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Dieser Artikel befasst sich mit dem Papiertechnologen Walter Brecht Zu anderen Personen siehe Walther Brecht Walter Brecht 20 Juni 1900 in Augsburg 27 September 1986 in Darmstadt war ein deutscher Wissenschaftler und langjahriger Leiter des Instituts fur Papierfabrikation der Technischen Universitat Darmstadt Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Ausbildung und Beruf 3 Lehrstuhl fur Papiertechnologie an der TU Darmstadt 4 Entwicklung von Messverfahren 5 Auszeichnungen 6 Veroffentlichungen Auswahl 7 Varia 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenWalter Brecht kam am 20 Juni 1900 als zweiter Sohn von Berthold Friedrich Brecht und Wilhelmine Friederike Sophie Brecht geborene Brezing in Augsburg zur Welt 1 Sein alterer Bruder ist der Dramatiker Bertolt Brecht 1898 1956 Der Vater Berthold Friedrich Brecht war katholisch stammte aus Achern im Schwarzwald und war ab 1893 zunachst Kommis dann leitender Angestellter und ab 1914 Direktor der Haindl schen Papierfabriken in Augsburg Dies erlaubte der Familie Brecht zuletzt einen Umzug in eines der Stiftungshauser der Papierfabrik Brechts Mutter Sophie 1871 1920 stammte aus einer pietistischen Familie Ihr Vater Josef Friedrich Brezing 1842 1922 war wurttembergischer Eisenbahnbeamter im oberschwabischen Rossberg heute zu Wolfegg an der kurz vor Sophies Geburt eroffneten Bahnstrecke Herbertingen Isny In seinen Erinnerungen Unser Leben in Augsburg damals 2 beschreibt Walter Brecht seine Kindheit und Jugend in Augsburg Ausbildung und Beruf BearbeitenWalter Brecht besuchte die Oberrealschule in Augsburg Im Juli 1918 machte er das Notabitur und wurde zum Militardienst eingezogen Diesen verbrachte er bis zum 9 November 1918 in Hussigny Ab Mai 1919 verbrachte er eine kurze Zeit beim Freikorps in Augsburg Wahrend Bruder Bertolt die kunstlerische Laufbahn einschlug folgte Walter Brecht den Spuren des Vaters Nach einem Praktikum bei Haindl folgte von September 1919 bis Ende 1920 ein weiteres Praktikum bei der Firma J M Voith in Heidenheim Vom Wintersemester 1920 21 bis 1923 absolvierte er ein Studium zum Papieringenieur an der TH Darmstadt Es folgte eine einjahrige Assistentenzeit bei Friedrich Muller dem Leiter des Instituts fur Papierfabrikation in Darmstadt und 1925 die Dissertation mit dem Thema Einige physikalische Eigenschaften einer Sulfitzellstoff Fasersuspension Erste berufliche Erfahrungen sammelte Walter Brecht durch einen einjahrigen Aufenthalt in den USA in der Feinpapierfabrik Hammermill Paper Company in Erie Pennsylvania 1926 trat er als Betriebsleiter in den Dienst der G Haindl schen Papierfabriken in seiner Heimatstadt Augsburg Lehrstuhl fur Papiertechnologie an der TU Darmstadt BearbeitenMit 31 Jahren wurde Walter Brecht am 1 April 1931 auf den Lehrstuhl fur Papierfabrikation an der Technischen Hochschule in Darmstadt berufen Er loste seinen emeritierten Lehrer Professor Friedrich Muller ab und war der dritte Lehrstuhlinhaber des 1905 gegrundeten Instituts fur Papierfabrikation 3 In den folgenden vier Jahrzehnten baute Walter Brecht das Institut der Papierfabrikation seit 2002 Institut fur Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik PMV 4 zu einem fuhrenden Institut der Papierforschung aus Schwerpunkte waren die Technologie des Holzschliffs der Wasserhaushalt von Zellstoff und Papierfabriken der Entwicklung der Altpapieraufbereitung sowie der Entwicklung von Prufmethoden und geraten Anfang des Jahres 1938 wurde das Institut zum Vierjahresplan institut fur Zellstoff und Papiertechnik ausgebaut und dem Reichsamt fur Wirtschaftsausbau unterstellt 5 In den folgenden Jahren befassten sich Brecht und seine Mitarbeitenden am Vierjahresplaninstitut vor allem mit der Forschung zu Ersatzstoffen fur devisengebundene Rohstoffe Im Jahr 1940 trat er in die NSDAP ein 6 Durch den Bombenangriff auf Darmstadt am 11 September 1944 wurde sein Institut fast vollstandig zerstort Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Institut durch Mittel des Staates und zu einem Drittel durch Spenden aus der Industrie wieder aufgebaut Im Amtsjahr 1956 57 wurde Walter Brecht zum Rektor der Technischen Hochschule Darmstadt gewahlt 7 Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1971 bildete Walter Brecht etwa 320 Diplomingenieure der Fachrichtung Papieringenieurwesen aus 8 Er starb am 27 September 1986 an Herzversagen 9 Entwicklung von Messverfahren BearbeitenIm Laufe seiner langen Forschungstatigkeit war Walter Brecht massgeblich an der Entwicklung von mehreren Pruf und Messverfahren fur die Papierindustrie beteiligt Holzsplitterbestimmung nach Brecht Holl mit dem Brecht Holl Fraktionator Bestimmung des Spaltwiderstandes von Karton nach Brecht Knittweis gemass DIN 54 516 04 ZM V 28 79 Bestimmung der Weiterreissarbeit von Papier nach Brecht Imset gemass DIN 53 115 08 Druckentspannungsflotation fur die Altpapieraufbereitung nach Brecht Merlau Auszeichnungen Bearbeiten1936 erster Trager der Alexander Mitscherlich Denkmunze des Vereins ZELLCHEMING 1965 Ehrenvorsitzender des Akademischen Papier Ingenieur Vereins an der Technischen Hochschule Darmstadt 1971 Goldener Ullstein Ehrenring des Bundesverbandes Druck 1971 Goldener Ehrenring fur Papiergeschichte 1972 Goldene Lampen Medaille des Vereins der Finnischen Zellstoff und Papierindustrie 1979 Silberne Verdienstplakette der Stadt Darmstadt 1981 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1985 Johann Heinrich Merck Ehrung der Stadt DarmstadtQuelle 10 11 12 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenWalter Brecht und G Schuster Der Einfluss der Holzfeuchtigkeit auf die Ergebnisse des Schleifprozesses Das Papier 8 21 22 1954 Seite 462 469 Walter Brecht und R Berberat Die Jahresringbreite von Fichtenschleifholz in ihrem Einfluss auf die Ergebnisse des Schleifprozesses Wochenblatt fur Papierfabrikation 7 1960 Seite 247 249 Walter Brecht Fridolin Zippel und Werner Merlau Betriebskontrolle des Fabrikationswasser Haushaltes von Papierfabriken 1962 Biberach an der Riss Walter Brecht und K Meltzer Uber die messtechnische Beurteilung der Helligkeit von Holz Wochenblatt fur Papierfabrikation 93 18 1965 Seite 777 785 Herstellung des Papiers in den vergangenen 100 Jahren Forschung technische Entwicklung und Ausbildung Wochenblatt fur Papierfabrikation 7 1970 Seite 273 296 Unser Leben in Augsburg damals Biografie 1984 Frankfurt am Main Walter Brecht und Hanns Lutz Dalpke Wasser Abwasser Abwasserreinigung in allgemeiner Sicht und in der Sicht der Papier und Zellstoffindustrie 1980 Biberach an der Riss Aus Brechts Tagebuch Ein Jahr Amerika damals 1925 26 ausgewahlt von S Schmidt Wochenblatt fur Papierfabrikation 1 1990 Seite 6 10Varia BearbeitenIm Jahre 1976 wurde von der ZELLCHEMING die Walter Brecht Denkmunze zu Ehren des langjahrigen Leiters des Darmstadter Institutes fur Papierfabrikation gestiftet um herausragende technische und wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Papierindustrie auszuzeichnen 13 14 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Brecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Brecht Walter Hermann Paul Hessische Biografie Stand 29 Juni 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Wochenblatt fur Papierfabrikation Nr 13 1960 Seite 551 und Nr 19 1986 Seite 807 Walter Brecht Unser Leben in Augsburg damals Insel Verlag Frankfurt 1984 ISBN 978 3458141754 Hans Joachim Putz 100 Jahre Fachgebiet und APV in Wochenblatt fur Papierfabrikation 1 2 2005 S 35 38 41 Wochenblatt fur Papierfabrikation 134 1 2 2006 Seite 43 Melanie Hanel Normalitat unter Ausnahmebedingungen Die TH Darmstadt im Nationalsozialismus WBG Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 26640 1 S 279 Melanie Hanel Normalitat unter Ausnahmebedingungen Die TH Darmstadt im Nationalsozialismus WBG Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 26640 1 S 270 Wochenblatt fur Papierfabrikation 13 1960 Seite 551 Wochenblatt fur Papierfabrikation 19 1986 Seite 807 ZELLCHEMING Jahresbericht 2011 S 139 Wochenblatt fur Papierfabrikation Nr 19 1986 Seite 807 ZELLCHEMING Jahresbericht 2011 S 124 139 145 ZELLCHEMING Jahresbericht 2013 S 123 Professor Dr Walter Brecht gestorben in Wochenblatt fur Papierfabrikation 19 1986 Seite 807 ZELLCHEMING Jahresbericht 2011 S 138Normdaten Person GND 118665960 lobid OGND AKS LCCN n85242932 VIAF 32790327 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brecht WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher PapiertechnologeGEBURTSDATUM 20 Juni 1900GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 27 September 1986STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Brecht amp oldid 238988631