www.wikidata.de-de.nina.az
Titancarbid ist eine anorganische chemische Verbindung aus den Elementen Titan und Kohlenstoff In der Natur ist Titancarbid sehr selten als Mineral Khamrabaevit zu finden 4 5 Kristallstruktur Ti4 0 C4 Kristallsystem kubischRaumgruppe Fm3 m Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225Koordinationszahlen Ti 6 C 6 AllgemeinesName TitancarbidVerhaltnisformel TiCKurzbeschreibung graue bis schwarze silberglanzende Verbindung 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 12070 08 5EG Nummer 235 120 4ECHA InfoCard 100 031 916PubChem 16211963ChemSpider 17339874Wikidata Q420675EigenschaftenMolare Masse 59 88 g mol 1Aggregatzustand festDichte 4 93 g cm 3 2 Schmelzpunkt 3140 C 2 Siedepunkt 4820 C 2 Loslichkeit lt 10 mg l 1 in Wasser 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P SatzeMAK Schweiz 5 mg m 3 gemessen als einatembarer Staub 3 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 EinzelnachweiseGewinnung und Darstellung BearbeitenTitancarbid wird bei der physikalischen Gasphasenabscheidung PVD aus Titan und Methan erzeugt T i C H 4 T i C 2 H 2 displaystyle mathrm Ti CH 4 longrightarrow TiC 2 H 2 nbsp Bei der chemischen Gasphasenabscheidung CVD wird als Ausgangsmaterial Titan IV chlorid verwendet T i C l 4 C H 4 T i C 4 H C l displaystyle mathrm TiCl 4 CH 4 longrightarrow TiC 4 HCl nbsp Titancarbid kann durch carbothermische Reduktion von Titandioxid T i O 2 3 C T i C 2 C O displaystyle mathrm TiO 2 3 C longrightarrow TiC 2 CO nbsp oder durch Synthese aus den Elementen oder durch ein Aufwachsverfahren ahnlich wie Titannitrid gewonnen werden 6 Bei ersterer Reaktion konnen je nach Reaktionsbedingungen an Luft auch Mischkristalle in Form von Titancarbonitrid TiCN oder Titancarboxynitrid TiCON entstehen 7 T i C T i C displaystyle mathrm Ti C longrightarrow TiC nbsp Besonders reines stochiometrisch zusammengesetztes Titancarbid scheidet sich bei festgelegtem Titan IV chlorid Kohlenstofftetrachlorid Verhaltnis an auf mehr als 1250 C erhitzten Graphitstaben ab 6 T i C l 4 C C l 4 4 H 2 T i C 8 H C l displaystyle mathrm TiCl 4 CCl 4 4 H 2 longrightarrow TiC 8 HCl nbsp Eigenschaften BearbeitenTitancarbid ist ein graues brennbares Pulver das praktisch unloslich in Wasser ist 2 Es ist unloslich in Salzsaure und Schwefelsaure jedoch loslich in Salpetersaure An Luft ist es bis 800 C stabil Bei sehr guter elektrischer Leitfahigkeit besitzt es einen positiven Temperaturkoeffizienten Titancarbid besitzt eine Kristallstruktur vom Natriumchlorid Typ mit betrachtlicher Phasenbreite TiC1 0 bis TiC0 3 6 8 Bei den unterstochiometrischen Verbindungen bleiben die Platze der Nichtmetallatome unbesetzt Eine vollstandige Besetzung wird auffallenderweise nicht ganz erreicht TiC0 98 9 Es zeichnet sich durch eine besonders hohe Harte von bis zu 4000 HV aus 10 Die Biegebruchfestigkeit liegt bei 240 400 MPa die Harte HV1 bei 22 30 GPa und der Elastizitatsmodul bei 550 570 GPa 11 Verwendung BearbeitenDer Stoff wird als Beschichtungsmaterial fur Wendeschneidplatten Fraswerkzeuge Raumnadeln Formwerkzeuge Sageblatter etc verwendet Weitere Verwendung findet Titancarbid im allgemeinen Werkzeugbau und in der chemischen Industrie als wesentlicher Bestandteil der Sinter Werkstofffamilie Ferro Titanit 12 13 bzw allgemein als Bestandteil von rost und saurebestandigen Stahlen und Hartmetallen 7 So ist es mit bis zu 4 Bestandteil der Hartmetalle der Gruppe K bis zu 10 in Hartmetallen der Gruppe M und bis zu 43 in der Gruppe P Titancarbid erhoht die Warmfestigkeit Harte und Oxidationsbestandigkeit 14 Einzelnachweise Bearbeiten Brockhaus ABC Chemie VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1965 S 1421 a b c d e f Eintrag zu CAS Nr 12070 08 5 in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 14 Dezember 2012 JavaScript erforderlich Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva Grenzwerte Aktuelle MAK und BAT Werte Suche nach 12070 08 5 bzw Titancarbid abgerufen am 2 November 2015 Mineralienatlas Khamrabaevit Khamrabaevite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 43 kB abgerufen am 24 Februar 2018 a b c Georg Brauer Hrsg unter Mitarbeit von Marianne Baudler u a Handbuch der Praparativen Anorganischen Chemie 3 umgearbeitete Auflage Band II Ferdinand Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 87813 3 S 1385 a b Horst Briehl Chemie der Werkstoffe Springer 2007 ISBN 978 3 8351 0223 1 S 244 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Erwin Riedel Christoph Janiak Anorganische Chemie Walter de Gruyter 2011 ISBN 3 11 022567 0 S 788 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Werner Schatt Klaus Peter Wieters Bernd Kieback Pulvermetallurgie Springer 2006 ISBN 978 3 540 23652 8 S 506 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Eifeler Unternehmensgruppe High Tech Beschichtungen Titancarbid Memento des Originals vom 28 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eifeler com Hans Kurt Tonshoff Werkzeuge fur die moderne Fertigung Moglichkeiten zur Rationalisierung in der spanenden Fertigung Kontakt amp Studium Band 370 expert verlag 1993 ISBN 3 8169 0766 0 S 50 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche F Frehn Neue Korrosions und Verschleissfeste bearbeitbare Hartstoffe Ferro Titanit fur die chemische Technik In Materials and Corrosion Band 30 Nr 12 Dezember 1979 S 870 872 doi 10 1002 maco 19790301208 Deutsche Edelstahlwerke Ferro Titanit Pulver metallurgische Hartstoffe Hans Jurgen Bargel Gunter Schulze Werkstoffkunde Springer DE 2008 ISBN 978 3 540 79297 0 S 333 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Titancarbid amp oldid 230114903