Vanillylaceton ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Ketone.
Strukturformel | ||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||
Name | Vanillylaceton | |||||||||||||
Andere Namen | ||||||||||||||
Summenformel | C11H14O3 | |||||||||||||
Kurzbeschreibung | farbloser Feststoff | |||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||
Molare Masse | 194,23 g·mol−1 | |||||||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||||||
Dichte | 1,14 g·cm−3 (25 °C) | |||||||||||||
Schmelzpunkt | 40–41 °C | |||||||||||||
Siedepunkt | 141 °C (0,7 hPa) | |||||||||||||
Löslichkeit |
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Brechungsindex | 1,541 (20 °C) | |||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Vorkommen Bearbeiten
Vanillylaceton kommt natürlich in Preiselbeeren und Ingwer vor. Die Verbindung wurde 1917 erstmals von dem japanischen Chemiker Hiroshi Nomura aus der Ingwer isoliert. Es ist der Scharfstoff im Oleoresin des Ingwers.
Gewinnung und Darstellung Bearbeiten
Vanillylaceton 4 kann durch eine Aldolkondensation von Vanillin 1 und Aceton 2 zum 4-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-3-buten-2-on 3 und anschließender katalytischer Hydrierung gewonnen werden.
Die Verbindung entsteht auch aus Gingerol durch eine Retroaldolreaktion.
Eigenschaften Bearbeiten
Vanillylaceton ist ein farbloser Feststoff mit scharfem Geschmack, der wenig löslich in Wasser ist. Vanillylaceton ist einer der wichtigsten Aromabestandteile von Ingwer. Es ist ein pharmakologisch aktiver Wirkstoff, der zu den entzündungshemmenden, antioxidativen, krebshemmenden, radioprotektiven und antimikrobiellen Eigenschaften von Ingwer beitragen kann.
Verwendung Bearbeiten
Vanillylaceton wird als Aromastoff verwendet.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Eintrag zu FEMA 3124 in der Datenbank der Flavor and Extract Manufacturers Association of the United States.
- Eintrag zu ZINGERONE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 10. Juli 2020.
- ↑ Datenblatt 4-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-2-butanone, 97% bei Alfa Aesar, abgerufen am 8. März 2019 (PDF) (JavaScript erforderlich).
- ↑ Datenblatt Vanillylaceton, ≥96%, FG bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. März 2019 (PDF).
- ↑ Eintrag zu Zingeron. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. März 2019.
- Hiroshi Nomura: LXIV.—The pungent principles of ginger. Part I. A new ketone, zingerone (4-hydroxy-3-methoxyphenylethyl methyl ketone) occurring in ginger. In: J. Chem. Soc., Trans. 111, 1917, S. 769–776, doi:10.1039/CT9171100769.
- Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 4-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-3-buten-2-on: CAS-Nummer: 1080-12-2, PubChem: 14121, ChemSpider: 13498, Wikidata: Q81989495.
- ↑ Eintrag zu Zingerone in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 8. März 2019.
- R. Hänsel, O. Sticher, E. Steinegger: Pharmakognosie - Phytopharmazie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-09269-9, S. 658 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Bilal Ahmad, Muneeb U. Rehman u. a.: A Review on Pharmacological Properties of Zingerone (4-(4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)-2-butanone). In: The Scientific World Journal. 2015, 2015, S. 1, doi:10.1155/2015/816364.