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Tris trimethylsilyl phosphan ist ein tertiares Phosphan mit der Summenformel C9H27PSi3 Es wird in Laboratorien anstelle des gasformigen und ausserst toxischen Monophosphans PH3 zur Synthese von verschiedensten Phosphorverbindungen benutzt StrukturformelAllgemeinesName Tris trimethylsilyl phosphanAndere Namen Tris trimethylsilyl phosphinSummenformel C9H27PSi3Kurzbeschreibung farbloser Feststoff oder farblose Flussigkeit mit stechendem Geruch 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 15573 38 3EG Nummer Listennummer 626 081 8ECHA InfoCard 100 154 516PubChem 272683Wikidata Q2454102EigenschaftenMolare Masse 250 54 g mol 1Aggregatzustand fest oder flussigDichte 0 86 g cm 3 1 Schmelzpunkt 24 C 1 Siedepunkt 102 105 C 13 hPa 1 Loslichkeit nahezu unloslich in Wasser 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 GefahrH und P Satze H 250 315 319 335P 222 231 261 305 351 338 422 3 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Bei 20 C ist die Verbindung fest und kann sich an der Luft selbst entzunden Es wird daher mit Schutzgas gearbeitet Wie bei vielen anderen Phosphanen ist auch bei dieser Verbindung der Geruch nach Faulnis sehr unangenehm Inhaltsverzeichnis 1 Synthese 2 Eigenschaften 3 Ubergangsmetallkomplexe 4 Einzelnachweise 5 LiteraturSynthese BearbeitenPrinzipiell gibt es drei Moglichkeiten Tris trimethylsilyl phosphan herzustellen nbsp Die ersten beiden Synthesewege sind zwar technisch durchfuhrbar jedoch weniger fur den Laboralltag geeignet Niecke und Westermann 4 konnten ein alternatives und leicht durchfuhrbares Verfahren etablieren bei dem das geschutzte Phosphan in guten Ausbeuten zuganglich ist Es ist auch durch die Umsetzung von Trimethylchlorsilan Phosphortrichlorid und Magnesium in Tetrahydrofuran zuganglich 5 Eigenschaften BearbeitenSehr haufig dient Tris trimethylsilyl phosphan als Synthesebaustein fur die Erweiterung bestehender Molekule um eine Phosphangruppe Die Trimethylsilylgruppen dienen dabei nur vorubergehend zum Schutz und erhohen die Nukleophilie des Phosphors Die leichte Abspaltung der Schutzgruppen ist durch die hohe Oxophilie Affinitat von Silizium zu Sauerstoff gewahrleistet So kann man beispielsweise aus Tris trimethylsilyl phosphan das Cyaphid ein isoelektronisches Phosphoranalogon von Cyanid erhalten Bei dieser Reaktion wird Tris trimethylsilyl phosphan mit Acylhalogeniden und anschliessender b Eliminierung zum Organyl cyaphid umgesetzt 6 nbsp Ubergangsmetallkomplexe BearbeitenMetallcarbonyle konnen als Ausgangsmolekule fur grossere Metallatomcluster dienen Phosphanverbindungen haben sich hierbei als Bruckenbildner hervorgetan Die Anbindung von Tris trimethylsilyl phosphan ermoglicht den Zugang zu PH3 Clustern die beispielsweise durch weitere thermische Behandlung zu Clustern mit drei oder mehr Metallatomen umgesetzt werden konnen Nur ein Beispiel von vielen ist die Reaktion von Dirheniumdekacarbonyl mit Tris trimethylsilyl phosphan welche nach anschliessender Methanolyse Umwandlung der Trimethylsilylgruppen in Wasserstoff Re2 CO 9PH3 ergibt Thermische oder photochemische Weiterbehandlung ergibt Re2 µ H µ3 PHRe CO 5 CO 8 7 in dem der Phosphor als µ3 P Brucke fungiert und somit drei Rheniumatome bindet Die Wasserstoffatome des PH3 Liganden konnen auch schrittweise nach Deprotonierung gegen Metallcarbonylhalogenide getauscht werden und die ausserdem erhaltenen µ H Brucken mit ClAuPPh3 isolobal getauscht werden So gelang 2001 die Synthese von Re2 m AuPPh3 m4 P Fe cis Cp CO 2 m CO CO 8 8 einem Cluster mit m4 P Brucke Setzt man Munzmetallhalogenide mit Tris trimethylsilyl phosphan um so entstehen hoch aggregierte Metallcluster mit P3 Brucken Ein ausgewahltes Beispiel ist die Reaktion mit CuCl bei der der Cluster Cu96P30 P SiMe 3 6 PEt3 18 entsteht 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Datenblatt Tris trimethylsilyl phosphan bei Alfa Aesar abgerufen am 10 Marz 2010 Seite nicht mehr abrufbar Datenblatt Tris trimethylsilyl phosphine PDF bei Strem abgerufen am 25 Dezember 2012 a b Datenblatt Tris trimethylsilyl phosphine bei Sigma Aldrich abgerufen am 25 April 2011 PDF Niecke Westermann Ein einfaches Verfahren zur Herstellung von Tris trimethylsilyl phosphan in Synthesis 1988 S 330 doi 10 1055 s 1988 27560 H Schumann L Rosch Darstellung und Schwingungsspektren von Trimethylsilyl Trimethylgermyl und Trimethylstannyl tert butylphosphinen in Chem Ber 1974 107 S 854 868 doi 10 1002 cber 19741070312 M Regitz Phosphaalkynes new building blocks in synthetic chemistry in Chem Rev 1990 90 S 191 213 doi 10 1021 cr00099a007 H J Haupt O Krampe U Florke Darstellung und Molekulstrukturen von oligofunktionalen Dirheniumcarbonylderivaten aus Dirheniumnonacarbonylphosphan in Z anorg allg Chem 1996 622 S 807 812 doi 10 1002 zaac 19966220510 P Haferkamp Zur Metallerweiterung von Zweikernkomplexen der Gruppe 7 auf der Grundlage von PH aciden Liganden Synthese Strukturen Eigenschaften und Katalyse Dissertation Universitat Paderborn 2001 Fenske et al Neue Phosphido verbruckte Kupfercluster in Angew Chem 1993 105 S 257 261 doi 10 1002 ange 19931050214 Literatur BearbeitenLouis D Quin A Guide to Organophosphorus Chemistry Wiley Interscience 2000 ISBN 0 471 31824 8 Christoph Elschenbroich A Salzer Organometallchemie Teubner Taschenbucher Chemie 1990 ISBN 3 519 23501 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tris trimethylsilyl phosphan amp oldid 212398312