www.wikidata.de-de.nina.az
Walter Thirring 29 April 1927 in Wien 19 August 2014 1 ebenda war ein osterreichischer Physiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen und Auszeichnungen Auswahl 2 1 Mitgliedschaften 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenWalter Thirring Sohn des Physikers Hans Thirring legte bedingt durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs ab 1943 war er als Flakhelfer eingezogen war aber nur kurz beim Militar da er schon in der Ausbildung schwer verletzt worden war und bis Kriegsende im Lazarett war 2 nie seine Matura ab 3 Er studierte Physik an den Universitaten Innsbruck und Wien wo er 1949 bei Felix Ehrenhaft promoviert wurde Zur kraftefreien Bewegung nach der Dirac Gleichung 4 Danach war er am Institute for Advanced Study in Dublin bei Erwin Schrodinger 1949 bei Bruno Touschek an der Universitat Glasgow 1950 und 1950 am Max Planck Institut fur Physik damals in Gottingen bei Werner Heisenberg wo er mit Reinhard Oehme und Gerhart Luders zusammenarbeitete uber nicht renormierbare Divergenzen in Quantenfeldtheorien mit Mesonen 1951 52 war er an der Eidgenossischen Technischen Hochschule Zurich bei Wolfgang Pauli wo er Gunnar Kallen traf uber Divergenz der Storungstheorie in der Quantenelektrodynamik arbeitete und ein Buch uber Quantenfeldtheorie schrieb Er war 1952 Assistent an der Universitat Bern bei Fritz Houtermans 1953 54 am Institute for Advanced Study in Princeton wo er auch Albert Einstein traf und danach zwei Jahre Dozent an der Universitat Bern unterbrochen von Aufenthalten am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge Gastprofessor 1956 7 und an der University of Washington in Seattle Seit 1959 war er Professor fur theoretische Physik an der Universitat Wien wo er 1997 emeritierte und 1993 einer der Grunder des Erwin Schrodinger Instituts war Von 1968 bis 1971 war er Direktor der Abteilung fur theoretische Physik am CERN 5 Er arbeitete auf dem Gebiet der theoretischen Physik vor allem in der Quantenfeldtheorie wo er u a ein nach ihm benanntes exakt losbares Modell einfuhrte Thirring Modell 6 das viel als Testmodell einer Quantenfeldtheorie untersucht wird und mathematischen Physik wo er u a mit Elliott H Lieb die Stabilitat der Materie untersuchte also Abschatzungen der Untergrenze fur die Energie von Fermionensystemen 7 Mit Murray Gell Mann und Marvin Leonard Goldberger schrieb er 1954 eine fruhe Arbeit uber Dispersionsrelationen in der Elementarteilchenphysik 8 Er ist Verfasser einiger physikalischer Lehrbucher Das Lehrbuch der Mathematischen Physik I IV 1977 1980 auch eine englische Ausgabe erschien spater bei Springer gilt als Standardlehrbuch der Mathematischen Physik Thirring schrieb auch popularwissenschaftliche Bucher zum Beispiel mit Cornelia Faustmann das Buch Einstein entformelt in dem die spezielle Relativitatstheorie moglichst anschaulich mit moglichst wenigen Formeln nur mit Diagrammen und Bildern dargestellt wird In seinem Buch Kosmische Impressionen zu dem Kardinal Franz Konig ein Vorwort schrieb geht es auch um das Verhaltnis von Naturwissenschaft und Religion Ein Hinweis auf eine Existenz Gottes ist nach Thirring die Feinabstimmung der Naturkonstanten Er veroffentlichte auch eine Autobiographie Thirring war 1976 bis 1978 erster Prasident der International Association of Mathematical Physics IAMP 1993 war er massgeblich an der Grundung des Erwin Schrodinger Instituts fur Mathematische Physik ESI in Wien beteiligt Verspatet bekam er 2009 von seinem ehemaligen Gymnasium der Neulandschule in Wien Grinzing ein Maturazeugnis honoris causa 9 Zu seinen Doktoranden gehoren Peter Aichelburg Heide Narnhofer Fritjof Capra Peter Freund Harald Grosse Franz Schwabl und Herbert Pietschmann 10 Enge Zusammenarbeiten entwickelten sich mit Elliott Lieb Heide Narnhofer Harald Grosse Peter Hertel und Alfred Wehrl Thirring war seit 1952 verheiratet und wurde Vater zweier Sohne Er spielte Orgel und Klavier und komponierte Thirring wollte ursprunglich Musiker werden sah sich aber nach eigenen Worten nach dem Tod des Bruders im Zweiten Weltkrieg in der Pflicht die naturwissenschaftliche Familientradition fortzufuhren Ehrungen und Auszeichnungen Auswahl BearbeitenEotvos Medal 1967 Erwin Schrodinger Preis 1969 Max Planck Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 1978 Preis der Stadt Wien 1978 Osterreichische Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst 1992 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold 1993 Ehrendoktorwurde der Comenius Universitat Bratislava 1994 Grosser Kardinal Innitzer Preis 1995 11 Henri Poincare Preis von der IAMP Int Association of Mathematical Physics 2000 Paul Watzlawick Ehrenring 2013 12 13 Mitgliedschaften Bearbeiten Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1975 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 14 Mitglied der Papstlichen Akademie der Wissenschaften Rom Mitglied der National Academy of Sciences USA 15 1989 Mitglied der Academia Europaea 16 Mitglied der Ungarischen Akademie der WissenschaftenWerke BearbeitenSelected papers of Walter E Thirring with Commentaries American Mathematical Society 1998 ISBN 0 8218 0812 5 Einfuhrung in die Quantenelektrodynamik Deuticke Wien 1955 DNB 455049491 Principles of quantum electrodynamics Academic Press New York 1958 2 Auflage 1962 Mit Ernest M Henley Elementare Quantenfeldtheorie BI Verlag Mannheim 1975 ISBN 3 411 01486 5 Erfolge und Misserfolge der theoretischen Physik In Physikalische Blatter Jg 33 1977 S 542 ff Singularitatentheoreme von Stephen Hawking und Roger Penrose KAM Theorie Stabilitat der Materie Rede anlasslich der Verleihung der Max Planck Medaille Online Siehe auch seinen Artikel Mathematische Physik Erfolge und Misserfolge In Lexikon der Physik Spektrum Verlag 1999 mit denselben Themen als Beispiele Die Buchreihe Lehrbuch der mathematischen Physik Walter Thirring Lehrbuch der mathematischen Physik 1 Klassische Dynamische Systeme 2 neubearb Auflage Springer Wien 1988 ISBN 3 211 82089 2 Walter Thirring Lehrbuch der mathematischen Physik 2 Klassische Feldtheorie 2 neubearb Auflage Springer Wien 1990 ISBN 3 211 82169 4 Walter Thirring Lehrbuch der mathematischen Physik 3 Quantenmechanik von Atomen u Molekulen 2 neubearb Auflage Springer Wien 1994 ISBN 3 211 82535 5 Walter Thirring Lehrbuch der mathematischen Physik 4 Quantenmechanik grosser Systeme Springer Wien 1980 ISBN 3 211 81604 6 Stabilitat der Materie In Naturwissenschaften Springer Berlin Jg 73 1986 S 705 ff Kosmische Impressionen Gottes Spuren in den Naturgesetzen Molden Wien 2004 ISBN 3 85485 110 3 Mit Cornelia Faustmann Einstein entformelt Wie ein Teenager ihm auf die Schliche kam Seifert Verlag Wien 2007 ISBN 3 902406 42 9 Lust am Forschen Lebensweg und Begegnungen Seifert Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 902406 58 3 Mit Johannes Huber Cornelia Faustmann Bauplane der Schopfung Hat die Welt einen Architekten Seifert 2011 ISBN 978 3 902406 73 6 Ruckblicke Ein barfussiger Gelehrter erinnert sich Seifert 2013 ISBN 978 3 902406 98 9 Literatur BearbeitenJakob Yngvason In Memoriam Walter Thirring 1927 2014 In uni view 22 August 2014 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Thirring im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie von Walter Thirring PDF 14 kB Webseite von Walter Thirring Osterreichische Akademie der Wissenschaften Memento vom 17 August 2011 im Internet Archive Walter Thirring Direkter Draht zum Urknall Memento vom 29 September 2007 imInternet Archive Auf Weltwoche ch Interview Nazi Bombe ware Katastrophe gewesen Memento vom 12 Oktober 2007 imInternet Archive Auf CHiLLi cc Interview Laudatio anlasslich der Verleihung des Poincare Preises Einzelnachweise Bearbeiten Wiener Physiker Walter Thirring gestorben In derStandard at 19 August 2014 abgerufen am 19 August 2014 Karl von Meyenn Hrsg Wolfgang Pauli Wissenschaftlicher Briefwechsel mit Bohr Einstein Heisenberg u a Band IV Teil 1 Briefwechsel 1950 1952 Springer Verlag 1996 S 627 Im Unterricht explodierte eine Gewehrgranate die acht Soldaten totete und 29 schwer verletzte Die Presse Physiker Thirring doch noch fur reif erklart 5 Dezember 2009 S 24 Walter Thirring im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Thirring Walter E Author profile INSPIRE HEP abgerufen am 22 Juli 2019 Thirring A soluble model in relativistic field theory In Annals of Physics Bd 3 1958 S 91 112 Ein uber gekoppelte Strome selbstwechselwirkendes Dirac Spinorfeld in einer Raum und einer Zeitdimension Lieb Thirring Bound for the kinetic energy of fermions which proves the stability of matter In Physical Review Letters Bd 35 1975 S 687 Gell Mann Goldberger Thirring Use of causality conditions in quantum theory In Physical Review Bd 95 1954 S 1612 Starphysiker Walter Thirring verstorben Bei orf at 19 August 2014 abgerufen am 20 August 2014 Walter Thirring im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Kardinal Schonborn wurdigt verstorbenen Physiker Thirring Bei Erzdioezese Wien at 20 August 2014 Paul Watzlawick Ehrenring Memento vom 14 Juli 2015 imInternet Archive Abgerufen am 14 Oktober 2015 Walter Thirring erhalt Paul Watzlawick Ehrenring Bei derStandard at 4 Februar 2013 Mitgliedseintrag von Prof Dr Walter E Thirring bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 19 Februar 2016 Anton Zeilinger neues Mitglied der US amerikanischen National Academy of Sciences Memento vom 8 August 2014 imInternet Archive Bei medienportal univie ac at uniview Online Zeitung der Universitat Wien 13 Mai 2013 Eintrag auf der Internetseite der Academia EuropaeaNormdaten Person GND 121871967 lobid OGND AKS LCCN n79058970 NDL 00458585 VIAF 108286026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thirring WalterKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PhysikerGEBURTSDATUM 29 April 1927GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 19 August 2014STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Thirring amp oldid 239038628