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Tjuchen ist ein Wohnplatz im Wittmunder Ortsteil Leerhafe in Ostfriesland Er liegt an der Kreisstrasse 24 des Witmunder Landkreises die bei Isums von der niedersachsischen Landesstrasse 11 abzweigt und nach Burmonken fuhrt In der Gemarkung befand sich nach Quellen aus dem Jahr 1319 vermutlich die Kommende Tjuchen Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Tjuchen taucht in dieser oder ahnlicher Schreibung haufiger als Ortsname beziehungsweise als Bestandteil eines Ortsnamens auf 1 Nach A Schoneboom war Tjuch e ubersetzt Joch ursprunglich ein Landmass und meinte die Flache die an einem Tag mit einem Joch Ochsen gepflugt werden konnte 2 Tjuchen konnte sich nach Arend Remmers auch vom altfriesischen tiuche herleiten das einzelne Gebiete der Dorfmark die von Arbeitsgruppen gemeinsam bearbeitet wurden bezeichnete 3 Im Ostfriesischen Worterbuch findet sich der Hinweis dass Tjucht auch gebrauchlich war als Name von Hofen und kleinen Wohnplatzen die in der Nahe von alten geistlichen Stiftungen und Klostern lagen und wo unter deren Verwaltung Viehzucht Tjucht betrieben wurde 4 Die Geschichte des Wohnplatzes Tjuchen lasst vermuten dass die letztgenannte Namensbedeutung hier zutrifft Diese Annahme wird ebenfalls dadurch bestatigt dass Tjuchen in alten Dokumenten auch als Tjuchermonken ubersetzt Tjuche n der Monche bezeichnet wird Geschichte BearbeitenWahrend des Mittelalters bestand in dem Ort ein Vorwerk der Kommende Burmonken das moglicherweise zuvor eine selbststandige Niederlassung des Johanniterordens war bevor es nach Burmonken inkorporiert wurde Uber die Geschichte der Kommende ist wenig bekannt Archiv und Bibliothek gingen nach der Reformation verloren und die Wustung der Ordensniederlassung wurde bisher nicht archaologisch untersucht Tjuchen wurde 1319 im Vergleich zwischen dem Komtur des Johanniterhospitals in Burgsteinfurt und den friesischen Johanniterkommenden als selbststandige Kommende mit dem Namen Thyuchen genannt 5 Die Niederlassung soll uber eine eigene Kapelle verfugt haben die bis dato aber noch nicht entdeckt werden konnte Weitere Belege fur eine Eigenstandigkeit fehlen aber Nach 1319 taucht es nur noch als Vorwerk auf Wahrend der sachsischen Fehde zerstorten Truppen der Schwarzen Garde die Kommende im Jahre 1513 Nach der Reformation wurde Tjuchen zu einem Wohnplatz auf dem 1823 14 Einwohner lebten die sich auf drei Wohngebaude verteilten 6 1981 wurde durch Zufall auf einem Tjuchener Acker ein Feuersteinbeil aus der Trichterbecherkultur ca 3000 bis 2500 vor Christus gefunden Der Fundort ist nach Angaben der Ostfriesischen Landschaft aber nicht der ursprungliche Lageort des 10 7 cm langen Werkzeugs Es gelangte nach Tjuchen durch eine Spulleitung vom Rand des Wittmunder Tiefs in den Jahren 1963 64 7 Literatur BearbeitenMarc Sgonina Tjuchen Johanniter In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 3 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 959 3 Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland Bd LIV in der Reihe Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands hrsg von der Ostfriesischen Landschaft in Verbindung mit dem Niedersachsischen Staatsarchiv Aurich Aurich 1973Einzelnachweise Bearbeiten Siehe zum Beispiel Tjuche Ortsteil der Gemeinde Marienhafe A Schoneboom Artikel Filsum Die Flur und ihre Namen in Ostfriesischer Haus Kalender oder Hausfreund Jahrgang 1955 S 47 53 Arend Remmers Von Aaltukerei bis Zwischenmooren Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade Leer 2004 S 220 275 Cirk Heinrich Sturenburg Ostfriesisches Worterbuch Nachdruck der Ausgabe Aurich 1857 Leer 1996 S 283 siehe dazu auch Worterbuch der Ostfriesischen Sprache Hrsg Jan ten Doonkaat Koolman Norden 1879 1884 Band III S 417 Ernst Friedlander Ostfriesischer Urkundenbuch Band I 787 1470 Emden 1878 Blatt 44 Heidelberger historische Bestande digital eingesehen 6 Mai 2013 Karl Heinz de Wall Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Leerhafe Stadt Wittmund Landkreis Wittmund PDF 696 kB eingesehen am 22 November 2012 Ostfriesische Landschaft Fundchronik 1981 eingesehen am 12 Februar 2016 Ortsteile von Leerhafe Burmonken Collrungermoor Gut Hundert Diemat Hascheburg Irmenhof Isums Kirmeer Leerhafe Kernort Mons Muggenkrug Ovelgonne Rispel Rispelerhellmt Schnapp Schultenhausen Tjuchen Ehemalige Johanniterkommenden in Ostfriesland Abbingwehr Boekzetel Burlage Burmonken Dunebroek Hasselt Heiselhusen Hesel Jemgum Langholt Muhde Tjuchen 53 5521 7 80099 Koordinaten 53 33 7 6 N 7 48 3 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tjuchen amp oldid 216706695