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Cotta CossebaudeStreckenlange 5 311 kmSpurweite 1450 mmStromsystem 600 V Zweigleisigkeit Cossebauder Warthaer Strasse Flensburger StrasseLegende von Flugelwegvon AltcottaCossebauder Warthaer Strasse landwartsCossebauder Warthaer Strasse stadtwartsnach LeutewitzRoquettestrasseStadtgrenze Dresden bis 1921SchunckstrasseMerbitzer StrasseZschonergrundstrasseZschonerbachAutobahn A 4Bahnstrecke Berlin DresdenFlensburger StrassePodemusstrasseAm UrnenfeldStadtgrenze Dresden ab 1921Gohlis ehemaliger Strassenbahnhof mit AusweicheLudwigstrasseCossebaude KuppelendstelleStand 1989Die Vorortbahn Cotta Cossebaude war eine durch den sachsischen Staat in der Dresdner Spurweite von 1450 Millimetern ausgefuhrte Uberlandstrassenbahn die von 1906 an die damals selbstandige Gemeinde Cossebaude mit dem Dresdener Stadtteil Cotta verband 1990 wurde der Betrieb auf der ab der Haltestelle Flensburger Strasse im seit 1921 zu Dresden gehorenden Stadtteil Kemnitz bis Cossebaude eingleisigen Strecke in Strassenrandlage auf der ganzen Lange eingestellt und durch eine Omnibuslinie ersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Streckenbeschreibung 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte und Bau 2 2 Betrieb 2 3 Linienbelegung 2 4 Planungen und Stilllegung 3 Die Strecke der Vorortbahn 2016 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStreckenbeschreibung BearbeitenDie zweigleisige Strecke bog stadtauswarts kurz vor Einmundung der Strecke von Lobtau nach halbrechts an der Kreuzung der Cossebauder Warthaer Strasse Meissner Landstrasse ab und fuhrte in Mittellage auf der Meissner Landstrasse dabei uber eine scharfe Rechtskurve am Haltepunkt Kemnitz uber die Eisenbahn fuhrend bis zur Haltestelle Flensburger Strasse in Kemnitz Ab dort befand sich die Strecke eingleisig in stadtauswarts gesehen rechter Strassenrandlage mit mehreren Ausweichen ebenfalls in Strassenlage bis zum mitten in der Strasse liegenden Kuppelendpunkt in Cossebaude An der Haltestelle Gohlis lag stadtauswarts links der ehemalige Strassenbahnhof Gohlis dessen Ein und Ausfahrtsgleise nur im Strassenniveau ausgebaut waren Eine Gleisverbindung von der Cossebauder Strasse in die Meissner Landstrasse Gleiskreuzung fur einen planmassigen Betrieb der Strecke von Lobtau aus war nicht vorhanden Geschichte BearbeitenVorgeschichte und Bau Bearbeiten nbsp Cossebaude Dresdner Strasse Lage des Kuppelendpunktes der Vorortbahn Zustand 2016 nbsp Noch vorhandene Drehstuhlweiche Baujahr 1905 in Gohlis 2016 Bereits nach Fertigstellung der Lossnitzbahn 1899 waren Verlangerungen dieser Strecke geplant Bis 1902 sollte eine Weiterfuhrung von Kotzschenbroda uber Naundorf auf die andere Elbseite nach Niederwartha Cossebaude und anschliessend bis zu dem damals noch selbstandigen Cotta erfolgen Fur die Betreibung der 11 7 Kilometer langen Strecke war bereits die Dresdner Strassenbahn A G sogenannte Gelbe ins Auge gefasst worden 1 Zwar bemuhten sich die linkselbischen Gemeinden um eine Strassenbahn die meterspurige Fuhrung scheiterte aber am Widerstand der dortigen Gemeinden Ausserdem wurde erkennbar dass der Streckenteil von Kotzschenbroda bis Cossebaude auf langere Zeit keine Rendite abwerfen wurde Zwischen Cossebaude und Cotta gab es keine Industrie mithin schied die Einrichtung eines Guterverkehrs fur diesen Streckenteil ebenfalls aus 2 Uberdies wurde die Unbequemlichkeit des Umsteigens zwischen zwei verschiedenen Spurweiten gerade am Beispiel des Strassenbahnhofes Mickten immer deutlicher erkennbar nbsp Uber viele Jahre pragten die MAN Zweirichtungswagen die Strecke hier ein typischer Vertreter dieses Typs ausserhalb der Vorortbahn in Seidnitz am ehemaligen Gleisdreieck Bodenbacher Strasse RennplatzstrasseAm 4 Mai 1904 stimmte die 2 Kammer des Sachsischen Landtages dem Koniglichen Dekret Nr 35 zu die Strecke von Cotta nach Cossebaude als Strassenbahnstrecke in Dresdner Stadtspur statt in Meterspur auszufuhren dabei eine Brucke uber die Eisenbahn in Kemnitz zu bauen jedoch weitere Wunsche des Ausbaus Verlangerung bis Niederwartha oder die Anschliessung weiterer Orte nicht zu genehmigen bzw zu vertagen Der Vertreter der Regierung fuhrte zudem aus dass rein neigungstechnisch auf diesem Abschnitt ein Rollbockverkehr ohnehin nicht stattfinden konne 3 Noch 1904 war Baubeginn fur die Strecke die zudem in der Gemarkung Gohlis einen Strassenbahnhof fur zwolf Triebwagen erhielt Wie geplant wurde der elektrische Strom aus dem Elektrizitatswerk Niederlossnitz bezogen 4 Die ursprungliche Strecke begann 1906 am Schusterhaus in Cotta an dem die Stadtische Strassenbahn damals ihren Endpunkt hatte Das Schusterhaus war ein beliebtes Tanzlokal und befand sich bis zu seiner Zerstorung in der Nahe der Weisseritzmundung an der Hamburger Strasse stadtauswarts links Von dort fuhrte die Strecke zunachst 700 Meter zweigleisig die Meissner Landstrasse entlang und in die Warthaer Strasse hinein um an der nachsten Kreuzung nach rechts in die Roquettestrasse abzubiegen Dort endete der zweigleisige Abschnitt und die Strecke fuhrte von hier aus eingleisig in Strassenrandlage bis Cossebaude Nach einer Rechtsabbiegung in die Gottfried Keller Strasse wurde in einem Linksbogen wieder die Meissner Landstrasse heute korrekt Alte Meissner Landstrasse erreicht Von hier aus fuhrte sie immer stadtauswarts rechts gelegen bis zur Brucke uber die Eisenbahn in Kemnitz die im Zuge des Strassenbahnbaus eigens dafur errichtet worden war und die in einem scharfen Rechtsbogen erreicht wurde Auf der Brucke lag das Gleis in Mittellage nach der Bruckenrampe schwenkte es wieder an die rechte Strassenseite und verblieb dort bis zur Kuppelendstelle Cossebaude Betrieb Bearbeiten Die neue Strassenbahn war Staatseigentum den Betrieb fuhrte die Stadtische Strassenbahn Dresden auf Rechnung des Staates Durch Bauverzogerungen war die Gelbe nunmehr in dieser aufgegangen so dass sie am 27 September 1906 mit einer Liniennummer der einer Linie 21 die Gelbe erhielt 1906 die ungeraden Liniennummern dies wurde hier auch so beibehalten eroffnet wurde Der Verkauf der Strecke seitens des Freistaates an die Dresdner Uberland Verkehr GmbH DRUVEG 1926 anderte am Betrieb der Strecke durch die Dresdner Strassenbahn nichts die DRUVEG wiederum ging 1941 endgultig in das Eigentum der Dresdner Strassenbahn AG uber Ab 1938 wurde der Autobahnzubringer zur Reichsautobahn heutige Bundesautobahn 4 gebaut Dazu wurde eine vierspurige Strasse die ab dem Beginn des Burstingparkes in Briesnitz durch ihn hindurch fuhrte neu gebaut und mit einer zweigleisigen Strassenbahnstrecke versehen die so nunmehr bis zur Flensburger Strasse fuhrte Bedingt durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Umlegung der Strassenbahn auf diesen Autobahnzubringer bis in Hohe der Einmundung des Pfaffengrundes von der Cossebauder Warthaer Strasse erst 1941 vorgenommen der Streckenabschnitt uber Roquette und Gottfried Keller Strasse bis zur Anbindung an den Autobahnzubringer wurde damit ausser Betrieb genommen Der Kuppelendpunkt in der Roquettestrasse wurde noch bis Ende der 1940er Jahre erhalten danach wurden die Gleise zur Beseitigung von Gleisschaden auf anderen Linien ausgebaut Linienbelegung Bearbeiten Am 27 April 1920 wurde die Linie 21 abgeschafft ab diesem Zeitpunkt ubernahm bis zur Linienreform am 4 Mai 1969 bei mehrfach wechselnden Endpunkten am anderen Linienende durchgangig die Linie 19 zum Teil erganzt durch andere Linien die Bedienung der Vorortbahn Die Strecke wurde wahrend der Hyperinflation ab dem 8 Mai 1923 nicht mehr regelmassig befahren und ab dem 3 Dezember 1923 ganzlich eingestellt erst ab dem 1 Februar 1924 konnte der regulare Betrieb der Linie 19 wieder aufgenommen werden Zur Verdichtung des Verkehrs wurde eine Zwischenlinie eingerichtet die mit einer um 100 erhohten Liniennummer also 119 verkehrte Diese nahm am 22 Mai 1928 bis zur Ausweiche an der Roquettestrasse den Betrieb auf wurde am 19 Mai 1931 bis zum Strassenbahnhof Gohlis verlangert und schliesslich kriegsbedingt am 12 April 1944 eingestellt Nach dem Angriff auf Dresden am 13 Februar 1945 gehorte die Strecke auch auf Grund ihrer autarken Stromversorgung von ausserhalb Dresdens und des unzerstorten Betriebshofes in Gohlis zu denen die noch weiter linienmassig befahren werden konnten Am 14 Februar verkehrte die Linie 19 zwischen Cossebaude und der Haltestelle Schunckstrasse ab 15 Februar 1945 von Cossebaude bis zur Fabrik von Seidel amp Naumann an der Hamburger Strasse aber erst ab dem 3 Marz 1945 bis zum Strassenbahnhof Waltherstrasse Die Luftangriffe des 17 April 1945 betrafen im Wesentlichen die westlichen Vororte von Dresden und fuhrten zunachst zur Einstellung des Betriebs der ab dem Tag darauf erneut nur von Cossebaude bis zur Schunckstrasse durchgefuhrt wurde Abgesehen von einer weiteren Einstellung wegen Strommangels verblieb es bei einem Inselbetrieb bis zur Einstellung des gesamten Dresdner Strassenbahnverkehrs am 7 Mai 1945 wegen des Einmarsches der Roten Armee Am 19 Mai 1945 wurde die Strecke wieder durch die Linie 19 befahren Am 10 Mai 1951 wurde eine Strassenbahnlinie 20 neu eroffnet die neben der Linie 19 die Strecke der Vorortbahn bis zum Strassenbahnhof Gohlis befuhr und in den Hauptverkehrszeiten ab 22 April 1952 bis Cossebaude verlangert wurde Am 1 Mai 1954 endete der Einsatz der Linie 20 auf der Vorortbahn sie wurde durch die Berufsverkehrs Verstarkerlinie 51 bis Cossebaude ab dem 2 Juli 1962 nur von und nach Strassenbahnhof Gohlis ersetzt Ab 1954 kam die ersten Gotha und LOWA Zweiachserzuge auch in gemischten Zusammenstellungen zum Einsatz wenngleich die Strecke noch bis Oktober 1973 eine der Haupteinsatzstrecken der MAN Altbau Zweirichtungsfahrzeugen blieb 1966 wurde der Strassenbahnhof Gohlis fur den planmassigen Fahrzeugeinsatz geschlossen und nur noch als Wendestelle der Linie 51 sowie zum Abstellen von Schadwagen genutzt Mit der Linienreform am 4 Mai 1969 wurden sowohl die Linien 19 als auch 51 abgeschafft Die Strecke wurde zunachst von der Linie 12 befahren Die zunehmende Zahl der Tatrawagen fuhrte zu einem Endpunkttausch der Linie 12 mit dem der Linie 1 in ihrem ostlichen bzw sudostlichen Endpunkt Die Linie 1 befuhr ab 1972 bis zu ihrer Einstellung 1990 die Strecke der Vorortbahn In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls 1972 der Strassenbahnhof Gohlis endgultig aufgegeben und die dort stationierten Altbaufahrzeuge verschrottet Der Fahrzeugeinsatz auf der Linie 1 erfolgte ab dem 28 Mai 1983 ausschliesslich vom Strassenbahnhof Mickten aus Planungen und Stilllegung Bearbeiten In den 1970er und 1980er Jahren wurden verschiedene Varianten fur den Ersatz der zweiachsigen Fahrzeuge diskutiert zumal die Kuppelendstelle in Cossebaude die letzte im Netz der Dresdner Strassenbahn war Neben dem Neubau einer Gleisschleife Blockumfahrung von der Ludwigstrasse aus in Richtung des Bahnhofes Cossebaude wie auch dem Bau eines Gleisdreieckes in der Ludwigstrasse in Cossebaude waren unter anderem auch umgebaute T4D Zweirichtungsfahrzeuge im Gesprach die nach Abschluss der Bauarbeiten 1988 in Gorbitz freigesetzt worden waren 1989 war schliesslich eine kurze Verlangerung von der Endstelle aus bis zu einem Gleisdreieck im Neubaugebiet An den Winkelwiesen geplant worden Im Jahresfahrplan 1990 91 nahm man die geplante Umstellung auf Tatrawagen und gleichzeitige Verlangerung bereits vorweg und vermerkte in den Fahrplantabellen Dieser Fahrplan tritt nach Fertigstellung des Gleisdreiecks Cossebaude in Kraft 5 Zu diesem Zeitpunkt hatten allerdings die Bauarbeiten noch nicht einmal begonnen Anderseits handelten die damaligen Verantwortlichen des VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden in der damaligen unklaren politischen Situation nach der Wende 1989 und vor der Wiedervereinigung recht zugig Mit Betriebsbeginn des 2 Dezember 1990 wurde der Betrieb auf der Vorortstrecke eingestellt und durch eine Omnibuslinie ersetzt Der Einstellung kam insofern die Tatsache entgegen dass im Zuge der Wiedervereinigung die damalige Fernverkehrsstrasse 6 zur Bundesstrasse wurde auf der die Seitenlage einer eingleisigen Strassenbahnlinie weder praktisch noch rechtlich vertretbar war und auch ein vierstreifiger Ausbau in den Ortslagen von Kemnitz bis Cossebaude auf absehbare Zeit nicht erfolgen wurde Uberdies war die gesamte Strecke in einem sanierungsbedurftigen Zustand und durch die im Sommer 1990 erfolgte Unterstellung der Verkehrsbetriebe unter die Treuhandanstalt standen spatestens ab diesem Zeitpunkt auch keine Mittel fur die geplante Streckenverlangerung zur Verfugung Die Strecke der Vorortbahn 2016 Bearbeiten nbsp ehemaliger Strassenbahnhof Gohlis 2016 Durch die Strassenbauten seit 1990 ist die Strecke mit Ausnahme eines kleinen Pflasterrestes unterhalb der Briesnitzer Kirche Streckenfuhrung bis 1941 nach Strassensanierungen inzwischen vollstandig verschwunden Erhalten blieb die fast vollstandige Gleisharfe der Zufahrt des Strassenbahnhofes Gohlis mit erkennbaren Halleneinfahrten und dessen Gebaude selbst das immerhin uber 40 Jahre nach dessen Stilllegung von einem Unternehmen genutzt wird Gleiches gilt fur das Gebaude in dem der Einsatzleiter seinen Dienstsitz hatte in ihm ist ein Imbiss zu finden Auch die meisten Betonmasten der Beleuchtung die zu DDR Zeiten anstelle der fruheren Fahrleitungsmasten die Mastausleger fur die Fahrleitung trugen sind auf dem Alt Dresdner Abschnitt der Linie in Briesnitz Kemnitz und Stetzsch noch nahezu vollstandig vorhanden In Briesnitz und in Cossebaude sind einzelne erhaltene Hausrosetten zu finden auch innerhalb des bereits 1941 eingestellten Streckenabschnitts Im Bereich der Alten Meissner Landstrasse hat auf der rechten Seite stadtauswarts ein zum Teil von einer Stutzmauer umfasster Gittermast der Fahrleitung bis heute uberlebt Literatur BearbeitenHermann Grossmann Die kommunale Bedeutung des Strassenbahnwesens beleuchtet am Werdegang des Dresdner Strassenbahnen Baensch Dresden 1903 Digitalisat VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden Hrsg Geschichte der Dresdner Strassenbahn Verlag Tribune Berlin 1981 ISBN 3 88506 018 3 Dresdner Verkehrsbetriebe AG Hrsg 120 Jahre Strassenbahn in Dresden Dresden 1992 Dresdner Verkehrsbetriebe AG Hrsg Von Kutschern und Kondukteuren Die 125jahrige Geschichte der Strassenbahn zu Dresden Dresden 1997 ISBN 3 88506 008 6 Weblinks BearbeitenLiniengeschichte der Linie 19 Memento vom 3 Juli 2009 im Internet Archive Abgerufen am 26 September 2016 Auf den Spuren ehemaliger Dresdner Strassenbahnstrecken Oberer Teil zur Vorortbahn Cotta Cossebaude auf architektur forum de Fotos und Informatives u a Linientafeln Steckschilder sowie Damals Jetzt Vergleiche abgerufen am 22 Oktober 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Grossmann S 149 Mario Schatz Meterspurige Strassenbahnen in Dresden Verlag Kenning 2007 ISBN 3 933613 76 0 S 17 Landtagsprotokolle des Sachsischen Landtages II Kammer Sitzung vom 4 Mai 1904 S 1779 1785 Digitalisat Abgerufen am 4 Oktober 2016 Protokolle S 1779 Digitalisat abgerufen am 7 Oktober 2016 Foto auf deutsches architektur forum de Abgerufen am 22 Oktober 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorortbahn Cotta Cossebaude amp oldid 204360471