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Das Wulfing Museum ist ein Textiltechnikmuseum auf dem Gelande der ehemaligen Tuchfabrik Johann Wulfing amp Sohn in Radevormwald Dahlerau im Oberbergischen Kreis in Nordrhein Westfalen Deutschland Die restaurierte Fassade des MuseumsLinks das Museum und rechts wieder gewerblich genutzte GebaudeDer Generator des Wasserkraftwerkes erzeugt auch heute noch Strom Inhaltsverzeichnis 1 Firma Johann Wulfing amp Sohn als Namensgeber 2 Das Unternehmen als fruhes Elektrizitatswerk 3 Museum 4 Wissenswertes 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFirma Johann Wulfing amp Sohn als Namensgeber BearbeitenDas Unternehmen wurde 1674 in Lennep gegrundet Auf Grund der napoleonischen Kontinentalsperre zogen die damaligen Eigentumer um 1806 an die Wupper in den heutigen Ortsteil Dahlerau wegen der hier gunstig zu errichtenden Wasserrader Im Zuge der Industriellen Revolution wuchs der Produktionsstandort kontinuierlich an die Wasserkraftanlagen wurden nach und nach durch Dampfmaschinen und moderne Laufwasserkraftwerke ersetzt Im Ensemble der ehemaligen Tuchfabrik befindet sich ein Gebaude aus dem Jahre 1838 das bis zur Insolvenz des Unternehmens das alteste in Betrieb befindliche Fabrikgebaude Deutschlands war In unmittelbarer Nahe zur Fabrik baute das Unternehmen viele Werkswohnungen so dass an dieser Stelle ein eigener kleiner Ort entstand mit all den sozialen Einrichtungen die dazu gehoren wie Laden Post und Bahnhof Kindergarten und Badeanstalt Bis zur Einstellung des Betriebes 1996 produzierten Johann Wulfing amp Sohn hochwertige Wolltuche aus Kammgarnen gemischt mit ebenso hochwertigen synthetischen Fasern Das Unternehmen verarbeitete seine Materialien vom Rohstoff bis hin zur fertigen Kleinserie eines Herrenanzuges als Warenmuster fur die Konfektion Der Grund fur diesen Erfolg lag in der langen Unternehmenstradition beispielsweise unterhielt Johann Wulfing amp Sohn ein grosses Archiv fur Stoffproben aus dem immer wieder neue modische Trends fur die kommende Saison geschopft werden konnten Zu diesem Zweck legte man eine Kollektion von etwa 1000 Mustern auf die in der hauseigenen Musterweberei 1 produziert wurden Aus den Stoffproben fertigte man Herrenanzuge der unterschiedlichsten Grossen Die Kunden des Unternehmens begutachteten die produzierten Kleidungsstucke und wahlten dann etwa 200 Muster aus die dann in Grossserie hergestellt wurden Nicht mehr benotigte Anzuge wurden ab Werk an Endkunden verkauft Der letzte Eigentumer des Unternehmens war der Radevormwalder Ehrenburger Fritz Hardt Das Unternehmen als fruhes Elektrizitatswerk BearbeitenWegen der erheblichen Brandgefahr in den Produktionsstatten wurde in den Wulfingschen Betrieben schon sehr fruh die elektrische Beleuchtung eingefuhrt Der dazu notwendige elektrische Strom wurde mit Hilfe der im Unternehmen vorhandenen Wasserturbinen und Dampfmaschinen sowie an die Transmissionen angeschlossenen Generatoren erzeugt Der Uberschuss an Drehstrom von bis zu 140 kW bei 5 000 Volt wurde in das im Aufbau befindliche Stromnetz abgegeben das in der Zeit bis 1911 ebenfalls dem Unternehmen gehorte Der Generator von 1903 diente bis 1946 zur Deckung des Eigenbedarfes und wurde dann stillgelegt Er befindet sich immer noch am Originalstandort und produziert bei Vorfuhrungen von einem Elektromotor angetrieben den elektrischen Strom fur einige Gluhlampen Eine modernisierte Francis Turbine von 1922 ist ebenfalls noch vorhanden die innerhalb eines Laufwasserkraftwerkes etwa 250 kW leistet nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Die grosste Dampfmaschine des Bergischen LandesMuseum Bearbeiten nbsp Einer von mehreren Webstuhlen nbsp Stoffmuster zeigen die fruhere ProduktpaletteDie auf dem Fabrikgelande noch befindliche Dampfmaschine war eine liegende Verbund Maschine mit zwei Zylindern Sie wurde 1891 gebaut und war bis 1961 im Einsatz Die uber 300 PS leistende Maschine versorgte die Fabrik uber Transmissionen mit mechanischer Energie und die weitere Umgebung uber den ebenfalls noch vorhandenen Generator mit elektrischem Strom Weil sich ihre Eigentumer nach ihrer Stilllegung nicht von ihr trennen mochten blieb sie an ihrem Standort Das Museum zeigt die Dampfmaschine mit ihrer vollstandigen Ausrustung Maschinen zur Textilherstellung sowie als Besonderheit ein Labor zur Qualitatssicherung in der Textilindustrie Das benachbarte noch in Betrieb befindliche Laufwasserkraftwerk von 1922 kann ebenfalls besichtigt werden Von den Maschinen sind im Museum zwei 80 Jahre alte Jacquard Webstuhle mit Lochkartensteuerung vorhanden die wegen ihrer flexiblen Betriebsweise schon zuvor in der Musterweberei eingesetzt wurden Das Museum wird von ehemaligen und heute pensionierten Mitarbeitern von Johann Wulfing amp Sohn betrieben die auf diese Art und Weise die alte Tradition fortfuhren Wissenswertes BearbeitenAuf dem weiteren Betriebsgelande dessen Historie als Textilstadt unter diesem Begriff auf Informationstafeln an den wichtigsten Gebauden erlautert wird hat sich ein gemischter Gewerbepark angesiedelt unter anderem auch eine kleine Spinnerei fur Spezialtextilien Dahlerau und das Museum im ist Bestandteil einer Route des Bergischen Rings Literatur BearbeitenBenjamin Obermuller Zwischen Sonderweg und Branchentrend Die Kammgarnspinnerei Johann Wulfing amp Sohn im Nationalsozialismus 1933 bis 1939 Der Andere Verlag Tonning u a 2006 ISBN 3 89959 470 3 Benjamin Obermuller Zwischen Sonderweg und Branchentrend Die Kammgarnspinnerei Johann Wulfing amp Sohn in den Jahren 1933 bis 1939 In Romerike Berge Band 56 2006 S 17 26 Benjamin Obermuller Kammgarn geriet in tiefe Krise Die Kammgarnspinnerei Johann Wulfing amp Sohn 1933 bis 1939 In Geschichte und Heimat Band 72 Nr 5 2005 Blatt 1 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wulfing Museum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz des MuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Musterweberei in Pierers Lexikon51 220833333333 7 3158333333333 Koordinaten 51 13 15 N 7 18 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wulfing Museum amp oldid 231044554