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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wani Begriffsklarung aufgefuhrt Wani georgisch ვანი gelaufige deutsche Transkription Vani ist eine Kleinstadt im westlichen Georgien in der Region Imeretien Wani ვანიStaat Georgien GeorgienRegion ImeretienMunizipalitat WaniKoordinaten 42 5 N 42 31 O 42 083888888889 42 512166666667 Koordinaten 42 5 N 42 31 O Einwohner 3 744 2014 Zeitzone Georgian Time UTC 4 Telefonvorwahl 995 432 Gemeindeart StadtWani Georgien WaniSie befindet sich auf der Hochebene von Atschwledianebis am Fluss Sulori kurz vor dessen Mundung in den Rioni etwa 60 km von der Kuste des Schwarzen Meeres entfernt Wani wurde bekannt durch seine reich mit Goldfunden ausgestatteten Felsengraber Schon 1876 waren einzelne Funde auf den umliegenden Ackern angeschwemmt worden Ab 1896 wurde systematisch durch Ekwtime Taqaischwili gegraben Aber erst um 1960 begannen die grossen Ausgrabungskampagnen noch unter der Leitung von N Choschtaria und wurden ab 1966 von Otar Lordkipanidse weitergefuhrt Heute leitet die Ausgrabungen Daredschan Katscharawa Inhaltsverzeichnis 1 Umfang und Bedeutung der Anlage 2 Die Siedlung 3 Geschichte 4 Die Grabausstattung 5 Kult 6 Sonstiges 7 Partnerstadte 8 Literatur 9 WeblinksUmfang und Bedeutung der Anlage BearbeitenGefunden wurde eine regelrechte Tempelstadt mit reich ausgestatteten Felsengrabern mit Beigaben aus Edelmetall des 8 4 Jahrhunderts v Chr Vor allem die Goldarbeiten sind Zeugnis von einer enormen Hochkultur die im Stil und Ausfuhrung nur mit Arbeiten aus Persien des 4 Jahrhunderts v Chr zu vergleichen sind Sie sind unabhangig von Skythischen griechischen oder anderen bekannten Arbeiten so fruher Zeit Erst im 4 Jahrhundert v Chr steigt der Einfluss der hellenistischen Kultur In den Grabern findet man nun haufig makedonische Munzen Die Siedlung Bearbeiten nbsp Heutiger Ort vom Hugel des Archaologischen MuseumsDer fruheste Siedlungsplatz liegt am Rande der Stadt am Hang eines Hugels der in drei naturliche Terrassen unterteilt ist Die nahe den Grabern gelegene Siedlung die schnell von den georgischen Kollegen mit dem antiken Kolchis gleichgesetzt wurde wurde von N Koshtwaria mit dem bei Plinius dem Alteren Naturalis historia 6 13 erwahnten Surium in Verbindung gebracht Und tatsachlich fand man bei den Ausgrabungen griechische Inschriften mit der Erwahnung von Surium Sie hatte ihre Blutezeit vom 3 bis zum 1 Jahrhundert v Chr Umstritten ist die Zuordnung Lordkipanidses der Tempelstadt zum Heiligtum der Artemis Leukothea Die Stadt bestand aus einer burgahnlichen Zitadelle mit Umfassungsmauern und eine am Fusse gelegene Siedlung mit Handwerksbehausungen Vorrats und Wohngebauden auf dem rechten Ufer des Flusses Sulori Diese Siedlung wird Saqanchia genannt Weiter haben die Ausgrabungen ergeben dass der Ort im Laufe des gesamten 1 Jahrtausend v Chr bewohnt war Geschichte BearbeitenDie Ausgraber unterscheiden heute vier historische Besiedlungsphasen der Stadt Wani Die fruheste liegt im 8 und 7 Jahrhundert v Chr Ein auf der zentralen Terrasse gelegener 90 m grosser Opferplatz spricht dafur dass schon damals der Ort ein bedeutender Kultplatz war Von reger Opfertatigkeit zeugen die Funde tonerne Miniaturaltare unterschiedliche Tieridole zahlreiche Tierknochen zerschlagenes Tongeschirr uberall verstreute Asche Die zweite Periode ist die Zeit der Blute des Staates Kolchis Sie wahrt vom 6 bis zur ersten Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr Neben der hochstehenden einheimischen Metallverarbeitung taucht nun auch griechische Importkeramik auf Von Mitte des 4 Jahrhunderts bis zum 3 Jahrhundert v Chr reicht die dritte Besiedlungsphase von Wani Sie ist durch umfangreiche Erneuerungen vor allem in Steinarchitektur gekennzeichnet Der Opferplatz wird gepflastert und auf ganz ungewohnliche Weise ausgestattet Ein grosses Gebaude aus weissem Alabaster und eine Tempelhalle mit Halbsaulen konnten ausgemacht werden Neben Bestattungskammern aus Holz kamen Sarkophage mit Ziegeldachern und Steinabdeckungen zum Vorschein In dieser Zeit wird der griechische Einfluss starker und griechische Bestattungssitten werden ubernommen Vollig unbekannt war bisher hingegen das Ritual der Bestattung von Votivfiguren aus Bronze oder Eisen die in Gewander genaht zum Teil mit dem Gesicht nach unten in besonderen Vertiefungen bestattet wurden Im 3 bis 1 Jahrhundert v Chr wird Wani zu einer typischen Tempelstadt kleinasiatisch provinziellen Charakters In dieser Periode finden starke bauliche Veranderungen statt die alten Anlagen werden geschleift neue werden errichtet Das Stadttor und die Befestigungsanlagen gehoren hier her Ein grosser Tempelkomplex die so genannten Tempel Propylaen mit einer Gesamtflache von 800 m eine lange Prozessionsstrasse rechtwinklige neue Opfernischen ein 22 m tiefer Schacht der vielleicht einen Brunnen darstellte oder eine Zisterne und weitere stadtische Bauten kennzeichnen diese Zeit die ganz unter hellenistischem Einfluss stand Der Runde Tempel und das Heilige Depot ein Altar mit zwolf Stufen und die dazugehorende Schatzkammer stellen neben einem prachtigen bronzenen Junglingstorso der selten fur die hellenistischen Schwarzmeerfunde ist die Besonderheiten dar Im 1 Jahrhundert gibt es zweimal einen Zerstorungshorizont Lordkipanidse ging davon aus dass diese Zerstorungen im Zusammenhang mit dem Uberfall des pontischen Konigs Pharnakes II auf Kolchis im Jahre 49 v Chr stehen Das zweite Zerstorungsereignis aber mit dem Einfall des Konigs Mithridates VII um 47 v Chr zusammenhangt Danach setzte eine Stagnation ein Im Mittelalter scheint der Ort von geringerer Bedeutung gewesen zu sein Die Grabausstattung Bearbeiten nbsp Nike griechische Siegesgottin aus WaniNeben den reichen Goldbeigaben Diademe Ketten Ohranhanger Armbander und Fingerringe enthielten die Fursten Graber Beisetzungen von Tieren und Dienern Idolfigurchen aus Bronze und Eisen sowie silberne und bronzenen Schalen und griechische Keramik mit deren Hilfe die Funde datiert werden konnten Die Metallarbeiten waren von feiner Filigranitat feinste Metalldrahte winzige Kugelchen dunne Goldbleche und Trodelquasten sowie textile Gewebe aus Goldfaden Abstrakte Muster Lowenkopfe und Tiersezenen Pferdemahnen und Vogelfedern bilden das stilistische Repertoire Auch griechische und persische Importe waren in den Grabern des 5 bis 4 Jahrhunderts zu finden Manche Arbeiten erinnern an Agypten andere an persische und orientalische Kleinodien Den ausserordentlich guten Erhalt der Beigaben verdanken wir der Grabarchitektur Die Graber waren nicht unter Grabhugeln sondern in Gruben die in den Fels getrieben wurden angelegt In diese Gruben wurden Holzeinbauten eingelassen in denen die Toten bestattet wurden das ganze dann mit Erdreich aufgefullt so dass die Graber von aussen nicht zu finden waren und so vor Raubern sicher Kult BearbeitenMan geht bei den religiosen Vorstellungen von der Verehrung chthonischer Gottheiten aus sowie einem Fruchtbarkeitskult Die gleichzeitig verbreiteten griechischen Kulte lassen Dionysos und Herakles erkennen Sonstiges BearbeitenDie Grabungskampagne der Jahre 2006 bis 2007 wurde durch die deutsche Gerda Henkel Stiftung finanziert 2007 lief im Alten Museum in Berlin vom 15 Marz bis zum 3 Juli die Ausstellung Medeas Gold des Georgischen Nationalmuseum Tbilisi mit zahlreichen ausserhalb Georgiens bisher noch nicht ausgestellten Goldfunden Partnerstadte BearbeitenVereinigte Staaten nbsp Fallon Nevada Vereinigte StaatenLiteratur BearbeitenJosef Tutsch Die Suche nach dem Goldenen Vlies in Abenteuer Archaologie Spektrum Heidelberg 2007 3 6 ISSN 1612 9954 Nikolaus Bernau Dem Drachen entrissen Im Alten Museum sind Goldschatze aus Vani zu sehen Sie prasentieren Georgien als Teil des Westens in Berliner Zeitung Berlin 15 Marz 2007 S 26 ISSN 0947 174X Nino Lordkipanidze MEDEAs GOLD Neue Funde aus Georgien Einfuhrung der Staatlichen Museen zu Berlin 2007 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wani Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vani mit alterer Lit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wani amp oldid 223154976