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Walter Schaufelberger 5 Januar 1926 in Zurich 30 September 2014 in Neerach 1 war ein Schweizer Militarhistoriker Er hatte bis 1991 die erste Schweizer Doppelprofessur fur Allgemeine und Schweizerische Militargeschichte an der ETH Zurich und der Universitat Zurich inne Ausserdem war er von 1968 bis 1975 Chefredaktor der Allgemeinen Schweizerischen Militarzeitschrift ASMZ Im Milizheer der Schweizer Armee fuhrte er den Dienstgrad eines Obersts im Generalstab Walter Schaufelberger 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Ausbildung 1 3 Lehr und Forschungstatigkeit 1 4 Militarische Laufbahn 2 Publikationen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Walter Schaufelberger wurde 1926 als Sohn des Paul Schaufelberger Oberst der Militarjustiz und Personalvorstand der Schweizerischen Wagons und Aufzugefabrik AG in Schlieren und dessen Ehefrau Helen geb Koch in Zurich geboren Mit seiner Ehefrau Jeannine hatte Walter Schaufelberger vier Kinder Er wohnte von 1962 bis zu seinem Tod im September 2014 in Neerach Ausbildung Bearbeiten Schaufelberger besuchte von 1938 bis 1944 das kantonale Literargymnasium und studierte nach der Maturitat Typus A im Jahre 1944 an der Universitat Zurich Geschichte und Germanistik 1946 1953 wobei er ein Jahr an der Sorbonne in Paris verbrachte und dabei das Diplome de la Civilisation francaise mit der Auszeichnung tres bien erwarb 1952 schloss er sein Studium in Zurich mit dem Doktorexamen bei Marcel Beck 2 an der Philosophischen Fakultat I der Universitat Zurich in den Fachern Allgemeine Geschichte Schweizergeschichte Palaographie und Diplomatik mit magna cum laude und der Dissertation Der Alte Schweizer und sein Krieg Studien zur Kriegfuhrung vornehmlich im 15 Jahrhundert mit der Beurteilung servatis simul veritatis necessitate et patriae amore diligentissime et sagacissime conscripta ab Dem schloss sich 1953 das Staatsexamen an der Philosophischen Fakultat der Universitat Zurich fur das Hohere Lehramt in den Fachern Geschichte Deutsch Didaktik Latein und Franzosisch an gefolgt von einer Assistentenzeit am Historischen Seminar dieser Universitat Lehr und Forschungstatigkeit Bearbeiten Zunachst war Schaufelberger als Gymnasiallehrer an der Kantonsschule im Lee in Winterthur von 1955 bis 1960 tatig danach als Hauptlehrer fur Geschichte am kantonalen Literargymnasium in Zurich Ab 1963 erhielt er dann einen Ruf als Lehrbeauftragter fur Allgemeine und Schweizerische Kriegsgeschichte an den Abteilungen XI Militarwissenschaft und XII Geistes und Sozialwissenschaften der Eidgenossischen Technischen Hochschule in Zurich In dieser Zeit begann Schaufelberger mit den Arbeiten zu seiner Habilitationsschrift zum Thema Der Wettkampf in der Alten Eidgenossenschaft Zur Kulturgeschichte des Sports vom 13 bis in das 18 Jahrhundert die 1969 zur Habilitation an der Philosophischen Fakultat der Universitat Zurich fuhrte 2 Bande Bern 1972 1974 erhielt Walter Schaufelberger dann den Ruf als nebenamtlicher ausserordentlicher Professor fur Allgemeine und Schweizerische Militargeschichte es war die erste derartige Professur in der Schweiz Im Zusammenhang mit der 68er Bewegung wurde eine starke Aversion eines Teils der Studenten und Professoren gegen die neue Professur offenbar 1978 wurde Schaufelberger hauptamtlicher Dozent und 1988 erhielt er einen zusatzlichen Ruf an die Eidgenossische Technische Hochschule in Zurich so dass er eine Doppelprofessur in Militargeschichte an beiden Zurcher Hochschulen innehatte Schaufelberger bereiste im Verlaufe seiner aktiven Tatigkeit nahezu die ganze Welt zu Forschungszwecken auf dem Gebiet der Kriegsanlasse Kriegsvermeidung und Kriegsfuhrung Dazu verbrachte er u a ein halbes Jahr in den Reihen der Schweizergarde am Vatikan um deren Geschichte zu studieren und zu beschreiben Eine besonders enge Forschungsverbindung gab es dabei mit Walther Hubatsch an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Einen Ruf an eine deutsche Universitat insbesondere die Einladung den militargeschichtlichen Lehrstuhl der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster zu ubernehmen lehnte Schaufelberger jedoch aus patriotischen Grunden ab 1991 erfolgte die Emeritierung mit Ernennung zum Honorarprofessor der Universitat Zurich Seit dieser Zeit arbeitete er an verschiedenen Projekten So gelang es ihm u a die Geschichte eines sog Hitler Platzes eines Hinrichtungsortes fur schweizerische Verrater aufzuarbeiten einhergehend mit einer Lokalisierung des Platzes Zu seinen akademischen Schulern gehoren u a Roland Beck Hans Rudolf Fuhrer Jurg Stussi Lauterburg Bruno Lezzi Rudolf Steiger und Rene Zeller 3 Von 1990 bis 1994 war Schaufelberger Berater fur Militargeschichte beim Historischen Lexikon der Schweiz Schon 1945 kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte Walter Schaufelberger als erster auslandischer Historiker Kontakte mit dem Militargeschichtlichen Forschungsamt MGFA in Deutschland aufgenommen Spater wurde er als erster Auslander in die Clausewitz Gesellschaft in Hamburg Blankenese aufgenommen von deren Sektion Schweiz er zum Ehrenmitglied ernannt wurde Militarische Laufbahn Bearbeiten Walter Schaufelberger durchlief 1944 die Infanterie Rekrutenschule dann die Unteroffiziers und Offiziersschule wobei er 1945 jungster Leutnant der Schweizer Armee wurde Standige Weiterbildungen fuhrten 1954 zur Beforderung zum Hauptmann und Kommandanten der Fusilier Kompanie I 65 sowie ab 1958 zur Vorbereitung fur den Generalstab Bis 1972 war Schaufelberger dann weiterhin neben seinen beruflichen Verpflichtungen im Generalstab und zuletzt als Oberst im Generalstab in der Funktion eines Stabschefs der Grenzbrigade 7 tatig Von 1968 bis 1975 ubte er zusatzlich das Amt des Chefredaktors der Allgemeinen Schweizerischen Militarzeitschrift des Organs der Schweizerischen Offiziersgesellschaft aus Publikationen BearbeitenSchaufelberger der Mitherausgeber mit Werner Hahlweg Charles B Burdick Hans Bleckwenn Dermot Bradley Othmar Hackl und Johann Christoph Allmayer Beck der 1973 begrundeten Studien zur Militargeschichte Militarwissenschaft und Konfliktsforschung im Biblio Verlag war hat eine Vielzahl von Buchern Buchbeitragen und anderen wissenschaftlichen Veroffentlichungen im Verlaufe seiner langen Forschungstatigkeit verfasst Insbesondere sind dabei folgende Monografien und Herausgeberschaften zu nennen Der Wettkampf in der Alten Eidgenossenschaft Zur Kulturgeschichte des Sports vom 13 bis in das 18 Jahrhundert Haupt Bern 1972 ISBN 3 258 02063 9 Begegnung mit der papstlichen Schweizergarde im Vatikan Huber Frauenfeld 1984 2 Auflage Informations und Rekrutierungsstelle Schweiz Neuhausen am Rhein 2000 Der alte Schweizer und sein Krieg Studien zur Kriegsfuhrung vornehmlich im 15 Jahrhundert 3 Auflage Huber Frauenfeld 1987 ISBN 3 7193 0980 0 Als Hrsg Sollen wir die Armee abschaffen Blick auf eine bedrohliche Zeit Schriftenreihe der Schweizerischen Gesellschaft fur Militarhistorische Studienreisen GMS Heft 8 Huber Frauenfeld 1988 ISBN 3 7193 1001 9 Marignano Strukturelle Grenzen eidgenossischer Militarmacht zwischen Mittelalter und Neuzeit Schriftenreihe der Schweizerischen Gesellschaft fur Militarhistorische Studienreisen GMS Heft 11 Edition ASMZ im Huber Verlag Frauenfeld 1993 ISBN 3 7193 1038 8 Blatter aus der Schweizer Militargeschichte Schriftenreihe der Schweizerischen Gesellschaft fur Militarhistorische Studienreisen GMS Heft 15 Huber Frauenfeld 1995 ISBN 3 7193 1111 2 Viele Beitrage von Schaufelberger sind zusammengefasst in einem Sammelband der zu Ehren seines 80 Geburtstages 2006 erschienen ist Walter Schaufelberger Spurensuche Siebzehn Aufsatze zur Militargeschichte der Schweiz Hrsg von Claudia Miller Verlag Merker im Effingerhof Lenzburg 2008 ISBN 978 3 85648 082 0 Ehrungen BearbeitenWalter Schaufelberger hat eine Vielzahl von Ehrungen und Auszeichnungen erhalten wie etwa die Ehrenmitgliedschaft in der Schweizerischen Sektion der Clausewitz Gesellschaft sowie im deutschen Rotary Club Schrobenhausen Aichach um den er sich wie auch um seinen eigenen Rotary Club in Dielsdorf dessen Grundungsprasident er 1978 war im Rahmen der Forderung des wechselseitigen Verstandnisses verdient gemacht hatte Er wurde deshalb auch als Paul Harris Fellow mit einem Saphir ausgezeichnet Literatur BearbeitenRoland Beck Zum Gedenken an Walter Schaufelberger 1926 2014 Nachruf In GMS Magazin Nr 80 2014 S 5 6 Bruno Lezzi Nestor der Militargeschichte Nachruf In Neue Zurcher Zeitung 6 Oktober 2014 S 8 Werner Schuder Hrsg Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 18 Ausgabe Saur Munchen 2001 ISBN 3 598 23603 4 Bd 2 S 2746 Martin Illi Schaufelberger Walter In Historisches Lexikon der Schweiz 2015 Jurg Stussi Lauterburg Martin Pestalozzi Schafer Hans Eberhart Rogenmoser Anton Kunzi Hrsg Festschrift Walter Schaufelberger Studien zur Militargeschichte und Militarwissenschaft Sauerlander Aarau 1986 ISBN 3 7941 2728 5 Urs Tremp Ein wehrhafter Patriot Memento vom 11 Oktober 2014 im Internet Archive Nachruf In NZZ am Sonntag 12 Oktober 2014 S 21 Gerhard Wyss Oberst i Gst Walter Schaufelberger als Redaktor der ASMZ von 1969 1975 In Allgemeine Schweizerische Militarzeitschrift Band 150 1984 Heft 11 S 591 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Schaufelberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Walter Schaufelberger in der Deutschen Digitalen Bibliothek Suche nach Walter Schaufelberger im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Walter Schaufelberger in der Literaturdatenbank RI OpacEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeigen Website der Neuen Zurcher Zeitung abgerufen am 7 Oktober 2014 Walter Schaufelberger Der Alte Schweizer und sein Krieg Studien zur Kriegfuhrung vornehmlich im 15 Jahrhundert Zurich 1952 S 5 Jurg Stussi Lauterburg Martin Pestalozzi Schafer Hans Eberhart Rogenmoser Anton Kunzi Hrsg Festschrift Walter Schaufelberger Studien zur Militargeschichte und Militarwissenschaft Sauerlander Aarau 1986 ISBN 3 7941 2728 5 S 310 Normdaten Person GND 118809482 lobid OGND AKS LCCN n86083066 VIAF 261094305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaufelberger WalterKURZBESCHREIBUNG Schweizer MilitarhistorikerGEBURTSDATUM 5 Januar 1926GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 30 September 2014STERBEORT Neerach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Schaufelberger amp oldid 228881958