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Walter Ernst Steinecke 1 7 Marz 1888 in Putzlingen 1 Juli 1975 in Detmold Hiddesen 2 war ein deutscher Politiker NSDAP und Kunstler Walter Steinecke Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Grabstelle auf dem Friedhof HiddesenSteineckes Eltern waren der Pfarrer Hermann Steinecke und dessen Gattin Emilie geborene Reif Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Nordhausen und Erfurt trat er 1908 als Fahnenjunker in das 1 Westpreussische Pionier Bataillon Nr 17 in Thorn ein Er besuchte die Kriegsschule Engers und wurde 1909 zum Leutnant ernannt Von 1912 bis 1924 wurde er an der Militartechnischen Akademie in Berlin Charlottenburg ausgebildet Den Ersten Weltkrieg machte Steinecke in Ostpreussen Polen und Frankreich mit Im Krieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet und im Mai 1918 zum Hauptmann befordert Wahrend der Kriegsjahre heiratete er 1916 Grete Holand Tochter des ehemaligen Lemgoer Burgermeisters Ernst Holand 1854 1923 Zu Beginn der Novemberrevolution wurde er eigenen Angaben zufolge aus der Armee zwangsverabschiedet In den Jahren 1919 bis 1920 studierte Steinecke als Maler und Graphiker in Kassel Zusammen mit seiner Frau grundete er 1920 in Lemgo den Abraxas Verlag der in erster Linie Steineckes eigene Werke verlegte 1929 trat er in die NSDAP ein 1930 wurde er Leiter der Ortsgruppe Lemgo im Land Lippe 1932 wurde er von Alfred Meyer zum Bezirksleiter fur Lippe ernannt Im Vorfeld der Lippischen Wahlen vom Januar 1933 ubernahm er die Gesamtorganisation des Wahlkampfes 3 Nach der Wahl zog er als Abgeordneter in den Landtag ein in dem er die Fuhrung der NSDAP Fraktion ubernahm 1933 bis 1934 war Walter Steinecke Gaukommissar fur Lippe und kommissarischer Stellvertreter des Vorsitzenden beim Arbeitsamt in Detmold Steinecke fiel mehrfach durch Alkoholexzesse auffalliges Verhalten gegenuber Frauen und Missbrauch von Parteigeldern auf Er wurde daher kurz nach der Machtubernahme abgelost und war zeitweise sogar mit Parteiausschluss und Schutzhaft bedroht 4 Die ihm 1934 ubertragene Funktion als Beauftragter fur Berichte bei der Gauleitung im Gau Westfalen Nord war mit keiner politischen Macht verbunden Ab 1936 hatte Steinecke jedoch die Funktion des Gauamtsleiters inne 5 Von November 1933 bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 sass Steinecke als Abgeordneter fur den Wahlkreis 17 Westfalen Nord im nationalsozialistischen Reichstag In der SA erreichte Steinecke den Rang eines Sturmbannfuhrers Ab 1938 wurde er Oberprasident von Westfalen 1936 wurden von Steinecke nach einer Inszenierung von Christian Dietrich Grabbes Die Hermannschlacht durch Walter Bruno Iltz 12 Radierungen angefertigt 6 die er in Buchform im Januar 1937 Adolf Hitler ubergab 7 Fur NSDAP Propagandamaterial entwarf Steinecke Plakate und Titelblatter von ihm gezeichnete Gemalde fanden sich in Dienstgebauden Galerien und auch in der Reichskanzlei Nach Kriegsende wurde Walter Steinecke im April 1945 inhaftiert und in das Internierungslager Staumuhle gebracht Wahrend seiner Haft bis 1947 entstanden rund 600 Zeichnungen und Gemalde von denen er einige 1948 in einem Band unter dem Titel Kopfe hinter Stacheldraht veroffentlichte Er kehrte 1947 nach Lemgo zuruck und arbeitete als Maler und Grafiker sowie gelegentlich auch als Autor 1955 erschien sein Buch Auf der Insel Staumuhle in dem er auf die Zeit seiner Gefangenschaft zuruckblickt Mit seiner zweiten Frau Margarete Eilers zog Steinecke in den 1960er Jahren nach Hiddesen Bis zu seinem Tod im Jahr 1975 wurden seine Werke in Ausstellungen gezeigt ohne seine Vergangenheit wahrend des Nationalsozialismus zu thematisieren Steineckes Nachlass wird heute im Staats und Personenstandsarchiv Detmold einer Zweigstelle des Landesarchivs Nordrhein Westfalen aufbewahrt Er beinhaltet neun Bande mit Materialien aus den Jahren 1937 bis 1958 darunter Steineckes personliche Erinnerungen und ein Gastebuch Veroffentlichungen BearbeitenAuf der Insel Staumuhle Die Geschichte einer Gefangenschaft im deutschen Vaterland Walter Steinecke Abraxas Verlag Lemgo 1955 Siebzig Jahre Licht und Schatten Walter Steinecke Abraxas Verlag Lemgo 1958 Autobiografie Literatur BearbeitenJurgen Scheffler Walter Steinecke 1888 1975 In Anpassung Uberleben Widerstand Kunstler im Nationalsozialismus Aschendorff Munster 2012 ISBN 978 3 402 12924 1 S 202 210 Andreas Ruppert Hansjorg Riechert Herrschaft und Akzeptanz Der Nationalsozialismus in Lippe wahrend der Kriegsjahre Analyse und Dokumentation Hrsg Nordrhein Westfalisches Staatsarchiv Detmold Veroffentlichungen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein Westfalen Reihe C Quellen und Forschungen Band 41 Leske Budrich Opladen 2008 ISBN 978 3 89918 020 6 S 337 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Fritz Bartelt Der Lemgoer Maler und Radierer Walter Steinecke zu Besuch bei Karl Junker In Lemgoer Hefte 2 78 Lemgo 1978 S 22 f Weblinks BearbeitenWalter Steinecke in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Helmut Ebert Lexikon der bildenden und gestaltenden Kunstlerinnen und Kunstler in Westfalen Lippe Aschendorff Munster 2001 ISBN 3 402 05458 2 S 624 Manfred Neureiter Hrsg Lexikon der Exlibriskunstler Pro Business Berlin 2013 ISBN 978 3 86805 462 0 S 562 Ruppert u Riechert 1998 S 18 Ruppert u Riechert 1998 S 68 Ruppert u Riechert 1998 S 128 129 Aus der Hermannsschlacht Lemgo o Dr 1937 Fol Mit 12 mont Orig Rad von Walter Steinecke 20 Textbl Olwd mit Goldprag Bergmann 1954 gibt 13 Radierungen an Zentrales Staatsarchiv Potsdam Reichsministerium fur Propaganda und Volksaufklarung Band 141 Normdaten Person GND 128713828 lobid OGND AKS VIAF 52748478 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinecke WalterALTERNATIVNAMEN Steinecke Walter ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR und KunstlerGEBURTSDATUM 7 Marz 1888GEBURTSORT PutzlingenSTERBEDATUM 1 Juli 1975STERBEORT Detmold Hiddesen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Steinecke amp oldid 227755846