www.wikidata.de-de.nina.az
Versuch einer grundlichen Violinschule ist der Titel eines theoretischen Werks von Leopold Mozart dem Vater von Wolfgang Amadeus Mozart Ab der zweiten Auflage 1770 heisst sie Grundliche Violinschule Das 1756 verfasste und in seiner Zeit sehr erfolgreiche Schulwerk war eine der ersten Unterweisungen fur den Violinunterricht Mozart versuchte darin Didaktik des Geigenspiels systematisch aufzubereiten Heute dient es als Quelle fur die historische Auffuhrungspraxis Portrat Mozarts in der 1 Auflage Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Echo 3 Inhalt 4 Ausgaben 5 WeblinksEntstehung Bearbeiten1751 war Francesco Geminianis The Art of Playing on the Violin in London erschienen L Abbe Le Fils hatte 1761 in Paris seine Principes du Violon herausgegeben Als anerkannter Musiker und Lehrer war Mozart sich der Notwendigkeit einer deutschen Violinschule bewusst zumal mit C P E Bachs Versuch uber die wahre Art das Clavier zu spielen und J J Quantz Versuch einer Anweisung die Flote traversiere zu spielen bereits deutschsprachige Unterrichtswerke fur andere Instrumente vorlagen Die wichtigste Basis fur das Buch war neben den oben genannten Werken jedoch sicher die padagogische Arbeit Giuseppe Tartinis der zwar kein gedrucktes Schulwerk verfasst hatte dessen didaktische Konzepte aber in Form von Mitschriften seiner Studenten in ganz Europa kursierten Folgende Ausgaben erschienen Die erste Auflage erschien 1756 in Augsburg und ist dem Furstbischof Sigismund III Christoph von Schrattenbach gewidmet Sie tragt wie die zweite Auflage als Vorspruch ein Zitat aus dem zweiten Buch von de musica des Aristeides Quintilianus Esse igitur adolescentes nobis Musica erudiendos ipsiusque tota Vita quantum fieri possit rationem habendam neminem ahlocuturum puto Ich glaube niemand wird bestreiten dass also die Junglinge von uns in der Musik unterrichtet werden mussen und dass man lebenslang sorgen musse wie sehr es geschehen konne hollandische Ubersetzung Haarlem 1766 franzosische Ubersetzung Paris 1770 u o Die zweite Auflage von 1769 70 Auf Kosten des Verfassers Gegenuber der 1sten Auflage sind nur Kleinigkeiten weggelassen dafur aber einige sehr nutzlich Regeln eingerucket und vieles mit deutlichen Beyspielen und Erklarungen vermehret Die Notenbeispiele wurden teils um ein bis zwei Takte erweitert teils aber auch ganz ausgetauscht 1787 im Todesjahr des Autors der Vorspruch fehlt nun und zum dritten Mal gedruckt ist textlich mit der zweiten vollig identisch einige Vignetten und Kopfleisten wurden erneuert allerdings unter dem Titel Grundliche Violinschule und falschlich als Dritte vermehrte Auflage Augsburg gedruckt und zu finden bey Johann Jakob Lotter und Sohn Buchdrucker und Musikalien Verlegere 1787 Der Vorbericht zur 2ten Auflage und die Widmung an den unterdessen verstorbenen Schrattenbach entfiel Es wurden noch vorhandene Druckplatten wieder verwendet Merkwurdigerweise ist die Vorrede zur ersten Auflage einschliesslich des Datums 1756 wortlich abgedruckt Vielleicht wurde die Auflage ohne das Wissen von Mozart durch den Verleger vorgenommen Sie wurde mehrfach faksimilert wiederaufgelegt u a vom VEB Deutscher Verlag Leipzig 1968 u o mit dem Druckfehler Faksimile Nachdruck der 3 Auflage Augsburg 1789 richtig ist wie das Faksimile zeigt 1787 Die 4 Auflage von 1800 war im Hinblick auf die rasche Entwicklung der Geigentechnik jener Zeit schon stark verandert Noch zu Lebzeiten Leopold Mozarts 1766 brachte Johannes Enschede in Haarlem eine niederlandische Ubersetzung heraus Es folgten etliche andere u a 1804 ins Russische Bis heute erlebte die Violinschule uber 1800 Auflagen Echo BearbeitenFriedrich Wilhelm Marpurg der wichtigste Musiktheoretiker der Aufklarung ausserte sich in seinen Historisch Kritischen Beytragen wie folgt Ein Werk von dieser Art hat man schon lange gewunschet aber sich kaum getrauet zu erwarten Der grundliche und geschickte Virtuose der vernunftige und methodische Lehrmeister gelehrte Musikus diese Eigenschaften entwickeln sich allhier zusammen Wie lange der Versuch aktuell blieb zeigt folgendes Zitat aus einem Brief Carl Friedrich Zelters an Goethe von 1829 Der Vater W A Mozarts war ein tuchtiger Musikus seine Violinschule ist ein Werk das sich brauchen lasst solange die Violine eine Violine bleibt es ist sogar gut geschrieben Inhalt BearbeitenDie Uberschriften der Kapitel der Erstausgabe geben einen Uberblick uber den vielseitigen Anspruch der Schule Von den alten und neuen musikalischen Buchstaben und Noten wie auch von den itzt gewohnlichen Linien und Musikschlusseln Von dem Tacte oder musikalischen Zeitmaase Von der Dauer oder Geltung der Noten Pausen und Puncten samt einer Erklarung aller musikalischen Zeichen und Kunstworter Wie der Violinist die Geige halten und den Bogen fuhren sollte Was der Schuler beobachten muss bevor er zu spielen anfangt ingleichem was man ihm anfangs zu spielen vorlegen solle Von der Ordnung des Hinaufstriches und Herabstriches Strich Wie man durch eine geschickte Massigung des Bogens den guten Ton auf einer Violin suchen und recht hervorbringen solle Von den sogenannten Triolen Von den vielen Veranderungen des Bogenstrichs Von der Veranderung des Bogenstrichs bey gleichen Noten Von der Veranderung des Bogenstrichs bey Figuren die aus unterschiedlichen und ungleichen Noten zusammengesetzt sind Von den Applicaturen Lagenwechseln Von der sogenannten ganzen Applicatur Wechsel zur 3 5 7 Lage Von der halben Applicatur Wechsel zur 2 4 6 Lage Von der zusammengesetzten oder vermischten Applicatur Gesamtheit der Lagen Von den Vorschlagen und einigen dahin gehorigen Auszierungen Von dem Triller Von dem Tremulo Mordente und einigen anderen willkuhrlichen Auszierungen Von dem richtigen Notenlesen und gutem Vortrage uberhauptsAusgaben BearbeitenLeopold Mozarts Hochfurstl Salzburgischen Vice Capellmeisters grundliche Violinschule Zweyte vermehrte Auflage 1770 Volltext Grundliche Violinschule 3 Auflage 1787 PDF auch im archive org Leopold Mozart Versuch einer grundlichen Violinschule Reprint der Erstausgabe Barenreiter Kassel 1995 ISBN 3 7618 1238 8 Leopold Mozart Grundliche Violinschule Faksimile Nachdruck der 3 Auflage Augsburg 1789 richtig 1787 Geleitwort von David Oistrach erlautert und kommentiert von Hans Rudolf Jung VEB Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1968 ISBN 3 370 00172 1 Faksimile der franzosischen Edition ca 1790 Biblioteca Nacional de EspanaWeblinks BearbeitenVollstandige Online Ausgabe Digitale Mozart Edition Auszuge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Versuch einer grundlichen Violinschule amp oldid 236495352