jahren der Interzonen Strassenverkehr zwischen Herleshausen und Eisenach uber das Bauwerk Mit steigender Verkehrslast wurde die Brucke in den 1980er Jahren fur den motorisierten Verkehr gesperrt und dient seither dem Fussganger und Radverkehr Das uber achtzig Jahre alte Bruckenbauwerk musste 2010 wegen starker Korrosionsschaden demontiert werden Es wurde durch einen denkmalgerechten Neubau ersetzt 2 Literatur BearbeitenSiegmar Neuhaus Das Wasserkraftwerk Spichra an der Werra Thuringer Energie AG 1998Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserkraftwerk Spichra Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b Neue Werrabrucke am Kranhaken Eisenachonline de 8 Februar 2011 aufgerufen am 25 Juni 2018 Brucke offiziell ubergeben Eisenachonline de 17 Mai 2011 aufgerufen am 25 Juni 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserkraftwerk Spichra amp oldid 185961870