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Der Wasserhaushalt beschreibt die Aufnahme und Abgabe von Wasser in biologischen Systemen wie Zellen Geweben oder Lebewesen als Ganzes Inhaltsverzeichnis 1 Biologischer Wasserhaushalt 2 Wasserhaushalt der Pflanzen 3 Wasserhaushalt bei Tieren 4 Wasserhaushalt beim Menschen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiologischer Wasserhaushalt BearbeitenWasser ist der Hauptbestandteil lebender Zellen Dabei dient es nicht nur als universelles Losungsmittel sondern wird auch im Zellstoffwechsel hergestellt und als Substrat in der Fotosynthese benotigt Der Wasserhaushalt ist damit ein zentrales Problem lebender Zellen Grundsatzlich haben die Pflanzen bei der Regulation ihres Wasserhaushaltes etwas andere Mechanismen als Tiere und Menschen Wasserhaushalt der Pflanzen Bearbeiten Hauptartikel Wasserhaushalt der PflanzenWasserhaushalt bei Tieren BearbeitenBei wasserbewohnenden Tieren ist der Wasserhaushalt gekoppelt mit der Regelung des Salzgehaltes in den Geweben Hier unterscheiden Zoologen zwei unterschiedliche Strategien Osmokonforme und Osmoregulierer Osmokonforme Tiere sind isoton zum umgebenden Meerwasser Sie sind haufig unfahig den Salzgehalt Osmolaritat ihres Gewebewassers aktiv zu beeinflussen Zu diesen marinen Lebewesen zahlen die Einzeller und viele wirbellose Tiere wie z B Schnecken Osmoregulierer haben dagegen Korperflussigkeiten die nicht isotonisch zum umgebenden Wasser sind Sie konnen deren Osmolaritat aktiv beeinflussen Dies ist an das Vorhandensein von Ausscheidungsorganen wie Nieren und Nephridien gebunden wie sie schon Ringelwurmer und Krebse besitzen Bei Knochenfischen wird das uberschussige Salz auch uber die Kiemen an das Umgebungswasser abgegeben Osmoregulierer benotigen einen Teil ihrer Stoffwechselenergie fur die Osmoregulation Dies ist der Preis fur die Funktionssicherheit des Zellstoffwechsels der Muskulatur der Sinne und Nerven Landbewohnende Tiere haben bezuglich des Wasserhaushaltes andere Probleme Je nach Lebensraum und klimatischen Bedingungen droht ihnen entweder Austrocknung und damit der Tod oder die Einschrankung ihrer Fortpflanzung wenn diese wiederum im Wasser stattfindet Wie bei den Pflanzen hat die Evolution dazu eine Fulle von Mechanismen entwickelt Dazu gehort eine verdunstungshemmende Korperoberflache mit Fell Federkleid Schuppen oder Hornplatten Zudem verschiedene Wasserruckgewinnungssysteme zur Begrenzung der Feuchtigkeit in der ausgeatmeten Atemluft das Wasser im Urin oder im Kot Bekannt in diesem Sinne ist das Beispiel der australischen Kangururatten die monatelang nicht trinken mussen da sie ihren Wasserhaushalt fast vollig aus dem Oxidationswasser der Glucose und Fettveratmung decken konnen 1 2 Wasserhaushalt beim Menschen Bearbeiten Hauptartikel bei Tieren im Artikel Osmoregulation nbsp Verteilung des Korperwassers bei einem erwachsenen Mann Nach Morike Mergenthaler Biologie des Menschen 15 Aufl erganzt Der Wassergehalt des menschlichen Korpers kann je nach der personlichen Verfassung entsprechend recht unterschiedlich sein Bei untergewichtigen Menschen betragt er bis zu 70 des Korpergewichts wahrend ubergewichtige Menschen nur 45 Wasser enthalten Er ist also umso niedriger je grosser die Menge des Korperfettes ist Der Grund liegt darin dass das Fett dabei der variabelste Korperanteil ist aber zugleich der wasserarmste Bestandteil Wasser nimmt der Korper durch Getranke durch das in der Nahrung enthaltene Wasser sowie durch Oxidationswasser aus der Verbrennung von Nahrungsstoffen auf Der Export von Wasser aus dem Korper erfolgt uber Urin Kot uber die Haut als Schweiss und durch transepidermalen Wasserverlust und uber die Atemwege Diese Wasserabgabe ist lebensnotwendig weil damit Stoffwechselprodukte wie Harnstoff und Salze ausgeschieden werden aber auch bei hohen Aussentemperaturen die Warmeabgabe aus dem Korperkern moglich wird Bei einem erwachsenen Mann rechnet man mit einer minimalen Wasserabgabe von circa 1 5 Litern taglich davon knapp 1 Liter durch Atmung und Verdunstung von der Haut 3 die durch eine entsprechende Wasseraufnahme ausgeglichen werden muss Durchschnittlich benotigt er etwa 2 Liter taglich Korperflussigkeit befindet sich in den Zellen also intrazellular aber auch ausserhalb der Zellen im Blut und in den Zellzwischenraumen also extrazellular und transzellular das bedeutet durch Epithelschichten vom Blut abgetrennt Dazu zahlen die Flussigkeiten in Magen und Darm in der Gallenblase in den grossen Korperhohlraumen die Gelenkschmiere und die Gehirnflussigkeit Werden erhohte Wasserverluste durch Schweiss oder Durchfall nicht rasch ersetzt steigt der osmotische Wert die Osmolaritat im extrazellularen Bereich an Umgekehrt fuhrt erhohte Wasseraufnahme zu einem Absinken des osmotischen Wertes Normalerweise gleicht ein gesunder Organismus jedoch solche kurzfristigen Abweichungen schnell durch Anderungen in der Wasserausscheidung uber die Niere aus Eine bedeutende Rolle bei dieser Regelung spielt dabei das antidiuretische Hormon und dessen Wirkung auf die Niere Literatur BearbeitenRudiger Wehner Walter Gehring Zoologie 24 vollstandig uberarbeitete Auflage Thieme Verlag Stuttgart u a 2007 ISBN 978 3 13 367424 9 William K Purves David Sadava Gordon H Orians H Craig Heller Biologie 7 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2006 ISBN 3 8274 1630 2 Klaus D Morike Eberhard Betz Walter Mergenthaler Biologie des Menschen 15 Auflage korrigierter Nachdruck der 14 uberarbeiteten und aktualisierten Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2001 ISBN 3 494 01297 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Wasserhaushalt Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Unter unserer Haut spielen sich Dinge ab von denen wir nichts ahnen 5 Marz 2018 abgerufen am 11 August 2021 Uberleben ohne zu trinken Abgerufen am 11 August 2021 deutsch Die tagliche Abgabe von Wasserdampf bei einem korperlich nicht tatigen Menschen betragt rund 850 1000 g bei einer Umgebungstemperatur von 20 C nach VDI Richtlinie 2078 zitiert in Klaus Usemann Horst Gralle Bauphysik Problemstellungen Aufgaben und Losungen S 18 Springer Verlag abgerufen im Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserhaushalt Lebewesen amp oldid 234705148