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Die Villenkolonie Buchschlag im gleichnamigen Ort einem Stadtteil von Dreieich im sudhessischen Landkreis Offenbach wurde in den 1900er und 1910er Jahren errichtet Die Villenkolonie ist aus geschichtlichen und kunstlerischen Grunden als Gesamtanlage ein geschutztes Kulturdenkmal Doppelhaus Ernst Ludwig Allee 17 19 in BuchschlagFachwerkhaus Ernst Ludwig Allee 8 in BuchschlagVilla Ernst Ludwig Allee 23 in BuchschlagDoppelhaus Falltorweg 6 8 in Buchschlag mit Laubengang zum Haus Nr 4Villa Zaunweg 3 in Buchschlag Inhaltsverzeichnis 1 Begrenzung 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Liste der Einzelkulturdenkmaler 5 Literatur 6 WeblinksBegrenzung BearbeitenDas Gebiet der Gesamtanlage deckt sich weitgehend mit der Flache des von Professor Friedrich Putzer 1871 1922 im Jahr 1905 entwickelten und 1909 erweiterten Bebauungsplanes fur die Villenkolonie Buchschlag der mit geringfugigen Anderungen ausgefuhrt wurde Er umfasst das Areal das westlich von der Bahnstrecke Frankfurt am Main Heidelberg nordostlich vom Hengstbach und im Suden von der Buchschlager Allee begrenzt wird Geschichte BearbeitenIm Jahr 1903 stellte der Frankfurter Kaufmann Jakob Latscha 1849 1912 einen Kaufantrag um das Waldgebiet zwischen dem Bahnhof und der Ortsgrenze Sprendlingens in ein Wohngebiet zu verwandeln Die Nutzung sollte vornehmlich der Arbeiterschicht vorbehalten sein die hier ein den modernen Reformbestrebungen entsprechend gesundes Umfeld ausserhalb der Grossstadt vorfinden sollte Im Jahr 1904 kam der Grundungsvertrag zustande indem die Dominialverwaltung des Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen der Buchschlag Genossenschaft gegrundet von Jakob Latscha das Gebiet von 30 Hektar fur zwolf Jahre zur Grundung der Siedlung zur Verfugung stellte Beim Kauf jedes Grundstucks verpflichtete sich die Genossenschaft zu einer Bebauung innerhalb von drei Jahren Die Planung orientierte sich gemass der Idee von Jakob Latscha an den Prinzipien der englischen Gartenstadtbewegung Fur die Grundstucke war eine Mindestgrosse von 1000 Quadratmetern vorgeschrieben die Mindestentfernung zur Grundstucksgrenze betrug sechs Meter Die Gebaude sollten drei Geschosse einschliesslich des Daches nicht uberschreiten Die Bauten selbst waren in Backstein auszufuhren Vorgeschrieben waren Sandsteinsockel Sichtfachwerk im Dachgeschoss gestrichene Schindeln Schieferdacher und rote Biberschwanzdacher Als Dachformen wurden Sattel Walm Mansard und Zeltdacher trauf oder giebelstandig erlaubt Die strengen Vorgaben bewirkten dass die Arbeiterschicht sich einen Hausbau nicht mehr leisten konnte und stattdessen die Burgerschicht die Grundstucke erwarb Jakob Latscha zog sich deshalb enttauscht von dem Projekt zuruck Da die Grundstucke sich gut verkauften wurde im Jahr 1909 das Gebiet der Villenkolonie erweitert Die Villenkolonie Buchschlag gehorte zunachst zur Gemeinde Langen am 15 April 1913 entstand die selbstandige Gemeinde Buchschlag Da Buchschlag bei der Grundung noch nicht als Gemeinde konzipiert war gab es in der Siedlung keine kommunalen Einrichtungen Das Rathaus wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg im ehemaligen Waldhotel an der Kreisstrasse eingerichtet Beschreibung BearbeitenDer ursprunglich von Putzer angelegte Strassengrundriss ist heute noch zu erkennen Die Grundstucke sind gegenuber dem Ursprungsplan verkleinert wodurch die Bebauungsdichte erhoht wurde Der Ausgangspunkt des Grundrisses ist der Bahnhof Durch teils geschwungene teils geradlinige Wegefuhrung die Erweiterung von Kreuzungen zu Platzen die Differenzierung der Grundstucksparzellen und anderes sollte eine gewachsene Struktur nachempfunden werden Die vornehmlich im Kern der Siedlung gelegenen Villen lassen sich auf einige Grundtypen zuruckfuhren die vielfach variiert wurden und die Architekturtendenzen der Zeit zwischen 1900 und 1914 widerspiegeln Bis 1907 dominierte die ornamentale Fassadengliederung des ausgehenden 19 Jahrhunderts Von 1907 bis 1910 entstanden von historisierenden Formen befreite Gebaude mit landlich heimatlichem Charakter unter dem Einfluss des Darmstadter Jugendstils und der englischen Landhausarchitektur Nach 1910 kamen neoklassizistische Formen in klaren blockhaften Gebauden zum Ausdruck Wichtigster Architekt der Villenkolonie war vermutlich Wilhelm Koban 1885 1961 der selbst in der Villa Falltorweg 4 wohnte Liste der Einzelkulturdenkmaler BearbeitenSiehe Liste der Kulturdenkmaler in BuchschlagLiteratur BearbeitenDagmar Soder Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Kreis Offenbach Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig und Wiesbaden 1987 ISBN 3 528 06237 1 S 55 56 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buchschlag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ernst Ludwig Allee 11 In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Geschichtsverein Buchschlag50 022902891579 8 6649118434565 Koordinaten 50 1 22 5 N 8 39 53 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villenkolonie Buchschlag amp oldid 235425024