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Transponierendes Instrument ist die ubliche Bezeichnung fur Musikinstrumente bei denen die Notation nicht in der Tonhohe erfolgt die erklingen soll klingende Notation 1 sondern gegenuber dieser um ein jeweils bestimmtes Intervall verschoben transponiert von lateinisch transponere ubersetzen hier im Sinne von auf eine andere Tonhohe bringen ist 2 Somit stimmt bei transponierenden Musikinstrumenten die notierte Stimme nicht mit dem tatsachlichen Klang des Instruments uberein Die Beschreibung einer Transposition geht entweder von der Notierung aus und der Klang ist dann zum Beispiel eine Oktave hoher oder vom Klang und die Notierung ist dann zum Beispiel eine Oktave tiefer Aus einer Angabe der Grundstimmung wie z B Trompete in B oder Horn in F auf dem Notenblatt ergibt sich bezogen auf den Ton c um welches Intervall der klingende Ton vom notierten Ton abzuweichen hat Bei Klarinette in B etwa erklingt statt des notierten c ein B 3 Fur die Blechblasinstrumente wird in der Praxis der Grundton der jeweiligen Grundstimmung als c und alle anderen Tone entsprechend verschoben notiert Bei Rohrblattinstrumenten gilt das Gleiche hinsichtlich ihrer jeweiligen Grundtonleiter Inhaltsverzeichnis 1 Zweck der Transposition 2 Beispiele fur transponierende Instrumente 3 Altere Orchesterwerke 4 Kuhlo Notation 5 Siehe auch 6 AnmerkungenZweck der Transposition BearbeitenEin Zweck der Transposition ist es dem Instrumentalisten das Spiel in wechselnden Stimmungen zu erleichtern Durch die Transposition wird erreicht dass dasselbe Notenbild stets demselben Griff oder demselben Naturton auf dem Instrument entspricht z B bei Naturhornern die die Transposition durch Aufstecken entsprechend gestimmter Bogen erreichen Ein anderer Zweck besonders bei der Oktavierung ist es das Notensystem ohne allzu viele Hilfslinien zu nutzen Die oktavierte Notation wird daher fur besonders hoch oder tief klingende Instrumente verwendet Sie wird durch die Zahl 8 international ggf mit dem Zusatz va fur ottava uber oder unter dem Notenschlussel fur eine Oktave bzw die Zahl 15 fur die Spielweise zweier Oktaven hoher oder tiefer kenntlich gemacht Im Allgemeinen nicht transponierende Instrumente Instrumente bei denen Klang und Notation einander entsprechen sind beispielsweise Violine Klavier Flote und Posaune Beispiele fur transponierende Instrumente BearbeitenOktavierende Instrumente zwei Oktaven hoher klingend als notiert Garkleinblockflote Crotales Glockenspiel variiert von Partitur zu Partitur teilweise auch nur um eine Oktave hoher klingend eine Oktave hoher klingend als notiert Piccoloflote Blockfloten in den Lagen Sopranino und Sopran Krummhorner Cornamusen und Kortholte in den Lagen Alt und Tenor alle notiert im Violinschlussel Blockfloten in den Lagen Bass und Grossbass notiert im Bassschlussel Glockenspiel und Celesta notiert in Violin und Bassschlussel wie Klavier eine Oktave tiefer klingend als notiert Gitarre Laute Heckelphon notiert im Violinschlussel Kontrabass E Bass und Kontrafagott notiert im Bassschlussel Hinzu kommt die Tenor Gesangsstimme wenn sie im Violinschlussel notiert ist Im engeren Sinn sind transponierende Instrumente solche die um ein anderes Intervall als die Oktave transponieren nach oben Sopran Klarinette Kleine Klarinette in Es klingt eine kleine Terz hoher als notiert Trompete in D bzw Kleine Trompete in D klingt eine grosse Sekunde hoher als notiert Great Highland Bagpipe Grundton B wird aber in A ohne Vorzeichen notiert klingt also eine kleine Sekunde hoher als notiert nach unten Klarinette Trompete Flugelhorn Sopransaxophon in B klingen eine grosse Sekunde tiefer als notiert Oboe d amore Klarinette in A klingen eine kleine Terz tiefer als notiert Altflote in G klingt eine Quarte tiefer als notiert Altsaxophon Horn Althorn Es Trompete in Es klingen eine grosse Sexte tiefer als notiert Tenorsaxophon Bassklarinette Basstrompete Tenorhorn in B klingen eine grosse None tiefer als notiert Baritonsaxophon in Es klingt eine grosse Tredezime tiefer als notiert Horn Waldhorn Englisch Horn in F klingen eine Quinte tiefer als notiert Es gibt bei anderen Hornern aber auch andere Notationen z B verschiedene Formen des Bugelhorns Das Parforcehorn in B klingt eine grosse None tiefer als notiert das Parforcehorn in Es eine grosse Tredezime tiefer als notiert Sonstige Naturhorner werden meist in C d h in der klingenden Tonhohe notiert Der Umstand dass die meisten Blechblasinstrumente die Grundstimmung B haben wirkt sich auf ganze Musikrichtungen aus Beispielsweise sind im New Orleans Jazz und Dixieland Jazz Stucke bevorzugt in Tonarten wie B Dur oder den im Quintenzirkel benachbarten Tonarten F Dur oder Es Dur gesetzt Dadurch konnen die Instrumentalisten leicht Melodie und Begleitung in bequemen Griffweisen spielen ohne dass die Virtuositat durch rein mechanische Anforderungen an Ventilkombinationen Griffe und Zuge behindert wird In der Wiener Klassik wurden die Pauken meistens transponierend notiert Da das ubliche Paukenpaar auf den Grundton und die Oberquinte gestimmt wurden benutzte man in der Notation nur die Tone C und G Die Anweisung zur entsprechenden Stimmung findet sich auch hier zu Beginn des Parts Hier anschaulich dargestellt Spielt eine B Trompete den in transponierter B Notation als C notierten Ton so muss auf einem Klavier das B angeschlagen werden damit derselbe Ton erklingt Spielt das Es Saxophon sein C in Es Notation so ist derselbe Ton in klingender 1 Notation wie beispielsweise auf dem Klavier das Es Notierung gleich klingender Tone bei transponierenden InstrumentenKlaviernicht transp C CisDes D DisEs E F FisGes G GisAs A AisB HTrompetein B D DisEs E F FisGes G GisAs A AisB H C CisDesHornin F G GisAs A AisB H C CisDes D DisEs E F FisGesSaxophonin Es A AisB H C CisDes D DisEs E F FisGes G GisAsAltere Orchesterwerke BearbeitenGelegentlich benutzen Orchester sehr altes Notenmaterial in dem noch Naturtrompeten horner usw vorgesehen waren Diese Naturinstrumente konnte der Spieler wahrend der Auffuhrung je nach Angabe auf dem Notenblatt wechseln oder durch Austausch von Rohrbogen umstimmen die Noten sind dann ebenfalls wechselnd fur das jeweils angegebene Instrument passend transponiert Heute werden solche Blaserstimmen aber durchgehend auf ein und demselben modernen Instrument gespielt Kuhlo Notation BearbeitenPosaunenchore spielen ublicherweise aus der sogenannten Kuhlo oder C Notation benannt nach Johannes Kuhlo Bei dieser sind alle ublicherweise vier Stimmen in mit Akkolade zusammengefassten Notensystemen in einer Partitur angegeben Die Blaser spielen unabhangig von der Grundstimmung ihres Instruments den notierten Ton klingend 1 Ausnahme Tuba Register dieses hat eine Oktave nach unten zu oktavieren Der Vorteil dieser Notationsart besteht darin dass Posaunenchore Satze direkt aus Gesangbuchern und Noten fur Gesangschore spielen konnen Siehe auch BearbeitenTransposition Musik TransposerAnmerkungen Bearbeiten a b c Klingende Notation klingend notiert ist das Gegenteil von transponierter Notation und bedeutet die Notation entspricht dem realen Klang Ulrich Michels dtv Atlas zur Musik Tafeln und Texte Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1977 Band 1 ISBN 3 423 03022 4 S 47 In Wirklichkeit transponiert nicht das Instrument etwas sondern die fur dieses Instrument ublichen Noten sind meist transponiert geschrieben Wird ein Instrument aber beispielsweise ohne Noten nach Gehor erlernt und gespielt verliert die Bezeichnung transponierendes Instrument ihren Sinn Wieland Ziegenrucker Allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1977 Taschenbuchausgabe Wilhelm Goldmann Verlag und Musikverlag B Schott s Sohne Mainz 1979 ISBN 3 442 33003 3 S 180 182 Transponierende Instrumente Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Transponierendes Instrument amp oldid 223672087