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Walther Judeich 5 Oktober 1859 in Dresden 24 Februar 1942 in Jena war ein deutscher Althistoriker der als Professor an den Universitaten Czernowitz 1899 1901 Erlangen 1901 1907 und Jena 1907 1931 wirkte Walther Judeich Foto von Alfred Bischoff Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalther Judeich wurde als Sohn des Agrarsteuerfachmanns Albert Judeich 1814 1864 und seiner Frau Marie geb Brockhaus 1828 1899 geboren Seine Mutter war die Tochter des Verlegers Heinrich Brockhaus Walther Judeich besuchte das Gymnasium in Dresden Neustadt und leistete nach der Reifeprufung 1879 den einjahrigen Militardienst ab Im Oktober 1880 bezog er die Universitat Tubingen um Alte Geschichte und Archaologie zu studieren In Tubingen trat er auch in das Corps Saxonia ein eine freischlagende Verbindung die in Tubingen seit 1874 bestand und spater zeitweilig dem Miltenberger Ring angehorte Spater wechselte er an die Universitat Leipzig und an die Universitat Strassburg wo er 1884 mit der Dissertation Caesar im Orient promoviert wurde Nachdem er im Fruhjahr 1885 auch das Staatsexamen abgelegt hatte ging er fur ein Jahr an die Berliner Universitat um seine Studien zu vertiefen Seine Lehrer hier waren Theodor Mommsen Ernst Curtius Heinrich von Treitschke und Alexander Conze Gemeinsam mit Franz Winter Paul Wolters und anderen erhielt Judeich das Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts das ihm von 1886 bis 1887 einen Aufenthalt in Griechenland Kleinasien und Italien ermoglichte Auf seinen Reisen besuchte er zahlreiche antike Statten und kam mit den dortigen Forschern in Kontakt darunter Kurt Wachsmuth in Athen Conrad Cichorius in Rom Friedrich Adler und Emil Reisch in Olympia 1888 kehrte Judeich nach Deutschland zuruck und ging an die Universitat Marburg wo er sich am 14 November 1889 fur Alte Geschichte habilitierte Anschliessend arbeitete er eine Zeitlang als Privatdozent 1896 Titularprofessor in Marburg Von 1896 bis 1897 unternahm er seine zweite Griechenland und Orientreise Nach seiner Ruckkehr erhielt Judeich in rascher Folge Rufe mehrerer Universitaten 1899 ging er als ausserordentlicher Professor an die Universitat Czernowitz 1901 als Ordinarius an die Universitat Erlangen 1907 nahm er den Ruf der Universitat Jena auf den Lehrstuhl fur Alte Geschichte an den kurz zuvor Alfred von Domaszewski aus Heidelberg abgelehnt hatte Der Lehrstuhl war seit dem Tod Heinrich Gelzers 1906 vakant In Jena lehrte und forschte Judeich bis an sein Lebensende einen Ruf der Universitat Konigsberg 1911 lehnte er ab Wahrend seiner Jenaer Lehrtatigkeit hielt Judeich Vorlesungen uber griechische und romische Geschichte abwechselnd jeweils im Winter bzw Sommersemester Seine Seminare behandelten jeweils versetzt ein romisches oder griechisches Thema Daruber hinaus hielt er Lehrveranstaltungen zur Epigraphik ab Eine wichtige strukturelle Voraussetzung fur die Eigenstandigkeit seines Faches in Jena schuf Judeich indem er kurz nach seiner Berufung das Althistorische Seminar vom Philologischen Seminar trennte Der Klassisch Philologische Verein zu Jena im Naumburger Kartellverband ernannte ihn zum Ehrenmitglied 1 Wahrend der wirtschaftlich schwierigen Zeit des Ersten Weltkriegs und der 1920er Jahre gelang es ihm zusatzliche Finanzmittel fur die Ausstattung der Seminarbibliothek zu erwerben Von September 1914 bis zum 1 Dezember 1918 diente er selbst als Hauptmann der Landwehr in Borna und Rochlitz Seine Lebensleistung wurde 1929 mit einer Festschrift zu seinem 70 Geburtstag gewurdigt Zuvor hatte er im Winter 1927 1928 seine letzte ausgedehnte Forschungsreise nach Griechenland unternommen Am 1 April 1931 wurde er im Alter von 71 Jahren emeritiert Zu seinem Nachfolger wurde noch im selben Jahr Fritz Schachermeyr berufen Leistungen BearbeitenIn seiner Forschung hat sich Judeich mit der gesamten griechischen Geschichte vorzugsweise aber mit der Geschichte der Stadt und des Staates Athen beschaftigt Seine Publikationen entstanden auf der Grundlage sorgfaltigen Quellenstudiums Autopsie wahrend seiner Forschungsreisen und oftmals aus Seminaren und Vorlesungen Als sein Lebenswerk gilt die umfangreiche Monografie Topographie von Athen die 1905 erstmals und in zweiter vollstandig neu bearbeiteter Auflage 1931 erschien Daruber hinaus beschaftigte sich Judeich auch mit den Wechselwirkungen der griechischen und der persischen Geschichte Sein Werk Kleinasiatische Studien Untersuchungen zur griechisch persischen Geschichte des 4 Jahrhunderts v Chr Marburg 1892 Nachdruck Hildesheim u a 1987 basierte auf seiner Habilitationsschrift Schriften Auswahl BearbeitenCaesar im Orient kritische Ubersicht der Ereignisse vom 9 August 48 bis October 47 Leipzig 1885 Kleinasiatische Studien Untersuchungen zur griechisch persischen Geschichte des 4 Jahrhunderts v Chr Marburg 1892 Nachdruck Hildesheim 1987 Topographie von Athen Munchen 1905 Munchen 1931 Der Reichsgedanke im Altertum Jena 1930Literatur BearbeitenFestschrift Walther Judeich zum 70 Geburtstag uberreicht von Jenaer Freunden Weimar 1929 mit Bild Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis Die akademischen Lehrer der Philipps Universitat Marburg von 1527 bis 1910 Marburg 1927 S 349 350 Ernst Kluwe Walther Judeich 1859 1942 In Zur Geschichte der klassischen Altertumswissenschaft der Universitaten Jena Budapest Krakow Jena 1990 S 5 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Walther Judeich Quellen und Volltexte Literatur von und uber Walther Judeich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Judeich Heinrich Walther Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen Breslau 1913 S 59 Inhaber der Professur fur Alte Geschichte an der Franz Josephs Universitat Universitat Czernowitz 1875 1918 Walther Judeich 1899 1901 Johannes Kromayer 1902 1913 Inhaber der Professuren fur Alte Geschichte an der Universitat Erlangen Lehrstuhl Robert von Pohlmann 1884 1901 Walther Judeich 1901 1907 Adolf Schulten 1907 1935 Wilhelm Ensslin 1936 1943 Johannes Straub 1948 1953 Helmut Berve 1954 1962 Friedrich Vittinghoff 1962 1966 Robert Werner 1968 1989 Andreas Mehl 1989 1992 Ralf Urban 1995 2009 Hans Ulrich Wiemer seit 2010 Professur Gerhard Wirth 1969 1978 Hans Klees 1978 1993 Peter Hogemann 1993 2006 Andreas Luther 2006 2008 Boris Dreyer seit 2010 Inhaber des Lehrstuhls fur Alte Geschichte an der Universitat Jena Walther Judeich 1907 1931 Fritz Schachermeyr 1931 1936 Hans Schaefer 1936 1941 Hermann Bengtson 1942 1946 Viktor Burr 1946 1947 Detlef Lotze 1990 1996 Walter Ameling 1996 2009 Timo Stickler seit 2011 Normdaten Person GND 11722023X lobid OGND AKS LCCN nr97038151 VIAF 40150083 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Judeich WaltherALTERNATIVNAMEN Judeich Heinrich WaltherKURZBESCHREIBUNG deutscher AlthistorikerGEBURTSDATUM 5 Oktober 1859GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 24 Februar 1942STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Judeich amp oldid 237238463