www.wikidata.de-de.nina.az
Uchuraccay hispanisierte offizielle Schreibung auf Chanka Quechua Uchuraqay ist ein 312 Einwohner Zensus 2017 zahlender Ort im Distrikt Uchuraccay der Provinz Huanta Region Ayacucho im Andenhochland von Peru 4010 Meter uber dem Meeresspiegel gelegen 10 Jahre zuvor betrug die Einwohnerzahl noch 370 1 UchuraccayUchuraccay Peru UchuraccayKoordinaten 12 50 S 74 7 W 12 826633 74 111056 Koordinaten 12 50 S 74 7 WBasisdatenStaat PeruRegion AyacuchoProvinz HuantaISO 3166 2 PE AYADistrikt UchuraccayHohe 4010 mEinwohner 312 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Uchuraccay im bewaffneten Konflikt in Peru 2 Am 26 Januar 1983 getotete Personen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksUchuraccay im bewaffneten Konflikt in Peru BearbeitenIm Juli 1981 begannen aus Huamanga Ayacucho und Huanta kommende Aktivisten der maoistischen Guerilla Organisation Sendero Luminoso Leuchtender Pfad mit der politischen Arbeit in Uchuraccay stiessen jedoch uberwiegend auf Widerspruch Im Oktober 1982 wurden die Aktivisten vertrieben und eine kurz zuvor auf einem Berg gehisste Rote Fahne verbrannt Als Antwort darauf ermordete der Leuchtende Pfad Ende November 1982 als einen der ersten politischen Amtsinhaber in seinem Volkskrieg den Gemeindevorsteher von Uchuraccay Alejandro Huaman Am 26 Januar 1983 ermordeten im Zuge des aufflammenden Bewaffneten Konflikts in Peru etwa 40 indigene Quechua Bauern acht peruanische Journalisten die aus Lima gekommen waren um ein vom Leuchtenden Pfad verubtes Massaker in einer benachbarten Gemeinde zu untersuchen Zwei weitere Opfer waren ein indigener Fuhrer und ein Ortsansassiger Wie spatere Untersuchungen ergaben wurden die Dorfbewohner die in panischer Angst vor Ubergriffen der Terroristen lebten von den so genannten Sinchis einer Sondereinheit der gegen den Leuchtenden Pfad kampfenden Guardia Civil aufgefordert alle zu Land in das Gebiet kommenden Fremden zu toten da sie selbst aus der Luft mit dem Hubschrauber kamen Da die Bauern kaum Spanisch verstanden und die Journalisten kein Quechua sprachen war die Kommunikation stark erschwert obwohl ein Begleiter Juan Argumedo die indigene Sprache beherrschte In der Folge wurden die 10 Opfer auf grausame Weise mit Ackergerat erschlagen Der Militarchef des unter Kriegsrecht stehenden Departamento Ayacucho Roberto Clemente Noel Moral erklarte am 28 Januar die Journalisten hatten eine rote Fahne bei sich gehabt weshalb die Dorfbewohner mit dem Blutbad in Verteidigung des Rechts gehandelt hatten Ausserdem vermutete er die indigenen Bauern hatten moglicherweise die Kameraausrustung der Journalisten als Waffen interpretiert Eine vom peruanischen Prasidenten Fernando Belaunde Terry eingesetzte Kommission unter Vorsitz des Schriftstellers Mario Vargas Llosa stellte die Taterschaft der Bauern fest und erklarte die Tat mit der Ruckstandigkeit der Bauern ohne die geistige Mittaterschaft der Sinchis zu benennen Mario Vargas Llosa wiederholte Noels Vermutung als These die Bauern hatten Kameras mit Waffen verwechselt Dies wurde von der Wahrheitskommission spater nicht bestatigt Die Bruder Tipe widerlegen 2015 Behauptungen uber die Ruckstandigkeit von Uchuraccay Nach ihren Untersuchungen gab es in dem Dorf vier Laden Plattenspieler Nahmaschinen und seit den 1950er Jahren eine Schule Angehorige der Opfer gehen bis heute davon aus dass Sinchis in der Zeit des Blutbades vor Ort waren Drei der Bauern wurden in einem spateren Prozess in Lima zu langen Haftstrafen verurteilt Insgesamt wurden 17 Dorfbewohner verurteilt von denen nach Angaben von Tipe und Tipe 2015 nur noch einer am Leben war und verborgen im Urwaldgebiet des Apurimac Ene und Mantaro lebte In den Folgemonaten kamen in Uchuraccay 135 Dorfbewohner davon 57 Frauen ums Leben Die meisten starben bei vom Leuchtenden Pfad begangenen Massakern Das Dorf sollte fur seinen Widerstand gegen die Guerilla Organisation bestraft werden Aber auch Ubergriffe der Militars und von regierungsnahen Paramilitars kosteten zahlreiche Menschenleben Die uberlebenden Dorfbewohner verliessen daher im Laufe des Jahres 1984 vollstandig das Dorf und fluchteten in den Urwald der Amazonasregion in benachbarte Orte und nach Lima Im Oktober 1993 wurde das Dorf mit neu errichteten Hausern abseits des fruheren Standortes wieder begrundet An die Ereignisse in Uchuraqay wird in mehreren Waynus meist auf Chanka Quechua aus Ayacucho erinnert Am 26 Januar 1983 getotete Personen BearbeitenEduardo De la Piniella y Pedro Sanchez Reporter der Tageszeitung El Diario de Marka Felix Gavilan Korrespondent der Tageszeitung El Diario de Marka Willy Retto y Jorge Luis Mendivil Reporter der Tageszeitung El Observador Jorge Sedano Reporter der Tageszeitung La Republica Amador Garcia Reporter der Wochenzeitung Oiga Octavio Infante Reporter der Tageszeitung Noticias von Ayacucho Juan Argumedo Fuhrer der Gruppe und Dolmetscher Severino Huascar Morales Bauer aus Uchuraccay der die Ermordung von Juan Argumedo verhindern wollte Literatur BearbeitenVictor Tipe Sanchez Jaime Tipe Sanchez Uchuraccay el pueblo donde morian los que llegaban a pie G7 Editores Lima 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Huanta Province in Ayacucho Region Locality Uchuraccay www citypopulation de abgerufen am 18 November 2019 Weblinks BearbeitenInforme Final de la Comision de la Verdad 2 4 El caso Uchuraccay Lima 2003 Un pasado de violencia un futuro de paz 1980 2000 20 anos de violencia Qayna nakariyninchik paqarintaq hawkalla kawsakuyninchik 20 wata sipinakuy 1980 watamanta 2000 watakama Publicacion basada en el Informe Final de la Comision de la Verdad y Reconciliacion Kaymi Chiqap Comision riqsichisqan qillqa Instituto de Democracia y Derechos Humanos de la Pontificia Universidad Catolica del Peru Lima 2008 S 11 14 Chalena Vasquez R Uchuraqay en el canto popular Lima 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uchuraccay amp oldid 216140066