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Die Verordnung uber Grossfeuerungs Gasturbinen und Verbrennungsmotoranlagen 13 BImSchV definiert Grenzwerte fur den Ausstoss von Schadstoffen aus grossen Feuerungsanlagen mit einer Feuerungswarmeleistung ab 50 MW 1 Dazu gehoren viele Elektrizitatswerke BasisdatenTitel Dreizehnte Verordnung zur Durchfuhrung des Bundes ImmissionsschutzgesetzesKurztitel Verordnung uber Grossfeuerungs Gasturbinen und VerbrennungsmotoranlagenFruherer Titel Verordnung uber Grossfeuerungsanlagen Verordnung uber Grossfeuerungs und GasturbinenanlagenAbkurzung 13 BImSchVArt BundesrechtsverordnungGeltungsbereich Bundesrepublik DeutschlandErlassen aufgrund von div BImSchGRechtsmaterie UmweltrechtFundstellennachweis 2129 8 13 3Ursprungliche Fassung vom 22 Juni 1983 BGBl I S 719 Inkrafttreten am 1 Juli 1983Letzte Neufassung vom 6 Juli 2021 BGBl I S 2514 Inkrafttreten derNeufassung am 15 Juli 2021Letzte Anderung durch 6 Juli 2021Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Die 13 BImSchV dient der Umsetzung mehrerer einschlagiger EU Richtlinien darunter die RL 2001 80 EG vom 23 Oktober 2001 in nationales Recht Die Verordnung betrifft im Bereich der Stromerzeugung alle kohle gas oder olbetriebenen Warmekraftwerke Sie gilt auch fur Blockheizkraftwerke Gasturbinen sowie Verbrennungsmotoranlagen Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Vorgeschichte 3 Emissionsgrenzwerte 4 Literatur 5 Text der Verordnung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDie 13 BImSchV besteht aus funf Abschnitten und vier Anlagen mit Werten zur technischen Ausfuhrung Abschnitt 1 enthalt Allgemeine Vorschriften uber Anwendungsbereich Begriffsbestimmungen und Aggregationsregeln Abschnitt 2 ist das Kernstuck der Verordnung und gilt der Verbrennung fester flussiger und gasformiger Brennstoffe und enthalt Emissionsgrenzwerte insbesondere fur Staub Schwermetalle Kohlenmonoxid Stickstoffoxide und Schwefeloxide Abschnitt 3 befasst sich mit der Messung und Uberwachung der Emissionen Abschnitt 4 definiert die Zulassung von Ausnahmen und Weitergehende Anforderungen Abschnitt 5 enthalt Schlussbestimmungen u a uber Ordnungswidrigkeiten Vorgeschichte BearbeitenDer Gesetzgebungsprozess zur 13 BImSchV war noch unter der sozialliberalen Koalition 1969 1982 angestossen worden doch trat sie erst nach der Bonner Wende unter Bundeskanzler Helmut Kohl am 1 Juli 1983 in Kraft Der Stuttgarter Regierungsprasident Manfred Bulling hatte zuvor bundesweit fur Aufsehen gesorgt als er Anfang 1983 eine Verwaltungsanordnung erliess wonach Kohlekraftwerke in seinem Zustandigkeitsbereich den Ausstoss von Schwefeldioxid auf 400 Milligramm je Kubikmeter Abluft reduzieren mussten Die baden wurttembergische Energiewirtschaft fugte sich Bullings Verdikt 2 Die Sonderregelung dass die meisten Braunkohlekraftwerke 650 statt 400 mg SO2 m emittieren durften nannte man nach dem Begunstigten Lex RWE 3 4 5 6 Emissionsgrenzwerte BearbeitenIn der folgenden Tabelle sind exemplarisch Staub Emissionsgrenzwerte der 13 BImSchV angefuhrt In der ersten Spalten sind die Grenzwerte der 13 BImSchV aus dem Jahr 2004 aufgefuhrt die zuletzt im August 2012 geandert wurde Die zweite Spalte zeigt die Grenzwerte der EU Industrieemissonsrichtlinie die europaweit ab 7 Januar 2013 gelten Spalte drei nennt die Grenzwerte der Verordnung zur Umsetzung der EU Industrieemissonsrichtlinie in Deutschland die am 21 Februar 2013 vom Bundestag verabschiedet wurde Zuletzt sind die Emissionswerte aufgefuhrt die im Normalbetrieb mit besten verfugbaren Techniken BVT erreichbar sind Diese mit BVT verbundenen Betriebswerte sind im Merkblatt der Europaischen Kommission fur entsprechend grosse neue und alte Anlagen mit Steinkohle Staubfeuerung festgelegt Die BVT Erkenntnisse basieren auf Daten aus fortschrittlichen Kraftwerken die 2001 und 2002 erhoben wurden 7 8 Eine neue Datensammlung zu aktualisierten besten verfugbaren Techniken BVT in Kraftwerken organisierte die Europaische Kommission ab Oktober 2011 Die neuen BVT Schlussfolgerungen wurden am 31 Juli 2017 veroffentlicht 9 Die darin festgelegten Emissionswerte die mit BVT in bestehenden Anlagen erreichbar sind mussen gemass der europaweit geltenden Industrieemissionsrichtlinie spatestens vier Jahre nach der Veroffentlichung der BVT Schlussfolgerungen in bereits errichteten Anlagen eingehalten werden Die neuen Grenzwertfestlegungen in Deutschland gehen teilweise uber die EU Mindestvorgaben hinaus weil Deutschland seit 2010 die EU Zielvorgaben fur Stickoxide gemass NEC Richtlinie verfehlt 10 und an zahlreichen Orten die EU Luft Grenzwerte zum Gesundheitsschutz gegen Feinstaub und Stickstoffdioxid seit Jahren immer wieder deutlich uberschritten werden 11 Beispielsweise gehen die Anforderungen der neuen 13 BImSchV fur neu geplante kleine und mittlere Kraftwerke 50 100 MW sowie fur grosse Biomassekraftwerke gt 300 MW uber die Mindestanforderungen der EU Richtlinie hinaus Die Grenzwerte der aktuell geanderten 13 BImSchV 2013 sind bei neu beantragten Anlagen sofort einzuhalten Bei bestehenden Anlagen gelten die Grenzwerte grundsatzlich ab dem 1 Januar 2016 Allerdings wurden fur mehrere Schadstoffe langere Umsetzungsfristen festgelegt siehe Fussnoten Bestehende Anlagen Bisher gultige Staub Emissionsgrenzwerte der 13 BImSchV 2004 2012 EU Mindestvorgaben der EU Industrieemissionsrichtlinie 2010 neue 13 BImSchV 2013 12 und Vergleich mit den mit BVT erreichbaren Betriebswerten 2006 7 Thermische Leistung Brennstoff Bisheriger Grenzwert 13 BImSchV 2004 2012 Tagesmittel Mindest Grenzwert EU IED ab 2016 Tagesmittel Neuer Grenzwert 13 BImSchV ab 2016 Tagesmittel Emissionswerte mit BVT 2006 im Tagesmittel 50 100 MW Biomasse Ol Kohle 20 mg Nm3 30 mg Nm3 20 mg Nm3 5 30 mg Nm3100 300 MW Ol Kohle 20 mg Nm3 25 mg Nm3 20 mg Nm3 5 25 mg Nm3 gt 100 MW Biomasse 20 mg Nm3 20 mg Nm3 20 mg Nm3 5 20 mg Nm3 gt 300 MW Ol Kohle 20 mg Nm3 20 mg Nm3 20 mg Nm3 5 20 mg Nm3 Ubergangsregelung fur altere kleine mit Kohle gefeuerte Anlagen 50 100 MW bis 31 Dezember 2012 30 mg Nm3 Fur alle bestehenden grossen Anlagen gt 300 MW ab 1 Januar 2019 zusatzlich 10 mg Nm3 im Jahresmittel Datenbasis des BVT Merkblattes 2001 2002 Uberarbeitung ab 2011 7 Fur bestehende kleinere Kraftwerke 50 100 MW sowie fur Ol und Kohle befeuerte mittlere Kraftwerke 100 300 MW wurde festgelegt die bisher gultigen Grenzwerte beizubehalten die bereits uber die EU Mindestvorgaben hinausgingen Fur mittlere und grosse Biomassekraftwerke gt 100 MW sowie fur grosse Ol und Kohle Kraftwerke gt 300 MW werden ebenfalls die bisherigen Grenzwerte beibehalten die den EU Mindestvorgaben 1 1 entsprechen Fur grosse Kraftwerke gt 300 MW wird ein Jahres Emissionsgrenzwert fur Staub neu eingefuhrt der eine Emissionssenkung gegenuber der heutigen Situation zur Folge hat Bei bestehenden Anlagen sowie bei den bis April 2013 genehmigten Neuanlagen muss der neue Jahresgrenzwert erst ab 1 Januar 2019 eingehalten werden Wenn ein Betreiber einer bestehenden Anlage bis zum 1 Januar 2014 gegenuber der zustandigen Behorde schriftlich erklart dass er diese Anlage bis zum 31 Dezember 2023 stilllegt und ab dem 1 Januar 2016 hochstens wahrend 17 500 Stunden betreibt gelten lediglich die Mindestanforderungen der EU Richtlinie 2001 80 EG in der 2006 geanderten Fassung Neue Anlagen Bisher gultige Staub Emissionsgrenzwerte der 13 BImSchV 2004 2012 EU Mindestvorgaben der EU Industrieemissonsrichtlinie 2010 neue 13 BImSchV 2013 12 und mit BVT erreichbare Emissionswerte 2006 Thermische Leistung Brennstoff Bisheriger Grenzwert 13 BImSchV 2004 2012 Tagesmittel Mindest Grenzwert EU IED ab 2013 Tagesmittel Neuer Grenzwert 13 BImSchV ab 2013 Tagesmittel Emissionswerte mit BVT 2006 im Tagesmittel 50 100 MW Biomasse Ol Kohle 20 mg Nm3 20 mg Nm3 10 mg Nm3 5 20 mg Nm3100 300 MW Biomasse Ol Kohle 20 mg Nm3 20 mg Nm3 10 mg Nm3 5 20 mg Nm3 gt 300 MW Biomasse 20 mg Nm3 20 mg Nm3 10 mg Nm3 5 20 mg Nm3 gt 300 MW Ol Kohle 20 mg Nm3 10 mg Nm3 10 mg Nm3 5 10 mg Nm3 Fur neue zirkulierende Wirbelschichtfeuerungen mit Kohle 5 20 mg Nm3 Datenbasis des BVT Merkblattes 2001 2002 Uberarbeitung ab 2011 7 Literatur BearbeitenHeidi Fichter Umweltpolitik und Wirtschaftsinteressen Eine Untersuchung der Entscheidungsprozesse zur Grossfeuerungsanlagenverordnung GFAVO FFU Reports 88 1 Berlin 1988 Text der Verordnung Bearbeiten1983 Verordnung uber Grossfeuerungsanlagen 13 BImSchV vom 22 Juni 1983 BGBl I S 719 2004 Verordnung uber Grossfeuerungs und Gasturbinenanlagen 13 BImSchV vom 20 Juli 2004 PDF 2013 13 BImSchV BGBl I S 1021 Weblinks BearbeitenUmweltbundesamt Dessau Umweltinformationen zu Kraftwerken und anderen Grossfeuerungsanlagen Protokoll und Stellungnahmen der Anhorung im Umweltausschuss zur Novellierung der 13 BImSchV am 15 Oktober 2012 Fachartikel zur Novellierung der 13 BImSchV Expertenanhorung im Umweltausschuss Schonberger Tebert Lahl ReSource Rhombos Verlag Berlin 04 2012 Fachartikel uber Grenzwertverscharfungen fur Quecksilber aus Kohlekraftwerken USA will Quecksilber Emissionen drastisch senken Ralph Ahrens VDI Nachrichten Dusseldorf 24 Februar 2012Einzelnachweise Bearbeiten siehe 13 BImSchV 1 Absatz 1 Ein Beispiel fur Bonn in Die Zeit vom 18 Februar 1983 Lutz Mez Rainer Osnowski RWE Ein Riese mit Ausstrahlung 1 Auflage Kiepenheuer amp Witsch Koln 1984 S 138 ff Frevel mit Schwefel In Der Spiegel Nr 18 1983 online 2 Mai 1983 Ein paar Hinterturen In Der Spiegel Nr 47 1984 online 19 November 1984 BVerfG Vorprufungsausschuss vom 14 September 1983 1 BvR 920 83 NJW 1983 2931 a b c d Neuentwurfe und BVT Merkblatt Large Combustion Plants Memento vom 15 Juli 2012 im Internet Archive Joint Research Centre Europaische Kommission Sevilla BVT Merkblatt Grossfeuerungsanlagen 2006 Teilubersetzung Memento vom 17 Juli 2013 im Internet Archive Umweltbundesamt Dessau Durchfuhrungsbeschluss EU 2017 1442 der Kommission vom 31 Juli 2017 uber Schlussfolgerungen zu den besten verfugbaren Techniken BVT gemass der Richtlinie 2010 75 EU des Europaischen Parlaments und des Rates fur Grossfeuerungsanlagen abgerufen am 29 Dezember 2020 Emissionsbericht 1990 2010 Europaische Umweltagentur 2012 Entwicklung der Luftqualitat in Deutschland Umweltbundesamt Dessau 2009 a b Verordnung zur Umsetzung der Richtlinie uber Industrieemissionen zur Anderung der Verordnung zur Begrenzung der Emissionen fluchtiger organischer Verbindungen beim Umfullen oder Lagern von Ottokraftstoffen Kraftstoffgemischen oder Rohbenzin sowie zur Anderung der Verordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraftfahrzeugen BGBl I S 1021 PDF 710 kB Verordnungen zum Bundes Immissionsschutzgesetz 1 BImSchV 2 BImSchV 3 BImSchV aufgehoben 4 BImSchV 5 BImSchV 6 BImSchV aufgehoben 7 BImSchV 8 BImSchV aufgehoben 9 BImSchV 10 BImSchV 11 BImSchV 12 BImSchV 13 BImSchV 14 BImSchV 15 BImSchV aufgehoben 16 BImSchV 17 BImSchV 18 BImSchV 19 BImSchV aufgehoben 20 BImSchV 21 BImSchV 22 BImSchV aufgehoben 23 BImSchV aufgehoben 24 BImSchV 25 BImSchV 26 BImSchV 27 BImSchV 28 BImSchV 29 BImSchV 30 BImSchV 31 BImSchV 32 BImSchV 33 BImSchV aufgehoben 34 BImSchV 35 BImSchV 36 BImSchV 37 BImSchV 38 BImSchV 39 BImSchV 40 BImSchV offen 41 BImSchV 42 BImSchV 43 BImSchV 44 BImSchV Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verordnung uber Grossfeuerungs Gasturbinen und Verbrennungsmotoranlagen amp oldid 232894401