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Dieser Artikel beschreibt den Unternehmer Victor Rolff 1878 Zu seinem Enkel 1934 siehe Victor Rolff Unternehmer 1934 Adolf Eduard Victor Rolff genannt Victor Rolff 5 Februar 1878 in Cottbus 28 Dezember 1950 in Koln Weiden 1 2 war ein deutscher Unternehmer im rheinischen Braunkohlebergbau ausserdem Mazen und Forderer der archaologischen Forschung in Koln Zierbrikett der Victor Rolff K G Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Aufbau der Grube und Brikettfabrik Wachtberg I 1 3 Grundbesitzer und Mazen 1 4 Erweiterungen Graf Furstenberg und Zulpich 2 Anmerkungen 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Victor Rolff wurde 1878 als Sohn eines Textilfabrikanten in Cottbus geboren 3 1 1903 heiratete er die ebenfalls aus Cottbus stammende Elisabeth Kruger 17 September 1883 19 Dezember 1965 Mit ihr hatte er vier Kinder von denen zwei bereits in jungen Jahren starben Der alteste Sohn fiel als Offizier im Zweiten Weltkrieg 3 Aufbau der Grube und Brikettfabrik Wachtberg I Bearbeiten Im Jahre 1901 grundete der zu diesem Zeitpunkt in Koln Lindenthal wohnhafte Victor Rolff die Wachtberg I Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Frechen GmbH Rolff war der massgebliche Gesellschafter 4 neben Peter Werhahn und seinem Vetter 5 Carl Sporkenbach A 1 2 6 Zweck des Unternehmens war der Aufschluss einer Tagebaugrube im Grubenfeld Wachtberg I bei Frechen Wachtberg zur Gewinnung von Ton Kies Sand und vor allem Braunkohle 6 sowie der Bau einer Brikettfabrik zur Verwertung der Kohle Das Grubenfeld erwarb die Gesellschaft von Gisbert Egon Graf von Furstenberg Stammheim A 2 Grundherr auf Burg Bachem 7 Das Feld entstand im Jahr 1900 durch Teilung der zuvor zusammengelegten Felder Umschlag und Clarenberg Neben Wachtberg I entstanden so auch die benachbarten Felder Clarenberg und Graf Furstenberg in denen von anderen Gesellschaften ebenfalls Gruben aufgeschlossen wurden 7 Letztere kam mehr als 30 Jahre spater in Rolffs Besitz siehe unten Unter der Leitung des Direktors Rolff wuchs der Betrieb von Wachtberg I schnell Nachdem die ersten Fabrik bereits 1901 die Produktion aufgenommen hatte folgten zwei weitere Fabriken in den Jahren 1907 und 1909 8 Die Steigerung der Leistung war auch auf technische Verbesserungen zuruckzufuhren die Rolff selbst entwickelte So liess sich Rolff 1905 eine neue mit Pressluft arbeitenden Form der Kohleverteilung fur Rohrentrockner patentieren wie sie in Brikettfabriken den Brikettpressen vorgeschaltet werden 9 10 11 12 Im Jahr 1913 ubernahm die GmbH die Anteile des Gesellschafters Werhahn 4 1920 verkaufte Rolff schliesslich die florierenden Grube und Brikettfabrik an die Farbenfabriken vorm Bayer amp Co in Leverkusen 6 4 Den Erlos aus dem Verkauf verwendete Rolff zum Teil um sich an der BIAG Zukunft in Weisweiler zu beteiligen Dort wurde er 1923 zum grossten Einzelaktionar 5 Grundbesitzer und Mazen Bearbeiten Durch den Verkauf von Wachtberg zu Reichtum gekommen kaufte Rolff 1920 ein grosses Anwesen in Weiden Aachener Strasse Ecke Alte Post 13 damalige Hausnummer 1089 14 und liess sich dort von den Architekten Carl Moritz 15 und Fritz Fuss 1 eine Villa bauen spater abgebrannt 14 Im Folgejahr 1921 kaufte er ausserdem als Ferienhaus eine Villa in Schwangau im Allgau 16 Auch erwarb der Autoliebhaber Rolff der bereits seit 1905 Mitglied im Deutschen Automobilclub DAC war 17 mehrere exklusive Wagen beispielsweise 1936 einen Maybach Zeppelin DS 8 18 Victor Rolff setzte sein Geld und seinen Einfluss aber auch als Mazen fur gemeinnutzige Zwecke ein So initiierte er 1926 in seinem Wohnort Weiden den Bau einer Kirche und spendete 1930 eine grosse Summe Geld 35000 RM fur den Kauf eines ehemaligen Ausflugslokals welches nach dem Kauf zum Gemeindezentrum umgebaut wurde 19 20 21 Auch in Bruggen spendete er zwischen 1935 und 1937 Geld und ein Grundstuck fur den Bau einer Kirche 22 Weiterhin unterstutzte Rolff der ein Freund von Fritz Fremersdorf Direktor der Romischen Abteilung des Wallraf Richartz Museums in Koln war die archaologische Forschung in Koln bei der Herausgabe von Publikationen 23 und bei der Durchfuhrung von Projekten Beispielsweise stellte er 1928 eine Grubenbahn fur eine Ausgrabung am Flottenkastell Alteburg zur Verfugung 24 Auch bemuhte er sich um die Erhaltung und archaologische Auswertung von historischen Bauwerken im Vorfeld der Baggerarbeiten seiner Tagebaugruben 25 Fur seine Verdienste wurde er 1938 zum Ehrenburger der Universitat zu Koln ernannt 26 Die Familie von Victor Rolff pflegte seit dieser Zeit enge geschaftliche und private Kontakte zu den Grafen Berghe von Trips die auf der nahegelegenen Burg Hemmersbach bei Kerpen Horrem ihren Sitz hatten und die ebenfalls Braunkohlegrubenfelder in der Ville und bei Zulpich besassen 27 Erweiterungen Graf Furstenberg und Zulpich Bearbeiten Im Jahr 1937 kaufte die zwischenzeitlich von Rolff in Bottenbroich gegrundete Kommanditgesellschaft Victor Rolff KG Braunkohlenbergwerk und Brikettfabrik die niederlandische Bergbaugesellschaft Algemeene Bruinkool Compagnie ABC mit Sitz in Amsterdam Die ABC war Besitzerin und Betreiberin der oben erwahnten Grube und Brikettfabrik Graf Furstenberg bei Kerpen Turnich 2 Fur den Ausbau seiner Aktivitaten kaufte Rolff zudem Grubenfelder rund um Zulpich Wegen des Zweiten Weltkrieges verzogerte sich aber der Aufschluss Den Beginn des Betriebes im Tagebau Zulpich ihm zu Ehren Victor genannt und in der dazugehorigen Brikettfabrik in Geich im Jahre 1953 erlebte der drei Jahre zuvor verstorbene Firmengrunder nicht mehr mit 28 Nach Victor Rolffs Tod wurde das Unternehmen von seiner Frau 28 29 und seinem Sohn Joachim fortgefuhrt 28 Spater ging die Unternehmensleitung an seinen Enkel Victor 1934 bekannt unter anderem als Autorennfahrer Anmerkungen Bearbeiten Bei Sporkenbach handelt es sich vermutlich um den Eigentumer der Ton Kaolin und Klebsandgrube Sporkenbach bei Satzvey Gisbert Egon war der Sohn von Franz Egon von Furstenberg StammheimEinzelnachweise Bearbeiten a b c Uwe Griep Koln Lovenich Weiden und Junkersdorf Siedlungsgeschichte bis 1953 Hrsg Hiltrud Kier Ulrich Krings Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 27 J P Bachem 2003 ISBN 3 7616 1591 4 a b c Karl Pokschewinski Volker Schuler Manfred Coenen Brikettfabriken und Anschlussbahnen im rheinischen Braunkohlenbergbau Lokrundschau Gulzow 2004 ISBN 3 931647 18 8 a b Jahresbericht 2008 Bergbau Archiv Bochum Deutsches Bergbau Museum Bochum Bochum 2008 S 22 23 bergbaumuseum de PDF a b c Arno Kleinebeckel Unternehmen Braunkohle Geschichte eines Rohstoffs eines Reviers einer Industrie im Rheinland 2 Auflage Greven Koln 1986 ISBN 3 7743 0225 1 a b Walter Buschmann Norbert Gilson Barbara Rinn Braunkohlenbergbau im Rheinland Hrsg Landschaftsverband Rheinland und MBV NRW Die Bau und Kunstdenkmaler von Nordrhein Westfalen Band 1 Werner Worms 2008 ISBN 978 3 88462 269 8 S 457 618 a b c Herbert Eidam Brikettfabrik Wachtberg koelnland de abgerufen am 31 Dezember 2011 a b Volker H W Schuler Die Clarenberg Actien Gesellschaft fur Kohlen und Thonindustrie zu Frechen bei Koln 1893 1971 DBH Schuler archive org PDF 1 9 MB abgerufen am 23 Juli 2022 Volker H W Schuler Manfred Coenen Die Brikettherstellung im Rheinischen Braunkohlenrevier Rheinische Brikettfabriken 1877 2004 In 6 Montanhistorisches Kolloquium Magistrat der Stadt Borken Borken Hessen 2005 ISBN 3 932739 13 2 S 29 ff archive org Georg Franke Handbuch der Brikettbereitung Zwei Bande 2 Auflage Band 1 Ferdinand 1909 C Richter Die mechanische Aufbereitung der Braunkohle Die Deutsche Braunkohlenindustrie Band 2 W Knapp 1910 James Sheridan Muspratt Bernhard Neumann Ernst Otto Beckmann Hans Bunte Arthur Heinrich Binz Fritz Hayduch Friedrich Karl Adolf Stohmann Encyklopadisches Handbuch der technischen Chemie Band 1 1 F Vieweg amp Sohn 1917 Deutsche Chemische Gesellschaft Verein Deutscher Chemiker Hrsg Chemisches Zentralblatt Band 4 Verlag Chemie GmbH 1919 Hans Sester Als Junge im sogenannten Dritten Reich ein Bericht aus Koln und Orten der Evakuierung H A Herchen 1987 ISBN 3 89184 043 8 a b Villa Rolff Koln Weiden Koln Aachener Strasse 1089 Aufnahme Nr RBA 077 657 Rheinisches Bildarchiv Bildindex der Kunst und Architektur abgerufen am 5 Januar 2012 Wolfram Hagspiel Dorothea Heiermann Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvorortes einschliesslich der Villengebiete von Bayenthal Hrsg Hiltrud Kier Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 Teil 1 Bautenverzeichnis A L J P Bachem 1996 ISBN 3 7616 1147 1 Wilhelm Liebhart Hrsg Schwangau Dorf der Konigsschlosser Jan Thorbecke Sigmaringen 1996 ISBN 3 7995 3435 0 Barbara Haubner Nervenkitzel und Freizeitvergnugen Automobilismus in Deutschland 1886 1914 Vandenhoeck amp Ruprecht 1998 ISBN 3 525 01372 8 S 83 G N Georgano The complete encyclopaedia of motorcars 1885 1968 2 Auflage Ebury P Dutton 1968 Peter Crohn Rolf Lenhartz Hannelore Maueler Hrsg Aufbruch im Westen von Koln 100 Jahre evangelischer Gottesdienst in Weiden 1 Auflage Verein f Gesch u Heimatkunde 2007 ISBN 3 927765 41 4 Peter Crohn 50 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Weiden Teil 1 Die Zeit bis zur Grundung der Gemeinde Nicht mehr online verfugbar Evangelische Gemeinde Weiden Lovenich archiviert vom Original am 13 Januar 2013 abgerufen am 5 Januar 2012 JUBILAUM 75 Jahre Ev Gemeindezentrum in Weiden seit 1978 Jochen Klepper Haus Nicht mehr online verfugbar Evangelische Gemeinde Weiden Lovenich archiviert vom Original am 6 Januar 2013 abgerufen am 5 Januar 2012 Kurzgeschichte der Kirchengemeinde Bruggen Erft Nicht mehr online verfugbar Evangelische Kirchengemeinde Kerpen Bruggen archiviert vom Original am 5 Marz 2016 abgerufen am 23 Juli 2022 Fritz Fremersdorf Archaologische Gesellschaft Koln Romisch Germanisches Museum Die Denkmaler des romischen Koln Neuerwerbungen des Romisch Germanischen Museums wahrend der Jahre 1923 1927 Die Denkmaler des romischen Koln Band 1 2 Auflage Verlag Der Lowe 1964 Everhard Kleinertz Akten der Kulturverwaltung der Stadt Koln 1880 1930 Hrsg Stadtarchiv Koln Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Koln Band 1 Heft 97 Historisches Archiv der Stadt Koln 2005 ISBN 3 928907 16 6 Ulrich Krings Koln Lovenich Weiden Junkersdorf Siedlungsgeschichte bis 1950 Hrsg Hiltrud Kier Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 27 J P Bachem 2003 ISBN 3 7616 1591 4 Andreas Freitager Ehrenburger und Ehrensenatoren der Universitat zu Koln 1925 2004 mit einem Verzeichnis der Trager der Universitatsmedaille Hrsg Universitatsarchiv Koln Veroffentlichungen aus dem Universitatsarchiv Koln Heft 5 Universitat zu Koln Koln 2005 Volltext auf uni koeln de PDF Hans Gerd Dick 6 Tour de Tolbiac Burg Juntersdorf Informationsfaltblatt Hrsg Marketing Arbeitskreis fur Zulpich Stadt Zulpich Zulpich 2009 a b c Otto Becker Braunkohle am Rande der Romerstadt Zulpich In Heimatkalender des Kreises Euskirchen Schiffer Rheinberg 1959 DNB 015111199 Volltext auf wisoveg de Bergbauwissenschaften und Verfahrenstechnik im Bergbau und Huttenwesen Band 5 H Hubner 1958 ISSN 0005 8920 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 Februar 2018 PersonendatenNAME Rolff VictorALTERNATIVNAMEN Rolff Adolf Eduard Victor Rolff Victor Rolff ViktorKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 5 Februar 1878GEBURTSORT CottbusSTERBEDATUM 28 Dezember 1950STERBEORT Koln Weiden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Victor Rolff Unternehmer 1878 amp oldid 238184233