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Die prachtig ausgestattete Kirche Maria Hilf in Speiden einem Ortsteil der Gemeinde Eisenberg ist ein Wallfahrtsort im Ostallgau Mit der Wallfahrtskirche Mariahilf bei Passau 1622 zahlt Speiden zu den altesten Maria Hilf Wallfahrtsorten Gnadenkapelle und Wallfahrtskirche Maria Hilf in SpeidenSpeiden von SudostenHl Joseph von Peter HeelAndachtsbild von 1736 mit der GnadenkapelleInnenraum der GnadenkapelleSudliches Portal Inhaltsverzeichnis 1 Gnadenbild 2 Gnadenkapelle 3 Wunderglaube 4 Wallfahrtskirche 5 Ausstattung 6 Opferstocke 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGnadenbild BearbeitenNach der Uberlieferung fuhrte der Speidener Kleinbauer Christian Steinacher mitten im Dreissigjahrigen Krieg beim Fussener Schwanenwirt Maurerarbeiten aus Dabei entdeckte er auf dem Dachboden eine Figur der Muttergottes die unbeachtet in einer Ecke stand Steinacher habe sich das Bildnis erbeten und mit nach Hause genommen Die gekronte Madonna sitzt auf einem Thron und halt das Jesuskind mit der Weltkugel im linken Arm Das Kind ist mit der Mutter nur lose verbunden und zeigt Stilmerkmale des 14 Jahrhunderts die gotische Madonna solche des fruhen 16 und 17 Jahrhunderts 1 Gnadenkapelle BearbeitenUber die Entstehung der kleinen Gnadenkapelle berichtet die Inschrift auf dem Sockel der Marienfigur Danach habe Steinacher sein Tochterchen Annele an einem Kreuz vor seinem Haus knien und beten gesehen Hier seien drei an der Pest gestorbene Soldaten des Regiments Graf von Schlick begraben worden Auf die Frage warum sie das tue habe das Madchen geantwortet ach vatter in abwesen deiner haben mir dise soldaten vill guetes gethan ia auch bej dem laben erhalten 2 Daraufhin habe Steinacher zum Dank fur die Errettung seines Kindes 1635 eine Kapelle errichtet in der er seine Madonna aus Fussen zur Verehrung aufstellte Wunderglaube BearbeitenDas Mirakelbuch berichtet weiter dass sich schon beim Bau der Kapelle ein Wunder ereignet habe Damals sei die auf Krucken gehende Maria Welz von Rieden vorbeigekommen und habe gemeint wenn die Gottesmutter dem Steinacher geholfen habe werde sie auch ihr helfen konnen Und siche alsbalden ist dises weibs pield erhort worden ihre ghrade glider erlangt unnd zum wortzeichen ihr kruckhen altort gelassen nach ihrer andacht ganz ghrad haimb gangen 2 Danach folgen weitere 155 Guttaten bis 1657 Nachtrage von anderer Hand und verschiedene Einzelheiten aus der Geschichte der Wallfahrt Wallfahrtskirche BearbeitenDie Wallfahrt nach Speiden muss rasch grossen Zulauf erhalten haben denn die Gnadenkapelle war sehr bald viel zu klein Mit den reichlich fliessenden Opfergeldern entstand zwischen 1644 und 1647 nordlich davon eine ziemlich grosse Kirche 3 Auch dieses Gotteshaus war dem Ansturm der Glaubigen nur wenige Jahre gewachsen Schon 1660 dachte man an einen Erweiterungsbau in den dann Teile der alten Sakristei und des Turmes integriert wurden 1678 konnte diese neue Kirche durch den Augsburger Furstbischof Johann Christoph von Freyberg eingeweiht werden Der Bau zeigte aber bald Mangel Das Dach war undicht die Schlaguhr ruiniert und die Orgel hatte keine Pfeifen Wegen der damals unsicheren Zeiten dauerte es lange bis die Kirche in einem ordnungsgemassen Zustand war Ausstattung BearbeitenZum hundertjahrigen Jubilaum der Wallfahrt im Jahre 1736 erhielt die Kirche neue Altare Der Hauptaltar mit den Statuen des hl Joachim und des hl Zacharias von Peter Heel 1696 1767 gefertigt ist ein Kleinod des Rokoko ebenso seine Figuren an den Seitenaltaren die Heiligen Joseph und Johann Evangelist links und die Apostel Petrus und Paulus rechts Die Seitenaltare sind ebenfalls von Heel gefertigt Die Gemalde der Seitenaltare zeigen Maria mit ihren Eltern links und den hl Johann Nepomuk rechts und sind laut Dehio Handbuch von Johann Walch 4 wahrscheinlich ist damit Anton Joseph Walch gemeint 5 6 1783 erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen Der qualitatvolle Stuck ist eine Gemeinschaftsleistung Pfrontener Stuckateure Die hochsten Lohne erhielten Joseph Anton Geisenhof 1737 1797 und sein Sohn Johannes Der Stuck umrahmt im Langhaus ein Deckengemalde von Joseph Keller 1740 1823 Es weist bereits Stilmerkmale des Klassizismus auf Dargestellt ist die himmlische Gnade die durch die Gottesmutter auf die Menschheit herabkommt Das Fresko in der Mitte des Chorraumes zeigt die Himmelfahrt Mariens Es ist umrahmt von Medaillons mit Darstellungen aus dem Leben Mariens Tempelgang Verkundigung Weissagung Simeons und Darstellung Jesu im Tempel Die vier Bilder an der Brustung der unteren Empore empfehlen Maria den Neugeborenen Kranken Sterbenden und Eheleuten als Nothelferin Die Orgel mit 12 Register stammt aus dem Jahr 1977 und wurde von Guido Nenninger erbaut Opferstocke BearbeitenIn Speiden gab es zwei Grundherren Die Herrschaft Freyberg Eisenberg und Freyberg Hohenfreyberg Die Gnadenkapelle und das Langhaus der Wallfahrtskirche stehen auf hohenfreybergischem der Chor aber auf eisenbergischem Grund und Boden Deshalb kam es zu langwierigen Differenzen zwischen den beiden Herrschaften um das Patronatsrecht uber die Kirche Wegen der Einnahmen aus den Opferstocken einigte man sich pragmatisch Sie konnen nur geleert werden wenn drei Werkzeuge gleichzeitig eingesetzt werden Eines hatte der Pfarrherr das zweite der eisenbergische und das dritte der hohenfreybergische Amtmann oder deren Stellvertreter Wegen des Streites um das Patronatsrecht aber kamen nicht immer alle drei Parteien zum vereinbarten Termin so dass die Opferstocke oft randvoll waren Das erfreute Spitzbuben die mit Leimruten den Inhalt stahlen 7 Literatur BearbeitenVerena Friedrich Speiden Maria Hilf 1 Auflage 1997 Kunstverlag Peda Passau Ludwig Dorn Wallfahrtskirche Mariahilf in Speiden 2 Auflage Schnell und Steiner Munchen Zurich 1985 Schnell Kunstfuhrer Nr 1187 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Petzet Stadt und Landkreis Fussen Kurzinventar Deutscher Kunstverlag Munchen 1960 a b Pfarrarchiv Zell Mirakelbuch hier zitiert nach Hans Popp Mariahilf in Speiden 1636 1936 Holdenried Fussen 1936 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 958 Norbert Lieb Walch Anton Joseph In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 35 Waage Wilhelmson E A Seemann Leipzig 1942 S 65 Listet die Seitenaltarbilder als Werke Anton Joseph Walchs Lorenze Heckelsmuller Josef Anton Walch 1712 1773 ein Kaufbeurer Maler des 18 Jahrhunderts Heimatverein Kaufbeuren Kaufbeuren 1986 Weist darauf hin dass ein zu der Zeit in der Region tatiger Johann Walch nicht bekannt ist Akten im Pfarrarchiv ZellWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche Maria Hilf Speiden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 610722222222 10 613388888889 Koordinaten 47 36 38 6 N 10 36 48 2 O Wallfahrtsorte und Gebetsstatten des Bistums Augsburg Klosterkirche Andechs Andechs Maria im Elend Baar St Benedikt Benediktbeuern St Jakobus St Laurentius und Hl Kreuz Biberbach Wallfahrtskirche Herrgottsruh Friedberg Maria Hilf auf dem Lechfeld Klosterlechfeld Marienfried Pfaffenhofen an der Roth Maria Hilf Speiden Zur Schmerzhaften Muttergottes Vilgertshofen St Michael Violau St Leonhard im Forst Wessobrunn Wigratzbad Maria Vesperbild Ziemetshausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Maria Hilf Speiden amp oldid 236753375