www.wikidata.de-de.nina.az
Walter Lange 26 Dezember 1904 in Riga 24 Mai 1980 in Bomlitz war ein deutsch baltischer Richter Bekannt wurde er als Jager und Studentenhistoriker Walter Lange 1950 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Riga 1 2 Umsiedlung 1 3 Ruhestand 1 4 Familie 2 Werke 2 1 Einst und Jetzt 2 2 Baltische Hefte 2 3 Gottinger Baltische Corps Blatter 2 4 Sonstige 2 5 Unbekannte Publikationsdaten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Deutsch Balte besuchte Lange in Riga das Tidebohlsche Privatgymnasium und das Stadtische Deutsche Gymnasium Neuhumanistische Abteilung Nachdem er 1924 das Abitur bestanden hatte immatrikulierte er sich an der Universitat Lettlands fur Rechtswissenschaft Seit dem Herbst Fechtbodist der Fraternitas Baltica wurde er bereits am 14 Februar 1925 in das Corps aufgenommen 1926 wechselte er an die Universitat Leipzig an der er in den Vorstand des Allgemeinen Studentenausschusses gewahlt wurde In Leipzig war er 1 Vorsitzender des Verbandes studierender Balten und Vorstandsmitglied des Zentralverbandes Auslandsdeutscher Studenten in Deutschland 1928 wurde er in Leipzig zum Dr iur promoviert 1 Riga Bearbeiten Von Mai 1928 bis Januar 1929 war er jungerer Gerichtsamtskandidat Referendar in Riga Von Februar bis Mai 1929 genugte er der Wehrpflicht in den Lettischen Streitkraften Anschliessend war er bis Mai 1930 beim Rigaer Oberkriegsgericht tatig Von Juni 1930 bis Marz 1931 war er Gehilfe des Justitiars der Rigaer Kaufmannskammer Im April 1931 graduierte er in Riga zum Magister iuris 2 Im selben Monat ging er als Gehilfe zu Edwin Magnus In Messezeiten war er Dolmetscher Als Gehilfe des vereidigten Rechtsanwalts V von Brzezinski wurde er im September 1932 in die Rechtsanwaltskammer Lettlands aufgenommen Vom selben Monat an nahm ihn die Deutsche Gesandtschaft Riga als Rechtsreferenten in Beschlag Als Mitglied des Deutschen Jagerbundes in Lettland war er von 1933 bis 1939 Vorsitzender der Jagdsektion und des Ehrenrates Die Deutsche Jagerschaft wahlte ihn 1937 zum Ehrenmitglied Als vereidigter Rechtsanwalt betrieb er ab Januar 1938 eine Kanzlei in Riga Umsiedlung Bearbeiten nbsp Walter Lange bei den Kuban Kosaken Jugoslawien 1943 Durch die Umsiedlung der Baltendeutschen kam er im Dezember 1939 ins Deutsche Reich Im Januar 1940 trat er in den Justizdienst zunachst beim Amtsgericht Pasewalk dann ab April 1940 als Hilfsrichter beim Amtsgericht in Hohensalza Ab Dezember 1940 war er kurzzeitig bei der Luftwaffe Wehrmacht und beim Reichskommissariat Ostland Anschliessend kam er im Heer Wehrmacht zur 9 Schwadron des Kuban Kosaken Regiments 4 Zuletzt war er Fahnenjunker Unteroffizier Im April 1941 wurde er planmassiger Landgerichtsrat am Landgericht Hohensalza Im Februar 1945 geriet er wahrend der Schlacht um Posen verwundet in sowjetische Kriegsgefangenschaft Er kam in mehrere Gulags Nordrusslands ins Gefangnis von Archangelsk ein Jahr auf die Solowezki Inseln und in Gruben des Donezbeckens Winter 1948 In der Gefangenschaft wurde er 1949 aufgrund eines Kollektivschuld Erlasses von Josef Stalin zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt weil er in der 1 Kosaken Division gedient hatte 3 Dass er bereits im April 1950 nach Hause kam lag nach seinem ausfuhrlichen Gefangenschaftsbericht daran dass er sich als des Russischen kundiger Schreiber selbst in die Entlassungsliste eingetragen hatte und aus dem Massentransport nicht mehr herausgeholt werden konnte In Gottingen und Wuppertal verbrachte er ein halbes Jahr in Heimkehrerlazaretten Von November 1950 bis Juli 1955 war er beim Amtsgericht Mulheim an der Ruhr Landgerichtsrat z Wv und beim Landgericht Duisburg Richter in verschiedenen Zivilkammern Ab August 1955 war er planmassiger Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Oberhausen Ruhestand Bearbeiten Kurz nach seiner Pensionierung am 1 Juni 1964 erwarb er ein Grundstuck in Benefeld Landkreis Fallingbostel Mit seiner Frau schuf er dort ein Paradies fur Mensch und Tier Zu den Hausfesten kamen alte und junge Deutsch Balten die jungen brachten Lange 1960 als Traditionsphilister zur Curonia Goettingensis 4 Sein alter Ornithologenfreund Nikolaus Heinrich von Transehe wohnte ganz in der Nahe in Honerdingen Familie Bearbeiten Lange heiratete am 21 Juni 1931 Helene Baronesse von der Osten Sacken 1904 Tochter des Mitauer Landgerichtsprasidenten Otto Baron von der Osten Sacken 1929 und seiner Frau Nina geb Fedorow 1937 Aus der Ehe ging 1932 der Sohn Dr phil Peer Lange hervor Die Ehe wurde 1950 geschieden Die zweite Ehe ging Lange am 23 Dezember 1954 mit Rosmarie Schmidt 11 Marz 1926 ein Ihre Eltern sind der Rechtsanwalt und Notar Dr iur Georg Schmidt und seine Frau Margaret geb Edle von Metnitz 1946 Werke BearbeitenLange schrieb Publikationen zu erbrechtlichen und zivilprozesslichen Fragen in lettischer Sprache Riga 1937 Er war Mitarbeiter am Sammelwerk Deutsche Rechtsprechung In Westdeutschland veroffentlichte er zahlreiche Artikel in deutschen und auslandischen Jagdzeitschriften Er schrieb mehrere Bucher uber Jagden in europaischen Landern 4 Im Verein fur corpsstudentische Geschichtsforschung erwarb er sich hohes Ansehen 5 Einst und Jetzt Bearbeiten Der studentische Zweikampf bei den deutschen Studenten in Dorpat und Riga Bd 2 1957 S 91 100 Zum Untergang des rigischen Burschenstaates Bd 12 1967 S 117 123 Uber die Fraternitas Marcomannia zu Riga aus den Semestern 1902 1 bis 1918 II und aus dem Hochschulleben Rigas Bd 22 1977 S 129 150 Ein Studentenbrief aus dem Jahre 1866 aus Riga Bd 22 1977 S 151 155 Uber das Burschengericht Bd 23 1978 S 207 214 Die Corpsliste der Fraternitas Marcomannia zu Riga 1902 1918 und ihre Mitglieder des allgemeinen Verbandes Fechtbodisten Bd 23 1978 S 215 230 Die Pistolenduellfrage in Dorpat und Riga Bd 25 1980 S 149 167 Die Beziehungen der Nevania St Petersburg zur Fraternita Baltica zu Riga Bd 26 1981 S 173 184 Baltische Hefte Bearbeiten Auswartige Beziehungen der deutschen Studenten Rigas in den Jahren 1863 1878 Bd 11 1965 Die Wechselbeziehungen der Hochschule Rigas zum Staat in der Zeit von 1862 1887 Bd 13 1967 Hechtstechen verbunden mit Auerhahnbalz Bd 14 1968 Das Nothilfezeichen Bd 15 1969 Uber die Jagdmusik und jagdlichen Schmuck in den baltischen Landen Bd 18 1972 Rigische Studentenbriefe aus dem letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts Bd 21 1975 1977 Gottinger Baltische Corps Blatter Bearbeiten Gottingen und die sogenannte baltische Fechtweise 1 Jg Heft 4 Oktober 1960 Studentenkorporationen in Finnland 2 Jg Heft 2 3 August 1961 Das beginnende technische Zeitalter die Grundung des Baltischen Polytechnikums und der Fraternitas Baltica zu Riga 5 Jg Heft 2 Oktober 1964 Uber das Hochschulleben Rigas um die Jahrhundertwende und die Grundung der Fraternitas Marcomannia im Jahre 1902 Nr 32 November 1976 Briefe aus der Studentenzeit der Jahre 1869 und 1870 aus Riga I Nr 32 November 1976 II Nr 33 Juni 1977 Prominente auf Mensur I Nr 34 November 1977 II Nr 35 Juni 1978 III Nr 36 Dezember 1978 Der Furstengruftskandal Nr 37 Juni 1979Sonstige Bearbeiten Das Pistolenduell im Zeitgeschehen der Fraternitas Baltica zu Riga 1865 1938 Mulheim an der Ruhr 1956 Wild und Jagd in Lettland Verlag Harro von Hirschheydt 1970 Dr Nikolaus v Transehe Zeitschrift fur Jagdwissenschaft 16 1970 Chronik der Zweikampfe zwischen Angehorigen der Fraternitas Baltica und der Rubonia zu Riga von 1877 bis 1938 und Personliches Rubonia Rundschreiben Nr 88 1978 Die Auswirkungen der geistigen Kampfe des Farbstudententums an den deutschen Hochschulen auf das Corpsstudententum und die deutsche Studentenschaft im Baltikum Vortrag vor Kosener Corpsstudenten in Mulheim Ruhr um 1957 Ereignisse aus den Jahren 1926 1938 Festschrift der Fraternitas Baltica Uber den Chargierten Convent C C zu Riga seit Beginn der Aufnahme von nichtdeutschen Corps und den Beziehungen zur Fraternitas Baltica den Rundschreiben der Fraternitas Baltica beigefugt Allgemeines und Quellenangaben Das russische oder internationale Corps Borysthenia zu Riga von 1876 1880 Das polnische Corps Arconia zu Riga von 1879 1915 Das lettische landsmannschaftliche Corps Talavija von 1900 1939 Die Beziehungen der Nevania St Petersburg zur Fraternitas Baltica zu Riga dem Rundschreiben 2 1978 der Fraternitas Baltica beigefugt Alte Burschenherrlichkeit in Finnland abgedruckt im Rundschreiben 1 1960 der Frat Baltica und in den Gottinger Baltischen Corps Blattern 2 Jg Heft 2 3 August 1961 Unbekannte Publikationsdaten Bearbeiten Uber das Brauchtum der Corpsstudenten in Riga Das Eindringen nationalsozialistischen Gedankengutes in die Deutsche Studentenschaft in Riga und die Stellung der Fraternitas Baltica hierzu Das Pauk und Mensurwesen Literatur BearbeitenLange Walter in Friedhelm Golucke Verfasserlexikon zur Studenten und Hochschulgeschichte SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 130 X S 188 190 546 Walter Lange in Album der Landsleute der Fraternitas Baltica Aschaffenburg 1961 Nachruf Gottinger Baltische Corpsblatter Nr 40 Oktober 1980 S 2 Herbert Kater In memoriam Dr jur Walter M Lange Fraternitas Baltica et Curonia Goettingensis Amtsgerichtsrat a D 1904 1980 nach einem Nachruf von Herbert Mast Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung Bd 26 1981 S 9 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Lange jurist Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dissertation Uber die Agrargesetzgebungen der baltischen Randstaaten und die Rechtsnatur der Zwangsenteignung nach baltischem provinziellem Recht Magisterarbeit Totung auf Verlangen des Getoteten nach 460 des Lettlandischen Strafgesetzbuches Lange wurde am 29 Dezember 1949 vom Militartribunal der Truppen des Innenministeriums MWD des Bezirks Woroschilowgrad nach 17 d StGB d RSFSR u des 1 der Erlass d Prasidiums d Obersten Sowjet d UdSSR vom 19 April 1943 zu 25 Jahren ITL Besserungs Arbeitslager verurteilt a b Nachruf H Kater Walter Leo Lange VfcG Normdaten Person GND 1044592028 lobid OGND AKS LCCN n2007045621 VIAF 32532087 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lange WalterKURZBESCHREIBUNG deutsch baltischer Richter Jager und StudentenhistorikerGEBURTSDATUM 26 Dezember 1904GEBURTSORT RigaSTERBEDATUM 24 Mai 1980STERBEORT Bomlitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Lange Jurist amp oldid 231340754