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Willie Reginald Reg Bray 30 April 1879 in London Forest Hill 6 Juni 1939 in Croydon war ein englischer Exzentriker der vier Jahrzehnte lang und mit mehr als 32 000 teilweise skurrilen Postkartenexperimenten und Objektversendungen einschliesslich seiner selbst die Leistungsfahigkeit der britischen Royal Mail erforschte und dabei mehr als 15 000 Autogramme von Personen aus aller Welt sammelte Durch Ausstellungen seiner Autogrammsammlung Publikationen zu postalischen Themen und durch Auftritte im Radio etablierte er sich in der Offentlichkeit als The Human Letter 1 und The Autograph King 2 Die meisten der heute noch erhaltenen Postkarten von Reginald Bray sind mit der One Halfpenny Victoria frankiert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Postalische Experimente 2 1 Inoffizielle Postkarten 2 2 Kryptische Adressen 2 3 Unverpackte Objekte 2 4 Ungewohnliche Versendung 2 5 Der menschliche Brief 2 6 Die Grenzen der Royal Mail 3 Autogrammsammlung 3 1 Der Konig der Autogramme 3 2 Erfolglose Anfragen 4 Erscheinung in der Offentlichkeit 4 1 Zeitungsartikel 4 2 Radiointerviews 4 3 Ausstellungen 5 Zitate 6 Einzelnachweise und Ubersetzungen 7 Literatur 8 WeblinksLeben BearbeitenBray wurde 1879 im Stadtteil Forest Hill im Sudsudosten von London als Sohn von Edmund und Mary Bray geboren Das Ehepaar lebte dort in einer viktorianischen Villa zusammen mit Edmunds Halbgeschwistern Mark und Lizzie Duffet und deren Mutter Elizabeth Duffet in der Stanstead Road Als 10 Jahriger besuchte Reginald das St Dunstan s College Es wird berichtet dass er ein durchschnittlicher Schuler war der fruh mit dem Sammeln von Briefmarken und Zugfahrscheinen begann und der nicht zuletzt um female companionship zu suchen mit Freunden dem Forest Hill Cycling Club dem lokalen Radfahrer Club beitrat Diese Freude am Radfahren erhielt er sich sein ganzes Leben Bray machte eine Ausbildung zum Buchhalter und ubte diesen Beruf zeit seines Lebens aus Die so erlernte Sorgfalt wandte er auch bei seinen Hobbys an indem er jeder verschickten Kuriositat und jeder postalischen Autogrammanfrage eine Nummer zuordnete und den Vorgang ausfuhrlich dokumentiert in einem Register niederlegte Nachdem er als junger Mann drei Schwestern die er durch den Forest Hill Cycling Club kennen gelernt hatte gleichzeitig hofiert hatte entschied er sich fur die mittlere Mabel Hargreaves und heiratete sie im September 1908 Das Ehepaar hatte eine Tochter namens Phyllis die im August 1909 geboren wurde Seit seiner Geburt wohnte Bray in Forest Hill Er verliess diesen Stadtteil erst 1938 als er nach Croydon zog W Reginald Bray who never took a sick day in his life 3 starb im Alter von 60 Jahren in seinem Haus an einem Herzinfarkt Postalische Experimente Bearbeiten nbsp Penfold Briefkasten Penfold pillar box Replikat der hexagonalen viktorianischen Form benannt nach dem Architekten und Designer John Wornham PenfoldDas Jahr 1898 wurde von Bray selbst als der eigentliche Beginn seiner Faszination vom Postsystem angesehen da er in diesem Jahr fur einen Sixpence 4 den aktuellen Post Office Guide in dem jede Art postalischer Dienstleistung deren Kosten sowie die diese betreffenden Postbestimmungen aufgefuhrt waren erwarb und komplett durchlas Der Bray Biograf John Tingey vermutet dass Formulierungen im Post Office Guide wie letters etc should be clearly and legibly addressed 5 und all letters etc must be delivered as addressed 6 Brays Neugier weckten bis zu welchen Grad die Royal Mail ihren eigenen im Post Office Guide niedergeschriebenen Vorgaben Folge leisten konne Des Weiteren vermutet Tingey dass es geradezu schicksalhaft war dass sich als die ganze Familie 1899 in das Haus Nr 135 in der Devonshire Road zog ein Penfold Briefkasten in Sichtweite des Hauses befand und noch heute dort befindet Uber 40 Jahre lang und bis zu seinem uberraschenden Tod fuhrte Bray mehr als 32 000 sowohl kreativ konzipierte als auch systematisch dokumentierte postalische Experimente und Autogrammanfragen durch In den 1950er Jahren verkaufte seine Tochter Phyllis dieses Material kistenweise und nur einige ausgewahlte Stucke blieben in Familienbesitz Heute sind Post Curiosa von W Reginald Bray gesuchte Sammlerstucke Inoffizielle Postkarten Bearbeiten Versendungen von skurrilen Postkarten waren z B eine von seiner Mutter Mary mit dem Muster Bray Forest Hill gehakelte Karte Noch unverheiratet schickte er eine weitere gehakelte Karte an Annie Taylor eine junge Dame die er verehrte die Beziehung wurde erfolglos beendet Auch experimentierte er mit ungewohnlichen Postkartenformaten Selber gezeichnete und ausgeschnittene cartoonhafte Formen wie ein Mannerkopf oder ein Eselskopf auch verschickte er mehrere Postkarten die aus gestarkten Hemdkragen zusammengenaht waren Durch seine postalischen Collagen Zeichnungen und Bilderratsel siehe unten war Bray damit ein bisher nicht als solcher anerkannter Vorreiter der Mail Art die erst 60 Jahre spater durch Ray Johnson popular gemacht wurde Kryptische Adressen Bearbeiten Um die Fahigkeiten der Postzusteller zu erforschen schrieb Bray Adressen in Reimform teils reiner teils unreiner Endreim wobei er gelegentlich als Hilfestellung wie im angegebenen Beispiel die essenziellen Elemente unterstrich Diese Karte wurde an E Arnold einen langjahrigen Nachbarn und Freund von Bray geschickt an den er haufig Postkarten adressierte die er dann bei gemeinsamen Treffen wieder zuruckerhielt Adresse wie sie von W Reginald Bray angegeben wurde Freie deutsche Ubersetzung in gereimter Adaption Now Postman be kind if you will Deliver this down at Torrhill This house is situated in Devon The post went out about eleven The Post Office is down in the village The name of which is Ivybridge The address I think I ve now you told Except the name is E Arnold Herr Brieftrager bitte freundlich verstehen Nach Torrhill soll diese Karte gehen In Devon lieget dieses Haus Die Post ging etwa elf Uhr raus Das Postburo ist unten im Ort Und Ivybridge nennt man ihn dort Die Adresse hab ich jetzt mitgeteilt Dort ist es wo E Arnold weilt Ende des 19 Jahrhunderts kamen Bildpostkarten und Ansichtspostkarten in Mode Bray verwendete sie bald bei seinen Experimenten indem er als Adresse To the Occupier 7 To the Resident nearest 8 oder ahnliche Formulierungen verwendete um Personen zu erreichen die im auf der Karte abgebildeten Gebaude Leuchtturm Schiff Zug geographischen Objekt o a als Ein oder Anwohner lebten oder arbeiteten Auf den Karten stellte er den ihm unbekannten Adressaten einfach zu beantwortende Fragen und bat sie diese postalisch zu beantworten und die Karten an ihn zuruckzuschicken In einem dieser Falle Bray schrieb an die Brighton Fire Brigade auf einer Karte die angeblich die Feuerwehrmanner bei einem grossen Brandeinsatz das Lewes Fire im Jahre 1905 zeigte erhielt er als Antwort einen Brief in dem zugegeben wurde dass das Foto schon vor dem Brand wahrend einer Ubung auf dem Polizeisportplatz entstanden sei und dass die abgebildeten Feuerwehrmanner nichts mit dem Brandeinsatz zu tun gehabt hatten Bei weiteren Postkarten mit bildlich dargestellten Adressen z B dem Portrat des Empfangers plus Strassenname ohne Nummer plus Ort fugte Bray den folgenden sehr hoflich erlauternden aber auch unterschwellig die Berufsehre ansprechenden Kommentar bei Dear Sir or Madam will you kindly redirect this postcard to the above address as I want to test the skill of the postal authorities with regard to cards pictorially addressed 9 In einem dieser Falle die Postkarte wurde naturlich zugestellt und Bray erhielt sie spater zuruck kommentierte ein britischer Postbeamter ein Strafporto am Rande der Postkarte Pursuing this game we hope there are not many However for your hobby you will have to pay a penny 10 Weitere Ansatze waren aus Zeitungen zusammengesetzte Bild Collagen oder auch von Bray selbst sehr realistisch gezeichnete Bilderratsel mit denen er die Adresse visuell darstellte Unverpackte Objekte Bearbeiten Unter den Gegenstanden die Bray ohne Verpackung aber frankiert und an sich selbst oder an seinen Freund E Arnold s o adressierte und verschickte oft auch von Reisezielen aus die er im Urlaub oder an Wochenenden mit dem Fahrrad erreicht hatte befanden sich ein Kaninchenschadel Adresse entlang den Nasenknochen geschrieben eine leere Geldtasche die man offnen musste um im Inneren die Adresse und Frankierung zu finden ein Kurbis eine Fahrradpumpe eine Bratpfanne ein Hausschuh eine Kleiderburste eine Tabakspfeife eine Hemdbrust eine Schiefertafel eine russische Zigarette ein Gebinde Zwiebeln eine frisch ausgegrabene Rube verschickt aus Irland ein auf eine Postkarte geklebtes Stuck Seetang ein Pennystuck mit einem gebohrten Loch um den frankierten Adresszettel zu befestigen Bray vergass die Briefmarke und musste zwei Penny Strafgebuhr zahlen Ungewohnliche Versendung Bearbeiten nbsp Ballonfahrt um die JahrhundertwendeUm seine Sammlung von Poststempeln zu vergrossern ersann Bray ungewohnliche Methoden um seine Postkarten zu Lande zu Wasser und in der Luft so weit wie moglich zu verschicken So liess er an sich selbst adressierte frankierte und unfrankierte Postkarten mit entsprechenden Instruktionen an den Finder oder die Finderin in Personen und Guterwagen der Eisenbahn liegen in der Hoffnung dass sie erst relativ spat entdeckt und von weit entfernten Orten an ihn zuruckgeschickt wurden Dem gleichen Zweck diente sein Verstecken von praparierten Postkarten in Stapeln der wochentlich erscheinenden Zeitschrift Tit Bits from all the interesting Books Periodicals and Newspapers of the World die bereits damals eine hohe Auflage erreichte und sich auf menschliche Dramen und Sensationsjournalismus spezialisierte Erfolge mit dieser Methode brachten ihn auf die Idee praparierte und mit landesublichen Marken frankierte Postkarten in zusammengerollten Zeitungen an fiktive Adressen in fernen Landern zu schicken Wenn in diesem Land bei Unzustellbarkeit die Zeitung entrollt wurde fiel die Karte heraus und wurde von dortigen Postbeamten gestempelt und als unzustellbar an Bray zuruckgeschickt Bray der fast sein ganzes Leben in Forest Hill verbrachte machte sich einen Spass daraus Bekannten diese Karten als Beleg vorzulegen dass er um die ganze Welt gereist sei Bray verschickte auch Postkarten per Flaschenpost die er entweder selbst in Flussen oder am Meer aussetzte oder die er von Bekannten die eine Fahre benutzten aussetzen liess Die Flaschen enthielten eine schriftliche Anleitung und das Versprechen demjenigen eine kleine Belohnung zukommen zu lassen der die darin enthaltene Postkarte an Bray zuruckschickte Ebenso konnte er Ballonfahrer fur seine Zwecke gewinnen indem er sie bat Postkarten an gasgefullten Ballons der Willkur der Windstromungen zu ubergeben Der menschliche Brief Bearbeiten nbsp Irish Terrier photographische Aufnahme von vor 1911 Im Post Office Guide fand Bray das Dienstleistungsangebot A person may also be conducted by Express Messenger to any address on payment of the mileage charge 11 Als allererste Person in Grossbritannien beanspruchte er diesen Dienst und liess sich am 8 Februar 1900 per Post zum Hause seiner Eltern geleiten Da er bei seinem ersten Versuch keinen Beleg erhielt wiederholte er seine Selbstverschickung am 14 November 1903 fotografisch dokumentiert Bray mit Schirmmutze und Fahrrad und erhielt einen Postbeleg Damit konnte er spater beweisen dass er der erste Mensch war der diesen Postservice in Anspruch nahm und nicht etwa ein gewisser Henry Turner von der Insel Guernsey der den gleichen Vorgang fur sich im Jahre 1905 initiiert hatte und vom British Postal Museum lange Zeit als first person who posted himself gefuhrt wurde 1932 wiederholte Bray den Vorgang ein drittes Mal und erneut in Gegenwart eines Fotografen Als erster Mensch der Welt der sich selbst verschickte gilt allerdings Henry Brown der sich bereits 1849 von Richmond nach Philadelphia versendete und sich damit aus der Sklaverei befreite Am 10 Februar 1900 zwei Tage nach seiner Selbstverschickung liess Bray seinen Irish Terrier Bob 12 an der Leine vom Exceptional Express Service innerhalb von sechs Minuten vom Abgabepostamt Kent Forest Hill ebenfalls an die Adresse seiner Eltern in Forest Hill uberfuhren Die Grenzen der Royal Mail Bearbeiten nbsp Fingal s Cave auf der Insel Staffa Schottland Fotografie um das Jahr 1900 Neben Brays systematisch immer anspruchsvoller werdenden Experimenten denen die Royal Mail in den meisten Fallen unermudlich und erfolgreich nachkommen konnte gab es auch praktische und logistische Grenzen die durch Brays stetig schwieriger werdenden Herausforderungen in nicht unerheblicher Haufigkeit uberschritten wurden und das Limit der Leistungsfahigkeit der britischen Postbehorde aufzeigten Ein Versuch die Adresse mit rotem Siegelwachs zu schreiben schlug fehl da die Buchstaben wahrend des Transports abblatterten Die Karte wurde Bray mit dem Vermerk insufficiently addressed 13 und mit Strafporto versehen zuruckgeschickt Der Versuch eine Postkarte mit einer Onepenny Marke von London uber New York Stockholm Bern Kalkutta Singapur Sydney und Rom nach Auckland und dann wieder zuruck nach Forest Hill zu schicken scheiterte konzeptuell incorrectly addressed 14 Am 30 Juli 1898 versuchte Reginald Bray eine Postkarte To a Resident 15 Fingal s Cave Staffa zu schicken Die Royal Mail war aber nicht in der Lage dem nachzukommen Der Grund lag vermutlich darin dass die Insel Staffa zu diesem Zeitpunkt unbewohnt war Dass Bray nicht nur durch seine Mail Art sondern auch in Bezug auf Konzepte der Kundenbetreuung seiner Zeit voraus war belegt die Unzustellbarkeit einer Postkarte aus dem Jahr 1899 an Santa Claus Esq insufficiently addressed erst 1963 1964 war die Royal Mail logistisch in der Lage Briefe an den Weihnachtsmann weiterzuleiten dann aber auch zu beantworten Autogrammsammlung Bearbeiten nbsp Ohm Kruger ca 1892 Ausloser fur Brays Sammelleidenschaft von Autogrammen die er rein postalisch und ohne direkten Kontakt zu den ausgewahlten Personen erfragte war der Zweite Burenkrieg 1899 1902 Vier Tage nach Ausbruch des Krieges schickte Bray eine Postkarte an Ohm Kruger den Prasidenten der Sudafrikanischen Republik und damit Kriegsgegner der Briten mit der Bitte diese Karte an ihn zuruckzuschicken Die Karte kam unbeantwortet zuruck war aber mit einer Vielzahl von Stempeln und dem kriegsbedingten Vermerk mail service suspended 16 versehen Solche seltenen nur temporar und zeitlich begrenzt verwendeten Stempel sind heute begehrte Sammlerobjekte Der Konig der Autogramme Bearbeiten Durch diese Burenkriegspost ermutigt schrieb Bray Autogrammanfragen an jeden der in Sudafrika im Einsatz befindlichen britischen Generale indem er ihre Bilder beifugte damals popularerweise als Zigarettenbild Serien Marke Ogden s Guinea Gold Cigarettes 17 erhaltlich Um die Anfrage in der ihm eigenen Manier als weniger einfach fur die Postbehorden zu gestalten schnitt Bray den aufgedruckten Namen des Betroffenen unten vom angehefteten Zigarettenbild ab und gab eine sehr allgemeine Anschrift an wie z B British Field Forces South Africa Die Royal Mail und die britische Feldpost zeigte sich seinen Herausforderungen gewachsen und Bray war mit dieser Methode des Autogrammsammelns sehr erfolgreich Noch wahrend des Burenkrieges bedachte Bray lokale englische Beruhmtheiten wie Kriegskorrespondenten Politiker Schriftsteller Kunstler Theater und Kirchengrossen und Sportler hier besonders Cricketspieler und Crocketspieler mit seinen Anfragen Doch auch schwarze Schafe wie Finanzschwindler und verurteilte Verbrecher deren Namen er aus der Zeitung erfahren hatte erhielten postalische Anfragen von ihm Zwei Gebiete in denen er besonders intensiv sammelte waren die aufkommende Filmindustrie und die sich immer schneller entwickelnde Luftfahrt einige Beispiele in Folge nbsp Charles ChaplinSchauspieler ca 1900 1910 nbsp General Nogi MaresukeStatthalter von Taiwan 1909 nbsp Maurice ChevalierSanger undFilmschauspieler 1920 nbsp Gary CooperFilmschauspieler 1950 nbsp Dorothy LamourFilmschauspielerin 1938 nbsp Laurence OlivierSchauspieler 1939 Im Jahre 1906 nach Ausstellungen seiner Sammlung in mehreren Stadten Englands legte Bray sich den Titel The Autograph King zu Er liess sich personalisierte Autogramm Anfragekarten drucken auf denen er diesen Titel verwendete das Jahr und die Orte seiner Ausstellungen auffuhrte und behauptete The owner of the largest collection of Modern Autographs 18 zu sein Seine Anfragen mit diesen Karten sorgten fur einen Ruckkopplungseffekt und er erhielt immer mehr Autogramme Erfolglose Anfragen Bearbeiten Auf die Tausende von Anfragen die Bray weltweit verschickte gab es auch Weigerungen seinem Wunsch nach einem Autogramm zu entsprechen einige bedeutendere Beispiele in Folge nbsp Winston Churchill 1900 nbsp Konigin Maria 1901 nbsp Konig Eduard VII 1902 nbsp Konigin Alexandra 1902 nbsp Konig George V etwa 1911 nbsp Adolf Hitler 1934 Im Jahr 1900 schrieb Bray eine Autogrammanfrage an den 26 jahrigen Winston Churchill der damals gerade in das britische Unterhaus gewahlt worden war Die retournierte vorgedruckte Antwort erlauterte dass Churchill es sich zur Regel gemacht habe Autogramme nur gegen eine Spende von einem Shilling in Briefmarken fur die Church Army eine der Heilsarmee ahnliche Organisation der Church of England zu geben Dieser Bedingung kam Bray nicht nach Auch bei der Royal family konnte Bray um 1910 mit seinen Anfragen keine Erfolge verbuchen und erhielt pauschale Antwortschreiben dass der Grund fur eine generelle Ablehnung in der ungeheuer grossen Anzahl an Autogrammanfragen liege die an das Konigshaus gerichtet wurden Seinen langsten erfolglosen Kampf um ein Autogramm hatte W Reginald Bray mit dem deutschen Reichskanzler Adolf Hitler Nach mehreren schriftlichen Standardanfragen schrieb Bray 1934 seinen funften und letzten Brief an die Staatskanzlei sogar auf Deutsch Er erwahnte darin bedeutende Personlichkeiten die ihm bereits ihre Autogramme geschickt hatten darunter Papst Pius X Mussolini Franz von Papen alle bisher angeschriebenen Prasidenten der Vereinigten Staaten John J Pershing Gustav Stresemann und viele andere mehr Bray schloss mit den Worten Ich wunsche Ihnen und der Deutschen Nation das Allerbeste aber das Sekretariat der nationalsozialistischen Fuhrung in Berlin durchschaute seinen diplomatischen Versuch wies alle seine Gesuche hoflich aber bestimmt zuruck und verbat sich mit deutlichen Worten weitere Anfragen Bray musste sich mit den Autogrammen von Franz Bracht und Gerd von Rundstedt zufriedengeben Erscheinung in der Offentlichkeit BearbeitenZeitungsartikel Bearbeiten W Reginald Bray veroffentlichte Artikel zu seinen Aktivitaten in acht verschiedenen Journalen Bereits 1904 im Alter von 25 Jahren schrieb W Reginald Bray einen Artikel Postal Curiosities im Royal Magazine in dem er seine Motive mit den folgenden Worten darlegte My object from the beginning was to test the ingenuity of the postal authorities and if possible to vindicate them of the charges of carelessness and neglect 19 nbsp Eine mehrfach gestempelte LETTER CARD d h eine vorfrankierte Karte One Penny die in der Halfte gefaltet und dadurch verschlossen werden kann 1911 folgte ein weiterer Artikel im Royal Magazine in dem Bray auf eine Anderung der postalischen Regulierungen einging die es nicht weiter erlaubte Bilder an einfachen Postkarten anzubringen weshalb er seit dieser Anderung die seit 1892 existierenden letter cards fur seine Autogrammanfragen verwendete 1932 schrieb Bray einen kurzen bebilderten Zeitungsartikel Dogs as Letters in dem er seine eigenen Erfahrungen mit Bob und die Nutzlichkeit dieser Postdienstleistung beschrieb Wahrend dieser Dienst im Jahr 1900 drei Penny pro Meile kostete war der Preis 1932 auf das Doppelte angestiegen 1934 schrieb Bray in der Zeitschrift Post Annual einen Artikel uber ein weiteres seiner Sammelgebiete in dem er ebenfalls systematische Versendungsexperimente durchgefuhrt hatte Unter dem Titel Postmarks handelte er die Geschichte der britischen Poststempel von den Anfangen des Postsystems im 17 Jahrhundert bis ins Jahr 1930 ab 1935 und 1936 schrieb er langere Artikel uber das Sammeln von Autogrammen in den Jugendzeitschriften Girl s Own Paper und Boy s Own Paper Bray sammelte auch Artikel die in englischen und sogar deutschen und franzosischen Zeitungen uber ihn und seine Aktivitaten erschienen Radiointerviews Bearbeiten Sein erstes Radio Interview gab Bray im Juni 1933 auf Radio Normandy 1935 und 1936 folgten Interviews im BBC Radioprogramm In Town Tonight in denen er das englische Postsystem lobte und den Express Delivery Service als very useful service 20 bezeichnete In Town Tonight war so popular dass Churchman s Cigarettes eine 50 Bilder umfassende Zigarettenbild Serie von Personen herausgab die in dieser Radiosendung aufgetreten waren 21 W Reginald Bray ist auf der Karte Nr 6 abgebildet 22 und auf der Ruckseite dieser Karte wird er als The Human Letter und als The owner of the largest collection of postal curios in the British Isles 23 vorgestellt Bray besorgte sich alle 50 Karten und dazu die Autogramme der darauf abgebildeten Beruhmtheiten Ausstellungen Bearbeiten Ab 1901 arrangierte Bray funf Ausstellungen seiner Autogrammsammlung in London Manchester und Leeds Die Ausstellung in Shepherds Bush im Jahr 1914 dem Beginn des Ersten Weltkrieges war Brays letzter Auftritt als Aussteller Zitate Bearbeiten How the sorters must have invoked the gods on my head when they caught site sic of my innocent postcards with the address written backwards Die Briefsortierer mussen wohl den Zorn der Gotter uber mich beschworen haben wenn ihnen meine unschuldigen Postkarten mit der Adresse in Spiegelschrift unterkamen W Reginald Bray Postal Curiosities Royal Magazine 1904 S 140 After a short interval whilst Willie wrote 27 postcards we proceeded on our way Nach einer kurzen Pause wahrend der Willie 27 Postkarten schrieb nahmen wir unseren Weg wieder auf Tagebucheintrag eines Freundes von W Reginald Bray wahrend einer Radtour in Derbyshire und North Wales im Fruhjahr 1905 W Reginald Bray arguably the father of mail art W Reginald Bray wohl der Vater der Mail Art Gareth Branwin in Make Technology on Your Time Vol 25 S 160Einzelnachweise und Ubersetzungen Bearbeiten Dt Der menschliche Brief Dt Der Konig der Autogramme Dt nach Angaben seiner Familie der in seinem ganzen Leben nicht einen einzigen Tag krankgeschrieben war Damalige Kaufkraft etwa ein 4 lb Brot oder 1 lb Kase Dt Briefe etc sollten deutlich und lesbar adressiert sein Dt alle Briefe etc mussen der Adresse entsprechend ausgeliefert werden Dt An den Einwohner Dt An den nachsten Anwohner im Sinne von An den Anwohner der am nachsten dort an der umseitig gezeigten Destination wohnt Dt Sehr geehrter Herr oder Dame konnten Sie so freundlich sein diese Postkarte an die obige Adresse weiterzuleiten da ich die Fahigkeit der Postbehorde in Hinblick auf bildliche dargestellte Adressen testen mochte Dt frei ubersetzt etwa Wir hoffen dass nicht viele solchen Spielchen fronen Nichtsdestotrotz mussen Sie fur Ihr Hobby einen Penny Strafporto lohnen Dt Eine Person kann auch per Express Messenger nach Zahlung des Kilometergeldes zu jeder beliebigen Adresse geleitet werden Eine Photographie von Bob findet sich auf der Bray Website unter Some photographs erstes Photo in der 2 Reihe Bray and parents Dt ungenugend adressiert Dt ungenau adressiert Dt An einen Einwohner Dt Postbetrieb ausgesetzt Beispiele von Ogden s Guinea Gold Cigarettes Zigarettenbildern Dt Der Inhaber der grossten Sammlung moderner Autogramme Dt Mein Ziel war von Anfang an den Einfallsreichtum der Postbehorden zu testen und wenn moglich sie von dem Vorwurf der Achtlosigkeit und Nachlassigkeit zu befreien Dt sehr nutzliche Dienstleistung Einige dieser beruhmten Personlichkeiten zeichneten sich dadurch aus dass sie wie eine Wachsfigur lange Zeit in Pose stehen konnten Living Wax Model oder dass sie eine von drei Personen waren die in nur einer Nacht 1 300 Ratten lebend gefangen hatten Rat Catcher Vorder und Ruckseite dieser Karte ist auf der Bray Site abgebildet Dt Der Besitzer der grossten Sammlung von postalischen Kuriositaten in den Britischen Inseln Literatur BearbeitenJohn Tingey The Englishman Who Posted Himself And Other Curious Objects Princeton Architectural Press New York 2010 ISBN 978 1 56898 872 6 Weblinks BearbeitenW Reginald Bray Website mit weiteren Informationen und Fotos von Bray sowie einigen seiner Kuriositaten Sydenham and Forest Hill Local History W Reginald Bray The Autograph King 17 November 2008 engl The New Yorker 15 September 2010 Deirdre Foley Mendelssohn The Eccentric Englishman engl Normdaten Person LCCN n2009079058 VIAF 103474616 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 6 Dezember 2018 PersonendatenNAME Bray W ReginaldALTERNATIVNAMEN Bray Willie Reginald Bray RegKURZBESCHREIBUNG britischer Exzentriker Sammler von Autogrammen und Post CuriosaGEBURTSDATUM 30 April 1879GEBURTSORT London Forest Hill STERBEDATUM 6 Juni 1939STERBEORT Croydon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title W Reginald Bray amp oldid 206891013