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Der Vertrag von Corbeil war ein Bundnisvertrag zwischen Frankreich und Schottland der am 26 April 1326 im nordfranzosischen Corbeil geschlossen wurde Er erneuerte die Auld Alliance zwischen den beiden Reichen Die Urkunde mit der der schottische Konig Robert Bruce 1326 den Vertrag von Corbeil anerkannte Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verhandlungen zwischen Schottland und Frankreich 3 Vertragsinhalt 4 Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDas 1295 im Vertrag von Paris geschlossene gegen den gemeinsamen Gegner England gerichtete Bundnis zwischen Frankreich und Schottland war durch den 1303 zwischen England und Frankreich geschlossenen Frieden von Paris beendet worden Von dem Frieden wurden die weiter gegen England kampfenden Schotten ausgeschlossen Drei Jahre spater hatte der franzosische Konig Philipp IV die Usurpation des schottischen Throns durch Robert Bruce abgelehnt Erst 1309 hatte der franzosische Konig Bruce als Konig anerkannt doch in dem weiteren Krieg gegen England nicht unterstutzt Seit 1323 befand sich auch Frankreich wieder im Krieg mit England Ob die Initiative zu neuen Bundnisverhandlungen von Frankreich oder von Schottland ausging ist aber ungeklart 1 Die Schotten hatten im Krieg mit England gerade erst 1323 einen langfristigen Waffenstillstand vereinbart Die weiteren Verhandlungen uber einen dauerhaften Frieden blieben jedoch ergebnislos Wahrend eines schottischen Parlaments wurde nun im Marz 1325 in Scone uber ein neues Bundnis mit Frankreich diskutiert 2 Das Parlament entschied eine eindrucksvolle Gesandtschaft nach Frankreich zu schicken um dem franzosischen Konig Karl IV ein Bundnis anzubieten Der Gesandtschaft gehorten mit Thomas Randolph 1 Earl of Moray sowie Robert Keith der Marischal of Scotland an Unterstutzt wurden sie von drei Geistlichen namlich James Ben Archidiakon von St Andrews Adam de Moravia Rektor von Kilmany und Walter de Twynham einem Kanoniker aus Glasgow 3 Verhandlungen zwischen Schottland und Frankreich BearbeitenDen Schotten war sicher bekannt dass der englische Konig Eduard II bereits Verhandlungen mit Frankreich begonnen hatte Um den 20 Marz 1325 hatte er seine Ehefrau Isabelle die eine Schwester des franzosischen Konigs war zu weiteren Friedensverhandlungen nach Frankreich geschickt Die Englander furchteten dass die Schotten den Krieg mit Frankreich ausnutzen und den Waffenstillstand brechen konnten 4 Im Juni 1325 hatte die schottische Gesandtschaft Paris erreicht und fuhrte erste Verhandlungen Diese stockten jedoch als zwischen Frankreich und England ein Frieden vereinbart wurde Im September 1325 huldigte der englische Thronfolger Eduard anstelle seines Vaters dem franzosischen Konig fur die englischen Besitzungen in Frankreich Dann weigerte sich jedoch die englische Konigin und der Thronfolger aus Protest gegen den Einfluss der Gunstlinge auf ihren Mann nach England zuruckzukehren 5 Zumindest der Earl of Moray hatte die Zeit genutzt um zur Kurie nach Avignon zu reisen Dort fuhrte er mit Papst Johannes XXII Verhandlungen uber eine Aufhebung der Exkommunikation von Robert Bruce und uber eine Aufhebung des uber Schottland verhangten Interdikts Diese Verhandlungen blieben jedoch erfolglos denn der Papst hatte wohl durch den englischen Konig beeinflusst noch vor dem Eintreffen von Moray in Avignon die Exkommunikation und das Interdikt bestatigt 4 In Paris spitzte sich die Situation um die englische Konigin und um den Thronfolger immer weiter zu als diese immer mehr Unterstutzung durch englische Adlige erhielten die aus Opposition zu Eduard II ihr ins Exil folgten Diese sammelte inzwischen Unterstutzung fur eine Invasion Englands um ihren Ehemann zu sturzen Obwohl der franzosische Konig seine Schwester gewahren liess wunschte er sich eigentlich Frieden mit England und eine Ruckkehr seiner Schwester zu ihrem Ehemann Durch ein Bundnis mit Schottland erhoffte er sich den englischen Konig unter Druck zu setzen und so die Sicherheit seiner Schwester nach ihrer Ruckkehr zu erhohen 6 Wohl deshalb schloss er im April im Corbeil ein Defensivbundnis mit den schottischen Gesandten Diese hatte aber bereits weitere Vorbereitungen fur die Invasion getroffen Bereits vor dem 25 Februar 1326 hatte Isabelle mit dem Earl of Moray vereinbart dass die Schotten eine militarische Landung ihrer Anhanger in England nicht ausnutzen wurden um selbst in Nordengland einzufallen 7 In Schottland bestatigte der schottische Konig vor dem 12 Juli 1326 in Stirling den Vertrag von Corbeil 8 Vertragsinhalt BearbeitenNach diesem Vertrag verpflichtete sich der schottische Konig im Falle eines neuen englisch franzosischen Kriegs auf franzosischer Seite in den Krieg einzutreten Durch einen Krieg zwischen England und Frankreich wurden bestehende Waffenstillstande zwischen Schottland und England aufgehoben Sollte es zwischen Schottland und England zum Krieg kommen musste Frankreich nicht in den Krieg eintreten Der franzosische Konig wurde die Schotten aber falls gewunscht die Schotten mit Rat und Hilfe vor allem diplomatisch unterstutzen Damit bevorteilte der Vertrag die Franzosen gegenuber den Schotten 6 Folgen BearbeitenBereits im Herbst 1326 steigerten sich die Spannungen zwischen England auf der einen Seite und Schottland und Frankreich auf der anderen Seite Im September landete Konigin Isabelle mit einer kleinen Streitmacht in England Sie erhielt rasch Unterstutzung von weiteren Magnaten so dass die Herrschaft ihres Mannes Eduard II zusammenbrach Im November 1326 wurde der fluchtige Konig gefangen genommen Wie vereinbart hatte Schottland die Invasion von Isabelle nicht fur einen Angriff ausgenutzt 9 Das Bundnis zwischen Frankreich und Schottland blieb bestehen auch als der franzosische Konig Karl IV Anfang 1328 ohne direkte Erben starb und sein Verwandter Philipp von Valois ihm auf den Thron folgte 10 Als nach den schottischen Niederlagen zu Beginn des Zweiten Schottischen Unabhangigkeitskriegs Ende 1333 John Randolph und andere schottische Barone an den franzosischen Hof kamen bot der franzosische Konig dem jungen schottischen Konig David II Asyl an 11 In der Folge unterstutzte er die Schotten im Krieg gegen England ab 1334 diplomatisch und spater auch militarisch 12 In dem folgenden Hundertjahrigen Krieg stand Schottland auf der Seite Frankreichs Literatur BearbeitenNorman Macdougall An antidote to the English The auld alliance 1295 1560 Tuckwell East Linton 2001 ISBN 1 86232 145 0 Einzelnachweise Bearbeiten Geoffrey W S Barrow Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland Eyre amp Spottiswoode London 1965 S 356 Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 257 Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 258 a b Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 259 Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 263 a b Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 267 Alison Weir Isabella She Wolf of France Queen of England Random House London 2005 ISBN 0 7126 4194 7 S 200 201 Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 268 Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 274 Michael Penman Robert the Bruce King of the Scots Yale University Press New Haven 2014 ISBN 978 0 300 14872 5 S 288 Michael Brown The wars of Scotland 1214 1371 Edinburgh University Press Edinburgh 2004 ISBN 0 7486 1237 8 S 282 Michael Brown The wars of Scotland 1214 1371 Edinburgh University Press Edinburgh 2004 ISBN 0 7486 1237 8 S 283 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Corbeil 1326 amp oldid 215770177