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Das Wappen der Landeshauptstadt Munchen wird seit dem 13 Jahrhundert gefuhrt und wurde im Laufe der Munchner Geschichte vielfach verandert Die heutigen Darstellungen von Grossem und Kleinem Stadtwappen gelten seit 1957 Wesentlicher Bestandteil des Wappens war bis auf die kurze Zeit von 1808 bis 1818 immer ein Monch da der Name der Stadt Munchen im Allgemeinen von Monch abgeleitet wird Die Monchsfigur wird oft auch als Munchner Kindl bezeichnet Munchen Freistaat BayernBlasonierung Grosses Wappen Auf silbernem Grund ziegelfarbenes geoffnetes Stadtmauertor Die Dacher der Torturme goldschwarz gebandert Zwischen den Turmdachern gelber rot bewehrter nach rechts gerichteter wachsender gekronter Lowe Im Tor stehend Monch mit schwarzer goldgeranderter Kutte fleischfarbenem Gesicht braunem Haar roten Schnabelschuhen in der linken Hand rotes Eidbuch haltend rechte Hand mit ausgestreckten drei Schwurfingern 1 Kleines Wappen auf silbernem Schild Grund Monch mit schwarzer goldumranderter Kutte Eidbuch und Schuhe rot Gesicht und Hande fleischfarben 2 Stadtfarben Schwarz GoldBasisdatenEinfuhrung 1239 kl Siegel 1304Rechtsgrundlage Siegelfuhrung 1239 Stadtratsbeschluss 1957 Belege 11 Juni 1865 Konigliche Genehmigung 24 Dezember 1936 Ministerialentschliessung 17 Dezember 1957 StadtratsbeschlussAnderungen 1808 1818 1834 1865 1936 1949Ehemalige Gemeinden mit eigenem Wappen Au Aubing Feldmoching Obermenzing Pasing Schwabing UntermenzingDas Grosse und Kleine Stadtwappen in seiner heutigen Form wurde 1957 von dem Grafiker Eduard Ege gestaltet wobei das grosse Wappen seitdem nicht mehr fur den allgemeinen Dienstgebrauch sondern nur noch fur besondere reprasentative Zwecke als Hoheitszeichen vorgesehen ist Inhaltsverzeichnis 1 Der Monch 2 Geschichte 2 1 Mittelalterliche Stadtsiegel 2 2 Wappen nach der Bestatigung durch Max I Joseph 2 3 Wappen nach der Bestatigung durch Ludwig I 2 4 Wappen in der Zeit des Nationalsozialismus 2 5 Neuere Wappen 3 Wappen Munchner Stadtteile 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDer Monch Bearbeiten nbsp Kleines Wappen der Landeshauptstadt MunchenDas Wappen mit dem Monch ist ein redendes Wappen und verweist auf den Namen der Stadt der bei der ersten urkundlichen Erwahnung 1158 als Munichen genannt wurde Munich ist die althochdeutsche Bezeichnung fur Monch Dargestellt wird der Monch mit einer golden bordierten schwarzen Kutte sowie mit Kapuze und roten Schuhen In der linken Hand halt er ein rotes Buch die rechte ist erhoben Daumen Zeige und Mittelfinger sind ausgestreckt Die offizielle Deutung die in der Stadtwappensatzung wiedergegeben wird sieht die rechte Hand zum Schwur erhoben das rote Buch in der linken Hand soll dementsprechend das Eidbuch der Stadt bzw das Stadtrechtsbuch sein welches als rot eingebundene Handschrift aus dem Jahr 1365 uberliefert ist Diese Deutung stutzt sich auf einige Munchner Stadthistoriker des 19 und 20 Jahrhunderts Anhand der Quellen im Stadtarchiv sieht Helmuth Stahleder diese Deutung jedoch als Fehler des 19 Jahrhunderts an 3 und verweist auf die christlich gepragte Uberlieferung der Stadt gemass der die ausgestreckte Hand als Segensgestus und das rote Buch als Evangelienbuch zu deuten seien Der Monch als alleinige heraldische Figur findet sich bereits auf einem Siegel aus dem Jahr 1304 und auf den Flaggen der Stadt seit Mitte des 14 Jahrhunderts Im Laufe weniger Jahrhunderte bis zu der heutigen Version von 1957 hat dieses deutlich sichtbare Veranderungen erfahren Hatte der Monch schon im 15 Jahrhundert etwas kindliche Zuge angenommen setzte im 18 und besonders im 19 Jahrhundert verstarkt eine Verniedlichung des Monchs zum Munchner Kindl ein Diese Bezeichnung ist 1727 zum ersten Mal nachgewiesen Geschichte BearbeitenMittelalterliche Stadtsiegel Bearbeiten Das Wappen Munchens ist bereits durch Stadtsiegel aus den Jahren 1239 und 1268 nachweisbar Diese zeigen einen Monchskopf mit Kapuze in einem zinnenbekronten Tor und uber dem Tor einen Adler Das dritte Munchner Stadtsiegel das ab 1304 verwendet wurde ahnelte dem noch heute bestehenden Kleinen Stadtwappen und zeigte eine einfache stehende Monchsfigur mit erhobener rechter Hand und einem Buch in der linken Hand Seit 1323 wurden Stadtsiegel verwendet die dem noch heute bestehenden Grossen Stadtwappen ahnelten Ein vollstandig abgebildeter Monch steht in dem Torbogen und anstelle des fruher abgebildeten Adlers erhebt sich ein Lowe uber dem Tor Der goldene Lowe ist seit der Belehnung des Herzogs Ludwig der Kelheimer im Jahre 1214 mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein ein Symbol altbayerischer und pfalzischer Wittelsbacher nbsp Zweites Stadtsiegel1268 bis 1302 nbsp Kleines Siegel1304 bis 1398 nbsp Grosses Siegel1323 bis 1356Wappen nach der Bestatigung durch Max I Joseph Bearbeiten Konig Max I Joseph verlieh der Stadt Munchen 1808 ein historisierendes Stadtwappen mit einem antiken Portal auf dem die Konigskrone liegt Im Tor sitzend ist der goldene Lowe ein Schwert und einen Schild mit dem Buchstaben M in den Pranken haltend dargestellt Max I Joseph wollte als aufgeklarter Monarch damit ein Zeichen setzen und der Monchsbarbarei auch im Wappen ein Ende setzen Die Burgerschaft der Stadt protestierte allerdings gegen die vollstandige Tilgung dieses historischen Bezugs und so wurde 1818 das M im Wappen wieder durch den Monchskopf ersetzt nbsp 1808 1818 nbsp 1818 1835Wappen nach der Bestatigung durch Ludwig I Bearbeiten Konig Ludwig I verlieh der Stadt 1834 wieder ihr altes Wappen in der Form des grossen und kleinen Wappens Diese gaben in ihrer Darstellung die alten Siegel wieder das kleine Wappen das Siegel von 1304 das grosse Wappen das von 1323 Die Wappen von 1835 enthielten als Feldfarbe Blau was 1865 unter Ludwig II durch Silber korrigiert wurde Die Feldfarbe wurde im Ubrigen nur selten geandert zum Beispiel wurde im 16 Jahrhundert Gold dafur genutzt nbsp 1835 1865Kleines Wappen nbsp 1865 19361949 1957Grosses Wappen nbsp 1865 19361949 1957Kleines WappenWappen in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nur von 1936 bis 1945 wurde auf dem grossen Wappen der Lowe noch einmal durch den Adler der Reichsadler des Dritten Reiches mit Hakenkreuz ersetzt dabei stand das Munchner Kindl wie ein Schutzmann mit ausgebreiteten Armen vor einem Tor 4 Der Entwurf stammt von Richard Klein 5 Nachdem diese nationalsozialistische Version des Wappens nach dem Zweiten Weltkrieg abgeschafft worden war wurde von 1945 bis 1948 kein offizielles Wappen festgelegt nbsp 1936 1945Neuere Wappen Bearbeiten Von 1949 bis 1957 existierten dann wieder sowohl ein kleines wie auch ein grosses Wappen Dabei wurden die Darstellungen wie sie vor 1936 gultig waren genutzt Im Jahr 1957 wurden sowohl das kleine als auch das grosse Stadtwappen von dem Grafiker Eduard Ege neu gestaltet Gleichzeitig fasste der Stadtrat am 17 Dezember 1957 den Beschluss das grosse Wappen nicht langer fur den Dienstgebrauch sondern nur mehr fur besondere reprasentative Zwecke zu verwenden nbsp 1957 bis heuteGrosses WappenVerwendung nur zu besonderen Anlassen nbsp 1957 bis heuteKleines Wappenoffiziell verwendete DarstellungGultig ist jeweils die Blasonierung und die Darstellung die in der letzten gultigen Stadtwappensatzung veroffentlicht ist Seit 1 Januar 2003 gilt die Stadtwappensatzung vom 2 Dezember 2002 6 Die offiziellen Wappen entsprechen nicht den Regeln der klassischen Heraldik Einerseits wird Fleischfarbe fur die Haut und Braun fur das Haar verwendet was in der klassischen Wappenkunst nicht vorgesehen ist Andererseits sind die Farben auch nicht immer deutlich voneinander abgesetzt so am Kopf und der Hand Allerdings ist das heutzutage nicht mehr entscheidend da diese Regeln im Mittelalter der Unterscheidbarkeit auf dem Schlachtfeld auch uber grossere Entfernungen dienten Wappen Munchner Stadtteile Bearbeiten Liste der Wappen in MunchenNur wenige der heutigen Munchner Stadtteile hatten vor ihrer Eingemeindung ein eigenes Wappen Im Einzelnen waren dies die Vorstadt Au die Stadte Pasing und Schwabing sowie die Gemeinden Aubing Feldmoching Obermenzing und Untermenzing Der Rat Milbertshofens das 1910 zur Stadt geworden war hatte am 16 Februar 1911 die Einfuhrung eines Wappens beschlossen Diese Einfuhrung wurde aber aufgrund der geplanten Eingemeindung nach Munchen zunachst aufgeschoben durch die 1913 erfolgte Eingemeindung wurde sie hinfallig nbsp Au nbsp Aubing nbsp Feldmoching nbsp Obermenzing nbsp Pasing nbsp Schwabing nbsp Untermenzing nbsp Milbertshofen Entwurf Literatur BearbeitenK Stadler Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland Angelsachsen Verlag 1964 1971 8 Bande Helmuth Stahleder Von Allach bis Zamilapark Namen und historische Grunddaten zur Geschichte Munchens und seiner eingemeindeten Vororte Hrsg Stadtarchiv Munchen Munchenverlag Munchen 2001 ISBN 3 934036 46 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wappen Munchens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Stadtwappen der Landeshauptstadt Munchen In muenchen de Das offizielle Stadtportal Landeshauptstadt Munchen abgerufen am 7 Februar 2011 Haus der Bayerischen Geschichte Wappen und WappengeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Stadtwappensatzung vom 2 Dezember 2002 3 2 Stadtwappensatzung vom 2 Dezember 2002 3 1 Stahleder Von Allach bis Zamilapark S 78 Stadtchronik 1936 Kapitel Munchen bekommt ein NS Stadtwappen Verwaltung der Landeshauptstadt Munchen Direktorium abgerufen am 30 Oktober 2020 Andreas Heusler Hauptstadt der Bewegung Munchen In Historische Lexikon Bayerns Bayerische Staatsbibliothek 23 Januar 2018 abgerufen am 30 Oktober 2020 Satzung der Landeshauptstadt Munchen uber die Verwendung des Stadtwappens Stadtwappensatzung STWS vom 2 Dezember 2002 Stadtratsbeschluss vom 27 November 2002 Bekanntmachung am 20 Dezember 2002 MuABl S 703 PDF 73 KB nbsp Dieser Artikel wurde am 10 Februar 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 11 20 min 4 9 MB Text der gesprochenen Version 21 November 2016 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wappen der Landeshauptstadt Munchen amp oldid 224612253